Pomeranian-Welpe ein kleiner Schisser – was tun?

  • Mm Traumata, lebenslanger Stress… Viele Kleinhunde, auch aus VDH Zuchten wachsen so auf. Die Angst vor Infektionen ist da groß, die Welpen werden traditionell mit 11/12 Wochen abgegeben und waren bis dahin nur in Wohnung und Garten (Balkon, Dachterasse) der Züchterin.

    Genau so hat es meine Züchterin auch in ihrem Verein gelernt, dass sie die Welpen mit 10 Wochen mit auf kurze Spaziergänge nahm, fand man da gar nicht gut.

    Eine Freundin bekam ihren Dackelwelpen mit der Auflage, ihn bis zum Alter von 6 Monaten nur im Garten zu halten, erst dann sei das Immunsystem stabil…

    Und unsere VDH Gebrauchshundwelpen früher? Die kannten ihren Zwinger und den Garten der Züchter, sonst nichts.


    Hier ist ein Welpe mitten in seiner Hunde- und Menschenfamilie aufgewachsen, hatte eine Dachterasse mit Beet und war laut Züchterin auch schon draußen. Ich würde mal sagen, es gibt schlimmeres…


    Den Tipps hier schließe ich mich an: Alles mit Ruhe, draußen hinsetzen und die Gegend anschauen. Immer gleiche, ruhige Ecke zum Lösen draußen.

    Wenn er draußen gar nicht macht, würde ich ihm auch in der Wohnung noch einen PAD hinlegen. Warum die ersten Kennenlernentage so mit dem Thema: Du musst ständig nach Draußen! Belasten?

    Dann ist er halt zwei Wochen später stubenrein, so what?

  • Hier hatte der Hund am Anfang ( ist mit 12/13 Wochen eingezogen) schlicht erst einmal nen Kulturschock.

    War ne komplett andere Umgebung, hat dem Hund erstmal Angst gemacht.

    Aber, sie hat sich auch dran gewöhnt und ist was die Umgebung betrifft echt entspannt geworden. Vieles was für andere Hunde vielleicht ein Problem darstellt, wird einfach ausgeblendet.

    Und wenn doch mal was gruselig ist? Kann man sich auch wieder beruhigen wenn man einmal abgespeichert hat, dass es harmlos ist.

    Die ist halt mitten im Wald aufgewachsen und kam dann in die Stadt...


    Einfach nur als kleine Erzählung dafür, dass ein Welpe nicht schlimm depriviert sein muss um erstmal Angst zu haben ( wertfrei bzgl der Aufzucht des Welpen hier).


    Wir sollten nicht vergessen : Der Hund ist seit 2 Tagen ( okay sind jetzt wahrscheinlich 3 ^^) bei der TE.

    Das is garnix.

    Mit meiner Hündin konnte ich da bspw nicht bis an die nächste Hauptstraße und musste sie erstmal doppelt sichern bis wir uns so weit vor getastet haben dass es für sie ja total harmlos war.

    Und bis dahin war erstmal alles Mögliche gruselig.

    Ungewöhnliche Pflanzen in den Gärten der Nachbarn? Gruselig

    Verkehr? Gruselig

    Mülltonnen? Gruselig

    Is halt jeder Welpe anders und sie kannte vorher nur Grundstück, die Züchterfamilie, Hunde der selben Rasse, nen Pool zum Planschen, Auto, Tierarzt und ganz viele Bäume ( grob zusammen gefasst).

    War für sie wie auf nem anderen Planeten. War halt so, Hauptsache der Hund kann sich dran gewöhnen - und dafür ist nach 2-3 Tagen schon genug Zeit.



    Worauf ich noch kurz eingehen mag :

    Zu dem Thema Bürsten/Fellpflege ^^


    Nein, der Hund muss jetzt nicht gleich das ganze Fellpflege Programm fahren. Aber, wenn man eine Rasse hat bei der sowas wie Bürsten ein absolutes Muss ist, ist es wichtig den Hund auch von Anfang an dran zu gewöhnen, ob er das geil findet oder nicht ( sonst wird daraus eine Filz Kugel weil,, Aba der mag das nicht!" ).

    Beim Bürsten ists eigentlich einfach : Mit etwas aufhören was doof ist, ist belohnend.

    Das richtige Werkzeug macht viel aus.

    Und man sollte jetzt nicht grad am Ansatz oder mit Filz anfangen. ^^

    Sprich : Jeden Tag ein oder mehrere kleine Einheiten ( wirklich minimal) - kurz ein bisschen Bürsten, wenn der Hund brav ist loben und sofort aufhören.

    Wenn der Hund meckert, wirds ignoriert.


    Dann kommen irgendwann Pausen rein, statt ein komplettes aufhören.

    Dann werden die Pausen kürzer und das Bürsten intensiver.


    Aber - da geh ich mit - innerhalb der ersten Tage sollte die Maus erstmal in Ruhe ankommen können und etwas Vertrauen in dich und die neue Umgebung aufbauen.



    Wobei ich sagen muss - Wenn der Züchter einen Hund einer Pflegeintensiveren Rasse nicht schon vorgeübt hat, finde ich das kurios, und würde das tatsächlich kritisch sehen.

    Meine Hündin kannte einen Großteil der Prozedur mit 12 Wochen schon. Und das ist bei ihrer Rasse nicht nur die Bürste...

  • Skylicious

    Kiro war 11 Wo, Chi-Rüde,

    vom Züchter.

    Er bewohnte mit seinen Wurfgeschwistern eine Dachkammer und sollte an ein Katzenklo gewöhnt sein. Kannte kein Draussen.


    Passt ungefähr zu deiner Situation.



    Kiro musste anfangs oft alle 10 Min raus. "Wenn" Ich es bemerkte, nahm ich ihn auf den Arm und trug ihn raus. Draussen war der Druck dann wieder weg. Ich bin nie so viel Treppe rauf und runter gelaufen. In der Wohnung auf Fliesen machen war doof. Es musste Teppich sein.

    Katzenklo versuchten wir, aber da wollte er drin schlafen und in den Korb hat er reingepinkelt.


    Nach "nur" 😞 9 Monaten war er verlässlich sauber.



    Da er Defizite im Alltag hatte, musste er langsam an seine grosse Welt herangeführt werden.


    Was habe ich in 15,5 Jahren nicht erreicht?


    Er wurde nie ein Hundefreund und er liebte die 4 Wände immer mehr als die grosse Welt.


    Leinelaufen war auch eine Note 6.


    Spazierfahrten im Auto liebte er, laufen musste ja sein aber er fand es überflüssig.



    Also, Kiro war draussen immer eine Schlaftablette.


    Trotzdem war er der liebste Hund, den wir haben konnten: er war anders / besonders.



    Wir bekämpfen geduldig seine Ängste/Unsicherheiten. Er wurde kein kläffender Schisser. Er wurde ein selbstbewusster Hund, der von seiner Umwelt in Ruhe gelassen werden wollte.




    Mit Geduld, Liebe und Verständnis erreicht man sehr viel, der Weg ist bloß länger.

  • Mm Traumata, lebenslanger Stress… Viele Kleinhunde, auch aus VDH Zuchten wachsen so auf. Die Angst vor Infektionen ist da groß, die Welpen werden traditionell mit 11/12 Wochen abgegeben und waren bis dahin nur in Wohnung und Garten (Balkon, Dachterasse) der Züchterin.

    Genau so hat es meine Züchterin auch in ihrem Verein gelernt, dass sie die Welpen mit 10 Wochen mit auf kurze Spaziergänge nahm, fand man da gar nicht gut.

    Eine Freundin bekam ihren Dackelwelpen mit der Auflage, ihn bis zum Alter von 6 Monaten nur im Garten zu halten, erst dann sei das Immunsystem stabil…

    Und unsere VDH Gebrauchshundwelpen früher? Die kannten ihren Zwinger und den Garten der Züchter, sonst nichts.

    Trauma wurde nicht im Bezug auf diesen Welpen genannt und Stress ebenfalls nicht. Ich schrieb, dass man evtl. Defizite oft in Situationen sieht, die Stress ausloesen. Und da gehts nicht drum, das der Hund immer Stress hat :roll:

    Frueher wusste man einfach nix ueber Epigenetik. Selbst heute weiss man extrem wenig. Das eine Mutter, die gestresst, aengstlich, ... ist, aber Auswirkungen auf den Nachwuchs hat, ist mWn mittlerweile klar.

    Btw. es gab von mir auch die Aussage, dass wir nix bzgl. der Mutter wissen. Der TE soll es nur im Hinterkopf haben. Es gibt mAn kaum was aetzenderes, als HH die die Grenzen eines Hundes nicht erkennen, sondern meinen abc muss gehen, weil es bei anderen Hunden auch geht. Und die Mutter hat nunmal enormen Einfluss auf die Grenzen der Nachzucht.

  • Ein Hund, der lernt auf ein Pad zu pinkeln, der pinkelt halt auf ein PAD. Ich würde den Teufel tun, dass in einem Hundeforum zu diskutieren :drgreen:

    Ich würde den Hund auf ein Pad pinkeln lassen. Und das im Laufe der Zeit irgendwann mal abbauen. Aber letztlich finde ich es durchaus auch praktisch.

    Aber wie gesagt, dass würde ich nicht diskutieren.


    Dass die Zucht von Kleinsthunden wohl nicht selten sehr anders ist, wie ich mir die Aufzucht von Hunden für ein Leben in der Stadtwohnung vorstelle, nehme ich immer wenn hier lese von den Berichten, staunend zur Kenntniss.

    Jetzt wird mir einiges klar.

  • ok, das klingt natürlich plausibel.


    Ich habe mich nur in dem Thread so wieder gefunden (allerdings nur beim Angst-Thema), weil uns damals auch immer - wie hier in mehreren Antworten - gesagt wurde, unser Welpe sei nicht normal.

    Das finde ich halt aus der Ferne immer etwas sehr aus dem Fenster gelehnt und bringt zudem niemanden weiter.


    Dennoch hoffe ich, dass die (der?) TE mit ihrem / seinem Welpen glücklich wird und dieser sich zu einem ausgeglichenen Hund entwickelt.

    Autofahren kannte unserer z.B. auch überhaupt nicht, und nach der - zugegebenermaßen - etwas aufwändigen Gewöhnungsaktion war es überhaupt kein Problem mehr.



  • Genau so.


    Ich habe das gleich auf einem Tisch gemacht, woran er sich ja auch gewöhnen muss. Rutschfeste Unterlage drauf. Welpe daraufstellen, einfach ein bisschen an ihm rumfummeln, Leckerli / Loben (aber in dem Moment, in dem er still steht), wieder runter, bevor er anfängt sich zu wehren. Das halt jeden Tag mal ein bisschen mehr.

  • Ich habe mich nur in dem Thread so wieder gefunden (allerdings nur beim Angst-Thema), weil uns damals auch immer - wie hier in mehreren Antworten - gesagt wurde, unser Welpe sei nicht normal.

    Das finde ich halt aus der Ferne immer etwas sehr aus dem Fenster gelehnt und bringt zudem niemanden weiter.

    Ich finde auch Informationen sind gut aber zu viel Unken und schwarz malen helfen auch nicht. Mir wurde gesagt es wäre schlecht dass mein Welpe in ländlicher Umgebung groß wurde. Ja Skyler hatte erst ziemliche Angst vor unserem Fernseher aber er hat sich dran gewöhnt und ist auch bei Straßenverkehr cool. Etwas gesunder Optimismus hilft manchmal mehr durch schwierige Phasen zu gehen.

  • Aber ich finde hier keine Hinweise auf eine ängstliche Mutterhündin oder sonstige Aufzuchstschäden. Ich höre von einer Familie mit drei Kindern, Aufwachsen in der Wohnung, spielen auf der Dachterasse, mehreren Besuchen bei den Welpen und -laut Züchterin, kurzen Spaziergängen draußen.

    Außer das meine Züchterin statt der Dachterasse einen kleinen Vorgarten hatte, war alles genauso. Pads gab es auch. Mein Welpe hat sich in den ersten Tagen bei mir draußen echt bekloppt benommen. Er wollte ständig in die Vorgärten springen, an liebsten in stachelige Büsche, und hat fremde Hunde angebrüllt. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, auf irgendwelche epigenetische Dauerschäden zu schließen. Hab halt gelassen abgewartet, nach ein paar Tagen war das alles vorbei.

    Aber hier geht es schon im zweiten Beitrag los mit möglichen Dauerschäden, wie kann man nur, das ist kein Züchter, usw.

  • Frau+Hund


    Das Problem ist, dass man gerade als Laie es nicht sieht selbst wenn es so ist.


    Bei uns im Haus in vertrauter Umgebung ist Lucca auch ein Top Hund. Macht sein Wesen aber nicht besser. Und das es regulär gezogen fast keine weissen Poms gibt ist kein Drama sondern eine Tatsache. Heisst nicht das der Welpe was dafür kann is aber trotzdem so.


    Ich hab das damals auch weder gesehen noch gewusst als ich den Welpen aus dem Tierheim geholt habe. Die Quittung für die nächsten 8 Jahre bekam ich später



    Aber es muss ja hier nicht passieren. Nur schadet es mM nicht es im Hinterkopf zu haben

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