Mehrhundehaltung - zwischen Vorstellung und Realität

  • Hier wohnen zwei Hunde die zusammengerechnet 4,5 Kilo wiegen.


    Daher sind die Futter Mehrkosten für Hund 2 nicht der Rede wert. Durch die geringe Größe / Gewicht sind sie beide handlich genug, das selbst der Transport nicht der Rede wert ist (beide passen auf den Arm zusammen, beide passen gemeinsam in eine normale transport box usw.)


    Spaziergänge fanden von Tag 1 an immer gemeinsam statt. Auch da also kein Mehraufwand. Dreckmäßig hat sich kaum was geändert, Hund 1 ist unangefochtener Dreckapezialist, da kann Hund 2 nicht mithalten und fällt darum kaum ins Gewicht.


    Einzig nervig ist, wenn beide gleichzeitig Durchfall haben, aber versetzt raus müssen.


    3 oder mehr kleine Hunde wären mir aber definitv zu viel. Dann bräuchte ich definitv einen Garten und ein Auto, aber selbst mit Garten und Auto hätte ich glaube ich keine Lust auf mehr als 2 Hunde gleichzeigt.



    So im großen und ganzen, empfinde ich die Haltung von 2 kleinen Hunden nicht aufwändiger als die Haltung von einem kleinen Hund.

  • Also, das war jetzt aus der Perspektive von Normalsterblichen geschrieben. Mich schränkt das jetzt auch nicht so ein, weil ich eh kein Leben führe wie andere. Fast alles, was man Menschen zusagt, was die angeblich gerne machen, mache ich nicht gern. Essen gehen zum Beispiel. Das mache ich tatsächlich in der Regel nur, wenn ich irgendwo verreist bin und zwecks Nahrungsaufnahme was brauche. Meistens hole ich mir einen Döner. |) (Ich lebe schon immer so, dass ich auch bei härtesten Corona-Auflagen nix verändern muss. :lol: )

    Ich war im Sommer in Salzburg mit damals 4 Hunden jeden Tag was essen, manchmal auch 2x am Tag :lol: Man braucht halt, wenn 2 größere Hunde dabei sind, etwas mehr Platz, aber sonst hat das eigentlich gut funktioniert, ich war sogar recht entspannt xD

    Ich habe auch kein Auto und steige dann halt mal eben mit 4 Hunden in Zug, Bus oder Bahn, wenn ich Lust auf einen Ausflug habe :pfeif: Die zwei Großen meiner Freundin haben das erst mit mir kennengelernt, aber es geht tatsächlich ganz gut =)


    Allerdings bin ich auch oft froh, wenn ich nur meine zwei Kleinen dabei habe, das ist natürlich nochmal einfacher, schon allein, weil sie so praktisches Miniformat haben.

  • Ich habe zwei und möchte auf keinen Fall mehr.

    Ob nach Balou wieder ein zweiter einzieht, hängt davon ab, wie Nell als Einzelhund klarkommt. An sich präferiere ich nach fast 1,5 Jahren Mehrhundehaltung einen Einzelhund.

    Meine beiden mögen sich, geben sich aber nichts. Sie leben eher nebeneinander her und ich merke ihnen an, wie happy sie über Einzelzeit sind. Altersunterschied liegt bei bei 5 Jahren, an sich super. Es ist dieselbe Rasse, alles prima. Aber mein Gefühl ist nun mal so, dass ich gern den vollen Fokus auf einem Hund habe.

    Mein Umfeld ist aber auch so, dass zwei große Hunde nicht gern gesehen sind, was es ja nicht leichter macht.

    Zum Glück kann man sich bei Hunden alle paar Jahre umentscheiden. Zieht ein weiterer ein oder nicht? Bei Kindern geht das nicht so leicht :D

  • Finya hat bei mir 4 Jahre als Einzelhund gelebt. Die war dann so brav und einfach, dass ich mir meinen Traum vom Pudel erfüllen wollte, also ist Frodo als Welpe eingezogen. Das war vor über 6 Jahren.


    Ich hätte niemals gedacht, dass Hunde, die von der Art und Beschreibung beide super zu mir passen bzw. meinen Vorstellungen entsprechen, SO unterschiedlich sein können und einem damit den Alltag so verkomplizieren können. Die zwei sind wirklich in nichts übereinstimmend, außer dass sie halt beide zu mir gehören und Jagdtrieb haben :ugly:


    Finya ist immer gleich, egal ob alleine oder im Rudel. Die denkt immer selbst, lässt sich nicht herumkommandieren und sowas wie Rudeldynamik stößt bei ihr auf taube Ohren (ist immer witzig, wenn wir mit den zwei Hunden einer Freundin unterwegs sind und ihre zwei und Frodo als Pulk irgendwohin rennen - Finya ist irgendwo und macht ihr Ding, als würde sie nicht dazu gehören :lol: ).

    Frodo ist ein Flummi, lässt sich gerne rumschicken und bei der kleinsten Regung seiner vierbeinigen Kollegen geht er die Wände hoch (dafür reicht es zB wenn Finya eine Katze riecht und deshalb die Körperspannung verändert, dann hab ich schon ein kläffendes Nervenbündel an der anderen Leine, einfach nur weil Finya aufgeregt ist), auch wenn er nicht weiß, was der Auslöser ist.

    Dafür ist er super leichtführig und lässt sich bei allem stoppen und abrufen (Gott sei Dank xD ).


    Da wir aktuell bei meinen Schwiegereltern wohnen, wohnt hier auch noch ihre Riesenschnauzerhündin. Die ist 11, also alterstechnisch zwischen meinen beiden. Manchmal nehme ich sie auf die Spaziergänge mit. Das klappt auch ziemlich problemlos. Auf Frodo hat sie zudem mit ihrer tiefenentspannten Art eine entspannende Wirkung, was ein netter Nebeneffekt ist :D


    Viel Interaktion gibt es zwischen den dreien nicht. Spiel ist verboten, weil für die Minis zu gefährlich. Finya würde gern mit Frodo spielen, aber der will nur mit mir spielen oder fängt an zu mobben. Kuscheln tut hier auch keiner mit dem anderen. Sie leben also einfach irgendwie nebeneinander her.



    Im Sommer wird unsere Nummer 3 einziehen, ein Riesenschnauzerwelpe, der vor allem der Hund meines Freundes sein wird. Ich hätte nach den Minis gerne auch wieder einen Hund für mich, aber zwei alleine würde ich mir nicht mehr holen. Dafür bin ich offenbar einfach nicht der richtige Typ oder ich habe dafür aktuell nicht die richtigen Hundetypen :ka:

  • Ich wollte nur mal kurz loswerden, wie angenehm ich diesen Thread hier finde.


    Niemand ist besser oder schlechter.

    Jeder kann hier seine Erfahrungen schildern, ohne daß es seitenlange Diskussionen gibt oder jemand meint, sich rechtfertigen zu müssen.


    Danke dafür :bindafür:

  • Dass finde ich zb für mich sehr wichtig bei der Mehrhundehaltung- die Hunde müssen voneinander profitieren und etwas davon haben, dass da noch jemand ist. Hier lebt ja immer mindestens ein etwas seltsames Exemplar Hund, was woanders nicht so einfach ein Zuhause finden würde und gerade für diese Hunde sind die festen Sozialpartner eine unheimliche Bereicherung. Und auch eine Stütze.

    Interessant war für mich, wie die Rollenverteilung wechseln kann. In meiner ersten Konstellation war Nepo die Stütze und der Übersetzer für Josy. Sie hat unheimlich von seiner in sich ruhenden Art, seiner absolut sauberen Kommunikation und seiner Freundlichkeit allem und jedem gegenüber profitiert. Zugleich hat er sie bei Bedarf auch vor Hunden und Menschen abgeschirmt, die sie seltsam fand. Alles völlig unaufgeregt und sauber. Wenn Josy panisch wurde, hatte ich es schwer zu ihr durchzudringen- Nepo ist an ihre Seite, hat Körperkontakt hergestellt, sie angestupst und schwupps hat sich die Panik in Luft aufgelöst. Was der kleine Kerl da geleistet hat, war einfach wunderbar. Als er plötzlich starb, hat dass Josy völlig verstört und sie um 5Jahre zurück geworfen. Wir waren plötzlich wieder beim Stand "vor Nepo".


    Es sollte also wieder ein Partner he. Ein souveräner, netter. Naja der Kerli war zwar nicht so ein explosives Exemplar wie Josy aber ähnlich umweltunsicher, mit Menschen unsicher und trotz guter Kommunikation, mit Hunden auch nicht so einfach. Worst Case quasi. :D Zwei Hunde mit ähnlichen Problemen. Und da wurde es interessant. Josy übernahm für den Zwerg die Neporolle. Oft mit tief Luft holen und Überwindung aber sie übernahm es dem Neuling zu erklären, dass die Welt meistens gar nicht so schlimm ist. Dass erste Mal war so nach ca einer Woche. Uns kamen Menschen entgegen. Drei. Definitiv zuviel für beide. Beide angefangen zu meiden, unsicher zu werden, ich wollte grade Bogen schlagen, da sah man Josy quasi Luft holen, die Körpersprache wurde lockerer, souveräner und sie stupste Rouvi an, übertrug die mühsam gesammelte Ruhe auf ihn und führte ihn mit mir an den "komischen" Menschen vorbei. Dass ist etwas was Hunde untereinander viel besser können, diese feinen, kleinen Signale, Ruhe/Unruhe ausstrahlen. Ich hab in dem Moment Pipi in den Augen gehabt.


    Und als Josy alt wurde wollte Rouvi dann die Beschützerrolle übernehmen. War damit aber völlig überfordert. Da kam Peppi ins Spiel und fortan war Rouvi nur noch der Melder "ey Leute Achtung!" und Peppi hat bewertet und Ruhe rein gebracht. Was die Omi von "ihren" Jungs profitiert hat, die immer aufgepasst haben, dass sie nicht verloren geht, dass sie kein Hund belästigt usw. :herzen1:


    Und nicht dass jetzt jemand denkt die durften andere Hunde schreddern. :D Aber zb der Försterhund. Nett aber sehr aufdringlich. Josy wollte einfach keinen Kontakt. Also zwischen die Jungs und die haben (angeleint) so böse geguckt, weil ihre Omi nervös wegen dem Schnösel- der traute sich nicht mehr auf 5Meter ran. xD


    Ohne Omi ist es jetzt für mich entspannter bei Hundebegegnungen, da die Jungs keinen selbsternannten Wachauftrag mehr haben aber trotzdem war die Zeit mit dreien wunderschön. Da ist noch mehr Interaktion und Rudelleben.

  • Ich habe mir die Mehrhundehaltung anders vorgestellt. Ich hatte immer mindestens zwei Hunde und die hatten sich immer gut verstanden und waren so die Vorstellung die jeder hat…. Und ich dachte super das wird wieder so…


    Altersunterschied zwischen Baxter und Calle beträgt 5 Jahre. Baxter kam immer zu 98% mit allen Hunden klar und Welpen waren immer das Highlight… joar und dann kam Calle zu uns mit 9 Wochen… Baxter war irgendwie erschrocken als wir eine Pause auf der Fahrt zurück nach Hause gemacht haben und er Calle sah… so ala „Huch, Frauchen ihr habt da aus Versehen was mitgenommen, bringt es zurück“…


    Die ersten Wochen waren ein Wechselbad der Gefühle und ich hatte oft die Gedanken „was hab ich Baxter angetan?“ „wird es je besser werden?“…. Baxter sah teilweise oft echt traurig aus…


    Aber es wird besser und besser und besser und mittlerweile bin ich soooo stolz auf Beide und vor allem Baxter, denn ich muss zugeben er war eben über 5 Jahre Einzelhund der verwöhnt wurde, der nichts teilen musste usw usf und nun muss er das alles und es fiel ihm schwer (manchmal immer noch), aber im Vergleich zu den ersten Wochen ist es einfach harmonischer hier geworden und es gibt nur ganz selten Gezanke, meist wenn ein Paket kommt und Baxter denkt das es alles nur für ihn ist…. Jeder weiß wo sein Platz ist. Ich denke auch das es an Calle ist, er ist ein so wunderbarer Welpe/Junghund.


    Die meiste Zeit leben sie halt nebeneinander her. Sie interagieren aber auch miteinander. Calle weiß wie man den Grummelopi zum flitzen und spielen animiert. Der Urlaub bei meinen Eltern tat den Beiden aber echt gut, dort sind sie irgendwie etwas mehr zusammengewachsen.


    Aus diesem Grund haben wir auch hier Zuhause 95% der Spielzeuge entfernt und nur das gelassen was es auch bei meinen älteren gab. Es ist nun noch entspannter hier Zuhause.


    Bzgl ob man selbst ein Mehrhunde- hat der Einzelhundtyp ist: Ja manchmal denke ich auch boah irgendwie war es einfacher mit nur einem Hund. ABER zwei Hunde bereichern unser Leben so viel mehr und ich liebe es. Also so lange ich kann werden hier immer zwei Leben.

  • Aktuell leben hier 3 Golden Retriever Rüden.


    2,5 - 7,5 - 14,5 Jahre


    Der Abstand vom Alter her finde ich ideal. Dass alles Rüden sind auch.


    Die drei passen charakterlich dermassen gut zusammen, das ist wie „Arsch auf Eimer“ - oder wie war das? :lol:

    Es ist harmonisch, ausgeglichen und easy.


    Wir mögen die Mehrhundehaltung sehr, wir haben gerne Tiere um uns und können uns nicht so richtig vorstellen, weniger als 2 Hunde zu haben. Von der Interaktion untereinander, vomGewusel, es ist einfach schön so.


    Die Aufmerksamkeit von uns verteilt sich auf mehrere Hunde, das tut ihnen gut.


    Aber ganz klar: so wie wir hier leben und so wie wir die Hunde haben, ist es aufwändig und teuer.


    Zeit:

    Alle drei wollen was tun. Auch der Senior ist fit und munter und will ordentlich Bewegung haben. Hat aber dabei andere Bedürfnisse als die zwei Jungspunde. Daher bekommt er oft Einzelgassizeit.


    Und sie jagen alle drei, oder würden gerne …


    Nevis muss noch viel lernen, gerade im Bezug auf jagen. Da kann ich keinen anderen dazu gebrauchen. Also auch oft Einzelzeit.


    Nicht immer, aber halt regelmässig muss das zeitlich drin liegen.


    Arbeiten tun Mojito und Nevis, beide Dummy und Mantrailing. Regelmässig. Und das ist zeitintensiv.



    Urlaub:

    Drei grosse Hunde sind nicht überall im Hotel oder Ferienwohnung gerne gesehen. Mittlerweile haben wir so unsere Adressen, so dass wir ohne Aufwand buchen können. Aber es ist definitiv schwieriger als mit 1 oder 2. Neuerdings ist auch auf Campingplätzen teilweise nur noch 1 Hund pro Stellplatz erlaubt, also muss man auch mit dem Camper teilweise mehr gucken und suchen.

    Im Hotel - vor allem in der Schweiz - wird man ordentlich zur Kasse gebeten pro Nacht, pro Hund. Das geht teilweise echt hart ins Geld.


    Kosten:

    Joaaaa Themenwechsel!!!! :lol:

    Futter, Training (zB Dummytrainer, Seminare), TA, passendes Auto, alles für drei recht grosse Hunde …

    sehr teures Hobby.

    Gerade war die kleine Op von Caron, Nevis musste in die Physio und Mojito möchte ich röntgen lassen wegen einem Thema mit dem Ellbogen nach einem Sturz.


    Der Senior ist ansonsten ziemlich günstig unterwegs, Librela ist zwar regelmässig angesagt, aber ansonsten zum Glück wenig Ausgaben für sein Alter.



    Noch mehr Hunde?

    Wir hatten zwischendurch mal 4, (1 Labrador zusätzlich) das war extrem anstrengend weil Nr. 4 spezielles Management benötige und Nevis noch klein war. Darunter haben alle etwas gelitten, das hat man schon gemerkt. Nr. 4 war aber nur auf der Durchreise hier, das war von Anfang an klar.

    Eine Nr 4 so easy wie die Anderen… hmm… haben wir tatsächlich überlegt. Weil so einen Sohn von Mojito wäre schon toll. Mega toll

    Aber die Zeit. Ich hab nicht mehr davon wie jetzt, müsste sie also noch mehr aufteilen, nebst der Arbeit. Und wie es dem Senior im Laufe des Jahres ergeht weiss niemand.

    Also bisher haben wir uns zwar schweren Herzens, aber standhaft, gegen Nr. 4 entschieden. (blöd, dass ein Welpe gerade wieder frei wurde :D macht es nicht einfacher)


    .

  • Hier zog der border rüde ein, weil ich einen Nachfolger für Hudson wollte, solange es Hudson noch gut ging. Ich muss jetzt nicht erzählen, dass das jetzt fünf Jahre her ist und Hudson 14 ist und noch da ist und der Nachfolger im mai 5 Jahre alt wird. :roll:

    Aber ich würde es nie anders wollen :p und das war die beste Entscheidung.


    Jetzt ist Hudson gerade krank, muss operiert werden, wer weiß ob das nochmal wird? Der Weg mit den 5 Hunden könnte bald zu Ende sein. Und dann? Bereue ich dennoch nichts.

    Ich hätte nie damit gerechnet, dass selbst Snow noch einige Jahre mit dem Opa verbringen kann. Und ja, das hilft mir, der Realität ins Auge zu blicken.

    Und sollte am Dienstag Hudson und unser gemeinsamer Weg enden, bin ich froh, hier noch vier wuffs zu haben.


    Lg

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