Nichts scheint mit meinem Welpen richtig zu klappen. Was mache ich falsch?

  • So weit ich weiß kann ein Welpe erst mit etwa 5 Monaten, also ca. 20 Wochen pipi aktiv zurückhalten, vorher merkt der Welpe das er muss und hat höchstens 1 bis 2 min um sich einen pipiplatz zu suchen.

    Wenn Pipi draußen landet ist das in der Zeit Glück ein gutes zeitmenegment und eine sehr gute Beobachtungsgabe.


    Und das mit dem Zeitgeistes zum lernen hast du auch etwas missverstanden. Ja in etwa dem Alter schlisst sich ein Zeitgeistes, aber nicht das für Leuten generell, sondern das in dem das Gehirn des Welpen lernen kann Situationen zu verallgemeinern. Das das Gehirn also sagen kann 10 Menschen wahren nett Mensch 11 wird auch nett sein.

    Hat das Gehirn das einmal gelernt bleibt dieses Fähigkeit erhalten. Damit das Gehirn das lernst muss es das in dem Zeitfenster üben. Nicht üben passiert zum Beispiel wenn der Welpe immer nur in einer kleinen Kammer ist und nie was anderes sieht. Ich gehe aber mal davon aus das weder du noch der Züchter ihn in einen kleinen Verschlag gesperrt hat und ihn nichts von der Welt sehen lässt also wird sein Gehirn das generalisieren gelernt haben.


    Was wichtig ist ist das der kleine Hündische Kommunikation lernt, das geht zum Beispiel in dem du dir Althunde sucht die gut kommunizieren können und dich regelmäßig mit ihnen triffst.

    Dein kleiner ist ja schon mit 8 Wochen zu dir gekommen da hatte er noch nicht so viel Zeit dazu das Zeitfenster hierfür beginnt nämlich erst ca. in der sechsten Woche glaub ich und in der achten Woche ist er ja schon zu dir gezogen.


    Ihr macht das schon mach dir nicht so einen Stress.

  • Er kann auch mindestens einmal am Tag an der Schleppleine laufen, er hat auch ab und zu kurz Freilauf, was mich aber manchmal etwas nervös macht weil der Rückruf wie schon gesagt nicht richtig klappt draußen.

    Bis der Rückruf zuverlässig klappt kann noch Monate dauern. Jedoch haben die meisten Welpen einen natürlichen Folgetrieb bis ca zur 12. Woche. Diesen würde ich nutzen und den Welpen auf einer abgelegenen Wiese ohne Leine laufen lassen. Du machst dir sonst das Leben unnötig schwer, wenn du viel später die Schleppleine erst abtrainieren musst.

  • Menschen findet er ganz klasse, er ist null ängstlich und freut sich über jede neue Person die er kennen lernt.

    Das würde ich nicht wollen bei einem Aussie.

    Das ist aufholt eher Unsicherheit, die durchaus später durch Abwehrbeissen gelöst wird.

    Lieber ist mir mittlerweile, wenn meine Hunde, Menschen einfach ignorieren. Und Menschen meineHunde.

  • Willkommen im Welpenwahn. Anstrengend, aber wunderschön, oder?

    Ich habe hier gerade einen Collie sitzen, der müsste so alt sein wie dein Balu. Lucifer ist am 9.10. geboren.

    Und er ist im Gegensatz zu meinem letzten Welpen eine echte Abrissbirne. Hackt ständig überall mit seinen spitzen Welpenzähnen rein, ich sehe aus als hätte ich eine Katze und keinen Hund.


    Lucifer ist jetzt Tag 5 hier und kommt laaaangsam zur Ruhe. Man muss dazu sagen, dass ich noch drei andere Hunde habe, da ist natürlich auch noch kennenlernen angesagt.


    Und siehe da, Zwergi pennt, pennt pennt heute und schon habe ich heute noch keine Pfütze im Haus gehabt (gestern waren es 4) und wenn er wach ist ist er kuschelig, verspielt und beisst mich nicht.

    Die letzten Tage waren sehr anstrengend für ihn und mit der Beisserei und dem Pinkeln wirds dann eben schlimmer.


    Heute waren wir das erste Mal ausserhalb von Haus und Garten, nur er und ich. Er ist ein Landei und hier ist sehr viel Verkehr. Er stand auf der Wiese ( an der SL, frei war mir mit Autos an drei Seiten nichts) und guckte Autos. guckte, guckte und guckte. Biss dann in einen Pilz, den ich ihm abnehmen musste und guckte dann weiter. Aber sehr mutig. Kopf und Rute hoch, neugierig aufs Leben. Ich stand mit leicht debilem, glücklichen Gesichtsausdruck daneben. :herzen1:

    Morgen gehen wir in ein Wäldchen und ich nehme einen der "Althunde " mit, mal sehen wie das so läuft.



    Er entfernt sich aber im Normalfall nicht weit weg von mir. Denkt ihr es ist trotzdem ok ihn frei laufen zu lassen obwohl ich nicht garantieren kann dass der Rückruf klappt?

    Wenn es nicht gerade nur 3m bis zur Straße sind, dann ist das ok. Die Welpen haben einen Folgetrieb, ohne Dich ist er verloren, das ist ihm schon klar. Du kannst das super nutzen, um den RR zu üben. Lass ihn ein paar Meter weg tapern, hocke Dich hin und rufe ihn. Kommt er dann und das wird er, wenn drumherum nichts allzu spannendes ist (dann versuche es erst gar nicht), gibt es eine riesen Party und was Leckeres.

    Ich habe definitiv etwas darüber gelesen, dass das Lernfenster sich schließt nach der 16. Woche. Habe ich das wirklich falsch verstanden?

    Ne, versteh das mal anders. Das Lernfenster steht in dieser Zeit weiiiiit offen. Danach ist es aber nicht so, dass ein Hund nicht mehr lernen könnte, das Fenster ist vllt nur noch halb offen. Es wurde ja schon vieles Gelernt und verknüpft. Und in der Pubertät hat man das Gefühl es gab nie ein Fenster, weil der Rüpel dann alles wieder raus wirft, was man mühsam durchs Fenster reingereicht hat.

    Und irgendwann ist die Pubertät vorbei, das Hirn neu sortiert und oh Wunder, das Hundchen hat doch nicht alles vergessen :D

    Ich glaube das Problem ist, dass ich mit ein paar Besitzern von Balus Geschwistern in einer WhatsApp Gruppe bin und bei denen scheint alles so gut zu klappen.

    Na oder es sind keine Ersthundehalter und sie freuen sich über kleine Erfolge, die Du vor lauter Stress gar nicht siehst.


    Also herze und liebe Deinen Wurschtel, lass ihn vllt auf deinem Schoß schlafen, wenn er dadurch ruhiger wird. Lucifer liegt gerade auf meinen Füßen. Ist heute der Lieblingsplatz. Habe gerade Kekse gebacken, es tapert in der Küche immer wieder hinter mir her und wirft sich da auf meine Füße, wo ich gerade stehe. Wenn ich dann weggehe, pennt er erstmal weiter, wacht irgendwann auf, stellt fest, dass keine Füße mehr da sind und kommt sie suchen. Platsch, schon liegt er wieder auf meinen Füßen.

  • Ich habe definitiv etwas darüber gelesen, dass das Lernfenster sich schließt nach der 16. Woche. Habe ich das wirklich falsch verstanden? Das wäre sehr gut weil es einiges an Stress rausnehmen würde.

    Das hast Du definitiv falsch verstanden!

    Ich habe jetzt den vierten Hund aus dem Tierschutz, alle waren/sind zwischen 8 - 10 Jahre(!) alt. Stell Dir vor, wenn diese alten Hunde ihr Lernfenster vor Jahren in ihrer 16. Woche geschlossen hätten und seitdem nichts mehr dazu lernen würden... der pure Horror. Dann könnte man ja keinen älteren Hund übernehmen und diesem noch Neues beibringen.:shocked:


    Ich erziehe meine 8 - 10 Jahre alten Hunde ganz normal wie andere Hunde, und sie lernen täglich Neues dazu. Lernen und Erziehen ist in jedem Lebensalter möglich!

  • Jaa - die Sache mit dem Lernfenster. Die wird so gerne falsch verstanden und zitiert.


    Bis zur 16. Woche bilden sich im Hundehirn massenhaft neuronale Verbindungen aus. U. A. die, die - wie Runa-S geschrieben hat - für den leichten Erwerb und das Generalisieren von Erfahrungen zuständig sind (letztlich bildet sich da also die spätere Fähigkeit zu lernen aus). Und wenn sich diese neuronalen Verknüpfungen in dieser Zeit nicht ausbilden können, weil der Hund isoliert und mit kaum neuen Erfahrungen aufgewachsen ist, dann bilden sich diese Verknüpfungen nicht mehr. Da ist wirklich was „zu“. In dem Fall spricht man von einem Deprivationsschaden (beim Menschen auch Kaspar-Hauser-Syndrom). Auch dann kann der Hund übrigens lernen. Aber ungleich schwerer und begrenzter.


    Das heißt aber nicht, dass man das Hundehirn bis zur 16. Lebenswoche mit allem überfluten soll, was da zu haben ist. Im Gegenteil: Reizüberflutung bringt den Hirmonhaushalt durcheinander, verhindert Ruhe und Schlaf und damit die Verarbeitung der Reize. Sprich: Das Gehirn macht dicht, kann die erlebten Reize nicht verarbeiten und bildet effektiv auch weniger Verknüpfungen aus.


    Der Hund sollte im Idealfall in dieser Zeit schon mal gesehen haben, was ihn erwartet. Also bei kurzen Runden die Umgebung kennengelernt haben. Zeit gehabt haben, zu schnuppern, zu erkunden und bei kleinen Spielchen eigene Lösungsansätze gefunden haben. Erlebt haben - z. B. mit einem kleinen Tauschgeschäft - dass sich die Zusammenarbeit mit dem Menschen lohnt. Dass er Sicherheit hat, zur Ruhe kommen kann und ein Plätzchen in einem sozialen Gefüge für ihn da ist. Mit ersten Regeln. Einen Abbruch kennen.


    Das sind die Grundlagen, auf denen er dann gut aufbauen kann.


    Sitz, Platz und Komm muss der Hund übrigens nicht lernen, der kann sich von ganz alleine setzen, legen und zu einem kommen. Lernen braucht er da nur, das zu tun, wenn es von ihm erwartet wird. Und das steht und fällt damit, als wie freudig und lohnend er die Zusammenarbeit mit dem Menschen erlebt. Und die wird einfach schöner, wenn nicht so viel Druck und Stress dabei ist :smile:


    Und zu den Facebook oder sonstigen SM-Geschichten: Früher war das Angler- oder Jägerlatein. Und von den Pilzsammlern kenne ich da auch einige :lol: Lass Dich da nicht beirren, sondern genieß Deine Zeit mit Deinem Hund. Und erwerbe dabei selbst eine ganz neue und im weiteren Verlauf sehr wertvolle Fähigkeit: Ungewollte Erziehungstipps souverän und im besten Fall wohlwollend zu ignorieren.


    Du wirst sie brauchen :smile:

  • Meine Bc Welpin fand Folgetrieb überbewertet. :shocked:

    Die Prinzessin auch. War nicht in ihrem genetischen Material verankert ?


    Die war vom ersten Tag an sehr neugierig interessiert an ihrer Umwelt :pfeif:


    Liebe TE, unser Rocky kam im alter von 10,5 Jahren zu uns und konnte: Sitz, pöppeln und jedem, der ihm zu nahe kam, in die nächstmöglichen Körperteile beißen.

    Und er hat noch so viel (alle uns wichtigen Dinge) gelernt. Und das mit Feuereifer und jeder Menge Spaß

  • Hi,

    Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs! Sehr knuffig, was du da auf dem Avatar hast :cuinlove:
    Mit Welpen kenn ich mich nicht aus, aber mit Tierschutzhund und mit Kindern. Was ich zu jungen, lernenden Lebewesen (bin Lehrerin und hab inzwischen einige Freunde mit Kindern) sagen kann ist folgendes: Die lernen alle, aber alle unterschiedliche Sachen verschieden schnell. Der eine kann zB schon richtig gut feinmotorisch ein Experiment aufbauen, der nächste kann es im Kopf planen aber auf Teufel komm raus keine zwei Glasrohre aneinander stecken. Einer kann vielleicht nicht gut schreiben, ist dafür aber höflich und nett zu seinen Mitmenschen, während der nächste ne 1 in Deutsch hat aber einmal die Woche jemanden zusammenschlägt. Das eine Baby lernt super schnell laufen, spricht aber mit 2 Jahren den ersten ganzen Satz während der nächste nach einem halben Jahr das erste Wort sagt und das Laufen erst ganz spät für sich entdeckt.

    Auf Welpen übertragen, die ja auch nur kleine, lernende Lebewesen einer sozialen Spezies sind ist das ähnlich. Einer ist ganz schnell stubenrein, einer kann im größten Trubel pennen, einer kommt immer sofort angeflitzt wenn du ihn rufst, einer lernt schnell Sitz und einer kommt prima mit Menschen aus. Das sind auch meistens die Dinge, die menschen dann gerne in so einer Gruppe teilen. Was sehr schade daran ist: durch diesen Wettbewerb nimmt man der natürlichen Entwicklung manchmal etwas voraus, und das ist nicht gut für das Gehirn. zB wenn Eltern ihre Kinder immer wieder hochziehen, weil alle anderen schon laufen können und ihr Kind noch krabbelt. Dann ist das ggf Stress fürs Kind, obwohl es sich 3 Tage später oder auch 2 Wochen später ganz von selbst, aus einem inneren Impuls heraus am nächsten Regal hochgezogen hätte. Das ist eine ganz andere Erfahrung für ein so junges Gehirn, ob es eine neue Erfahrung oder Fertigkeit aus sich selbst heraus entdeckt, oder zu früh dazu gebracht wird.

    Was ich eigentlich nur sagen wollte: bisschen mehr Intuition und Gefühl, beobachte dein kleines Knäuel Hund, horch in dich rein was sein Verhalten dir grade sagt. Dann weißt du ganz schnell, was in diesem Moment angemessen ist für deinen Welpen.
    Und beobachte besonders genau, was schon gut klappt bei euch. Das sind die Sachen, die DEIN Welpe besonders schnell lernt, besonders gut macht, die einfach gut klappen. Das können ganz kleine Dinge sein. Der Rest kommt dann schon, mein Tierschutzgassihund hat innerhalb von Miuten "Sitz" gelernt, da war er schon im fortgeschrittenen Teenageralter. Ist auch nur ein Trick wie Pfote geben, wird nur häufiger angewandt, aber sowas lernt ein erwachsener Hund ganz flott :)

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