Hallo an alle hier...
Ich brauche bitte eure Meinung/Gedanken/Ratschläge zu folgendem Problem:
Unsere Eckdaten:
Wir, also mein Mann, 4 Kinder (12, 9, 6 und 4), unsere 9jährige Husky-Retrieverhündin und ich leben in einem großen Haus mit ausbruchsicherem Garten in ländlicher Umgebung (Wälder und Wiesen in wenigen Min zu Fuß erreichbar) in der Nähe von Wien.
Ich arbeite freiberuflich von zu Hause aus, mein Mann hat mind. 2 Tage die Woche dauerhaft Homeoffice, die Kinder sind von Mo-Fr. von 8:00 bis 14:00 in Schule und Kiga, es sind auch zwei Hunde finanziell gut leistbar.
Wir überlegen schon länger, eine zweite Hündin zu uns zu nehmen und stehen schon länger auf der Warteliste für Eurasier. Für die Rasse haben wir uns entschieden, weil wir alles, also absolut alles, was diese Hunde ausmacht, toll finden, der Eurasier vom Charakter gut zu unserer Hündin passt und wir einfach einen Draht zu den nordischen haben, diese Hunde liegen uns irgendwie. Wir waren auch schon auf Ausstellungen und haben etliche Hunde in natura gesehen.
Unsere Hündin Whisky ist quietschfidel und gesund, hat auch öfters Kontakt zu Welpen mit denen es immer sehr gut klappt. Sie ist fast mit allen Hunden gut verträglich (zum "fast" komme ich später noch), und im Haus der absolute Traumhund. Sie hat einen starken will to pleased, einen extrem hohen Arbeitswillen und ist sehr triebig. Sie ist zudem sehr sensibel und hat eine enge Bindung zu uns.
Das alles lässt sich aber gut kanalisieren durch konsequente Führung, ruhigen, sanften und liebevollen Umgang und guter Beschäftigung (UO und genügend Spaziergehzeit).
Sie hat niemals was zerstört oder schlimmeren Blödsinn gemacht, hat Zuhause keine Macken oder sonstwas, hat zwar einen leichten Jagdtrieb (nur Sicht, keine Spur), ist aber auch neben einem hoppelnden Hasen super abrufbar durch konsequentes Antijagdtraining als Welpe, liebt alles was zwei Beine hat (ganz besonders Kinder, egal, wie wild und laut sie sind), beherrscht die Grundkommandos Sitz, Platz, Fuß sehr zuverlässig und ist gut leinenführig. Sie hat weder Schutz- noch Hüte- noch Wachtrieb, ist freundlich zu allen Besuchern und rundherum der perfekte Seelenhund, den die ganze Familie abgöttisch liebt.
Aber jetzt kommt's! Vor vier Jahren wurde Whisky von zwei Hunden gleichzeitig attackiert und gebissen. Seitdem ist sie nicht mehr mit allen Artgenossen verträglich.
Ohne Leine kann ich Dank einer sehr guten Hundeschule, in der ich seit zwei Monaten im Training bin, inzwischen mit ihr durch jede Hundezone spazieren, kein Problem, andere Hunde werden entweder interessiert beschnuppert und dann wird auch mal herumgetobt, oder eben bei Nichtgefallen links liegen gelassen, fertig.
An der Leine allerdings kann ich sie maximal an "netten" fremden Hunden vorbeiführen, sie ist gestresst und nervös, aber friedlich. An Hunden, die sie fixieren oder dominant erscheinen, komm ich nicht vorbei, ohne dass sie in der Leine hängt und bellt wie verrückt. Unser Trainer meint, das bekommen wir hin, es wird sich aber noch bis zum Sommer ziehen, wir sind dran am Üben, aber es dauert eben.
Jetzt zu meinem Problem: "unser" Eurasier Welpe wurde in den nächsten Wochen zur Welt kommen (Abholung im April). Ich zermartere mir das Gehirn, ob es klappen kann oder ob es besser wäre, erst später einen Welpen zu nehmen. Die Mutterhündin und der Vater sind aber unsere absolute Traumpaarung. Wir würden sooo gerne vom genau diesem Paar einen Welpen haben. Wir würden uns auch für den entspanntesten, reizrestistentesten Welpen des Wurfes entscheiden. Er muss selbstsicher und gelassen sein und gut sozialisiert, aber das sind Eurasier ja im Allgemeinen ohnehin durch strenge Kontrolle der Zuchtbedingungen durch den Verein.
Trotzdem hab ich riesigen Bammel davor, dass wir das nicht schaffen, Whisky das Verbellen an der Leine auf die Kleine überträgt, es sich vom Arbeitsaufwand doch nicht ausgeht weil wir nebenbei das Haus renovieren, unser Hund durch den Welpen womöglich überfordert ist und ihn doch nicht mag usw.
Fast alle in unserer Umgebung raten uns ab. Soll ich drauf hören? Die Mehrheit kann doch nicht ganz falsch liegen oder?
Kann mir dazu jemand eigene Erfahrungen berichten? Geht es anderen zukünftigen Welpenbesitzern auch so, dass die große Unsicherheit kommt? Hat jemand aus Vernunftgründen auf seinen Traumwelpen verzichtet?
Ich bin völlig hin- und hergerissen und schön richtig verzweifelt, weil ich das Gefühl hab, egal wie ich mich entscheide, alles kann falsch sein. Mein Mann teilt meine Zweifel übrigens gar nicht, der ist überzeugt davon, dass alles gut geht und steht zu 100% hinter dem Welpen.
Bin gespannt auf eure Antworten und Berichte
L.g. whiskymara