Wie klein/fragil darf ein Hund sein, ohne dass sein Leben dauerhaft eingeschränkt ist

  • In der Größenordnung macht ein Kilo einen riesigen Unterschied. Eine Hündin mit 2kg, das ist Wahnsinn, die decken zu lassen :verzweifelt:


    Dexters Mutter war gerade zu Besuch, als wir ihn abgeholt haben. Er war ja so ein Hund, der für die Familie geboren wurde, weil man von der Hündin halt Welpen wollte. Sie hat sein Format, allerdings LH, und wog sicherlich 3,5kg - 4kg.

    Vier Welpen hatte sie, und das wohl völlig problemlos.

    Mir persönlich ist es völlig unverständlich, warum man den Hunden zuliebe die Gewichtsgrenze zur Zucht nicht endlich anhebt!


    Allerdings ist weder sie noch Dexter einer der "typvollen" Chis, mit Globuskopf und riesen Glubschaugen und wie mittlerweile leider oft schon fast Mopsschnauze.


    Einen Hund von Dexters Statur würde ich jederzeit wieder nehmen! Die Beine müssen im Verhältnis lang sein, der Körperbau funktional.



    Aber auch nochmal : Ich orientiere mich bei der Hundewahl garantiert nicht am Tutnix von nebenan, der unbedingt allen Hallo sagen möchte, oder an der Möglichkeit, dass ein schlecht geführter Schäferhund sich losreißt und uns angreifen könnte.

    Nicht meine Sicht auf die Welt!

  • Wenn ich mir das so durchlese fällt mir da ersmals die andere Perspektive auf. Meine Hündin ist fast 60cm hoch und wiegt um die 20kg. Und hat eine wahnsinns Präsenz. Um sie muss man sich in 98% der Hundebegegnunen keine Sorgen machen. Sie läßt andere Hunde mit bloßem Blick verschwinden oder hat im Zweifelsfall eine extrem gute Deffensiv-Verteidigungsstrategie.


    Es tut mir für alle Kleinhundehalter leid, Angst um ihr Tier haben zu müssen, weil es so viele Halter von großen Hunden gibt, die ihre Pflicht nicht wahrnehmen und ordentlich Acht geben.

    Ich liebe gerade die kleinen Begleit-Wuschels und habe nie über diese Nachteile nachgedacht.


    Abgesehen von gesundheitlichen Gründen sollte jeder Kleinhund doch ein sicheres Leben führen können. Und dazu bräucht's doch einfach nur ein wenig Rücksicht und Logik von allen Seiten.

    Meine Hündin hat einen Schwarm. Einen Chi-Rüden aus'm Viertel. Sie liebt ihn heiß und innig und dreht je nach hormoneller Situation ganz gut auf wenn sie ihn sieht. Die Konsequenz ist klar - Sie darf dann nur an der Leine zu ihm und wird von mir gebremst wenn sie "zu liebevoll" wird.


    Ich verstehe aber auch ganz viele Kleinhundehalter nicht, außerhalb des Forums machen die sich ja keine Sorgen, oder? Situationen mit Kleinhunden out of control haben wir hier fast täglich. Selbst Konstellationen wie meine Hündin, spiel/flirtend mit unkastriertem, gut 35kg-Schäfi-HSH-Mix-Rüden, Zwergspitzrüde kommt keiffend rein und stellt Ansprüche, wird vom Spitzhalter kommentiert mit "Ach, das machen die untereinander aus."


    Zur Mindestgröße die ein Hund haben sollte um recht gefahrenfrei leben zu können würde ich einfach idealistisch sagen - so, dass er gesund leben kann und für den Rest hoffe ich auf mehr Vernunft und Umsicht bei den Haltern.

  • Ich rede nur von den teacup hunden, chis und andere kleinrassen sehe ich nicht so kritisch.

    Aber wie schafft man es als besitzer eines teacup welpen den ordentlich mit anderen welpen oder Hunden spielen zu lassen. Ich lese hier immer wieder wie wichtig das ist, dass welpen mit anderen Hunden spielen kann. Für einem besitzer eines normal großen Hundes ist schon schwierig geeignete kandidaten zu finden, aber was macht man erst wenn der Hund so mini ist dass das spielen mit einem normal gewachsenen welpen schon gefährlich ist

  • Wieso widersprechen.

    ICH passe mich nicht an. Ein anderer schon. Ist doch ok.


    Es verhält sich ja auch nicht jeder Border Halter gleich. Die einen sagen der ist nur dort richtig aufgehoben wo er hüten darf, der andere sagt er ist auch ohne hüten mit Ersatzbeschäftigung glücklich.


    Muss jetzt jeder Jagdhundhalter mit seinem Hund jagen, damit sich die nicht widersprechen?


    Aber vielleicht verstehe ich nicht was du sagen wolltest.

    Ich übersehe übrigens meine Hunde auch. Machmal stehen sie im toten Winkel unter meinem Busen.

    Oder unter der Bauchtasche..

    Ist so.


    Aber die Frage war ja wegen der dauerhaften Einschränkung. Ab einem gewissen Gewicht (geht aber auch hinauf!) sind Hunde definitiv eingeschränkt. Und ja, das Gewicht bei Zucht bei der Kleinsten gehört endlich angehoben!


    Aber mein 2,5kg Zwerg lebt ohne Einschränkung mit mir. In meinem Haushalt, in meinem Umfeld. Ohne, das ich jetzt eine geschützte, Watte ausgestopfte Umgebung machen muss.

    Bei meinem Bruder, mit Dogge und großen rumänischem Mix mit Jagdambition, und umgeben von Feld und vielen Raubvögeln wäre sie definitiv eingeschränkt.

    Bei einer Freundin, die sehr gesellig ist und sehr gerne in großen Gruppen unterwegs und einen lieben aber grobmotorischen Jagdhundmix hat, ist so ein kleiner Hund wahrscheinlich auch nicht die richtige Wahl und eingeschränkt.

    Deswegen finde ich es sehr schwer die Ausgangsfrage zu beantworten.

  • Von den ganz kleinen Hunden (so unter 2 kg) mal abgesehen, spielt für mich auch der gesamte Körperbau eine Rolle.

    Speedy ist mit seinen 29 cm Schulterhöhe und 6,3 kg schlank aber nicht zierlich. Bei ihm hab ich keine Sorge, dass er sich verletzen könnte, wenn er z.B vom Sofa springt. Gut, er mag sowieso nur mit seiner kleinen Spaniel Freundin spielen, da besteht kein Risiko auf versehentliche Verletzung beim Spiel.

    Für mich sind ca 6 kg und ein funktionaler Körperbau die Untergrenze.

    Er läuft sehr gerne und ist sehr ausdauernd.


    Ich möchte mir meinen Hund nicht danach aussuchen müssen, dass er nicht durch einen anderen verletzt werden kann. Das wäre vermutlich auch mit deutlich größeren Hunden nicht auszuschließen.

    Mein verstorbener Beagle mit seinen gut bemuskelten 22 kg hat sich beim Toben mit einem großen Hund auch eine heftige Prellung zugezogen. Also ist auch ein größerer Hund keine "Versicherung " dafür, dass er im Umgang mit anderen Hunden immer unverletzt bleibt.


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Ich lese hier immer wieder wie wichtig das ist, dass welpen mit anderen Hunden spielen kann. Für einem besitzer eines normal großen Hundes ist schon schwierig geeignete kandidaten zu finden, aber was macht man erst wenn der Hund so mini ist dass das spielen mit einem normal gewachsenen welpen schon gefährlich ist


    Und ich lese hier immer wieder von Haltern erwachsener Hunde, dass Fremdhundekontakte (und im "sicher-ist-sicher"-Zweifel Hundekontakte überhaupt) verzichtbar sind. So schließt sich dann wohl der Kreis. Wenn immer üblicher wird, dass Hunde a) stets angeleint, b) ohne "doofe Begegnungen mit doofen Tut-nix-Hunden" in trauter Hund-Halter-Exklusivzweisamkeit (*brrr*) ihre Kreise ziehen, ist wohl auch schon im Welpenalter keine Anstrengung mehr nötig, einen Hund im Kontakt mit Artgenossen groß werden zu lassen - und somit ein weiteres Ausschlusskriterium für Kleinsthunde hinfällig.

  • .


    Ich verstehe aber auch ganz viele Kleinhundehalter nicht, außerhalb des Forums machen die sich ja keine Sorgen, oder? Situationen mit Kleinhunden out of control haben wir hier fast täglich. Selbst Konstellationen wie meine Hündin, spiel/flirtend mit unkastriertem, gut 35kg-Schäfi-HSH-Mix-Rüden, Zwergspitzrüde kommt keiffend rein und stellt Ansprüche, wird vom Spitzhalter kommentiert mit "Ach, das machen die untereinander aus."


    Zur Mindestgröße die ein Hund haben sollte um recht gefahrenfrei leben zu können würde ich einfach idealistisch sagen - so, dass er gesund leben kann und für den Rest hoffe ich auf mehr Vernunft und Umsicht bei den Haltern.

    Grausam. Den Leuten liegt wohl nicht so viel an ihren eigenen Hunden. Solche Hundehalter werde ich auch niemals verstehen.


    Aber diese ganze "die klären das unter sich" "meiner/ deiner hat ja welpenschutz" menschen sind mir egal mit welcher Hundegröße immer suspekt.

  • Das Thema "Statur" war übrigens der Grund warum wir uns damals gegen ein italienisches Windspiel und für den Sheltie entschieden haben.


    Die sind mir einfach zu zart, zu zerbrechlich. Ebenso die ganzen winzigen Pinscherchen. Da ist einfach bei gleicher SH wie mein Chihuahua keinerlei Substanz dran.

  • LPaxx

  • Zur Mindestgröße die ein Hund haben sollte um recht gefahrenfrei leben zu können würde ich einfach idealistisch sagen - so, dass er gesund leben kann und für den Rest hoffe ich auf mehr Vernunft und Umsicht bei den Haltern.

    Ich möchte die Fragestellung mal umdrehen:

    Wie gross/schwer darf ein Hund maximal sein, um einigermassen gesund zu bleiben und ohne dass sein Leben zu eingeschränkt (und zu kurz) ist?


    Soeben komme ich von einem Spazi zurück mit meinen Zwergen, beide quitschfidel und munter (endlich mal Smilla-Wetter!!!)

    Unterwegs blieb Bongo plötzlich stehen und äugte interessiert bergab. Auf der unten liegenden Strasse sah ich Nachbarn mit ihren beiden Bernen Sennenhunden "laufen", besser gesagt gemächlich schlendern, denn ihre beiden Hunde konnten/wollten nicht schneller laufen.

    Ich musste gefühlt mind. 5 Minuten oder länger warten, bis die beiden Schlenderjahns mit ihren grossen, schweren Hunden endlich um die Ecke rum verschwunden waren, damit ich auch zur Strasse runter konnte.

    Ich kenne eigentlich nur die Hündin der beiden Berner von Welpe an. Die ist jetzt maximal 3 Jahre alt.

    Woher der zweite kommt und wie alt dieser ist, weiss ich nicht, kann schon sein, dass er schon älter ist (für einen Berner Sennenhund) und deshalb nicht schneller laufen kann. Aber auch die Hündin läuft in letzter Zeit nur noch seeeehr langsam und gemächlich, kein Vergleich zu meinen beiden flinken Zwergen.


    Wie immer liegt wohl die Wahrheit im gesunden Mittelmass... Mini-Mini-Teacup-Hundchen leben gefährlich, weil sie zu fliligran sind für den normalen Hunde-Alltag. Aber genau so "gefährlich", bzw. eingeschränkt leben Hunde von grossen, schweren Rassen, weil die schon in jungem Alter nicht mehr rennen und toben mögen, weil ihnen bereits die Gelenke weh tun (ist nun mal meine Vermutung).

    Am gesündesten sind daher wohl die mittelgrossen, etwa kniehohen Hunde, weder zu schwer noch zu leicht.

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