Wieviel Beachtung im Alltag

  • ich weiß was du meinst, allerdings hat das trotzdem nichts mit Bindung zu tun... Gerade weil du das Beispiel Hütehund genannt hast... Schau dir mal Videos an, von arbeitenden Hütehunden, die auf eine zum Teil extrem große Distanz trotzdem auf den leisesten pfiff des Besitzers reagieren. Das würde ohne eine enge Bindung niemals funktionieren. Deswegen meine ich ja, dass Bindung überhaupt nichts mit der körperlichen Nähe oder Distanz zwischen Hund und Halter zu tun hat.


    Ja, Du hast recht. Und sorry, mein Fehler, ich hab geschlampt. Ich meine keine Hüte-Hunde, die mit einem Schäfer zusammenarbeiten, ich meinte tatsächlich Herdenschutzhunde, die bisweilen auch mit geringfügig menschlichem Kontakt (lediglich die ersten Wochen der Aufzucht, Welpen-Prägezeit, ansonsten nur Begegnung bei Fütterung usw.) eine Herde bewachen - oder jedenfalls mal für diese Jobbeschreibung gezüchtet worden sind.

  • Das Problem ist wohl, dass Menschen heutzutage kaum mehr in der Lage zu sein scheinen, einfach nach ihrem gesunden Bauchgefühl zu handeln. Das heißt den Hund weder zum Mittelpunkt des Universums zu machen noch ihn den ganzen Tag zu ignorieren. Daher werden wohl solche Ratschläge kommen.

  • Das hat für mich nichts mit Bindung zu tun, sondern ist einfach kontrollettiverhalten. Wie will man denn bitte Bindung messen können oder vergleichen können...

    Also, Kontrollverhalten sieht für mich schon noch mal anders aus, das würde ich nicht in einen Topf werfen.


    Es ist doch eigentlich kein Geheimnis, dass sich manche Rassen von sich aus enger und manche weniger eng an ihre Menschen binden, oder? Das heißt doch nicht, dass man nicht in beiden Fällen ein gutes Mensch-Tier-Verhältnis aufbauen kann - bei dem einen braucht es dann vielleicht nur mehr aktive Beziehungsarbeit als bei dem anderen.


    Und zum Pudel gibt es ja genug Threads hier, wo schon öfters darauf hingewiesen wurde, wie anhänglich viele Pudel sind. :ka: Aber das ist ja eigentlich nicht Thema dieses Threads. ;)

  • Zur Ausgangsfrage...


    Meine Hunde bekommen generell schon viel Aufmerksamkeit.


    Aber keine aufgezwungene wenn sie irgendwo liegen und ich möchte auch entscheiden können ob ich grad Aufmerksamkeit oder Kuscheleinheit verteile oder nicht.


    Das war bei uns nie Thema.

    Im Haus wird meist gepennt.

    Wo ist mir egal:ka:


    Die Hunde dürfen interagieren auch im.Haus und auch miteinander spielen.


    Auch lass ich mich mal zum spielen auffordern.


    Aber mir ist halt auch wichtig das ich sie z.b von der Couch schicken kann oder erst gar nicht drauf.

    Das ich das Spiel der Hunde unterbrechen kann u.s.w



    Im Alltag dabei sind sie eigentlich immer.


    Allerdings wird auch mal in anderen Räumen gelegen als wo ich bin .

  • ich weiß was du meinst, allerdings hat das trotzdem nichts mit Bindung zu tun... Gerade weil du das Beispiel Hütehund genannt hast... Schau dir mal Videos an, von arbeitenden Hütehunden, die auf eine zum Teil extrem große Distanz trotzdem auf den leisesten pfiff des Besitzers reagieren. Das würde ohne eine enge Bindung niemals funktionieren. Deswegen meine ich ja, dass Bindung überhaupt nichts mit der körperlichen Nähe oder Distanz zwischen Hund und Halter zu tun hat.


    Ja, Du hast recht. Und sorry, mein Fehler, ich hab geschlampt. Ich meine keine Hüte-Hunde, die mit einem Schäfer zusammenarbeiten, ich meinte tatsächlich Herdenschutzhunde, die bisweilen auch mit geringfügig menschlichem Kontakt (Aufzucht, Prägezeit, Fütterungsrituale usw.) eine Herde bewachen.

    Das habe ich mir in der Tat schon fast gedacht... Ändert allerdings immer noch nichts an meiner Meinung. Wir hatten hier die letzten beiden Jahre Herdenschutz Hunde, die ihre Besitzer fast das ganze Jahr über nur ein oder zweimal am Tag zu Gesicht bekommen haben... die haben trotzdem eine enorme Bindung an rihre Besitzer. Auch die Jagdhunde, die ich kenne und die über große Distanzen arbeiten müssen haben eine enge Bindung zu ihrem Besitzer.

  • Das Problem ist wohl, dass Menschen heutzutage kaum mehr in der Lage zu sein scheinen, einfach nach ihrem gesunden Bauchgefühl zu handeln. Das heißt den Hund weder zum Mittelpunkt des Universums zu machen noch ihn den ganzen Tag zu ignorieren. Daher werden wohl solche Ratschläge kommen.

    Genau darin sehe ich ein Problem.

    Wieviel gehen dann ins andere Extrem und sperren den Hund stundenlang weg?

  • @Rübennase Naja, Pudel sind schon dafür bekannt, dass sie sich extrem an ihre Menschen binden und dass das Alleinebleiben in vielen Fällen schwierig ist. Heißt ja nicht, dass das für andere Hunde nicht auch gelten kann.

    Das hat für mich nichts mit Bindung zu tun, sondern ist einfach kontrollettiverhalten. Wie will man denn bitte Bindung messen können oder vergleichen können...

    Ich bin bei SherlyH was den Pudel betrifft. Wir hatten ja auch schon andere Rassen und da empfinde ich den Pudel als sehr nähesuchend und eng am Menschen. Gefühlt passt da kein Blatt zwischen :pfeif:



    Wir leben hier fast 24/7 aufeinander was sich so ergeben hat da ich seit 3 Jahren nicht mehr arbeite und mein Mann, dank Corona, im Homeoffice ist.

    Es hat sich hier eingespielt das jeder Vormittags sein Ding macht. Was bedeutet das die Hunde ihr zweites Nickerchen machen, Ich Haushalt ..., und ab Mittags wird Programm erwartet. :mrgreen-dance:

    Hier fordert immer mal wer Spiel oder Kuscheln ein und es wird auch gewährt wenn es möglich ist.

    Jeder braucht es ja immer etwas anders und so wirft sich der Große immer laut stöhnend auf meinen Schoß für seine 5 Minuten Liebe. Wie will man das ignorieren :herzen1:

  • Das Problem ist nicht das Bauchgefühl, sondern dass es mittlerweile zu viele Personen gibt, die es besser wissen und einen damit dann verunsichern, ob das eigene Bauchgefühl richtig ist.

  • Ja, Du hast recht. Und sorry, mein Fehler, ich hab geschlampt. Ich meine keine Hüte-Hunde, die mit einem Schäfer zusammenarbeiten, ich meinte tatsächlich Herdenschutzhunde, die bisweilen auch mit geringfügig menschlichem Kontakt (Aufzucht, Prägezeit, Fütterungsrituale usw.) eine Herde bewachen.

    Das habe ich mir in der Tat schon fast gedacht... Ändert allerdings immer noch nichts an meiner Meinung. Wir hatten hier die letzten beiden Jahre Herdenschutz Hunde, die ihre Besitzer fast das ganze Jahr über nur ein oder zweimal am Tag zu Gesicht bekommen haben... die haben trotzdem eine enorme Bindung an rihre Besitzer. Auch die Jagdhunde, die ich kenne und die über große Distanzen arbeiten müssen haben eine enge Bindung zu ihrem Besitzer.


    Na klar haben auch Herdenschutzhunde eine Bindung zu ihrem Menschen. Aber eine vergleichsweise (!) "lose" Bindung. Um mehr ging's hier doch gar nicht.


    Ich hatte zu Studentenzeiten mit meinem damaligen Freund einen siebenjährigen Kuvasz-Rüden bei uns aufgenommen, weil er ein Scheidungshund war und niemand wusste, wohin mit dem Brocken von Hund. Wir hatten eine tolle Zeit und über Jahre hinweg die schönsten Bergtourenabenteuer zusammen erlebt. All so Dinge, die ohne eine gute Bindung gar nicht funktionieren würden. Trotzdem war da ein Rest "geht auch ohne Dich" zu spüren, was unserer Liebe und Faszination für diesen tollen Kerl keinen Abbruch tat.

    Das erlebe ich jetzt bei unserem Terriermix komplett anders.

    Alleinebleiben für mehrere Stunden war bei meinem Kuvasz übrigens ohne jede Übungsphase vom Fleck weg problemlos. Und zwar völlig problemlos. Auch das erlebe ich jetzt anders.


    Klar ist das jetzt erstmal nicht mehr als anekdotisches Gesabbel, aber liest Du Dir die rassetypischen Beschreibungen durch oder unterhältst Dich mit Züchtern, kommt man eben schnell zum biologischen Kern dieser Unterschiede: schnöde Selektion.

  • Ich habe verstanden, dass all dies für manche Hunde wichtig und richtig ist, aber meine 'Sorge' geht dahin, dass viele Neuhundehalter das 1:1 auf ihre Hunde übertragen, ....

    Ich glaube genau an dem 1:1 übertragen wollen bzw. Bedienungshandbuch finden wollen liegt das Problem bei Neuhundehalter. Die Grundlagen wie der Hund die Welt versteht fehlen und dazu das Bauchgefühl. Oder übersehen ihre Inkonsequenz.

    Ich kann mir vorstellen zu lesen wie unterschiedlich Näheaustausch zwischen Hund und Halter sind, kann vielleicht dem ein oder anderem helfen.


    Würde den Wunsch nach Nähe meines Hundes nie abschlagen, aber fordere natürlich auch meinen Raum. Und sowohl Hund als auch ich brauchen anscheinend viel davon. (Gebe zu, dies hat mich am Anfang verwirrt, nach dem Motto du musst mich doch gern haben, komm bitte zu mir. Nur um festzustellen, dass es so für uns beide sehr angenehm ist ;) )

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