Hallo ihr Lieben,
da ich hier bis jetzt immer sehr gute Tipps und Anregungen bekommen habe, möchte ich mal unsere Problemchen schildern. Ich erzähle mal ein bisschen ausführlicher drum rum, weil ich nicht weiß was sich evtl aufeinander auswirkt etc. , ich hoffe jemand hat Lust sich das durchzulesen Meine brennendsten Fragen habe ich mal dick gemacht :)
Unser Labbi Welpe (Rüde) ist jetzt 19 Wochen, also fast 5 Monate alt, wir sind super begeistert von ihm, er lernt schnell, konzentriert sich beim üben gut und achtet beim Gassi gehen immer total auf uns, d.h. geht nicht zu weit weg, sucht oft Augenkontakt und geht auch ohne Leine gut neben mir. Er kann schon einen ziemlich sicheren Rückruf und ein Stoppsignal zum stehenbleiben, außerdem kann er gut auf ein "ok" warten, zb. bis er ans Futter darf oder ins Haus rennen. Wenn man sich auf die Leine stellt und ihn nicht beachtet kommt er auch schnell zur Ruhe und man kann sich zb. mit jemandem unterhalten. Ich habe also meiner Meinung nach seine Frustrationstoleranz bisher schon etwas trainiert. Er ist wirklich ganz oft super brav und wir sind meistens total stolz auf ihn
Unser Alltag sieht so aus, dass wir ca 5 "Aktivitäten" am Tag mit dem Kleinen machen, immer im Abstand von 2-3h, je nachdem wie lang er dazwischen schläft. Das sind dann meistens 3 Gassigänge von ca. 20 Minuten (dabei dann auch mal Suchspiele, balancieren auf einer Bank, bisschen schön an der Leine laufen, kleine Übungen zb Rückruf etc, also "spannende" Gassigänge) und 2x Spielen/spielerisch trainieren, d.h. wir versuchen ihn körperlich und geistig gut auszulasten und auch mit Spaßfaktor.
"Unnötige" Tricks wie Pfote geben und so bringen wir im noch nicht bei, weil ich ihn nicht überfordern will und er das später ja auch noch lernen kann. Und natürlich darf er beim Gassi auch schnuppern und "Hund sein", er dürfte auch mal in weiterem Umkreis rumschauen, macht das aber irgendwie freiwillig nicht.
Vor den Problemchen noch eine Frage:
1)Ist es sinnvoll 2 Abbruchsignale zu haben? Quasi eines für den Alltag zb beim Möbelkauen und ein "Notfallwort"? Wir haben in der Hundeschule als Notfallwort "tabu" aufgebaut, mit Leckerli geben und bei "tabu" Faust schließen (klappt auch super!), aber uns wurde gesagt das sollen wir im Alltag nicht verwenden, sondern weiter üben bis zur Junghundeschule, wo dann damit weitergearbeitet wird.
Wir hatten davor schon mit ähnlichem Aufbau "hey" als Abbruch aufgebaut, das verwenden wir eben in den Alltagssituationen.. ist es sinnvoll dass die beiden dann gleich aufgebaut sind? Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass Fluffy beide versteht, denn er nimmt weder bei "hey" noch bei "tabu" das Leckerli, sonder geht sogar einen Schritt zurück und wartet auf mein ok. Wenn wir Frustrationstoleranz üben und ich ein superleckli vor sein Körbchen lege bis er sich entspannt, dann beschwert er sich auch mal mit einem kleinen bellen oder jaulen oder wagt doch mal einen Annäherungsversuch, geht aber unter Beschwerden auch zurück ins Körbchen wenn ich "hey" sage.
So, nun zu den Problemchen. Für 3) und 4) habe ich einen Lösungsansatz, der gerne kritisch betrachtet werden darf, immer her mit den Tipps
1.) Der kleine wächst ja wie alle Welpen sehr schnell, und seit er jetzt groß genug ist, um mit den Vorderpfoten auf meinen Schreibtisch, die Küchenarbeitsplatte etc. zu hüpfen, ist das natürlich super interessant er macht es wirklich ständig, entweder wenn er direkt was riecht was er haben will, oder auch nur wenn ihm langweilig ist, dann schaut er auf meinen Schreibtisch, "sucht sich was aus" und klaut das Er macht das sowohl wenn ich dabei bin als auch wenn ich in einem anderen Raum bin.
Wenn ich dabei, oder "im Ansatz" erwische, sage ich "hey" oder schiebe ihn weg, das klappt auch sehr gut und er geht runter und setzt sich brav hin, allerdings macht er es dann ein paar Minuten später wieder... Wie oben gesagt denke ich eigentlich, dass er das Abbruchsignal versteht, nur leider hindert ihn ein Verbot nur an der aktuellen Handlung... was kann ich am besten machen, um ihm klarzumachen, dass das Verbot immer gilt? Ich habe mir gedacht am besten wäre es, ihm nach dem Verbot eine Alternative zu bieten und ihn dann zu loben, aber ich bin mir unsicher was ich da machen könnte.. Ich habe jetzt mal versucht ihm nach dem Abbruch ein anderes Signal wie Sitz/Platz/Körbchen zu geben, aber ich will nicht dass da eine Handlungskette entsteht, was könnte ich ihm noch als Umleitung bieten?
Ist es sinnvoll da mit einer Schleppleine oder so zu arbeiten? Oder ruhig ins Körbchen führen?
2)) wahrscheinlich selbes Problem wie 1): wir haben die Wohnung ziemlich welpensicher gemacht, und sind nicht besonders empfindlich wenn der Kleine das ein oder andere Teil ankaut, er ist ja ein Labbi und auch grad im Zahnwechsel. D.h. das meiste Ignorieren wir, vor allem wenn wir sehen das passiert grad aus "Aufmerksamkeitsgründen". Manche Sachen, wie zb eine Weidentruhe neben meinem Schreibtisch, oder die Klopapierrolle sind mir aber doch ein bisschen schade bzw. aufwändig zum aufräumen Auch da klappt wie oben beschrieben das Abbruchsignal, jedoch nur akut und nicht nachhaltig, es wird eine Minute oder teilweise ein paar Sekunden drauf wieder probiert.. Ist es am besten, das letzte "wertvolle" Zeug einfach wegzustellen und alles kauen zu ignorieren? Ich habe nämlich schon das Gefühl, dass es wegen Aufmerksamkeit passiert..
3) Wenn Fluffy etwas "verbotenes" macht, z.B. auf der Couch außerhalb seiner Decke liegt, und ich ihn ruhig am Geschirr zu seinem Platz auf der Couch bringe, neigt er manchmal dazu über seine Schulter nach meiner Hand zu schnappen, mit der ich ihm am Geschirr festhalte und hat dabei den "verrückter Welpe" Blick. Ich habe das Gefühl, dass er es hauptsächlich macht wenn er aufgedreht ist, und dass es auch keine Angriffsabicht ist sondern einfach Frustration und genervt sein... Bisher habe ich in dem Moment dann "hey" gesagt und ihn ernst angeschaut, und bei einem wiederholten schnappen führe ich ihn in sein Körbchen und binde ihn an bis er zur Ruhe kommt. Er geht dann immer sogar freiwillig mit und legt sich sofort hin, als wüsste er selber dass er eine kleine Auszeit braucht ich habe auch das Gefühl dass es eeetwas weniger wird, aber bin mir unsicher ob er das dann richtig mit dem Schnappen verknüpft.. denkt ihr ich bin da auf dem richtigen Weg oder hat noch jemand einen guten Tipp? So ein Schnappen geht nämlich garnicht
Anfangs hat er auch so beim Spielen oder kuscheln manchmal ins Gesicht geschnappt (vmtl. liebevoll gemeint), das haben wir mit Spiel abbrechen und weggehen aber super in den Griff bekommen. Allerdings kann ich ja nicht weggehen wenn er schnappt während ich ihn als Erziehungsmaßnahme wegführe. ..?
4) In der Hundeschule haben wir gelernt, dass es wichtig ist, als Mensch die "Ressourcen" zu kontrollieren, also dass man selber bestimmt wann gespielt, gefressen, Gassi gegangen wird etc. und versuchen das umzusetzen. Ich weiß, dass man seinem Hund nicht 24h Aufmerksamkeit schenken soll, aber habe das am Anfang wahrscheinlich nicht gut genug ausgeführt.. Da er ja zwischen den Aktivitäten immer gut geschlafen hat und es nach dem Aufwachen bald Zeit dafür war hab ich wohl verpasst ihm beizubringen noch ein bisschen brav zu sein wenn er wach ist bis es losgeht. Mir ist halt jetzt nur aufgefallen dass es für ihn ja trotzdem so angekommen ist, dass immer was gemacht wird sobald er wach ist und jetzt will er dann halt gleich Aufmerksamkeit er ist dann schon "fordernd", in dem Sinne dass er gelangweilt rumläuft und NUR Unsinn anstellt (wie oben genannt hochspringen, Sachen ankauen und alles mögliche klauen und entführen) das macht er vor allem, wenn ich selber beim ignorieren ruhig dasitze und noch kurz was arbeite oder mich zb schminke. Wenn ich aktiv bin und Hausarbeit mache ist es besser.
Obwohl ich weiß, dass ich ihm genau dann keine Beachtung schenken soll, muss ich dann eben doch oft aufstehen und eingreifen, ihm was wegnehmen etc wenns halt gefährlich ist oder ein geschätzter Gegenstand. Ich versuche so gut wie möglich nichts rumliegen zu lassen, allerdings kann ich tagsüber während ich lerne nicht alle 2h meinen kompletten Schreibtisch abräumen
Mein Plan ist eben, ihn einfach noch ein wenig zu ignorieren, z.B bis er sich ruhig wo hin legt und ihn dann zu mir zu rufen und die Aktivität zu starten. Bis er das von alleine macht dauert es wahrscheinlich noch ein wenig, wäre es zb sinnvoll ihn anzuleinen und meinen Fuß drauf zu stellen wenn ich am Schreibtisch sitze? Da beruhigt er sich recht schnell und es zählt glaub ich trotzdem als ignorieren oder? oder ich binde ihn in seinem Körbchen an? Mit Korrektur würde er da wohl auch ohne Leine bleibe, das ist dann aber wieder Aufmerksamkeit wenn ich immer schauen muss oder?
Eigentlich ist es doch schon so dass der Hund außerhalb der Aktivitäten mit dem Menschen hauptsächlich schlafen und chillen soll oder?
So, das wars erstmal, danke wenn ihr bis hierhin gelesen habt
Und damit hier nichts falsch rüberkommt weil ich hier alle Probleme so ausführlich aufzähle:
Ich erwarte natürlich keineswegs einen perfekten Hund, ich liebe meinen Schatz über alles und es ist auch alles nicht tragisch, die meiste Zeit sind wir suuper stolz weil er alles so toll macht Ich möchte jedoch einfach alles in die richtigen Wege leiten, solang er so jung und lernfähig ist und wäre deshalb über jeden Tipp dankbar
Liebe Grüße