Beiträge von Munchkin1

    Rechtlich betrachtet ist der Hundebiss so definiert:

    Ein Zuschnappen der Kiefer eines Hundes an einem menschlichen oder tierischen Körper, der diesem eine nicht unerhebliche Verletzung oder Beeinträchtigung zufügt. Es ist nicht notwendigerweise so, dass die Wunde bluten muss.

    Und wie definiert man „nicht unerheblich?“

    Fängt das beim Hämatom an?

    Bei der Hautverletzung, die nicht blutet?

    Bei leichter Blutung?


    Ich hätte da arge Probleme mit der Definition fürchte ich

    Vielleicht mal kurz zur Erklärung:


    Reiseübelkeit entsteht, wenn das Schaukeln des Autos als Sinnesreiz im Ohr nicht mit dem visuellen Reiz des statisch stehenden Autos zusammen passt. Das Gehirn ist nicht in der Lage, das sauber zu sortieren und Übelkeit entsteht.

    Das KANN man medikamentös behandeln, oftmals wirkt aber besser, einen der Sinne zumindest vorläufig „auszuschalten“, bei Kindern zB mit Schlafmaske, beim Hund mit einer Box.

    Mailo ist allergisch, nachgewiesen.


    Bis wir raus hatten, wogegen, bin ich bald wahnsinnig geworden:

    Othämatome, Ohrenentzündungen, Juckreiz - nur die Verdauung war durchgängig ok. Ohren sind mittlerweile vernarbt, Knorpel zerstört, sehen halt unschön aus und hängen.


    Ausschlussdiät haben wir anfangs über VetConcept gemacht (Pferd), das mussten wir abbrechen, weil es viel zu wenig Gehalt hatte für den Hund und er geklaut hat.

    Später hab ich dann kreativ gedacht und die Lösung gefunden: Mailo ist nicht nur allergisch gegen Fleisch und Fett, sondern auch gegen Metall.

    Also Metallnapf und Metallhalsband adios.


    Es dauerte 3 Monate (!) bis das hoch alarmierte Immunsystem sich beruhigt hatte.


    Seitdem sind die Entzündungen und Hämatome nicht mehr aufgetaucht.

    Oh nein, Korrektur: wenn er schwimmen geht, kann nochmal eine Entzündung kommen, da die Ohren aufgrund von Narbenbildung nicht mehr ordentlich belüften und säubern.


    Lange Rede kurzer Sinn: Verschlimmern geht nicht, verbessern braucht viel Geduld

    Ernsthaftes,gezieltes,aggressives Verhalten.....besser?

    Du hast natürlich Recht, es gehört dazu.


    Wenn Rütter erklären würde "gehört ins erüben " des Kommunikationsmuster,super .

    Das werte ich nicht als ernsthaft.


    Das ist ein Jungspund, dem die Murmeln aussetzen, weil (beliebige Ursache einsetzen).

    Ein Jungspund ohne Impulskontrolle.

    Wie das Kind, das sich im Supermarkt an der Kasse hinwirfst, weil Mami den Schokoriegel nicht rausrücken will.


    Von Ernsthaft ist der so weit weg wie nur möglich.


    Vielleicht kommt’s auch drauf an, aus welcher Perspektive man das sieht:

    Kommt man aus dem Lager der großen, oftmals ernsthaften Hunde, dann ist man bei so einem Wutzwerg nochmal deutlich entspannter, während *Klischeeschublade auf* das „typische Rütter Klientel“ *Klischeeschublade zu* hier sicher eher die reißende, kannibalische Bestie erkennen mag, die das Kind in Lebensgefahr bringt

    Ich eröffne den Menschen-sind-manchmal-echt-kacke-Club, wer möchte beitreten?


    Bin mit Mailo und Teenietus Gassi, wir bekommen Lust auf ein Eis, ich erkläre mich bereit, das Eis zu holen, binde Mailo an, stelle den Teenietus (1,85m, sportlich, optisch ca 16/17 Jahre) daneben, gehe los.

    Aus den Augenwinkeln sehe ich einen Mann mit Hund in der Nähe. Ich bleibe stehen, beobachte. Der wird doch wohl nicht…?!

    Doch, wird er. Schritt für Schritt schleicht sich der Kerl näher an Mailo und Teenietus.

    Ich höre Teenietus sagen, er möchte bitte Abstand halten, der Kerl offensichtlich taub.

    Also so semi-taub, weil mein lautes „Sie lassen meinen Hund gefälligst in Ruhe!“, das melodisch quer über den Parkplatz schallte, hat ihn dann doch dazu bewegt, Abstand zu halten.


    Teenietus nennt das meine „Dogtrainer-Voice“, meine Hundetrainerstimme.

    So nach dem Motto: Die Stimme, die du brauchst, wenn du auf einem Fußballfeld trainierst, der Hund das Tor am anderen Ende anpinkeln will und du ihn nur verbal davon abhalten musst.

    Klappt auch bei beratungsresistenten Männern.

    Ich benutze eigene Kotbeutel, aber ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich zunehmend bockiger werde, die Haufen aufzuheben. Zähneknirschend mache ich es, aber keine Ahnung, wie lange noch:


    Wenn ich von Zuhause losgehe, habe ich einen Eimer vor der Tür und dann… nichts mehr. Irgendwann Ende letzten/Anfang diesen Jahres sind Schritt für Schritt alle Mülleimer an den Haltestellen abgebaut worden, die extra beschriftet waren mit „auch für Hundekot“. Also trägt man den Beutel dann bis zum nächsten Mülleimer. Was schonmal eine Weile dauern kann. Gott bewahre der Hund macht einen zweiten Haufen. Und der Hund sei auch noch größer als ein Meerschweinchen, dann kann man gleich mit Schubkarre Gassi gehen.


    Dafür habe ich dieses Juwel gefunden (und mich geärgert, bis ich genauer gelesen habe)


    Gesamtstrategie „Saubere Stadt“ - Mehrweghundekotbehältnisse - Berlin.de

    Ich hatte einen Artgenossen gegenüber unverträglichen Schäferhund übernommen, als dieser schon älter war.

    Keine Chance, da irgendetwas zu ändern am Verhalten, weder positiv noch negativ.

    Das habe ich aus Sicherheitsgründen auch schnell aufgegeben und lieber ordentlich mit Maulkorb, vorrausschauendem Gassi gehen und sehr defensivem, extrem großräumigen Ausweichen gearbeitet.


    Bei meinem jetzigen Schäfi ist das anders - er ist reaktiv, aber nicht aggressiv. Er wird bei fehlender Führung laut, prollt, droht, ist dann aber im direkten Kontakt sehr ausweichend, kleinlaut, ignorant.

    Im Adrenalinschub kann ich mir so viel loben und strafen, wie ich will, es kommt schlicht nicht an im Hundehirn. Wo sonst ein Fingerzeig und ein „Ey“ reicht, merkt der Hund nicht, wenn er gegen eine Betonwand läuft und neben ihm eine Fanfare ertönt.

    Der Clou ist es, den Schub zu vermeiden - frühzeitig erkennen, ansprechen, Präsenz zeigen, Kontrolle übernehmen, dann kann er gesittet und anstandslos mit anderen Hunden zusammen auf dem Platz trainieren, in einem Garten laufen, Gassi gehen.


    Zum Thema Strafe ja/nein:

    Bevor man darüber Aussagen trifft, muss man sich erst einmal das System von Belohnung und Strafe in der Psychologie und vor allem im Behaviorismus verdeutlichen.

    Eine Strafe ist es bereits, wenn ich meinen zeternden Hund NICHT trainieren lasse, sondern ins Auto stecke, bis er sich beruhigt.

    Das Niveau, das an Reizen (positiv oder negativ) benötigt wird, ist jedoch massiv unterschiedlich.

    Ich war vorletzte Woche mit Mailo eine Woche im Trainingslager.

    Es gab da Hunde, die waren so sensibel, dass ein „Ey!“ die im vollen Lauf anhalten ließ. Genauso gab es Hunde, die mehrfach volle Möhre ins Geschirr gebrettert sind, weil das Adrenalin die Öhrchen verstopft hat.


    Ich denke, es ist utopisch zu glauben, dass man alle Hundetypen und Charaktere rein positiv erziehen und führen kann.

    Man wird immer Korrekturen und ja, ich sage bewusst - Strafen brauchen.

    Die eigene Grenze und die des Hundes zu kennen und zu respektieren ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

    Strafe und Korrektur muss nicht tierschutzrelevant sein, wenn sie richtig und rechtzeitig eingesetzt werden. Wenn man sich die Chance aber verspielt, dann kann man eigentlich nur sichern und managen oder aversiv arbeiten.