Frustrationstoleranz - Frustration ertragen lernen?
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den Hund auch aus Frustsituationen innerhalb des Alltags fernzuhalten.
Sowas geht?
Ich stell mir das ultra umständlich vor
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Also ich frustrier mein Hund jetzt nicht absichtlich, aber unsere Umwelt gibt ja genug her dafür und dabei alleine zu Unterstützen ist genug Arbeit für Hund und mich
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- Vor einem Moment
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"Klassischerweise" kann ich nicht beantworten.
Bei mir gibt es mal ein Wartenmüssen, auch mal ein Verbot, auch mal ein ähäh und sogar mal ein 'hey!' aber ich versuche ja eigentlich immer, keinen Frust aufkommen zu lassen. (Wir sind ja beide Lehrer*innen, und es ist sicherlich irgendwie in uns drin, dass man Frust einfach vermeiden will)
Bei mir kam die Frage ja wegen eines Hundeverhaltensberaters in meinem Umfeld auf. Er sagt hierzu z.B.:"Viele Hunde haben Probleme damit, Frust aushalten zu können. Hier ein Hund, wo ich nicht hin darf, dort eine Stunde alleine sein. Hier etwas zu fressen, was der Hund findet aber nicht fressen darf, dort der Hund, der spielen darf und der eigene Hund nicht.
Frust gehört zum Leben mit dazu und sollte gelernt werden. Eine gute Übung: nimm etwas, was der Hund toll findet. Dann sprichst du ein Verbot aus, wie hier im Video. Nach einer gewissen Zeit nehmen wir das Objekt wieder weg.
Achtung ⚠️: wenn die Erwartungshaltung am Ende der Übung erfüllt wird, ist es keine Übung zur Frustrationstoleranz."
Daraus entstand meine Frage, ob man (ohne irgendwelche bewussten Copingstrategien) Frust auszuhalten lernen kann, weil man ihn häufiger erlebt.
Ich geh da halt nicht pauschal mit.Das was da bei dem Dreieck mit Ausrufezeichen steht, finde ich heftig. Und irgendwie gemein.
Ich lass doch den armen Hund nicht eine halbe Stunde vor einem Wiener Würstchen sitzen und dann darf die das am Ende nicht mal fressen.
Das mach ich genau zwei Mal, dann findet sie mich gestört und stellt ihre Kooperation komplett ein
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Ernsthaft: das finde ich irgendwie voll unfair, das bewusst herbeizuführen.
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Achso, hab dich falsch verstanden. Ich dachte es geht darum, generell den Hund auch aus Frustsituationen innerhalb des Alltags fernzuhalten. Ich kenne Besitzer/innen, Trainer/innen die das versuchen (hab selbst dazugehört) und das Ergebnis gefällt mir nicht.
Das klingt enorm spannend. Magst du mal genauer erzählen? Wie hast du oder haben die Bekannten von dir versucht, jeden Frust zu vermeiden und was kam dabei heraus?
Ich würde Mal von einer Interaktion ausgehen? Zu einem groben Überblick von Frustration beim Hund finde ich btw dieses Paper ganz nett https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6535675/
Vielen Dank. Ist bestimmt super, dafür reicht aber entweder mein Englisch, meine Motivation nach diesem Tag oder die Frustrationstoleranz durch die Kombination beider zuvor genannter Faktoren nicht.
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Frustrationstoleranz ist bei Luigi ein riesen Thema, der ist da oft nicht gut drin. Das übe ich aber nicht mit einer speziellen Übung, sondern das wird überall ins Alltagstraining integriert, wo es gebraucht wird. gerade ein und, der nicht besonders viel Impulskontrolle hat, mit dem würde ich nicht an unnötigen Übungen Impulskontrolle verbrauchen (z.B. warten vor dem Futternapf), sodass er im Alltag bei den wichtigen Dingen dann weniger Impulskontrolle zur Verfügung hat. Die verbraucht sich ja im Laufe des Tages.
Laufen an der Leine erfordert viel Aushalten von Frust, je nach Hundetyp. Also wird das mit Leinenführigkeit schon mal geübt. Es wird das stehen und gucken am Wild geübt, es wird das ruhige Angucken von anderen Hunden geübt, es wird das warten geübt. Ich bin also eher Fan das dort zu üben wo es gebraucht wird und erwarte nicht, dass Hunde das von einer auf die andere Situation überragen können.
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"Klassischerweise" kann ich nicht beantworten.
Bei mir gibt es mal ein Wartenmüssen, auch mal ein Verbot, auch mal ein ähäh und sogar mal ein 'hey!' aber ich versuche ja eigentlich immer, keinen Frust aufkommen zu lassen. (Wir sind ja beide Lehrer*innen, und es ist sicherlich irgendwie in uns drin, dass man Frust einfach vermeiden will)
Bei mir kam die Frage ja wegen eines Hundeverhaltensberaters in meinem Umfeld auf. Er sagt hierzu z.B.:"Viele Hunde haben Probleme damit, Frust aushalten zu können. Hier ein Hund, wo ich nicht hin darf, dort eine Stunde alleine sein. Hier etwas zu fressen, was der Hund findet aber nicht fressen darf, dort der Hund, der spielen darf und der eigene Hund nicht.
Frust gehört zum Leben mit dazu und sollte gelernt werden. Eine gute Übung: nimm etwas, was der Hund toll findet. Dann sprichst du ein Verbot aus, wie hier im Video. Nach einer gewissen Zeit nehmen wir das Objekt wieder weg.
Achtung ⚠️: wenn die Erwartungshaltung am Ende der Übung erfüllt wird, ist es keine Übung zur Frustrationstoleranz."
Daraus entstand meine Frage, ob man (ohne irgendwelche bewussten Copingstrategien) Frust auszuhalten lernen kann, weil man ihn häufiger erlebt.
Ich geh da halt nicht pauschal mit.Das was da bei dem Dreieck mit Ausrufezeichen steht, finde ich heftig. Und irgendwie gemein.
Ich lass doch den armen Hund nicht eine halbe Stunde vor einem Wiener Würstchen sitzen und dann darf die das am Ende nicht mal fressen.
Das mach ich genau zwei Mal, dann findet sie mich gestört und stellt ihre Kooperation komplett ein
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Ernsthaft: das finde ich irgendwie voll unfair, das bewusst herbeizuführen.
Wenn er das Würstchen niemals fressen darf, würde ihn die Situation, dass er nicht ans Würstchen kommt, mit jeder Einheit immer weniger stressen. Vorausgesetzt man übt das Sitz gescheit, also mit Belohnung dem Ausbildungsstand angemessen.
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Das was da bei dem Dreieck mit Ausrufezeichen steht, finde ich heftig. Und irgendwie gemein.
Ich lass doch den armen Hund nicht eine halbe Stunde vor einem Wiener Würstchen sitzen und dann darf die das am Ende nicht mal fressen.
Das mach ich genau zwei Mal, dann findet sie mich gestört und stellt ihre Kooperation komplett ein
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Ernsthaft: das finde ich irgendwie voll unfair, das bewusst herbeizuführen.
Wenn er das Würstchen niemals fressen darf, würde ihn die Situation, dass er nicht ans Würstchen kommt, mit jeder Einheit immer weniger stressen. Vorausgesetzt man übt das Sitz gescheit, also mit Belohnung dem Ausbildungsstand angemessen.
Ich glaube, dass ich mir da eher selbst im Weg steh. Ich denke schon, dass der Hund das (ich nenn es mal) ertragen lernen kann.
Aber in der Situation kann ich nicht anders, als zu denken: Wenn ich jetzt eine halbe Stunde geduldig vor einer Schweinshaxe mit Knödeln sitze * so richtig mit röscher Kruste) in der Hoffnung, ich krieg die, wenn ich jetzt brav warte. - Und dann kommt die Bedienung und trägt die wieder weg!!! Katastrophe!!! Mein Vertrauen in die Güte des Weltgeists geht verloren!!!
Auch wenn ich jetzt brutal vermenschliche: Das will ich meinem Hund einfach nicht antun. Sie wartet brav- sie kriegt es.
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Wenn er das Würstchen niemals fressen darf, würde ihn die Situation, dass er nicht ans Würstchen kommt, mit jeder Einheit immer weniger stressen. Vorausgesetzt man übt das Sitz gescheit, also mit Belohnung dem Ausbildungsstand angemessen.
Ich glaube, dass ich mir da eher selbst im Weg steh. Ich denke schon, dass der Hund das (ich nenn es mal) ertragen lernen kann.
Aber in der Situation kann ich nicht anders, als zu denken: Wenn ich jetzt eine halbe Stunde geduldig vor einer Schweinshaxe mit Knödeln sitze * so richtig mit röscher Kruste) in der Hoffnung, ich krieg die, wenn ich jetzt brav warte. - Und dann kommt die Bedienung und trägt die wieder weg!!! Katastrophe!!! Mein Vertrauen in die Güte des Weltgeists geht verloren!!!
Auch wenn ich jetzt brutal vermenschliche: Das will ich meinem Hund einfach nicht antun. Sie wartet brav- sie kriegt es.
Und das machst du dann bei Katzen auch so?
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Sie will keine Katzen fressen. Sie wohnt hier mit einem Kater und mag Katzen.
Aber bei Rehlein - jo, da muss ich sie frusten, die sollte sie nicht kriegen.
Ich denke, ich verstehe schon, was du meinst: unter kontrollierbaren Bedingungen üben - im Ernstfall darauf bauen.
Baust du Frustrationstoleranz so auf? Mit Lecker, die sie nie kriegt?
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Zu Deiner eigentlichen Frage nochmal: Wir haben unsere jüngere Hündin Lilly ja erst erwachsen bekommen. Mit generalisierten Ängsten und Lerndefizit. Da ging (bei unserem Ansatz) das „Aushalten“ üben gar nicht anders als mit gezielt dosiertem Training (anhand von Alltagssituationen) und ansonsten erstmal Vermeidungsstrategien im Alltag. Sie musste die Kompetenzen überhaupt erst erwerben, anders als mit Paniktunnel und Fluchtreflex zu reagieren.
Das ist nicht ganz das Gleiche wie Frust, aber das Prinzip ist ähnlich. Ein Reiz erzeugt eine vegetative und hormonelle Reaktion - und Hund lernt unterstützt, mit dieser körperlichen Reaktion anders umzugehen, als sofort blind dem Impuls zu folgen - und den daraus resultierenden Stress abzubauen bzw. nicht gar so viel Stress aufzubauen. Über konsequente Gewöhnung wird die Reaktion auf den Reiz zunehmend milder ausfallen, ich würde daher gar nicht so strikt unterscheiden zwischen „Hund gewöhnt sich an den Frust/Hund gewöhnt sich an den Reiz.“
Das findet bestenfalls im Alltag während des Aufwachsens statt. Aber nicht jeder hat seinen Hund von klein auf und nicht jeder Hund ist optimal sozialisiert für oder auch nur gewöhnt an die Lebensumstände, in denen er lebt. Und dann trainiert man halt.
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Das was da bei dem Dreieck mit Ausrufezeichen steht, finde ich heftig. Und irgendwie gemein.
Ich lass doch den armen Hund nicht eine halbe Stunde vor einem Wiener Würstchen sitzen und dann darf die das am Ende nicht mal fressen.
Das mach ich genau zwei Mal, dann findet sie mich gestört und stellt ihre Kooperation komplett ein
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Ernsthaft: das finde ich irgendwie voll unfair, das bewusst herbeizuführen.
Wenn er das Würstchen niemals fressen darf, würde ihn die Situation, dass er nicht ans Würstchen kommt, mit jeder Einheit immer weniger stressen. Vorausgesetzt man übt das Sitz gescheit, also mit Belohnung dem Ausbildungsstand angemessen.
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