Bitte eure Meinung, sind Ratschläge zur "Hundeanschaffung" eigentlich egal?

  • Ich wollte die Rassewahl gar nicht so sehr thematisieren. Generell muss das jeder (nach Informationen sammeln, pros/ contras) selbst entscheiden.

    Generell muss die Frage ob Hund ja oder nein auch jeder mit sich selber ausmachen.

    Niemand ist gezwungen auf Ratschläge zu hören, selbst wenn er selbst darum gebeten hat.

    Ob man sich die Zeit nimmt, Leuten zu helfen, auch wenn man weiß, dass sie die Hilfe vielleicht nicht annehmen, muss jeder für sich selber entscheiden.

    Ja, es gibt Fälle in denen die Leute wirklich nachfragen, um Rat zu bekommen, den sie sich auch zu Herzen nehmen und einfach weitere Aspekte zu erfragen, an die sie so gar nicht gedacht haben und es gibt auch die, bei denen die Entscheidung schon längst fest steht, die sich eigentlich nur nochmal Bestätigung holen wollten, aber eben nicht immer die Antworten bekommen, die sie wollen.


    Müssen beide Seiten als erwachsene Menschen einfach damit umgehen können, dass es nicht immer so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, in der Unterhaltung.

  • Müssen beide Seiten als erwachsene Menschen einfach damit umgehen können, dass es nicht immer so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, in der Unterhaltung.

    Ja, das ist eine gute Aussage


    Vielen Dank euch für eure Meinungen.

    Ich seh das glaub ich auch sehr einseitig....

  • Vor allem bei Rassen mit starken Trieben - Husky, jagdliche Terrierrassen ( Eni46: Bei "Terrier" denken die meisten heutzutage an die Rüsselltiere :ugly:, Wheaten sind eine völlig andere Hausnummer) , Malinois, Aussie & Co. - ist die Gefahr groß, dass Hundeneulinge, die noch nie die rassespezifische Genetik am eigenen Leib erfahren, sondern sich nur Wissen angelesen haben, nicht einschätzen können, wovon rasseerfahrene Forenuser schreiben, und davon ausgehen, dass sie persönlich angegriffen werden.


    Ich denke da z. B. an den jungen Mann, der sich eine längere Auszeit nehmen und mit Hund und Wohnmobil durch abgelegene Gegenden touren wollte und sich dazu ausgerechnet auf einen Husky eingeschossen hatte und ziemlich schnell ins Persönliche abrutschte, wie konsequent, geradlinig, etc. pp. er doch sei, und auch sehr detailliert auf seine Lebensplanung, die bisherige und die zukünftige, einging.


    Dabei versuchten einige Forenuser nur, ihm nahezubringen, mit welchem Jagdtrieb er rechnen müsse, und dass der Hund wohl kaum ohne vernünftige Leinensicherung in seinem Dunstkreis bleiben würde.


    Manchmal erinnert mich das an Gespräche von Menschen mit mittleren Englischkenntnissen, die inhaltlich beharrlich aneinander vorbeischrammen, weil sie a) einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund und b) nicht genügend Umgang mit Fremdsprachen haben, um einschätzen zu können, wovon ihr Gegenüber gerade spricht.


    Und wenn dann ein muttersprachlicher Sprecher dazukommt, wird es erst richtig lustig, weil der dann "so einen komischen Akzent" hat, der Schuld daran ist, dass man ihn teilweise nicht versteht.


    Aber zurück zu den Hundeanschaffungsüberlegungen: M. E. gehen viele Vorstellungen von einem bereits fertigen Hund aus, und die Schreiber vergessen völlig, dass man den erst mal so hinkriegen muss, dass er in den eigenen Lebensentwurf passt.


    Caterina

  • Liebe Caterina,

    schön formuliert, danke für deine Meinung...

    Ich wollte mit meinen Threat auch niemanden angreifen welcher seine eigenen Entscheidungen zwecks Hunderasse oder Haltung trifft.


    Generell ist es aber doch so, dass jemand mit zB vorhin besagten Husky in einer Grossstadt Hochhaus Siedlung und 1,5 Std Gassi am Tag mit Sicherheit abgeraten bekommt. NICHT von Hundehaltung allgemein sondern der Rasse, gleiches für den erwähnten Mali für die sportliche Familie...


    Auch bei jemanden mit einem 9 Std Job täglich sind sich mit Sicherheit alle einig, dass da eine Lösung für zwischendrin gefunden werden muss. Ich sage nicht, dass man da auf keinen Fall einen Hund haben sollte.


    Oder die Tatsache, dass Welpen meist weder stubenrein sind noch gut erzogen (ok, es gibt wohl Ausnahmen 😉) und nachts selten durchschlafen und halt einfach noch Babys sind.... Das ist doch nunmal Fakt.


    Und darum ging es mir eigentlich, die "grundlegenden" Ratschläge bzw Fakten, die häufig komplett ignoriert werden oder schön geredet.. Das hat für mich nichts damit zu tun, jemanden seine Meinung aufzudrücken.


    Ist evtl OT, aber als wir Haus gebaut haben, hab ich auch ganz viele Ratschläge bekommen, teilweise im forum, privat usw.

    Welcher Stil, welcher Firma und Bauart "perfekt" ist kann man da auch nicht sagen. Man kann nur Infos sammeln, sich viel austauschen und dann für sich die richtige Entscheidungen treffen.

    Und jetzt im Nachhinein kann ich sagen, grundsätzlich haben die Hauptaussagen von denen, welche bereits gebaut haben, gestimmt. Wollten wir damals auch nicht so gerne hören.


    und hier ist es ja nicht anders, zwar ein blöder Vergleich.


    Schade, dass sich dabei viele angegriffen fühlen....

  • Generell ist es aber doch so, dass jemand mit zB vorhin besagten Husky in einer Grossstadt Hochhaus Siedlung und 1,5 Std Gassi am Tag mit Sicherheit abgeraten bekommt. NICHT von Hundehaltung allgemein sondern der Rasse, gleiches für den erwähnten Mali für die sportliche Familie...

    Die Sache ist denke ich auch, dass die Züchter der Rassen oft eine etwas rosarote Brille aufhaben.
    Bei einer VDH-Ausstellung gab es mal eine Rassevorstellung vor Publikum, da war ich dann auch gerade, als belgische Schäferhunde vorgestellt wurden mit einem Malinois als "Posterkind".

    Da fragte dann ein Interessent aus dem Publikum, ob das denn auch Familienhunde wären. Antwort Züchterin (ungefährer Wortlaut, ist etwas her): Klar, die sind für aktive/sportliche Familien durchaus geeignet. (Edit: Ich glaube sie hat noch irgendwas dazu gesagt, aber insgesamt klang es mMn sehr "rosig")


    Wenn das also schon die Züchter sagen, dann ist es so ein bisschen wie mit Tierärzten ("mein TA hat gesagt die Hündin soll 1x werfen.. etc). Die haben einfach eine höhere Kredibilität für Hundebesitzer/-interessenten als irgendwelche "random" Leute hinter Forumsbeiträgen.

  • Huhu,


    also ich finde das Thema Rassewahl eine sehr vielschichtige Angelegenheit und glaube, dass ein Forum da nur bedingt helfen kann. In der Regel kennt man ja die Person gar nicht, die Beratung möchte. Und anders herum ist es genauso: Derjenige, der beraten wird, weiß ja auch gar nichts über die Personen, die ihn beraten. Es kommt doch meist sehr auf den persönlichen Hintergrund und die Vorerfahrung mit Hunden an.


    Jemanden der auf der Suche nach seinem ersten eigenen Hund ist, wird man sicher andere Rassen empfehlen als Jemandem, der seinen dritten Nachwuchshund für eine bestimmte Hundesportart sucht. Genauso wird es anders herum sein. Jemand der schon jahrelang eigene Hunde ausbildet, wird sicher anders beraten als Jemand, der einfach einen Hund hat, der im Alltag unkompliziert mitläuft.


    Eine Rasse die hier viel empfohlen bzw. zu der oft um Rat gefragt wird, ist der Labrador. Manche User werden in die Richtung beraten "Mit einem Labrador kannst du nix falsch machen. Der passt immer." Andere User werden sagen, "ein Labrador, ja, ein netter Hund. Aber nicht ohne Arbeit.". Ich gehöre zu der zweiten Gruppe. Denn ich führe einen Labrador, der von seinem Wesen, Verhalten und seinen Anlagen genau so ist wie es ein Labrador eigentlich sein sollte und keinen Labrador wie man ihm sonst im Alltag oft begegnet... Kurz gesagt: Fett und faul. Und vor diesem Hintergrund rate ich halt schon öfter mal ab, wenn einfach ein netter Hund gesucht wird, der im Alltag mitläuft. Und auch zum Ausbilden fand ich meinen Labrador jetzt zum Beispiel anstrengender als meinen Springer.


    Generell finde ich es in Ordnung, wenn man in einem Forum mal nachfragt, was Andere von der eigenen Rassewahl halten. Dennoch finde ich es wichtig, dass man sich vor allem von kompetenten Personen (Züchtern, Rassekennern) beraten lässt. Also am besten "live" und am besten lernt man auch einige Rassevertreter kennen.


    Ich wünsche mir als nächste Rasse einen Jagdhund, der noch einmal eine Kategorie höher ist als mein Springer. Also z.B. gerne einen der deutschen oder englischen Vorstehhunde. English Setter und Deutsch Drahthaar stehen bei mir ganz oben auf der Wunschliste. Hier im Forum habe ich vor Kurzem einen Thread zum DD entdeckt. Da war der Tenor eigentlich eher negativ. Wenn man "live" aber mal Jäger fragt, wie der DD so ist, dann bekommt man eigentlich ausschließlich positive Schilderungen. Der DD ist in Deutschland wohl der am häufigsten geführte Jagdhund für den Vollgebrauch. Das wird auch seinen Grund haben.


    Nun ist es bei mir noch ne Weile hin mit der Anschaffung des nächsten Welpen. Aber ich wette, wenn ich dann schreiben werde, ich überlege zwischen DD und ES... Dann erwarte ich eigentlich schon viele Beiträge, die mir abraten. Aber wie oben schon mehrfach gesagt wurde: Jeder muss für sich selbst entscheiden.

  • Ach wär das schön wenn jeder der hier aufschlägt schonmal ein Grundwissen hätte...

    Wobei, doch, ist ja meist da. Halt meist entweder "Muss nur genug Liebe haben, dann geht alles!" oder "Ja also der Züchter sagt ja das die F2.irgendwasse alle Therapiehund geeignet sind" was eigentlich nur meint das man glaubt der Hund erziehe sich von selbst.

    Oder noch die ganz alten Zöpfe, mit harter Hand, mit Stachler, mit Teletak....

    Oder auch gerne "Aber die Schwester der Nachbarin der Tante hat auch einen XYZ und da klappt alles prima!".


    Auch das mit dem Trainer, hachja, wenn es denn so einfach wäre als Anfänger den passenden Trainer zu finden! Das wär ja was.


    Genauso die Größe die ja hier angesprochen wurde. Sind wir wieder beim zurückstecken des eigenen Egos.

    Wenn die großen Rassen nunmal nur mit Ach und Krach, mit Müh und Not ins Leben passen, wenn manauf die Ausnahme der Regel hoffen muss damit das klappt, dann sollte man als erwachsener Mensch bereit sein seine Wünsche zu hinterfragen. Bereit sein seine Wünsche anzupassen anstatt einem Lebewesen Probleme zu bereiten.

    Denn das ist es doch am Ende: Der große Hund ist in unpassenden Händen und hat sein Lebtag nix als Streß da.

    Weil der Mensch halt "Ich will aber!!!" denkt und wie es dem Hund geht, ach... Das ist nicht so wichtig wie der eigene Wille.

    Wenns klappt, super! Aber das ist dann eben meist die Ausnahme der Regel und nicht allgemeingültig. Die meisten großen Hunderassen sind halt eher semi geeignet für das was die meisten wollen. Da würd ein Kleiner viel besser passen.

    Muss ja kein 3 Kilo Chi sein, kann doch auch ein Pudel sein, oder ein Tibet Terrier der wohl bis 14 Kilo geht.


    Ich bleibe dabei, wenn man nicht mal bereit ist die eigenen Wünsche zu überdenken sollte man sich kein Lebewesen zulegen. Egal welches.

  • Grundsätzlich würde ich die Eingangsfrage mit "Ja" beantworten.


    Mein Lieblingsbeispiel:


    Ein netter Hund wird gesucht, der sich gut erziehen lässt und der immer und überall dabei ist. Vor allem im und am Wasser. Schwimmen, Kanufahren, alles, was mit Wasser zu tun hat, eine richtige Wasserratte.
    Man hat sich bereits viele Gedanken gemacht und Rassen ins Auge gefasst.
    Bevor ich weiterlese, denke ich: Logisch! Labrador. Golden Retriever. Pudel. Lagotto oder einer der anderen Wasserhunde. Passt.

    Und was kommt: Irischer Wolfshund und Bullterrier. :???:


    Ich kann mich jetzt allerdings nicht daran erinnern, ob es da ein Ergebnis gab.


    Ein andermal wollte allerdings jemand auch irgendwas "cooles" - großer Hund muss es sein, logisch, ich weiß nicht mehr was - aber nach freundlicher Beratung wurde es dann was kleines Wuscheliges. Das fand ich toll (also nicht dass es unbedingt immer kleine Hunde sein müssen, aber dass da jemand so offen war).


    Erstaunlich finde ich, wie falsch die Vorstellungen oft sind - gerade über Hundegröße und Ausdauer, Sportlichkeit usw. Und wie sehr immer davon ausgegangen wird, dass man als Anfänger bereits über alle Fähigkeiten verfügt, um einen Hund eines gewissen Kalibers zu erziehen und zu führen. Aber klar, es kommt ja nicht auf Kraft oder so an, man muss den Hund ja nur erziehen, ganz einfach. kann doch jeder....


    Wir waren 2007 Ersthundehalter mit drei kleinen Kindern und haben uns einen Terrier angeschafft. Damals war ich weder in diesem, noch in einem anderen Forum aktiv, kann mir aber lebhaft die Resonanz auf unsere Rassewahl vorstellen. :D

    Gerade deine Rasse wird hier doch häufig empfohlen, gerade für Anfänger/Familien?

    Nicht von mir, weil ich keinen ISCWT kenne, aber gelesen habe ich es oft.

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    Wir waren 2007 Ersthundehalter mit drei kleinen Kindern und haben uns einen Terrier angeschafft. Damals war ich weder in diesem, noch in einem anderen Forum aktiv, kann mir aber lebhaft die Resonanz auf unsere Rassewahl vorstellen. :D

    Gerade deine Rasse wird hier doch häufig empfohlen, gerade für Anfänger/Familien?

    Nicht von mir, weil ich keinen ISCWT kenne, aber gelesen habe ich es oft.

    Ja, sie wurde von mir öfters empfohlen und von anderen inzwischen auch. Wobei ich nicht weiß, wie gut die anderen Empfehlenden den Wheaten kennen.


    Das ist ja ein generelles Problem, dass zu den jeweiligen Rassen eigentlich nur Leuten mit diesbezüglicher Erfahrung ihre Einschätzung abgeben sollten. Wenn ich beispielsweise einen Kleinpudel empfehlen würde, könnte ich auf die Außenansicht von drei Vermehrerpudeln, einer Kindheitserinnerung und den Berichten hier im Forum bauen. Das ist für mich allerdings kein fundiertes Kennen dieser Rasse.

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