Extremer Dauerstress bei junger Hündin, was kann ich besser machen?

  • Liebe Foris ich bräuchte mal wieder dringend ein paar Ratschläge von euch, ich mache mir gerade ziemliche Sorgen und habe den Eindruck, ich komme nicht so recht weiter.


    Meine inzwischen 1,5 jährige Hündin Suki ist seit etwa zwei Wochen völlig durch den Wind und es geht ihr offensichtlich ziemlich schlecht. Ich habe das Gefühl, es wird gar nicht mehr besser und ich finde noch nicht den richtigen Weg, um ihr aus der Stressspirale zu helfen. Leider kamen da wohl einige Ursachen zusammen und ich glaube, sie ist gerade einfach extrem überfordert von unserem momentanen Alltag und kommt da nicht mehr so richtig raus.


    Entstanden ist das ganze so um Weihnachten rum. Die Tage davor waren ziemlich anstrengend für mich, weil eigentlich geplant war, dass ich regulär arbeite am 24. und 25.12. und sich dann seitens meiner Arbeitgeberin nochmal ganz viel verändert hat, was mich sehr unter Druck gesetzt hat. Leider ist dann auch noch mein Auto kaputt gegangen, weshalb Suki und ich seit dem wieder viel mit der Bahn unterwegs sein müssen, was ihr leider immer noch sehr viel Angst macht, sich jetzt aber nicht mehr umgehen lässt und uns dadurch wahrscheinlich auch monatelanges Training versaut.


    Zum Bahnfahren kam dann der doch Trubel um Weihnachten und das doch überraschend ausgeprägte Silvesterfeuerwerk (wobei sie das für mein Empfinden trotzdem richtig toll gemacht hat), ihre Scheinträchtigkeit inklusive Hormonchaos und die Tatsache, dass ich gerade persönlich sehr angeschlagen bin und ein paar unerwartete Veränderungen anstehen, die ich mir so auch nicht gewünscht hätte und die leider auch dazu führen, dass ich sie momentan vermehrt fremdbetreuuen lassen muss.


    Alles in Allem ist mein Hund grade total unruhig und kommt mit ganz vielen Alltagsreizen überhaupt nicht mehr zurecht. Zusätzlich zu früherem extremen Stressverhalten, das sie seit mindestens einem halben Jahr gar nicht mehr gezeigt hat (v.a. vehemente Versuche, an mir zu rammeln, plötzliches hektisches Hinspringen, wenn wir an anderen Menschen oder Hunden vorbei gehen wollen, plötzliches Stehenbleiben und nicht mehr weiter gehen wollen) kommen ein paar neue Verhaltensweisen. Sie fiept manchmal ohne für mich erkennbaren Auslöser im Haus und läuft durch die Räume und vor drei Tagen ist sie dann bei unserer letzen Gassirunde fiepend und zielgerichtet zur Wohnung meines Freundes gelaufen (wir leben aktuell nur 20 Hausnummer voneinander entfernt) und hat sich da vor die Tür gesetzt und sich nicht mehr weg bewegt, bis er sie irgendwann gehört und aufgemacht hat, dann hat sie sich sehr schnell beruhigt.


    Ich glaube, sie hat einerseits Verlustängste und ist andererseits sehr verunsichert, weil sie gerade nicht einschätzen kann, was eigentlich los ist und warum einige Dinge sich so stark verändern, zusätzlich ist sie eh angespannt wegen der Scheinträchtigkeit.


    Ich versuche deshalb gerade, unsere Tage möglichst gleichbleibend und noch klarer zu strukturieren, arbeitsbedingt geht das leider nicht immer, aber zumindest die Morgen- und Abendroutine ist jeden Tag genau gleich. Ich gehe mit ihr zudem möglichst nur unsere "langweiligen" Standardstrecken und bemühe mich um Zeiten, zu denen ich weiß, dass da eher wenig los ist. Aktuell sind wir durchschnittlich etwas weniger draußen als sonst, weil ich ihr mehr Ruhe gönnen will. Drinnen passiert absolut gar nichts. Wir trainieren aktuell nichts und ich interagiere auch nicht von mir aus mit ihr sondern lasse sie in Ruhe, sie wirkt auch wirklich sehr müde und schläft viel mehr als sonst.


    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es eher schlimmer wird als besser und hoffe deshalb darauf, dass ihr vielleicht noch Ideen habt, was ich tun kann, um ihr besser helfen zu können? Tut mir Leid, dass mein Bericht so durcheinander und teilweise schwammig ist, fragt gern nach, wenn etwas unklar ist.

  • Könntest du sie vielleicht hömopathisch noch etwas unterstützen? Mit Vitamin B12, Magnesium, oder Rescue Tropfen? Oder speziell etwas wegen der Scheinschwangerschaft geben?

    Vielleicht den TA da drauf schauen lassen?

    Deine Idee von möglichst viel Routine und Ruhe im Alltag finde ich sehr gut, ich würde aber auch gleichzeitig ruhige gleichmäßige Bewegung draussen anbieten, zb immer die gleiche Runde Fahrrad fahren oä. Sie muss sich auf für sie angenehme Art bewegen und davon müde werden können.


    Ich drücke dir die Daumen, dass deine schwierigeren Begleitumstände sich sehr bald wieder bessern! :streichel:

  • Oh je, das klingt ja garnicht gut. Ist denn abzusehen, wann sich die Situation wieder verbessern wird?

    Es gibt doch verschiedene Beruhigungsmittel für Hunde, Adaptil z.B. als Halsband oder Spray und noch einige andere, hast du sowas schon probiert? Vielleicht kannst du ihr damit durch die momentanen Schwierigkeiten helfen.

  • Ich finde Du machst schon die richtigen Sachen. Also viel Routine, Struktur und weniger Programm. Mehr kannst Du im Prinzip nicht machen. Dass Dein Alltag so ist, wie er momentan ist, ist ja nicht ändern.


    Weil wir es gestern in einem anderen Thread davon hatten, Du könntest Ihr noch was Stärkung der Nerven geben, so als Unterstützung.


    Vitamin B:



    Oder den Nervensaft von Masterdog.


    Wurde hier im Forum empfohlen. Leni bekommt auch seit längerem Vitamin B und ich finde ihr hat es sehr gut geholfen.


    Ich würde vielleicht am Wochenende mit ihr ins Grüne fahren und sie entspannt traben und schnüffeln lassen für eine längere Runde. So bissel Seele baumeln lassen und Stress ablaufen, ganz ohne Training und Ansprüche. Vielleicht hilft das ja auch. =)


    Alles Gute Euch.

  • Das kenne ich leider zur Genüge Bei uns baut sich das auch immer weiter auf bis die Kurve endlich wieder abflacht, aber das dauert manchmal Monate. Der Cortisolspiegel ist was blödes, denn es baut sich einfach nicht schnell ab.

    Bei uns hilft leider nur möglichst alles langweilig zu gestalten. Die Runden werden dann auf maximal eine 3/4 Stunde runter gefahren und wenn es nötig ist dann wird der gleiche Weg wieder zurück gelaufen damit nicht noch mehr Reize dazu kommen.

    Du könntest es noch mit L-Tryptophan versuchen. Bei uns hat es leider keine Wirkung.


    Und wenn du hast dann nimm ein konditioniertes Entspannungssignal dazu, damit sie weiter runter fährt. Man muss einfach versuchen die Momente der Ruhe auszuweiten und zu vertiefen.

  • Danke für eure Anregungen und lieben Worte!

    Vielleicht den TA da drauf schauen lassen?

    Bei der Tierärztin waren wir schon, auch weil ich ausschließen wollte, dass sie vielleicht irgendwo Schmerzen hat und deshalb so gestresst ist, da scheint aber alles okay zu sein. Darüber hinaus fand ich sie leider sehr wenig hilfreich, es ist nicht unsere Stammtierärztin, dort können wir erst ab kommender Woche wieder hin, und ich empfand sie als sehr unsensibel, ihre einzige Idee dazu, dass die Scheinträchtigkeit Suki so stresst, war eine Kastra. :emoticons_look: Aber ja, ich werde das auf jeden Fall in unserer regulären Praxis nochmal ansprechen, sobald wir wieder hin können. Kennst du denn irgendwas speziell für die Scheinträchtigkeit? Dann könnte ich das vielleicht gezielter ansprechen.

    Deine Idee von möglichst viel Routine und Ruhe im Alltag finde ich sehr gut, ich würde aber auch gleichzeitig ruhige gleichmäßige Bewegung draussen anbieten, zb immer die gleiche Runde Fahrrad fahren oä. Sie muss sich auf für sie angenehme Art bewegen und davon müde werden können.

    Ja, Radfahren wäre toll, das liebt Suki sehr, das Rad ist aber leider auch grade kaputt (ich bin wohl grade etwas vom Pech verfolgt), deshalb hatte ich das nicht so auf dem Schirm. Aber ich kann mir bestimmt eins leihen, dann versuche ich das mal, ob ihr das hilft! :nicken: Ich versuch schon, ihr trotzdem, dass wir etwas entschleunigen, genug Bewegung und halt auch Ablenkung vom Hormonchaos zu bieten, nur halt nicht so aufregende. Aber so durchschnittlich 1,5 Stunden Bewegung an der frischen Luft bekommt sie auf jeden Fall (sonst sinds eher 2,5).

    Ich drücke dir die Daumen, dass deine schwierigeren Begleitumstände sich sehr bald wieder bessern! :streichel:

    Danke! :bussi:


    Oh je, das klingt ja garnicht gut. Ist denn abzusehen, wann sich die Situation wieder verbessern wird?

    Es gibt doch verschiedene Beruhigungsmittel für Hunde, Adaptil z.B. als Halsband oder Spray und noch einige andere, hast du sowas schon probiert? Vielleicht kannst du ihr damit durch die momentanen Schwierigkeiten helfen.

    Noch nicht so ganz, ich fürchte, das wird jetzt noch eine ganze Weile auf meiner Seite ziemlich anstrengend werden, ich versuche aber auch, mir ganz bewusst Pausen einzubauen und mir viel Gutes zu tun, damit ich dann auch wieder mehr Kraft und Ruhe für uns beide habe, das klappt seit dem Jahreswechsel auch wieder etwas besser und ich glaube, ich bin da auf einem guten Weg.


    Was so Mittelchen angeht habe ich schon ziemlich vieles ausprobiert, da sie ja auch so krassen Stress beim Bahnfahren (und früher auch beim Autofahren) hat. Adaptil, Rescue, Sedarom etc. hat hier leider gar nichts gebracht, aber das hier


    kenne ich noch nicht und schau ich mir auf jeden Fall nochmal an, es wäre ja wirklich schön, wenn ich was finden würde, womit ich sie in solchen Phasen etwas unterstützen könnte. Danke! :smile:

    Ich würde vielleicht am Wochenende mit ihr ins Grüne fahren und sie entspannt traben und schnüffeln lassen für eine längere Runde. So bissel Seele baumeln lassen und Stress ablaufen, ganz ohne Training und Ansprüche. Vielleicht hilft das ja auch. =)

    Rausfahren wäre super und ich hatte da auch in den letzten Tagen schon den ein oder anderen Plan dazu, das würde aber jedes Mal wieder Bahnfahren beinhalten, deshalb fürchte ich, der Schade wäre grade größer als der Nutzen. :verzweifelt: Die letzten Tage war sie spätestens nach 45 Minuten draußen komplett durch, aber ich möchte auf jeden Fall gleich nochmal los und mit ihr ein bisschen an den Strand gehen, den liebt sie ja, vielleicht hilft das ein bisschen.

    Und wenn du hast dann nimm ein konditioniertes Entspannungssignal dazu, damit sie weiter runter fährt. Man muss einfach versuchen die Momente der Ruhe auszuweiten und zu vertiefen.

    Du hast Recht, ich hatte anfangs mal eines mit ihr aufgebaut und dann ewig nicht benutzt, so ist das immer mit dem schleifen lassen...Wahrscheinlich wäre es voll gut, dass einfach stressunabhänig in unsere Tage zu integrieren, damit wir da immer drauf zurückgreifen können.

  • Kennst du denn irgendwas speziell für die Scheinträchtigkeit? Dann könnte ich das vielleicht gezielter ansprechen.

    Ich kenne mich nicht so gut mit dem Thema aus, aber ich rufe @Alana3010 , sie hat einige Kenntnisse wegen ihren beiden Hündinnen und kann dir sicherlich weiter helfen.

  • Zum Thema "ins Grüne fahren" - kannst Du nicht Deinen Freund bitten Dich zu fahren oder Dir sein Auto zu geben. Eventuell auch Freunde/Bekannte?


    Zur Gesamtsituation drücke ich Dir die Daumen, daß sich alles wieder normalisiert bzw. einpendelt :bindafür:

  • Wann war Suki denn läufig? Also Beginn und Ende?


    Alana ist ja auch generell ein Hund, der


    a) schnell mit Reizen überfordert ist (Rammeln, zu Autos hinhüpfen) und

    b) durch die Scheinträchtigkeit und das ganze Hormonchaos sehr sehr gelitten hat und mittlerweile vor 6 Tagen deswegen kastriert wurde.

  • Was für Medikamente hattest du Alana denn nochmal gegeben?

    Welche davon kannst du empfehlen?

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