Welpe ist aggressiv Fremden gegenüber

  • Hallo!

    Mein erster Beitrag und schon geht‘s um ein Problem - ein recht ernstzunehmendes...


    Ich habe am 19.06.21 einen 4 Monate alten Welpen (Rüde) aus dem Tierheim adoptiert.


    Er war anfangs ziemlich schüchtern, hat sich aber jetzt schon ganz gut eingelebt, ist von anfang an stubenrein gewesen und macht jetzt auch beim gassi gehen seine Lebensfreude bemerkbar.

    Alles schön und gut, er ist auch sehr auf mich fixiert und respektiert mich.


    Allerdings hat gestern ein Problem angefangen.

    Mein Freund kam uns zum ersten Mal besuchen, wir saßen im Garten und er ist, da er nicht wusste wo genau wir sind, von hinten gekommen.

    Mein Welpe zeigte ein Verhalten, dass er davor noch gar nicht bei mir hatte: Er zog hin (er war angeleint da unser Garten noch ‚ausbruchsicher‘ gemacht werden muss) und bellte, knurrte...

    Über den Tag verteilt passierte das gleiche wieder, wenn mein Freund aufstand, sich über einen Tisch beugte, etc.

    An und für sich lässt sich das ganze recht okay in den Griff kriegen, indem ich mich vor meinen Welpen stelle und dann mit ihm gemeinsam auf die ‚Bedrohung‘ zugehe.


    Heute kam dann allerdings eine Freundin, die selbst auch einen Hund hat, zu mir. Beziehungsweise holten wir sie von hinterm Haus ab, da mein Welpe eigentlich kein Problem mit Menschen hat, die am Haus vorbeigehen.


    Wir saßen im Garten, sie stand kurz auf und wurde genau so angeknurrt, angebellt und sie meinte, mein Levi hätte auch die Zähne gefletscht. Er wedelt dabei übrigens mit dem Schwanz.


    Diese Freundin riet mir, das Verhalten einzustellen, indem ich den Hund am Genickspeck nehme, zu mir befördere und schimpfe... Das funktionierte eigentlich ganz gut, aber ich bin mir nicht sicher wie ethisch vertretbar ich das finde... Ist ja mein erster Hund...


    Mein Vater (der, bevor es meine Mutter in seinem Leben gab, sein ganzes Leben lang Hunde hatte) meinte übrigens, mein Hund würde das richtige Verhalten an den Tag legen, indem er mich beschütze... Aber so kann das ja nicht weitergehen...


    Wir fahren bald in die Hundeschule, frühestens können wir allerdings am Samstag....

    Sorry für den langen Text, danke wenn ihr ihn bis hier her gelesen habt :sweet:


    Ich würde mich über Ratschläge freuen, über Tipps wie ihr damit umgehen würdet und was ihr zur Methode meiner Freundin sagt...


    Ganz liebe Grüße,

    Lea & Levi :)

  • Als erste, kurze Einschätzung, würde ich sagen dass der Kleine unsicher ist und deshalb bellt und versucht sich Sachen, die ihn erschrecken, die unheimlich sind, die er nicht kennt, vom Leib zu halten.

  • Einen Hund, der gerade Mal 4 Tage bei dir ist, würde ich überhaupt nicht so vielen neuen Eindrücken aussetzen. Kein Wunder, dass der dann durch den Wind ist.


    Mehr Ruhe rein bringen und dem Hund Zeit geben überhaupt bei dir anzukommen, bevor du ihn überall hin mit nimmst

  • Sag mal, was steckt in deinem Levi denn als Rassen so drin?


    Was ich hier raus lese, ist dass da jemand das Begrenzen anfängt, nämlich immer dann, wenn sich jemand bewegt.

    Mit Wachen hat das nur peripher zu tun, er bewacht nämlich wenn, dann nur deine Gäste.


    Edit: ok, ich sollte mal auf den Kalender schauen. 4 Tage.

    Da ist gar nichts normal. Alles ist neu, alles ist aufregend und je nach Hundetyp wird sich zurück gezogen oder offensiv nach vorne gewehrt. Die Fremden kommen in sein Zuhause, bewegen sich anders als du, das ist Stress.


    Wie genau hast du auf dieses Verhalten jeweils reagiert?


    Ich sage mal so, aus meiner Erfahrung haben beide Menschen in deinem Umfeld Bullshit erzählt.

    Schönen Gruß an deinen Vater - wenn der Knirps das erwachsen auch macht, freut euch auf Auflagen und Maulkorb- sowie Leinenzwang. Der DARF in Deutschland einfach niemanden beschützen, wenn er privat gehalten wird und basta. Wovor übrigens beschützen - vor Gästen? Die du eingeladen hast?

    Ebenfalls schönen Gruß an deine Freundin - ein 4 Monate altes Baby muss ganz sicher körperlich angegangen werden, weil man es so gar nicht anders erziehen kann. Und weil eine verbale Korrektur, notfalls Auszeit so gar nicht gereicht hätte.


    Was ich getan hätte?

    Den Zwerg mit einem verbalen Abbruch zu mir geholt, das Verhalten sofort unterbunden. Und die Sekunde, wo er aufhört sofort positiv besetzt. So oft, bis auch der beratungsresistenteste Welpe merkt, Moment mal, Mami will das irgendwie wohl nicht.

  • Laß das bitte bloß sein!!!


    Dein Hund ist mit Sicherheit aus Angst agressiv, durch körperliche Bestrafung erhöhst du bloß die Angst, also die Ursache des Verhaltens. Außerdem kennt dein Hund dich noch gar nicht und kann dich nicht einschätzen. Er muß deine Bestrafung also als unberechenbaren Angriff erleben.


    Dein Hund kommt aus dem Tierschutz. Was weißt du über seine Vergangenheit?


    Schwanzwedeln bedeutet nicht automatisch Freude, sondern allgemeine Erregung. Das können also positive oder negative Empfindungen sein.


    Dagmar & Cara

  • Danke erstmal für deine Antwort :)

    Rassemäßig wissen wir‘s leider nicht, er sieht allerdings (momentan) sehr nach Labrador aus, mit einer spitzeren Nase...


    Ich hab‘s mir auch schon gedacht... klar ich hab mich auch schlecht gefühlt... nur werd ich natürlich zusammengestaucht wenn ich nicht auf den Rat meiner Freundin höre... aber ich werd‘s jetzt auf jeden Fall mal sein lassen.

    Danke dir, ich hoff ich hab mir jetzt nicht erstmal alles verbaut :verzweifelt:


    Darf ich fragen inwiefern du das Verhalten nach dem verbalen Abbruch unterbunden hättest?

    Er hat das ganze nämlich auch schon bei meiner Mutter angefangen, die im gleichen Haus wohnt und die ihn mit mir abgeholt hat. Allerdings hat er sie in diesem Fall nur gehört, nicht gesehen...

    Liebe Grüße

  • Maan, warum sterben die Leute nie aus die solche bescheuerten Tipps geben?

    Was stimmt mit denen nicht?


    Das macht mich so sauer.

  • Danke für die Antwort,

    ich dachte auch als erstes an Angst. Deshalb hab ich auch angefangen, vor ihn und mit ihm zur ‚Gefahr‘ zu gehen, damit er feststellt, dass das ganze nix böses ist...


    Über seine Vergangenheit wissen wir nicht viel, außer dass er aus einem ‚unerwünschten Wurf‘ stammt und gemeinsam mit seinen Brüdern ins Tierheim gebracht wurde. Die Vermittlerin meinte aber, es gäbe keinen Anlass dafür, davon auszugehen, dass ihm was schlimmes zugestoßen wäre..

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