Ziehen beim Fahrradfahren - wie abgewöhnen?

  • Mrs. Isegrim: Kluger Dackelmix! Das Traben schont seinen langen Rücken und gibt ordentlich Kondition. Ich liebe es, meinen Hunden dabei zuzusehen, wenn sie vor mir hertraben und so richtig Schub aus der Hinterhand kommt.


    Kannst Du denn genau sein Nähmaschinen-Tempo halten? Ich wette, wenn der seine maximale "Reisegeschwindigkeit" im Trab draufhat, fällt er ohne besonderen Reiz auch nicht in Galopp.


    Radfahren mit Hund(en) ist für mich genau das, nämlich dem Hund zu ermöglichen, im Wolfstrab zu laufen, und ich passe mich grundsätzlich dem Hundetempo an - solange es im Trab ist, wohlgemerkt.


    Caterina

  • Ich könnte das zwar halten, aber muss minimal hinter ihm bleiben, weil er sonst vielleicht doch galoppiert. Das macht mir aber nichts, er muss nicht genau neben meinem Bein laufen...

    Das war harte Bremsarbeit, bis der gelernt hat, nicht mehr direkt zu galoppieren xD Er bestimmt das Tempo, aber da er Rennen liebt, sieht es halt immer etwas aus wie bei Road Runner, wenn der rennt.

  • Mein junger Boxer macht Tempo im Renntrab. Ich möchte gern sachte bis max.15 km/h rumcruisen, aber er kommt da erst bei mehr als 10 km hin. Bis dahin bremse und entschleunige ich ununterbrochen. Bei 20 km/h fängt er das Galoppieren an, das unterbinde ich sofort, auch selteneres Passgehen. Bis mein Hund in den Wolfstrab gefunden hat, bin ich fix und fertig. Er zieht immer wieder an, es wirkt dann fast so, als komme er in einen Rennflow, bei dem er links und rechts nichts mehr mitkriegt.

  • Ich hab meinem Sittersetter beigebracht, dass er beim Wort “langsam“ traben soll. Für schönes Traben gabs dann immer mal wieder Gallopp zur Belohnung. Das hat ihn sehr motiviert und ging recht schnell, dass er dann auch sehr gern getrabt ist (am Anfang kam immer der Blick “aber warum sollten wir langsamer machen, wenns auch schnell geht?!“ :herzen1:)

  • Das ist genau mein Thema, da ich jetzt auch ein paar mal mit unserer Spitzine Fahrrad gefahren bin. Sie ist auch eher das Modell Rennsemmel und wollte immer schneller als ich.

    Welches Tempo wäre denn anzustreben? Langsamer Trab, schneller Trab oder irgendwas in der Mitte?

    Lg.

  • Quarus: Wie oft fährst Du? So, wie Du Deinen Hund beschreibst, eher selten, vermute ich.


    Somit hätte das Radfahren Eventcharakter: juhuuu, endlich mal Tempo und Strecke!!


    Ich fahre außer bei Krankheit von Mensch oder Hund und extremen Witterungsbedingungen täglich, seit ich meinen ersten stark jagenden Hund hatte, damals aus der Not heraus geboren. Umso schöner fand ich es danach, einen Hund auch ableinen zu können.


    Je öfter meine Hunde am Rad liefen, desto unaufgeregter wurde das Ganze. Jeder von den erwachsenen Hunden, den ich neu bekam, zog natürlich am Anfang wie ein Ochse und rannte, bis die Zunge quer aus dem Hals hing, aber das war ziemlich schnell, so nach 10, 12 Tagen vorbei, als sie merkten, sie dürfen jeden Tag am Rad laufen.


    Normalerweise schlagen meine Hunde von sich aus ein unterschiedliches Trabetempo ein, je nachdem, was es so zu schnüffeln gibt und wie oft sie sich lösen müssen. Ich habe den Sattel so tief, dass ich mit den Füßen auf den Boden komme, d. h. ich warte, wenn die Hunde stehen bleiben.


    Wenn sie wissen, wir haben ein bestimmtes Ziel - sie kennen relativ viele Ortsbezeichnungen -, geht es flott in gleichmäßigem Tempo voran, v. a. zu den Viehweiden.


    An meinem früheren Wohnort fuhr ich auch oft mit Hund am Rad zum Einkaufen, da ging es ebenfalls flott und gleichmäßig voran, egal, ob mit oder ohne Leine.


    Ich habe ja mit Mitte 50 erst den zweiten Welpen in meinem Leben gehabt, davor bis auf Pudel Nr. 1 in Kindertagen immer nur erwachsene Hunde, und die Cattle-Kröte war knapp 7 Monate, als sie uns, d. h. den beiden Rüden und mir, irgendwann hinterhergedackelt kam und Herrchen stehen ließ, so nach dem Motto, hey, wartet gefälligst auf mich.


    Seither lief sie mit, zuerst kleinere, eher getrödelte Runden, die wir zu Fuß in 30 Minuten schaffen und für die wir mit dem Rad 20 - 25 Minuten brauchten, die Großen natürlich mit Flunsch, so nach dem Motto, och Mensch, muss die Trödelkröte denn mit?! Kann die nicht zu Hause bleiben?


    Wenn ein Hund viel auf Naturboden und nicht auf Asphalt läuft, nicht zieht und nicht rennt, sehe ich nicht, was am Radeln denn so furchtbar schädlich sein soll, dass ein Hund besonders trainiert und langsam herangeführt werden müsste. Ich bin mit meinen neuen Hunden die erste Zeit einfach die Strecken geradelt, die sie schon vom Laufen kannten, und habe den Radius dann nach und nach erweitert.


    Alarmglocken schrillen bei mir, wenn ein Hund in den Passgang fällt, das soll lt. Tierarzt Schongang sein.


    Caterina

  • Jetzt, nach der Winterpause, zweimal wöchentlich. Häufiger schaff ich nicht, da ich erst mit dem Auto zu einem geeigneten Waldweg fahren muss, und ja auch IGP seine Zeit fordert. Im Winter sind zudem die Tage unter der Woche zu kurz, so dass sich zweifellos eine Art Entwöhnung eingestellt hat. Letzten Herbst habe ich begonnen, da war er knapp anderthalb und hatte seine Untersuchungen. Ich werde mal die Frequenz versuchen zu steigern, in der Hoffnung, dass nicht der Trainingseffekt zu noch mehr Rennwillen führt.

  • Quarus: Dann baut sich ja quasi doppelt eine Erwartungshaltung auf, erst rein ins Auto, dann Rad und Hund raus aus dem Auto... schwierig. Zweimal die Woche und nur im Frühjahr/Sommer ist natürlich wenig.


    Kannst Du nicht von zu Hause aus direkt losradeln? Wenn Dein Hund ohnehin so gerne Tempo macht, dürftest Du ja schnell im Wald sein.


    Übrigens kann man auch in der Dunkelheit prima fahren, sofern der Hund geübt ist, d. h. dass er auf Kommando langsam macht und stoppt. Ich habe in der Dunkelheit meist ein gutes Extralicht im Fahrradkorb dabei, damit ich sehe, was der Hund macht (z. B. Unerlaubtes fressen), oder um an stark befahrenen Straßen mit dem Licht in der Hand anzuzeigen, wenn ich abbiegen will.


    Meiner Erfahrung nach stellt sich "Cruising"-Tempo automatisch ein, sobald Radfahren zur Gewohnheit wird und die Hunde es nicht gerade eilig haben.


    Caterina

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