Hund mag andere Hunde nicht

  • Da liegt wohl auch das Problem. Hundebegegnungen als Welpe/Junghund sind Gold wert. Wie soll ein Hund lernen, unterschiedliche Hundetypen einzuschätzen, wenn es nur ausgewählte Kontakte gibt? Daraus kann wohl auch eine Unsicherheit resultieren. Außerdem wird sie grad erwachsen

    Man muss aber doch nicht wahllos Kontakte zulassen, damit ein Hund untwrschiedliche Hundetypen kennenlernt. Gerade bei Welpen und Junghunden können negative Erfahrungen sich ja auch sehr stark einprägen. Da ist es schon besser, man lässt seinen Vierbeiner nicht einfach zu jedem Fremdhund hin.

    Auch negative Erfahrungen können gute Erfahrungen sein, durch die ein Hund lernen kann. Ich denke schon, daß manche Unverträglichkeit selbst gezüchtet ist durch keinen oder wenig Kontakt zu anderen Hunden. Gestern erst passiert, Hund kam uns an der Leine entgegen, wollte ganz freundlich Kontakt aufnehmen und was machte der Halter? Hielt ihn fern und zog ihn hinter sich her. Durch sowas kann ein Hund sicher verknüpfen "wenn wir fremde Hunde treffen, passiert was Blödes" (und blöd kann in dem Fall auch sein, Kontakt aufnehmen zu wollen und nicht zu dürfen, sowas kann Frust erzeugen). Meiner Meinung nach kann ein Hund aus jedem Kontakt zu anderen Hunden was lernen, grad auch zu Fremdhunden. Mit bekannten geht man doch immer gleich um, das kann das Verhaltensrepertoire begrenzen. Ich denke schon, daß Kontakte viel zu oft grundlos verhindert werden seitens vieler Halter, auch nach dem was man von Hundeschulen so mitbekommt. Es ist doch nicht so, daß fremde Hunde nichts anderes wollen als andere Hunde zu verprügeln, die meisten sind zumindest insoweit verträglich, als daß sie andere Hunde einfach ignorieren oder verständlich machen, daß sie an Kontakt nicht interessiert sind. Das können Hunde untereinander recht gut, sofern sie es denn gelernt haben.

  • Zurimor muss ich dir leider widersprechen. Ich finde es gerade bei unsicheren Hunden ein Fehler, ihnen wahllos Kontakte aufzudrängen und sie nicht zu beschützen. Wenn mein Hund keinen Kontakt zu anderen möchte, der andere Hund aber aufdringlich ist, kann das schnell mal umspringen in „Angriff ist die beste Verteidigung“.

    Die meisten Hund die ich kenne dürfen wahllos an andere Hunde ran, und allesamt sind an der Leine absolute Bestien bei Hundebegegnungen.

    Ich kenne also mehr Negativ, als Positivbeispiele.


    Gute Hundebegegnungen sind für mich souveräne, ältere, höfliche Hunde die jungen Hunden zeigen, dass so ein Kontakt ganz ruhig ablaufen kann. Davon dürfen es gerne mehr sein.


    Und zu deinem Beispiel des augenscheinlich, freundlichen Hundes der dir begegnet ist. Meine Hündin sieht auch verdammt freundlich bei Sichtung anderer Hunde aus. Schwanz wedeln, Ohren aufgestellt. Dann wir beschnüffelt, es kommt ein erstarren (letztes Signal) und dann giftet sie los.

    Ein augenscheinlich freundlicher Hund muss das nicht sein.

    Natürlich ist es nicht die Lösung den Hund vorbeizuschleifen… Aber das ist nun wieder eine andere Sache

  • Kommt wieder drauf an, wie sie sich im Freilauf begegnen. Wenn dein Hund 20m von dir weg ist und es naht sich ein anderer Hund im Freilauf, hat sie ja verschiedene Optionen. Erstmal dürfte sie auf die Entfernung die Signale des anderen Hundes abchecken. Wahrscheinlich bleibt sie stehen und macht sich, je nach Persönlichleit, klein oder gross. Eventuell tritt sie selbstständig den Rückzug zu dir an, dann würde ich den anderen Hund auch blocken. Kann aber auch nach hinten losgehen, wenn sie der Typ ist, der dann zur gemeinsamen Attacke bläst. Treffen die Hunde aufeinander und es läuft friedlich, dann schnüffeln die kurz, eventuell startet einer eine Spielaufforderung und es gibt ein Rennspiel. Das kann aber auch kippen. Oder beide Hunde werden steif, drohen sich gegenseitig an. Jetzt kann es sein, dass erstmal keiner der Hunde aus der Situation gehen kann, weil dann der andere nachsetzt. Oder der unterlegene Hund wird deutlich begrenzt. Der beschwichtigt und muss warten, bis der andere ihn freigibt, indem er weggeht. Man spürt da regelrecht die Spannung in der Luft. Das Problem ist, wenn sich jetzt die Halter einmischen, kann es schnell eskalieren. Ich schaue da immer, dass ich zwar Abstand halte, aber doch so nah bin, dass ich eingreifen kann, wenn der andere draufgeht. Musste ich bei Kaya aber erst zwei Mal in vier Jahren.

    Kaya ist der Typ Hund, die sich bei mental starken Hunden klein macht und deeskaliert und beschwichtigt, unsicher- aggessiven Hunden weicht sie aus, ruhige freundliche Hunde beschnüffelt sie kurz oder ignoriert sie ganz. Mit bekannten, sympathischen Hunden interagiert sie länger und rennt mal gemeinsam über den Acker oder die Hunde schnüffeln zusammen. Richtig spielen will sie, seit sie ganz erwachsen ist, gar nicht.

    Kaya kann meiner Ansicht nach andere Hunde gut lesen und kommuniziert angemessen. Ist aber vom Grundwesen her deeskalierend und defensiv, was einerseits an ihrer Rasse liegen dürfte und andererseirs an ihrer Erfahrung, dass sie bisher damit gut gefahren ist.

    Aber das Einschätzen anderer Hunde und angemessene Kommunikation müssen Hunde auch erst lernen.

  • Man muss aber doch nicht wahllos Kontakte zulassen, damit ein Hund untwrschiedliche Hundetypen kennenlernt. Gerade bei Welpen und Junghunden können negative Erfahrungen sich ja auch sehr stark einprägen. Da ist es schon besser, man lässt seinen Vierbeiner nicht einfach zu jedem Fremdhund hin.

    Auch negative Erfahrungen können gute Erfahrungen sein, durch die ein Hund lernen kann. Ich denke schon, daß manche Unverträglichkeit selbst gezüchtet ist durch keinen oder wenig Kontakt zu anderen Hunden. Gestern erst passiert, Hund kam uns an der Leine entgegen, wollte ganz freundlich Kontakt aufnehmen und was machte der Halter? Hielt ihn fern und zog ihn hinter sich her. Durch sowas kann ein Hund sicher verknüpfen "wenn wir fremde Hunde treffen, passiert was Blödes" (und blöd kann in dem Fall auch sein, Kontakt aufnehmen zu wollen und nicht zu dürfen, sowas kann Frust erzeugen). Meiner Meinung nach kann ein Hund aus jedem Kontakt zu anderen Hunden was lernen, grad auch zu Fremdhunden. Mit bekannten geht man doch immer gleich um, das kann das Verhaltensrepertoire begrenzen. Ich denke schon, daß Kontakte viel zu oft grundlos verhindert werden seitens vieler Halter, auch nach dem was man von Hundeschulen so mitbekommt. Es ist doch nicht so, daß fremde Hunde nichts anderes wollen als andere Hunde zu verprügeln, die meisten sind zumindest insoweit verträglich, als daß sie andere Hunde einfach ignorieren oder verständlich machen, daß sie an Kontakt nicht interessiert sind. Das können Hunde untereinander recht gut, sofern sie es denn gelernt haben.

    Du, ich gehöre auch eher zur Fraktion entspannter Halter und lasse auch mal Fremdhundkontakte zu. Aber ich erwarte schon dass Hunde ferngehalten werde wenn meine Hunde bzw ich signaliaiwren dass kein Kontakt gewünscht ist und dränge mich umgekehrt nicht auf.


    Wenn ein Besitzer seinen Hund fernhält kann das ja gute Gründe haben. Krankheit, Flöhe, Giardien, Läufigkeit, Training, Angst/Aggression des Hundes, schlechte Erfahrungen mit der Rasse die man selbst hat, keine Zeit, keine Lust...

  • Ich denke schon, daß Kontakte viel zu oft grundlos verhindert werden seitens vieler Halter, auch nach dem was man von Hundeschulen so mitbekommt.

    Das geht dich aber gar nichts an ob jemand seinen Hund weg zieht, auch wenn er Kontakt aufnehmen möchte. Und wenn der Hund an der Leine war, lernt man in jeder Hundeschule als erstes, dass kein Kontakt an der Leine stattfinden soll. Wenn ich gerade an der Straße bin und mein Hund Kontakt aufnehmen möchte, sorry, ziehe ich den auch weiter und leine den nicht für die Begegnung ab. Und ich will auch nicht, dass er lernt, dass er an der Leine Party machen und immer mit anderen Hunden spielen darf. Kann auch sein, dass wir die 2h davor auf dem Feld waren und auf dem Heimweg sind, irgendwann ist auch mal Feierabend. Kann auch sein, dass er gerade eine ansteckende Krankheit hat oder Parasiten. Hunde müssen nicht immer Kontakt haben wenn sie Bock drauf haben!


    Ich glaube nicht, dass man seinem Hund etwas vorenthält, wenn der nur ausgewählten Hundekontakt haben darf. Gerade wenn er schon knurrig wird, wenn jemand ihm am Po schnuppert, dann muss man nicht noch extra Hundekontakt suchen. Das kann dann nämlich richtig schief gehen. Ich finde das Vorgehen hier sehr gut. Der Hund kommuniziert absolut normal und hat offenbar keine Lust auf Hallo-Ciao-Begegnungen. Das ist dann der eigene Job die Hunde fernzuhalten und sich eben mit netten Hundekumpels zu verabreden.

    Dass er in so doofen Situationen ruhig bleibt wie im Restaurant, das kann man üben. Da könnte man erstens noch am Grundgehorsam feilen und verlangen, dass der Hund auf der abgewandten Seite Fuß geht und den Besitzer anschaut oder/und generell an der Leinenführigkeit und Sicherheit vermitteln. Man könnte auch ein paar Meter vorher (wenn der Hund noch ruhig ist) die anderen Leute fragen ob sie ihren Hund kurz festhalten können und sagen, dass man kurz vorbei gehen möchte. Es hat ja niemand etwas davon wenn in einem Restaurant so eine blöde Situation entsteht

  • Hm, für mich klingt es einfach nach einer Hündin, die langsam erwachsen wird und andere Hunde im Erwachsenenalter schlicht entbehrlich findet und das ist ihr gutes Recht.

    Ist bei bestimmten Rassetypen auch gar nicht unüblich und was die "Gesellschaft" darüber denkt, wär mir ziemlich schnuppe.


    Dein Hund kommuniziert klar, wo die Grenzen liegen und das sollten Hund und Mensch einfch respektieren und du solltest sie darin unterstützen und diese Grenzen für sie schützen und nach außen vertreten.

  • Luthien knurrt auch wenn sich ihr ein Rüde sexuell motiviert aufdringlich oder auf irgend eine Weise unhöflich nähert.

    Das ist auch ihr gutes Recht.

    Dieses sexuell motiviert aufdringliche erkennt man daran das der Rüde aufgeregt tänzelt und evtl. fiept.

    Knurren ist erstmal nur Kommunikation, wird der Hund älter fängt er in der Regel an nicht mer so Welpenhaft zu agieren und die Komunikation wird dann auch ernster Hunde setzen dann auch mal Grenzen.


    Wenn du unter fremden Menschen bist möchtest du ja auch nicht das dir jemand immer anzügliche Sprüche zuruft und dich betatscht, da sagt man ja auch als Mensch irgendwann jetzt ist aber Schluss hier sonnst…

    Und genau das mach dein hund wenn er in der Kommunikation knurrt.

  • Nackenkamm aufstellen ist Aufregung und Angst. Der Hund macht sich größer, damit sich es der „Angreifer“ mit dem Angriff nochmal überlegt.

    Wichtig hinzuzufügen wäre, dass ein Hund das Kamm stellen nicht bewusst steuern kann. Es ist wie die Gänsehaut beim Menschen und passiert vollkommen unbewusst.

    Ich hab ne Zeit lang selber gedacht, dass das Absicht ist um größer auszusehen, und lag damit komplett falsch ^^

  • Nackenkamm aufstellen ist Aufregung und Angst. Der Hund macht sich größer, damit sich es der „Angreifer“ mit dem Angriff nochmal überlegt.

    Wichtig hinzuzufügen wäre, dass ein Hund das Kamm stellen nicht bewusst steuern kann. Es ist wie die Gänsehaut beim Menschen und passiert vollkommen unbewusst.

    Ich hab ne Zeit lang selber gedacht, dass das Absicht ist um größer auszusehen, und lag damit komplett falsch ^^

    Jepp das stimmt. Das passiert automatisch. 😊 Der Sinn ist größer zu erscheinen, aber bewusst machen das die Hunde nicht.

  • Ach das ist ja super interessant, das wusste ich gar nicht. Ich dachte immer, dass das Kamm aufstellen einem bewussten „lautlosen knurren“ gleichkommt, wenn man das so sagen kann.


    Danke!😊

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