Einiges läuft schief- was ist der richtige Weg

  • Hallo zusammen,

    ich schreibe heute zum ersten mal hier und hoffe ein paar Einschätzungen zu bekommen, da wir uns gerade mit einem Thema auseinandersetzen, das uns sehr beschäftigt .

    Wir sind eine 4 köpfige Familie mit 2 Kindern (8 und fast 5 Jahre alt) . Vor ca. 6 Monaten haben wir eine Hündin, die ursprünglich aus Bulgarien kommt, bei uns aufgenommen. Wir wollten es so richtig machen wie möglich und haben vor der Anschaffung länger mit der Tierschutzorganisation in Kontakt gestanden, um einen Hund zu finden, der für aus als Familie in Frage kommt. Wir haben unsere Hündin, Kira, zuvor mehrfach auf der Pflegestelle besucht, um uns heranzutasten und sie kennen zu lernen. Haben oft Berichte von der Pflegestelle erhalten, dass sie ein so lieber und für ihre "Rasse" eher ruhiger Hund sei. Gelehrig, will gefallen und der Einschätzung nach auch für Anfänger geeignet. Sie war 2,5 Wochen auf der Pflegestelle. Sie ist unser 1. Hund. Kira ist ein Mischling, in ihr steckt wohl Parson Russel und möglicherweise was vom Labbi, so wurde es uns gesagt. Den Parson Terrier sieht man ihr auch voll an. Sie ist ca. 49 cm groß. Auf der Pflegestelle zeigte sie so gut wie keinen Jagdtrieb. Als sie zu uns kam zeigte sie sich freundlich, kontaktfreudig und augenscheinlich nicht ängstlich. Sie war eher ruhig. Sie bellte nicht und lies die Kinder beim spielen in Ruhe. Letzteres schreibe ich, weil sich das mittlerweile stark geändert hat. Es hat sich sehr viel verändert mit der Zeit und wir haben das Gefühl dem nicht gerecht werden zu können und auch nicht erfahren genug zu sein. Mit der Zeit, also nach ca 1 Monat find Kira an ihr Verhalten nach und nach zu verändern. Zunächst bellte sie immer öfters mal, was aber kein Problem darstellt. Mittlerweile klefft sich sofort los, wenn nur jemand am Zaun entlang geht oder sie Geräusche hört. Aber das ist noch das geringste Problem. Kira hat ab einem bestimmten Punkt an angefangen plötzlich alle Menschen anzuspringen. Sofortiges maßregeln dieses Verhaltens brachte nichts. Kira dreht nun total auf, wenn unsere Kinder spielen. Laufen sie mal im Garten rum rennt Kira direkt hinterher und springt sie an. Was schon öfters damit endete, dass sie die Kids zu Boden geworfen hat. Sie tut ihnen nichts und macht das aus einer Spielfreude, aber sie dreht so auf, dass kein Kommando mehr hilft. Wir müssen sie dann anleinen und bei uns halten, wo sie dann auch noch versucht an der Leine zu toben. Nach einer Zeit beruhigt sich sich wieder. Wird es ruhiger, wird auch sie ruhig und legt sich hin. Kira zwickt in die Ärmel wenn wir z.b. gerade auf der Couch sitzen. Wegstoßen und ignorieren pusht sie nur noch mehr hoch. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken sie sei ein böser Hund. Das ist sie nicht. All ihr Verhalten ist von Übermut und Reiz zum Spiel gesteuert, nicht aus Boßhaftigkeit. Sie ist auf der anderen Seite sehr geduldig mit den Kindern, wenn der Kleine mal etwas grob anfasst oder so.

    Ist es zu Hause ruhig und die Kinder sind außer Haus ist auch Kira ruhig und schläft längere Phasen. Sobald die Kids da sind und es wird etwas trubeliger findet Kira nicht mehr zur Ruhe uns muss immer mitmischen. Ich glaube, dass dies auch für sie stressig ist. Sie ist sehr reizoffen und ganz anders, als sie sich auf der Pflegestelle und in den ersten Wochen bei uns zeigte. Hinzu kommt, dass sie alles kaputt kaut, was nicht niet und nagelfest ist. Also sie geht nicht an Möbel oder so. Aber Schlappen, Spielzeug , Stifte , Kleidung etc. alles würde sie sofort zerlegen, wenn wir nicht aufpassen. Wir legen alles hoch, damit sie nicht ran kann. Sie kann aber auch nicht einfach so mit in die Zimmer der Kinder, da sie da dann sofort anfängt z.b. das Playmobil meines Sohnes fressen zu wollen oder sie schnappt die Kuscheltiere und zerlegt sie. Das alles ist sehr anstrengend für uns, bzw. mich da ich ja meiste Zeit mit Kids und Hund allein zu Hause bin. Spielbesuch für meinen Sohn einladen ist fast nicht möglich, da Kira anspringt und wenn sie das nicht tut alle Spielsachen klauen würde. Würden die Kids durch die Wohnung toben, hätte ich Angst dass was passiert, wenn Kira die Kids dann anspringt oder zwickt weil sie gerade so aufgedreht ist. Klar, ich kann sie dann anleinen, Aber das ist für mehrere Stunden nicht so praktikabel, da ich ja auch bei den Kids mal mitspielen soll und mal freie Hände brauche. Einfach Tür zu machen und Hund draußen lassen funktioniert auch nicht. Sie fängst dann an an Türen und Fenstern, wenn sie im Garten wäre, zu kratzen ohne Unterlass. Es ist selbst so, dass wenn ich mit ihr in einem Raum bleibe, sie aber die Kinderstimmen hört, ständig zur Kinderzimmertür rennt und kratzt weil sie rein will. Allein das laufe speilen der Kids im Zimmer dreht sie hoch, sodass sie direkt in dem "ich muss jetzt mitmischen " Modus ist.

    Jetzt fragt man sich sicher, haben wir den Hund denn gar nicht erzogen...Also, wir haben , als Kira mit dem ganzen anfing, sofort einen Hundetrainer herangezogen. Wir haben viele Stunden mit dem Trainer verbracht und auch stets versucht es zwischenzeitlich umzusetzen. Leider ohne großen Erfolg. Kira ist da sehr ausdauernd und rückt kaum von ihrem Verhalten ab. Sie kann zwar alle Grundkommandos und jegliche Tricks, ignoriert aber all das, sobald sie ihren "Film" fährt. Leider kommt noch dazu, dass Kira ordentlich Jagdtrieb hat. Von der Leine kann man sie nicht lassen. Auch Hundebegegnungen sind schwierig. Sieht sie einen anderen Hund will sie mit aller kraft hin und spielen. Sie zieht und tobt an der Leine. Mit dem Training haben wir zumindest erreichen können, dass wir sie einigermaßen unter Kontrolle halten können, wenn wir sie ins sitz bringen und der andere Hund mit genügend Abstand vorbei geht. Auch hier wieder keine Boßhaftigkeit bei, sondern einer extremer Spieltrieb. Selbst der Hundetrainer war stark beeindruckt und bezeichnet sie in ihrem Verhalten als extrem harte Nuss.

    Nu ist es leider so, dass all dieses Verhalten, dass wir bisher einfach nicht in den Griff bekommen, den Alltag extrem erschwert. Trotz allem haben wir Kira sehr lieb gewonnen und sie ist ein Familienmitglied. Sie hat ja auch ihre tollen Seiten, ich habe hier nur eher das negative beschreiben, damit ihr verstehen könnt worum es geht. An sich ist Kira sehr charmant. Ich glaube einfach wir sind zu unerfahren für einen solchen Hund , wofür sie ja nichts kann. Wenn ich sehe wie ausgeglichen sie bei Ruhe im Haus ist, denke ich es ginge ihr besser in einem Haushalt ohne Kinder. Denn auch wenn sie ja gern bei den Kids mitmischen möchte ist es wohl auch stressig für sie immer auf Zack sein zu "müssen" weil sie es einfach nicht schafft den Trubel zu ignorieren. Sicherlich wären Halter mit Erfahrung auch sicherer im Umgang mit ihr. Wir beschäftigen uns daher gerade mit dem Gedanken ihr ein anderes Zu Hause zu suchen. Wir möchten das eigentlich nicht und ich schlafe seit Nächten sehr schlecht, weil ich so hin und her gerissen bin und nicht weiß w-was das richtige ist. Sie ist Teil von uns geworden, aber es ist mit so vielen Einschränkungen verbunden. Wegen des Problems mit den Hunden und dem Jagdtrieb können wir nie entspannt gassi gehen. Wir können z.b. nicht in den Zoo mit den Kids und dem Hund und auch nicht da hin wo viele andere Hunde sind.

    Das wären Ausflüge voll Stress für uns und den Hund. Selbst bei Pferden dreht sie völlig durch. Heißt ich müsste vieles ohne Kira machen. Ist die aber zu lange allein zu Hause langweilt sie sich und fängt an sich Dinge zu suchen, die sie dann zerkaut o.ä. 2 Stunden kann sie allein bleiben. Im Garten geht das besser, aber das geht ja nicht bei Wind und Wetter und außerdem wollten wir ja einen Hund, damit wir mit ihm zusammen etwas unternehmen könne und nicht das arme Tier immer wieder allein zu Hause lassen müssen.

    Was denkt ihr, können wir es noch schaffen einige Dinge in den Griff zu bekommen oder passt das einfach nicht zusammen mit Kira und uns? Vielleicht klappt es mit anderen Trainingsmethoden irgendwie besser. Wobei ich mir beim Jagdtrieb wenig Hoffnung mache, weil sie da wirklich extrem ist. Jagt auf Geruch, Geräusche und auf Sicht, wenn man sie lässt. BIs jetzt zeigt sich leider dass Kira so affektgesteuert ist, dass alle bisherigen Trainingsmaßnahmen eher verpufft sind. Trotz wirklicher Bemühung. Was denkt ihr, braucht sie vielleicht ein ruhigeres zu hause, wo sie nicht durch lachende und tobende Kids hochgepuscht wird? ist es richtig die Einschränkungen im Alltag, also so was wie Spielbesuch schwierig und Ausflüge mit den Kindern und Hund eher auch,in Kauf zu nehmen, dafür dass Kira bei uns bleiben kann oder sollte der Hund nicht eher dem Lebensstil einer Familie angepasst sein, damit alle glücklich sind?

    Wir sind wirklich sehr hin und her gerissen. Auf der einen Seite möchten wir natürlich als Familie wieder weitestgehend frei agieren könne, außer natürlich der Einschränkungen die sich ohnehin durch einen Hundebesitz ergeben, auch wenn man einen ausgeglichenen Hund hätte. Auf der anderen Seite tut es uns auch so leid, wenn wir drüber nachdenken Kira abzugeben.

    Ich möchte abschließend noch erwähnen, dass wir Kira gut auslasten. Lange Spaziergänge . 2x am Tag 3/4 Stunde ( morgens und abends) und mittags sind wir mindesten 1 1/2 stunden unterwegs. Inklusive kleiner Übungen beim Gassi gehen wie. z.b. Leckerlies an Bäumen in der Rinde verstecken oder auf Baumstämmen balancieren mit Kommandos etc. Zu Hause machen wir auch immer wieder kleine Gehorsamseinheiten, was in Ruhe auch gut klappt. Dreht Kira hoch ist allerdings alles zu spät.

    Wie seht ihr das alles?

    Danke fürs lesen !!

  • Wie alt ist Kira denn? Ich finde die „Auslastung“ etwas zu viel. Hunde sind auch mal gerne überdreht wenn man zu viel macht und kommen deswegen nicht zur Ruhe. Also versucht doch mal ne Woche, einen der Spaziergänge wegzulassen und nur eine pipirunde stattdessen. Könnte sein, dass sie dann insgesamt ruhiger und weniger reizoffen ist.

  • Es ist nirgends zu lesen wie alt Kira i zwischen ist und wie lange sie nun bei euch lebt.

    Insgesamt finde ich es auch deutlich zuviel, was ihr den Tag über mit Kira macht. Mindestens 3 Stunden Gassi gehen, zusätzlich dabei Übungen, Training und Spiele (schnüffeln, suchen) und dann daheim noch Training ( Gehorsam etc). Also bei dem Programm würde unsere Hündin auch völlig am Rad drehen.

    Ich denke, dass ihr da deutlich weniger mit ihr machen solltet und somit einfach mehr Ruhe und Entspannung in den Tag bringt.

  • Hallo erstmal,

    Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs ☺️


    Ich schließe mich an, das Alter wäre noch wichtig zu wissen.

    Ansonsten bin ich ehrlich. Für mich liest sich das schon nach sehr viel Programm.. Neben 3 Stunden Gassi noch Übungen, Baumstämme balancieren usw. zuhause auch noch ziemlich was los (ist ja normal bei 2 Kids)

    Könnte mir vorstellen, dass sie auch wenig zur Ruhe kommt. Wieviel schläft bzw ruht die am Tag?


    Zum Thema Hundebegegnungen, bist du sicher, dass sie Bellend in der Leine hängt weil sie HIN will? Meine macht das auch (bzw würde), aber eigentlich will sie damit sagen "HAU AB".

  • Hallo,

    sorry, hatte vergessen ihr Alter zu schreiben. Kira ist knapp 2 Jahre alt.

    Wir haben auch bereits kürzere Gassirunden probiert, da der Hundetrainer das auch vorschlug. So gingen wir eine Zeit lang morgens ca 1/2 stunde mit ihr und mittags maximal 1 Stunde. Abends gings dann nur noch 15 min um den Block. Leider brachte das keine Veränderungen in ihrem Verhalten. Wir haben es auch mit überwiegend Kopfarbeit probiert. Es ist zwar schon so, dass Kira nach "Auslastung" meist kurz Ruhe hält. Aber wie gesagt, sobald "leben" im Haus ist ist nix mehr mit ruhe bewahren. Sie legt sich dann zwischendurch mal auf ihren Platz, aber bei jedem Geräusch oder bei jeder Bewegung steht sie wieder auf und will mitmischen.

    Ich frage mich einfach, in wie weit wir als Anfänger es schaffen können einen so affektgesteuerten Hund runter zu bringen und ihr Verhalten in andere Bahnen zu lenken. Noch dazu ist es natürlich auch so, dass die Kids da sind und auch Aufmerksamkeit brauchen, sodass ich nicht 24 Stunden am Tag nur auf den Hund eingehen kann. Das hört sich blöd an, aber es kostet viel Energie sie ständig von Dummheiten abhalten zu müssen und gleichzeitig den Kids gerecht zu werden.

    Vor allem ist es so schade, dass wir durch das Verhalten bei anderen Hunden mit ihr nicht einfach überall hin können. Man muss immer aufpassen. Da meine Kids aber auch powerpakete sind muss ich auf die auch immer ein Auge haben. Was es fast unmöglich macht mit Kids und Hund allein schöne Dinge zu unternehmen.

    Aber wir haben Kira natürlich sehr lieb gewonnen. Daher haben wir bisher nicht aufgegeben. Aber leider bringt mich das ganze an meine Grenzen. Ich bin eine sehr zierliche und kleine Person, wenn Kira so abdreht an der Leine und zerrt und tobt kostet mich das extrem viel Anstrengung sie zu halten.

    Es wäre so schön, wenn man ihr Verhalten ändern könnte

  • Huhu :winken:


    Also erstmal ist es völlig normal, dass Kira auf der PS und auch anfangs bei euch ein völlig anderes Verhalten gezeigt hat. Ich schätze mal, dass sie direkt aus Bulgarien auf die PS gekommen ist und da sind 2,5 Wochen nichts. Man sagt, dass Auslandshunde nach etwas 3 Wochen erstmal anfangen zu realisieren, was überhaupt passiert ist und wo sie überhaupt sind. Diese Zeit hatte Kira auf der PS nicht und dann kam direkt der nächste Ortswechsel zu euch. Da war ihr Stresspegel dementsprechend hoch, was biologisch gesehen einige Zeit braucht um sich abzubauen.


    Zudem sind Hunde Anpassungskünstler, d.h. wenn sie in einer neuen Situation sind, dann versuchen sie sich erstmal so unauffällig wie möglich zu verhalten, weil sie die neue Situation ja noch gar nicht einschätzen können (zB ob vom Menschen vllt. Gefahr ausgeht). Anpassung = Unauffällig = "mir kann nichts passieren"


    Wenn der Hund dann aber erstmal merkt, dass ihr im nichts böses wollt, traut er sich langsam und sicher seine "Päckchen" auszupacken und wird selbstbewusst genug, er selbst zu sein. Das kann von 3 Monate bis hin zu einem Jahr (in Ausnahmefällen sogar länger) dauern.


    So viel erstmal dazu. =) das ist also nichts ungewöhnliches!


    Zum Kläffen:

    Das könnte unterschiedliche Gründe haben und entweder aus Unsicherheit oder aus Territorialverhalten (oder einer Mischung aus beidem) geschehen. Das müsste eigentlich ein*e Trainer*in gut beurteilen können.

    Vielleicht lasst ihr euch hier im Forum mal eine*n gute*n Trainer*in empfehlen? Leider gibt es viele Trainer*innen, die ein Standart-Programm haben und wenn das nicht funktioniert, wissen sie auch nicht mehr weiter. Hier im Forum gibt es sehr viele erfahrene User, die immer einen Tipp übrig haben. =) vielleicht sagst du einfach mal, woher ihr ungefähr kommt.


    Ansonsten - darf sie alleine in den Garten? Das kann so ein Zaungekläffe nämlich auch begünstigen. Hunde, die oft alleine im Garten sind suchen sich eine eigene Beschäftigung, was dann oft das Anbellen vorbeigehender Menschen/Tiere ist.

    Ich würde auf eine Hausleine plädieren und wenn sie kläffend zum Zaun läuft, würde ich sagen "Alles gut, das ist nur ein Mensch, der vorbeigeht, der tut uns nichts." und sie dann ruhig zum Platz zurückbringen.


    Apropos Platz:

    Wie sieht denn ihr Rückzugsort aktuell aus? Ist der in einer ruhigen Ecke? Hat sie ihren Platz angenommen und wurde der positiv verknüpft? Herrscht absolutes In-Ruhe-Lassen-Gebot, wenn Kira auf ihrem Platz ist? Wenn Luna ihren Platz aufsucht, dass wird sie da absolut in Ruhe gelassen. Kein Streicheln, kein Anfassen, kein Drüberbeugen, höchstens Leckerchen. Aber sie soll wissen, dass sie da ihre absolute Ruhe hat. Das wäre auch eine wichtige Regel für die Kids.

    Ansonsten schlagen viele User hier oft vor einen Bereich des Wohnzimmers mit einem Trenngitter abzutrennen, sodass der Hund zwar noch alles sehen kann, aber nicht mittendrin ist. Den Bereich dann mit ihrem Körbchen, Wasser und etwas zum Kauen als Beschäftigung ausstatten (wobei mir fällt gerade ein, dass eure Hündin ziemlich groß ist. Da weiß ich nicht, ob sich sowas realisieren lässt).


    Zum Thema mit den Kids:

    Ich würde die Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem Hund spielen lassen. Schon gar nicht, wenn Rennspiele involviert sind. Du schreibst ja schon selbst, dass Kira da ziemlich ungestüm wird. Im Worst Case, wenn Kira starken Jagdtrieb hat, könnte es aber auch mal passieren, dass ein Rennspiel in Jagdverhalten umkippt. Vor allem, wenn es mal nicht die eigenen Kids sind, sondern fremde. Also spielen niemals unbeaufsichtigt und eigentlich am besten auch keine wilden Spiele. Was man gut zusammen machen kann, ist Leckerchen für den Hund verstecken und sich gemeinsam freuen, wenn Kira die findet (lastet Kira gleichzeitig auch aus), gemeinsam spazieren gehen, sich gemeinsam über Hundekörpersprache informieren und lernen o.Ä.

    Ich würde die Kinderzimmer einfach zur Tabuzone für Kira erklären. Auch wenn sie an der Tür kratzt - da muss sie halt mal durch, aber wenn man das konsequent durchzieht, verstehen Hunde das eigentlich recht schnell. Luna hat anfangs immer gebettelt, wenn ich gegessen hab. Hat richtig angefangen zu fiepen, sodass mir der Appetit vergangen ist. Das war verdammt schwer, da konsequent zu bleiben. Aber nach 2 Wochen hat sie verstanden, dass es nichts vom Tisch gibt und legt sich jetzt einfach entspannt hin, wenn ich esse. Auch hier wäre eine Hausleine wieder praktisch. Wenn sie an den Türen kratzt - Hausleine nehmen und Kira kommentarlos zu ihrem Platz bringen. Anfangs ist es vielleicht nervig, wie oft man das wiederholen muss, aber glaub mir, die verstehen das irgendwann und dann bist du froh, dass du konsequent warst. :tropf:


    Zum Thema Ausflüge:

    Ich bin selbst erst seit Mai Hundebesitzerin und ich weiß, wie schön man sich vorher alles ausmalt. Gemeinsame Ausflüge, der Hund ist überall dabei, spielt grenzenlos mit den Kindern etc. Aber du darfst nicht vergessen, dass ihr da einen Auslandstierschutzhund sitzen habt. Kennt ihr was zu ihrer Vergangenheit?

    Jedenfalls ist es sehr wahrscheinlich, dass sie das Zusammenleben mit dem Menschen noch gar nicht kennt. Das Kennenzulernen ist für den Anfang erstmal mehr als genug für sie. Gerade in einer 4 köpfigen Familie mit Kindern.

    Luna kommt aus Rumänien und ist wie gesagt seit Mai hier und wir führen echt ein relativ entspanntes Leben, aber Cafebesuche oder Parkausflüge habe ich bisher noch nie mit ihr unternommen. Man muss da langsam rangehen. Mal auf einen Supermarktparkplatz gehen, sich mit Leckerchen ausstatten, einfach hinsetzen und beobachten und dem Hund alles schön füttern. Die muss sich an so ein Leben ja erstmal gewöhnen. Zoo - mit so vielen Menschen, Gerüchen von Wildtieren etc. - da kann sie nicht entspannt sein. Das wäre viel zu viel verlangt. Ich glaube ihr müsst da eure Erwartungen und das Programm ein wenig runterschrauben. Alles langsam aufbauen. Mit Tricks kann man später anfangen, das ist nichts wichtiges. Wichtig ist Alltagssituationen kennenlernen (langsam und nicht zu lange auf einmal mit viel Schlaf danach um alles verarbeiten zu können) und vor allem Ruhe zu lernen.



    Ein Auslandshund kann schon etwas Arbeit sein, was aber nicht heißt dass der kein toller Familienhund werden kann. Man muss seine Ansprüche vielleicht etwas runterschrauben und Lust und Zeit haben, mit dem Hund zu arbeiten und ihn langsam an alles heranzuführen. Nicht zu viel erwarten!


    Zum Thema Jagdverhalten und Hund&Kinder können dir hier einige User aber bestimmt noch viel mehr erzählen!
    Ich wünsche euch alles Gute =)

  • Klingt danach, als hättet ihr euch einen Hund erzogen, der immer mehr Programm braucht.


    Ich würde mal ne „Entziehungskur“ machen, um den Stresspegel runter zu bekommen. Das kann viele Wochen dauern, bis es besser wird.


    Meine Hündin ist auch zwei. Wir gehen mittags ne gute Stunde und abends 20-30 Minuten, 2 mal die Woche Hundeplatz, 1x pro Woche ein kleines Dummytraining und 2-3x pro Woche ein paar Übungen zu Hause (5-10 Minuten pro Tag). Einmal pro Woche ist mindestens Ruhetag, da gibts nur Pipi im Garten und 20 Minuten Löserunde um den Block.


    Zu Hause passiert sonst außer Kuscheln nix, die pennt eigentlich den ganzen Tag.

  • Hi, ich kann eure Situation ein bischen nachvollziehen. Nicht was die Probleme im Haus angeht (da gibt's hier zum Glück keine), aber das Verhalten draussen kenne ich ähnlich. Das kann ganz schön belastend sein. Meine hat von Tag 1 als sie bei mir eingezogen ist ALLES angebrüllt (bis auf Menschen, da nur Männer, und "seltsam Aussehende"). Gründe waren von Jagdtrieb über Frust und Angst (z.B. vor Kühen, Pferden...) vermutlich so einige dabei. Nach inzwischen gut 3 Jahren haben wir im Alltag kaum noch Probleme, aber "aufpassen" muss man auf die Dame immer. Da ich euren Hund nicht kenne kann ich keine konkreten Tips geben, aber ich würde ganz dringend empfehlen das Programm deutlich zu reduzieren. Mit eurem täglichen Pensum hätte ich hier nach wenigen Wochen wieder ein brüllendes Monster daheim sitzen. 2 konzentrierte und ruhige Spaziergänge am Tag in bekannter Umgebung (insgesamt max. eine Stunde) ein bischen Tricks und Übungen daheim, und 1-3 "Erlebnisse/Trainings" pro Woche...mehr würde ich nicht machen.

    Ggf. den Trainer wechseln (bei uns hat auch erst Nummer 2 gepasst).

    Und die gesparte "Spaziergehzeit" nutzt für euch zum Entspannen. Das hilft dann vielleicht ein bißchen euren Stress zu reduzieren.

  • Wie viele Stunden schläft sie am Tag ungefähr?


    Ich hab mir nur mal ein paar Zitate rausgesucht:

    Ist es zu Hause ruhig und die Kinder sind außer Haus ist auch Kira ruhig und schläft längere Phasen.

    Sie kann aber auch nicht einfach so mit in die Zimmer der Kinder, da sie da dann sofort anfängt z.b. das Playmobil meines Sohnes fressen zu wollen oder sie schnappt die Kuscheltiere und zerlegt sie.

    Sie ist auf der anderen Seite sehr geduldig mit den Kindern, wenn der Kleine mal etwas grob anfasst oder so.

    Was denkt ihr, braucht sie vielleicht ein ruhigeres zu hause, wo sie nicht durch lachende und tobende Kids hochgepuscht wird?

    Für mich klingt es irgendwie nicht so, als hätte sie einen Ort im Haus, an dem sie immer ihre Ruhe hat (heißt, die Kinder dürfen auch nicht an sie ran).

    Oder habt ihr da was etabliert? Nach der Beschreibung würde ich denken, dass das bei euch extrem wichtig ist. Gerade wenn sie spürbar mehr schläft, wenn die Kinder nicht da sind. Könnt ihr in einem ruhigen Zimmer einen Ruheplatz einrichten? Oder ein Teil des Wohnzimmers zB als Hunde-Ruheort abgrenzen?

    Falls meine Vermutung stimmt und sie nicht genug Schlaf bekommt (ist natürlich jetzt Glaskugel, berichtige mich gerne, falls das anders ist), dann ist das ganze evtl. ein Teufelskreis. Denn mit Übermüdung wird sie natürlich reizoffener, die Impulskontrolle sinkt und das Stresslevel steigt.

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