Lauftraining (mit und ohne Hund) Teil 2

  • Hah


    Wenn ich mir die Zeit zum Training schon nehme, dann muss es auch was bringen.

    Kein Pseudotraining mehr


    Das ist ja schon ne sehr zentrale Frage.... wann bringt es was, wann ist es zuviel, wann zuwenig?

    Man soll ja viel GA1 schrubben. Und aber auch Spitzen setzen, Trainingsreize. Demzufolge kann man ja Einheiten haben, die einem eigentlich wenig anstrengend vorkommen und solche, wo man kurzzeitig am Kotzreiz ist. Aber wann wie viel von was? Das finde ich sehr interessant.

    Ich habe zwar einen Bekannten, der mir das wahrscheinlich erklären könnte, aber der ist fast echter Lauftrainer (fehlen irgendwie noch "Scheine"), und ich will ihn nicht immer mit diesen Fragen nerven und gratis Wissen abzocken. määh.

    Meine Bekannte, mit der ich wochenends laufe, hat eine richtige Coach (also einen weiblichen Coach), aber es ist total seltsam, sie trainiert wirklich viel und kommt einfach nicht vorwärts. Das ist mega frustig für sie.

    Happy running

    -s-

  • was ist GA1?


    Ich war vorhin und hey, nicht gut aber besser. 3km durchgelaufen dann 1,5km immer abgewechselt 200m Tempo, 100m laufen und dann bis zum 5km Ziel den Rest noch durchgezogen. Und jetzt geht es zur Arbeit.

  • Naja nur weil man nicht komplett im Arsch ist und alles weh tut ist das Krafttraining nicht ineffektiv :tropf:

    Muss halt wie alles mit Sinn und Verstand gemacht werden.


    Laufen läuft hier soweit ok, ich mach solange ich keine klare Diagnose habe bisschen weniger und halt den Stand so gut es geht, Intervall Training fällt halt flach aber ok.

  • Puh, ihr macht mich fertig mit GA1, Stabi-Training, Lauf-ABC, 5Mal die Woche Krafttraining xD


    Da merke ich wieder, wie faul und unmotiviert ich bin...

    Ich schaffe es ja nicht mal, das 7-Minuten-Training durchzuziehen.

    Mein Ziel ist aktuell 2 Mal die Woche zu laufen. Egal wie und wie lange, Hauptsache irgendwie.

    Und jetzt ist schon wieder Mittwoch und ich war noch nicht. Und heute Abend sind wir auf dem Hundeplatz, da wird es auch wieder nichts...


    Aber dafür bin ich am Sonntag einen Marathon gewandert und hatte bis gestern so Muskelkater, dass ich nicht laufen wollte :ops:


    Aber ich habe ja auch keine großen Ambitionen... mit Coco geht sowieso kein richtiges Canicross mehr. Mir geht es ja eher allgemein darum, fit zu werden bzw. zu bleiben. Und 10 km durchzulaufen ohne danach fix und fertig zu sein bzw. zwischendurch Pausen machen zu müssen, wäre schon ganz schön...

  • aber es ist total seltsam, sie trainiert wirklich viel und kommt einfach nicht vorwärts. Das ist mega frustig für sie.

    ... wann bringt es was, wann ist es zuviel, wann zuwenig?

    Hallo zusammen!


    Oh wie schön, ein Laufthema. Hab' ich gerade erst hier entdeckt. Ich habe mal 15 Jahre lang Leichtathletik als Leistungssport betrieben. 400 und 800 Meter. War das eine schöne Zeit!!


    Zu obigen Zitaten: weniger ist oft mehr. In meiner Karriere habe ich schon einige gesehen, die sehr trainingsfleißig waren. Leider im Sinne von "zu" trainingsfleißig. Die haben sich leider kaputttrainiert.


    Zum Glück hatten wir über viele Jahre einen Trainer, der sich super auskannte. Studierter Biologe und A-Trainer Leichtathletik. Der konnte uns dann auch immer die Abläufe in den Muskeln, Organen, Blut, etc. erklären. Davon kann ich allerdings nichts mehr wiedergeben. Was mir allerdings gut in Erinnerung geblieben ist, war eine Kurve, die er mal in den Sand der Weitsprunggrube gemalt hatte. Sie zeigte den Grad der Erschöpfung nach einer intensiven Trainingseinheit. Wenn man den normalen Ruhe-/Entspannungszustand mit 0 annimmt, dann ging durch die Erschöpfung der Graph runter auf -20, blieb dort für eine gewisse Zeit (12 - 18 Stunden? - so ungefähr glaube ich) und stieg dann wieder an. Er erklärte parallel, dass der Körper "denken" würde: "Au weia, was war das denn? Da muss ich das nächste Mal aber besser vorbereitet sein. Ich produziere mal ein paar Muskelzellen und auch das Lungenvolumen baue ich mal lieber aus." War ganz witzig, wie er das immer beschrieb.


    Folgedessen lag so ca. 48 bis 72 Stunden später (so grob) der Normalwert dann auf +5 oder vielleicht sogar +10. Dann sollte man den nächsten, erschöpfenden Trainingsreiz setzen, so dass man von +10 auf -10 kam (also wieder eine Belastung, die einen um 20 runter bringt), dann die Erholungszeit wieder abpassen musste, um so peu a peu seine Leistungsfähigkeit auszubauen.


    Hört sich simpel an, das war auch sein deutlich vereinfachtes Schema. In den meist 2 Tagen zwischen zwei intensiven Trainingseinheiten, gab es dann Sprung-, Kraft-, Koordinationstraining sowie längere, lockere Läufe (meist um 8km). Die waren dann teilweise auch "nur" aus dem Bauch heraus von ihm abgestimmt. Aber sein Bauchgefühl war um Längen besser, als manch stoische Trainingspläne, die nicht individuelle Besonderheiten berücksichtigten. Er fragte uns immer, wie wir uns fühlen würden und passte teilweise seine vorbereiteten Ideen an, oder nahm sogar von geplanten harten Einheiten Abstand, da wir uns nicht erholt genug fühlten (seiner Meinung nach). Auf jeden Fall machte ich bei ihm sehr gute Fortschritte.


    Ich lese hier häufiger von Intervalltrainingseinheiten. Fand ich damals immer geil, weil man so herrlich an seine Grenzen gehen konnte. Ich konnte mich da immer besser grenzwertig belasten, als wenn es z. B. hieß, dass heute 3x 500m im Tempobereich von ca. 95% zu laufen seien. Da konnte es passieren, dass der Tank nach der zweiten bereits leer war und die dritte musste abgebrochen werden, oder die Endzeit war deutlich langsamer, als die beiden vorherigen. Ab und an war es auch einmal umgekehrt, dass man sich vorher zu vorsichtig belastet hatte und der letzte Lauf war dann deutlich schneller. Beides war suboptimal. Auch das konnte uns der Trainer auf mehreren Ebenen (Körperchemie etc.) erklären.


    Wenn man seine Trainingseinheiten natürlich optimal gestalten möchte, dann kommt unter anderem der Ruhepuls, die Ruheatemfrequenz, die maximal mögliche Herzfrequenz und vor allem der Laktatwert ins Spiel. Ich durfte einmal an einem Laktakttest teilnehmen. Das war das übelste Training (im wahrsten Sinne des Wortes) was ich mitgemacht habe. Das war noch zu 800m Zeiten. Es standen 3 Läufe über jeweils 600m an. Mit klar definierter Pause, ich glaube es waren 6 Minuten. Lauf 1 war so im Tempobereich von ca. 75 - 80% zu laufen. War für uns Spielerei. Dieser Lauf sollte so ungefähr an der aeroben Schwelle stattfinden. Lauf 2 war so auf ca. 90-95% geplant. Der war schon anstrengend. Und dann kam Lauf 3. Da waren 100% gefragt. "Alles was drin steckt!", hieß es. Wenn man konnte, Bestzeit laufen. Es sollte halt geschaut werden, was im Blut passiert, wenn man sich maximal belastet, dass quasi kein Millimeter mehr weiter gelaufen werden kann, als die Ziellinie. Die Blutentnahme direkt nach dem Ziel war heftig. Einige mussten tatsächlich kotzen, allen war auf jeden Fall schlecht und alle völlig fertig, aber man musste zum Arzt/Arzthelferin und schön still halten. War nicht einfach.


    Als die Ergebnisse da waren, konnte dann für jeden individuell geschaut werden, welche Belastungen am trainingseffektivsten für denjenigen sind und vor allem, welches Tempo bei langen Erholungsläufen maximal gelaufen werden durfte. Das war ein großer Aha-Effekt, denn er zeigte sich, dass ausnahmslos alle bei den lockeren Einheiten zu schnell unterwegs waren. Da war der Regenerationslauf schon wieder eine kleine Belastung.


    Also: weniger ist oft mehr.


    LG
    Matthias

  • @Lockenwolf


    GA steht für grundlagenausdauer.

    Es gibt den GA 1 + GA 2 und den spitzenbereich.


    Man kann, theoretisch, herzfrequenz Bereiche den einzelnen Stufen zuweisen.

    Wirklich zuverlässig geht das aber nur über eine leistungsdiagnostik und in jedem sportbeteich können die auch unterschiedlich sein (zumindest hatte rinski mir dazu mal was gesagt, weil meine hf beim inline skating deutlich höher ist, als beim Laufen und ich mich trotzdem gut fühle).


    Man kann die Bereiche aber auch über "Gefühl" trainieren.

    GA 1 sollte locker - ein wenig intensiv sein. Man sollte sich noch gut unterhalten und auch ruhig atmen können.


    In den GA 2 Bereich wechselst du, wenn du nur noch einzelne Sätze sprechen kannst und die Atmung schneller wird.

    Wir bekommen immer gesagt, GA 2 sind ungefähr 80-85% dessen, was du leisten kannst.


    Man kann durch Training in den einzelnen Bereichen und mit trainingsspitzen, die eben darüber liegen, seine individuellen ga Bereiche verschieben.

    Wie das genau funktioniert, weiß ich jetzt nicht. Das müsste ich nachlesen.


    Der Wettkampfbereich ist der letzte Bereich.

    Ich gehe mal davon aus, dass man auch in diesem Bereich trainieren muss, aber wie und warum, das weiß ich leider auch nicht.



    Im Prinzip trainiert man, über diese Bereiche, die Ausdauer und gewöhnt den Körper an eine höhere trainingsbelastung.

  • Da bin ich voll bei euch. Sicher ist weniger meist mehr.

    Aber zu wenig ist halt dann auch nix. Und dazu neige ich.

    Wir haben nur ruhige GA1 Läufe gemacht, ab und ein ein Intervall und mein Krafttraining ... naja ... besser als nix bestimmt, aber wenig belastend.


    Dadurch trample ich auf der Stelle.


    Jetzt wird genau genommen 2 Mal die Woche eine Belastungsspitze gesetzt, wo der Akku danach auch leer sein darf. Das ist beim Intervalltraining und beim Crossfit.

    Der Rest sind gemütliche Läufe zum regenerieren.


    was ist GA1?

    GA1 ist Grundlaugenausdauer 1 ... also ein Lauftempo, was eher gemütlich ist, wo man noch gut reden kann.

  • Da bin ich voll bei euch. Sicher ist weniger meist mehr.

    Aber zu wenig ist halt dann auch nix. Und dazu neige ich.

    .

    Das mein ich nicht böse, aber dein vorheriges Pensum fand ich alles andere als zu wenig :see_no_evil_monkey: .




    Danke an alle Besserungswünsche!

  • Ja OK, es war vielleicht oft. Aber ich bin faul.

    Ich gebe allein einfach nicht genug Gas und strenge mich wirklich an. Das meine ich damit.

    Ich mag etwas gezielter trainieren, statt einfach drauf los. Zum beispiel habe ich recht viel so Freelethics Zeug gemacht.

    Aber was ich da gemacht hab, war teilweise zu einfach, teilweise habe ich net durchgezogen (das war eher ne halbe Stunde fürs gute Gewissen)

  • Da bin ich voll bei euch. Sicher ist weniger meist mehr.

    Aber zu wenig ist halt dann auch nix. Und dazu neige ich.

    OK, das war eine Welt, die sich mir verschließt und zu der ich keinen Bezug habe. Ich war immer trainingsgeil. Mir hat die Belastung immer Spaß gemacht.


    Wenn man natürlich immer unterhalb einer gewissen Reizschwelle bleibt, dann wird's da auch so gut wie nix mit einem Trainingseffekt. Wenn man anfängt, ist das estmal eine zusätzliche/ungewohnte Belastung, auf die sich der Körper einstellt. Ein Trainingseffekt stellt sich in irgendeiner Form ein. Bleibt man aber dann auf diesem Niveau, dann bleibt man auch genau auf diesem Niveau. Man macht keine Fortschritte.


    Mit Fortschritten wird es natürlich mit steigender Fitness schwieriger. Ein Unendlich gibt's nicht, die Erfolge werden immer kleiner. Das Alter spielt auch mit hinein. Ein 20jähriger hat ein ganz anderes Entwicklungspotential, als ein 40, 50 oder gar 60jähriger.


    Wenn man grenzwertige Belastungen nicht in irgendeiner Form als angenehm empfinden kann (nicht unbedingt in der Sekunde, in der sie passieren, aber kurz danach als positives Gefühl, zu solch einer Leistung fähig gewesen zu sein), der hat's schwer. Da sitzt der innere Schweinehund gleich 2x im Weg. Einmal, überhaupt mit irgend etwas zu starten und dann nochmal, um durchzuhalten bzw. (auch mal) an die Grenze zu gehen.

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