Wieviel Beachtung im Alltag

  • Ich tue mich einfach schwer mit Aussagen, dass manche Hunde möglichst viel ignoriert werden sollen, im Haus unsichtbar sind, man nicht auf Kontaktaufforderungen vom Hund reagieren darf, der Hund im Haus überhaupt nicht (!!) hinterherlaufen darf, oder gar in eine Box gesperrt werden soll.


    Wer sagt sowas?

    All sowas hast du hier im Forum noch nie gelesen?

    Und auch in deinem Umfeld noch nie gehört?

  • Wer sagt sowas?

    All sowas hast du hier im Forum noch nie gelesen?

    Und auch in deinem Umfeld noch nie gehört?

    Das mit dem Hinterherlaufen kann kontrollierendes Verhalten sein, muss es aber nicht.


    Viele HH schildern halt ihr Erlebtes, oder Erzähltes und verallgemeinern dann halt.

  • Meinem Bruder hat damals eine Trainerin gesagt, er solle den Welpen in eine Box stecken und zumachen zum Runterkommen. Er hat sich dann für einen Laufstall entschieden. Aber ehrlich gesagt, haben er und seine Frau den Hund nonstop animiert mit Kindersprache und Unroutinen. Da war ständig Party, wenn der Hund süß guckte. Ich war davon mitgestresst.


    Heute ist der Hund ruhig (allerdings auch mit Atemproblemen)

  • Hier ist es auch so: wir leben zusammen, wir kommunizieren, jeder darf seine Bedürfnisse mitteilen, muss aber auch akzeptieren, wenn der Gegenüber gerade nicht will. Hier leben aktuell 5 Hunde, die bekommen das prima untereinander kommuniziert und ich bau da auch kein menschliches Konstrukt drumherum. Es ist völlig normal, jemandem ist gerade nach Nähe oder nach Beschäftigung. Dann fragt er halt und bekommt eine Antwort :ka:.


    Ich habe keine Box, hier hat bislang jeder Welpe (Aussie, Border, Sheltie...) prima von selbst seinen Rhythmus gefunden. Ich bespaße im Haus nicht aktiv (außer es regnet tagelang durch xD), aber mal auf ein Spiel eingehen durchaus. Die 2 Jungspunde spielen auch im Haus immer mal wieder, aber Peaches (nun 14 Wochen) ist beim Züchter ziemlich exakt so aufgewachsen, wie es dann bei uns weiterging (Spielgefährten, erwachsene Hunde, Abenteuer-Garten, viel freie Wahl zwischen drinnen und draußen...). Sie war tatsächlich schon mit Einzug gut weiter in ihrem Rhythms, also hat gut zur Ruhe gefunden, egal was drum herum passierte. Ich empfinde das als normal, auch wenn die meisten Hunde hier um die 2 Wochen brauchten nach Einzug, bis sie ihren Rhythmus wieder hatten, aber das hat jeder alleine geschafft und ein gutes Maß an Schlaf- und Ruhephasen gefunden. Wobei ich dazu sagen muss, dass neue Eindrücke hier immer sehr dosiert dazu kommen und ich sonst darauf achte, dass die Welpen möglichst natürlich einfach erkunden, spielen, schlafen...


    Ausgewähltes Spielzeug liegt hier immer rum (möglichst unkaputtbar und nicht das Lieblingsspielzeug, das ich für besondere Lernerfahrungen bunkere (Hundesport-Anfänge)), ebenso Kalbsunterbeine und Kalbshufe. Schlafen dürfen sie wo sie wollen. Ich wecke auch keinen Hund, weil mir gerade nach spielen oder kuscheln ist... Ich spiel z.B. viel mit jungen Hunden, einfach weil es in meinem Fall eine gute Grundlage für den Hundesport ist


    Ansonsten lebe ich einfach meinen Alltag und die Hunde sind ein Teil davon. Auch die Welpen laufen da halt mit. Auch hat keiner hier ein Problem mit alleinebleiben.


    Ich empfinde vieles in der Hundeerziehung mittlerweile gerade bei Ersthundehaltern auch extrem verkopft. Aber wenn ich an Lucy zurück denke am Anfang, ich war auch nicht viel besser |):pfeif:. Man hat so viel, was man richtig machen möchte und so viel Input und so viel "das muss, weil..." (genau so handhaben, immer perfekt laufen, bloß nie hochdrehen, das und das uuunbedingt in den ersten Wochen in diesem extreeem!! wichtigen Zeitfenster kennen lernen, exakt 20 Stunden schlafen :D, 5-Minuten-Regel, wer agiert, wer reagiert, Grundkommandos etc. pp). Enya ist 8 Monate und hat genau Null Ahnung was Platz heißt (oder gar Fuß). Und heute ist ein Hase vor uns über den Weg gepest und sie schaute zu uns :party:.


    Muss halt jeder überlegen, was ist ihm wichtig, denn es ist enorm viel, was so ein junger Hund an Umwelt und Alltag lernen muss, da groß Kapazitäten auf "aber macht man doch so" zu verschwenden :ka:. Gerade diese ganzen Impulskontroll-Sachen fressen extrem viel an Junghund-Hirn-Kapazitäten (ohne sagen zu wollen, dass das in Maßen nicht sinnvoll ist, bzw. situativ). Ich hör auch schon mal, meine jungen Hunde machen aber schon recht viel... Aber "viel machen" und "viel machen" ist ganz unterschiedlich, wenn ersteres auf der einen Seite viele Ressourcen frisst während auf der anderen Seite komplette Ruhe gefordert wird und zweiteres mehr dem entspricht, was der junge Hund eh an freiem Erkundungsverhalten und Spielverhalten mitbringt.

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