Mehrhundehaltung - zwischen Vorstellung und Realität
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Hier leben im Moment drei Hunde. Das erste Mal in meinem Leben habe ich dauerhaft drei Hunde.
Und ich finde das ehrlich gesagt schwierig und anstrengend. Das mag aber an der Konstellation liegen.
Sie wiegen 18, 15 und 11 kg, sind altersmäßig wahrscheinlich nicht so weit auseinander, weiß man aber nicht.
Eigentlich war ich gern Einzelhundhalterin. Lotte war auch gerne Einzelhund.
Aber als meine Lotte vor etwas mehr als zwei Jahren starb, zog bald darauf Bolle ein.
Und Bolle kam aus Rumänien. Und plötzlich habe ich alles über das Thema "Hunde aus Rumänien" verschlungen, was ich so finden konnte. Mich hat das alles wahnsinnig mitgenommen, da ich noch so sehr um meine Lotte getrauert habe und sie in jedem Hund gesehen habe - und ich wollte irgendwas machen.
Bolle war so unkompliziert und nett mit anderen Hunden, dass ich Pflegestelle geworden bin, denn ich kann Hunde eigentlich ganz gut "ans hiesige Leben gewöhnen".
Und alle Hunde, die kommen und gingen, waren auf ihre Art super. Bolle war mit allen auch irgendwie richtig gut, die Interaktion war wirklich schön.
Es blieb dann tatsächlich Alma, die eigentlich die komplizierteste der Pflegehunde war und auch am wenigsten mit Bolle interagierte. Mein Freund hatte sich in sie verliebt, allerdings nicht die Aufgabe gesehen, die Alma schon damals gut sichtbar für uns androhte zu werden. Aber sie ist wunderbar. Und sie riecht so gut.
Also gut, dann hatten wir fix zwei Hunde. Einer easy, eine nicht ganz so easy aber machbar.
Ein fremder Verein meldete sich und bat mich, kurzfristig eine Pflegehündin aufzunehmen, die schnell wieder vermittelt werden sollte.
Das war vor etwas mehr als einem Jahr - und es fand sich niemand für Elsa.
Elsa hätte ich mir niemals ausgesucht. Ich hab sie lieb, sie passt aber einfach nicht gut zu Bolle und Alma und auch nicht so gut in unser Leben. Aber sie ist schwer krank und auch ziemlich anstrengend. Also bleibt sie wohl in Dauerpflege bei uns. Hergeben könnten wir sie jetzt halt auch nicht mehr.
Aber drei Hunde - es ist schon sehr teuer. Und es ist sehr viel Dreck und kostet sehr viel Zeit. Und mit dreien rausgehen finde ich oft sehr anstrengend. Oft bin ich zu wenig bei mir und mache dann Einzelrunden. Es gibt Tage, an denen das 9 Runden bedeutet.
Die Gruppendynamik hat zwischen den Mädels selten Vorteile. Und die Interaktion mit Bolle existiert eigentlich nicht mehr. Die Mädels kommunizieren viel, Bolle ist eher außen vor.
Ich mach mir ständig Sorgen um diesen oder jenen Gesundheitszustand, diesen oder jenen Trainingsstand oder dass einer zu kurz kommt oder ich ungerecht bin...
Manchmal tut es mir leid, dass ich damals so schnell "ja" gesagt habe. Aus heutiger Sicht würde ich das vielleicht nicht mehr tun. Andererseits weiß ich, dass sie sonst nicht überlebt hätte und ich gönne ihr das Leben, das sie gerade bei uns führt, von Herzen.
Ich glaube, hätte ich drei Hunde wie Bolle, würde ich es super finden, drei Hunde zu haben.
Von seiner Sorte könnte man wahrscheinlich auch sieben haben.
Würde ich irgendwo in den Karpaten (oder einfach echt sehr, sehr ländlich) wohnen, würde ich viel Platz haben und viel Zeit und wären diese ständigen Sorgen weg, keine anderen Hunde treffen zu wollen und wäre ich einfach ein bisschen gelassener, dürften es bei entsprechender Konstellation gern auch mehr Hunde sein. Aber eben nur dann.
Und wenn Elsa nicht mehr ist, bleibt's auf jeden Fall erst mal bei zwei Hunden. Da brauche ich erst mal eine Verschnaufpause. Und würde irgendwann auch gern mal wieder richtig in den Urlaub. Das ist gerade mit dieser Konstellation nicht vorstellbar.
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Und wenn Elsa nicht mehr ist, bleibt's auf jeden Fall erst mal bei zwei Hunden. Da brauche ich erst mal eine Verschnaufpause.
Ich kann dich sooo gut verstehen, dabei ist meine dritte im Bunde ja vergleichsweise easy. Aber es ist phasenweise echt einfach nur anstrengend und ermüdend. Und stressig, weil man drölf Termine mit Arbeit und Co. abstimmen muss.
Hier wird demnächst auch wieder Terminchaos ausbrechen. Bonny und Dino sollen zum Zahnarzt, ich will nen Kostenvoranschlag und dann bekommt Dino wohl seine allererste Zahnreinigung, bei Bonny ist es dann schon die dritte... und Masha muss zur Physio, die neue hat aber so blöde Öffnungszeiten, dass ich mir effektiv n halben Tag freinehmen muss und aaach. Terminstress, juhu
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Karpatenköter - da es ja keine Umarm-Reaktion gibt: sei umarmt.
Irgendwie müssen Geld und zeit ja auch weg, was soll ich das da alles anhäufen. Unterm Bett ist ja kein Platz mehr, da sind ja schon die ganzen Hundehaare.
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Da ist mein Beruf tatsächlich praktisch. Man kennt irgendwie immer irgendwen, der einem bei gesundheitlichen Sachen helfen kann und ist nicht so an Öffnungszeiten etc.gebunden.
Die Leute, die so um einen sind, da hat man vertrauen, man arbeitet Hand in Hand.
Wenn das mal so leicht wäre für die eigene Gesundheit… da bin ich dezent überfordert im Moment das alles hinzubekommen.
Da bin ich echt froh, dass die Hunde nicht mehr ganz so jung sind und auch gut mal ne Zeit mit weniger Programm klar kommen und der „Druck erziehen zu müssen“ weg ist.
Das was jetzt nicht klappt, das klappt nie mehr.
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Die Sache mit dem Mehrwert für den einzelnen Hund beschäftigt mich auch immer wieder mal.
Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass Finya mit dem zweiten Hund nicht viel anfangen können wird, dass sie ihn höchstens akzeptieren wird, aber das Gegenteil war der Fall. Sie mag Frodo richtig gerne (auch wenn sie sich garantiert oft fragt, warum er sich schon wieder wegen Nichts aufregen muss) und ist durch ihn noch ein gutes Stück selbstsicherer und offener geworden. Gerade jetzt im Alter tut sie sich alleine oft schwer.
Frodo allerdings, der noch nie Einzelhund war...bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass ihm eigentlich alle außer mir auf die Nerven gehen. Der würde gerne mit mir alleine auf einer einsamen Insel leben, glaube ich
Die Riesin war auch nie Einzelhund und sie hat ihren Kumpel nach seinem Tod im Sommer doch sehr vermisst und war total durcheinander. Inzwischen geht es wieder, aber ich bin sicher, dass sie sich freuen wird, wenn sie wieder Riesenverstärkung bekommt. Sie spielt einfach auch mit 11 Jahren noch super gern (ähnlich wie Finya) und muss sich bei den Minis immer zurück halten.
Also eigentlich haben wir hier zwei sehr jung gebliebene ältere Hundedamen, die ab und an immer noch gerne Vollgas geben und einen kleinen Feldwebel, der meint, dass hier niemand irgendwas zu tun hat, solange er dafür nicht das "Okay" gegeben hat (was er ohnehin nie tun würde)
Was den Dreck angeht...meine zwei machen kaum Dreck. Die machen sich in der Regel nicht schmutzig. Finya haart halt ziemlich je nach Jahreszeit.
Das Riesenschnauzertier bringt dafür bei jedem Gartengang ordentlich Blätter und Erde mit rein. Keine Ahnung wie sie das anstellt
Abgesehen davon ist es hier aber sowieso immer schmutzig...die 5 Katzen finden es super ihre Beute mitten im Wohnzimmer zu zerlegen, wenn wir den Stall machen und uns irgendwas einfällt, laufen wir schon mal mit den Stallschuhen quer durchs Haus, Besucher dürfen die Schuhe in der Regel auch anlassen,...
Naja es wird täglich gewischt und gesaugt, damit gehts und im Laufe des Jahres soll ein Roboter einziehen, der das dann größtenteils übernimmt (hoffentlich kündigt der nicht
).
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Total spannendes Thema finde ich - weil das ja ganz bald auch auf uns zukommt.
Ich war bislang sehr glücklich und zufrieden mit unserem Einzelhund und hatte auch nicht das Gefühl, dass ihr etwas fehlt (und uns auch nicht). Von der Auslastung und dem Sport her reicht mir an sich auch ein Hund... aber wie es so ist im Leben, manchmal entwickeln sich die Dinge und alles kommt anders als man früher dachte. Deshalb zieht nun bald ihre Tochter ein, mit knapp 4 Jahren Altersunterschied. Den finde ich wirklich ziemlich perfekt, sie ist total erwachsen und gefestigt und ein absoluter Verlasshund und großartig im Alltag. Daher trauen wir uns nun auch einen Zweithund zuIch habe mir für die Entscheidung viel Zeit gelassen und bin da durchaus kritisch rangegangen. Theoretisch "brauchen" wir keinen Zweithund, wir wollen ihn einfach nur. Wir sind in der komfortablen Lage, dass es Platztechnisch, finanziell, von den Urlauben und v.a. der Alltagsbetreuung her kein Problem ist.
Deshalb freuen wir uns sehr, bald in das Abenteuer Mehrhundehaltung zu starten und ich les mich jetzt hier erstmal durch den Thread... -
Deshalb zieht nun bald ihre Tochter ein
Öhm, wie geht das denn? Müsste die nicht längst bei euch sein?
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Deshalb zieht nun bald ihre Tochter ein
Öhm, wie geht das denn? Müsste die nicht längst bei euch sein?
Hihi, nee. Den Wurf macht unsere Züchterin in ihrem Kennel. Daher ziehen Mutter und Tochter mit Welpenabgabe (wieder) bei uns ein.
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Öhm, wie geht das denn? Müsste die nicht längst bei euch sein?
Hihi, nee. Den Wurf macht unsere Züchterin in ihrem Kennel. Daher ziehen Mutter und Tochter mit Welpenabgabe (wieder) bei uns ein.
Achso, ja das macht eher Sinn.
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Ich habe zwei (große) Hunde von 6,5 und 7 Jahren. Für mich ist das perfekt.
Manchmal schleicht sich der Wunsch nach einem Dritten ein, aber ich bin ehrlich froh, dass ich das nie umgesetzt habe.
Zum einen ist (für mich! Ich weiß, dass man das auch anders sehen kann), oberste Priorität, dass die Hunde sich gut verstehen und sich gegenseitig auch eine Bereicherung sind.
Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, zuhause managen zu müssen, weil die Hunde sich eigentlich nicht grün sind.
Ich selbst möchte ja auch mit niemandem zusammenleben, den ich eigentlich nicht mag.
Ich habe beide Hunde als Welpen bekommen und sie haben ein halbes Jahr Altersunterschied. Keine Überraschung, die Konstellation war für eine Weile recht anstrengend.
Aber wenn ich jetzt zurückblicke, würde ich das immer wieder so machen.
Mal davon abgesehen, dass sie zusammen groß geworden und ein super Team sind, hatten sie jederzeit die gleichen Ansprüche, was die Auslastung angeht.
Als Junghunde sind sie zusammen über die Felder geballert und in ein paar Jahren werden sie zusammen über die Wiese humpeln. Ich mag den Gedanken, dass sie zusammen und in Ruhe altern dürfen.
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