Der "gefährliche" Hund Teil 2
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Helfstyna -
25. Februar 2020 um 16:35 -
Geschlossen
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Ich find das Argument mit der Empathie ziemlich laecherlich, sorry!
Wer schleift seine Kinder mit um die Rehe, Eichhoenchen, Voegel, Maeuse, Schweine, was-auch-immer anfassen zu koennen, damit sie da Empathie entwickeln? Wer laesst sein Kind Gaense streicheln (ohne dann zu maulen, wenn die Kinder heulen weil Gaense dem Kind (und Erwachsenen) richtig weh tun koennen)?
Aber bei Hunden ist das ploetzlich wichtig und muss sein? Ja, ich weiss..manche Eltern sehen kein Problem darin ihre Kinder z.B. auf fremde Koppeln zu lassen damit der Nachwuchs lustig Ponies antatschen kann und das Eigentum anderer ist eh nicht existent. Aber deswegen muss ich sowas noch lange nicht mitmachen oder gar verstehen..
Und gerade weil Hunde keine Plueschtiere sind und man sie am Ende eben nicht zu 100% sicher einschaetzen kann, finde ich praeventives Verhalten wichtig.
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Je nach Hund antworte ich unterschiedlich.
Bei Dexter sage ich, wenn er das möchte, okay. Er zeigt dann deutlich, ob er Kontakt möchte oder nicht, indem er eben hingeht oder ignoriert.
Meistens letzteres.
Max würde ggf zuschnappen, daher sage ich gleich nein. Und erkläre dazu, dass er früher sehr von Kindern geärgert wurde und deshalb garkeine Kinder mehr mag.
Das wird zwar immer als schade empfunden, aber sämtliche Kinder waren da bisher total verständig und verständnisvoll, haben Mitgefühl für Max geäußert.
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Die Diskussion mit den Kindern hatten wir schon und gehört auch irgendwie gar nicht hierher.
Halten wir fest, es gibt Hunde, die von fremden Kindern gestreichelt werden können und Hunde, wo man das lieber nicht zulassen sollte. Dann gibt es Hundehalter, die fremde Menschen gerne streicheln lassen und es gibt Hundehalter, die das nicht mögen. Wo ist denn das Problem? Jeder so, wie er sich und seinen Hund einschätzt. -
Ja das ist altbekannt, dass das simple, für mein Verständnis sehr aussagekräftige Wort nein missverstanden wird und das in sämtlichen Lebensbereichen, nicht nur im Hundehalter Alltag!
Empfänger müssen ihr nicht verstehen überdenken, nicht die Absender.
Edit - ich beziehe mich hierauf:
Das ist aber nicht die Intention hinter dem "Nein".
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Empathie für Lebewesen zu entwickeln bedeutet doch, sie als fühlende Wesen mit Bedürfnissen wahrzunehmen. Und diese Bedürfnisse zu respektieren.
Wenn Kinder also die Antwort bekommen, dass ein Hund nicht gerne gestreichelt wird und man es ihm deswegen nicht aufzwingt - das fördert Empathie doch ganz aktiv imho.
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Wer schleift seine Kinder mit um die Rehe, Eichhoenchen, Voegel, Maeuse, Schweine, was-auch-immer anfassen zu koennen, damit sie da Empathie entwickeln?
Aber das sind Wildtiere! (Bis auf das Hausschwein; da kommt es tatsächlich auf die Haltung an; gibt ja Menschen, die führen ihre Minischweine an der Leine spazieren)
Soll die Spezies Canis lupus familiaris, der Haushund, dessen Existenznische einzig und allein aus der Menschenwelt mit Menschen und deren gewohntem Umfeld besteht, jetzt wie ein wildes Tier empfunden werden?
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Hier ging es ja um die Frage, wie Kinder Empathie entwickeln können, und es wurde verneint, dass Kinder diese Empathie durch ein Streicheln-Dürfen/Umgehen-Dürfen mit Hunden, auch fremden, entwickeln können.
Ich frage mich bei der Im Zitat aufgeführten Vorgehensweise, welche Empathie Kinder entwickeln gegenüber Hunden, wenn sie drei Mal Hundehalter fragen, ob sie deren Hund streicheln dürfen, und drei Mal die Antwort bekommen: "Nein, das ist gefährlich!" ...
Die fragen doch kein viertes Mal einen weiteren Hundehalter, sondern haben nach den Absagen vorher abgespeichert: "Hunde sind gefährlich!"
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Und ich würde mir viel mehr aktive Prävention von Hundehaltern wünschen, wenn es um den Kontakt mit Kindern geht. Denn sehr schnell wird aus einem Hund der sich hündisch korrekt verhält ein gefährlicher Hund gemacht, wenn nein Kind involviert ist und Eltern + Hundehalter sich falsch entschieden haben.
Genau das was ich auch meinte. Danke.
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Okay wow - wenn man hier so mitliest lernt man eine Menge neue Ansichten. Aber ist manches hier nicht zu einseitig betrachtet?
Wenn ich mal zurück denke an mein jüngeres Ich - ich habe jeden Hund streicheln dürfen, wenn ich artig gefragt habe. Ich habe Hunde geliebt und zeitlich keinen haben können. Meine Eltern haben mir eingebläut artig zu fragen, ob ich einen Hund streicheln darf. Und meistens war das auch völlig okay. So bin ich später sogar an meinen ersten Gassi-Führ-Hund geraten. Ja es gab auch mal HH die meinten, der freut sich so, der könnte dich umschubsen, weil er sich freut. Na dann hatte ich eben ne dreckige Jacke, aber war happy. Hätte mich mal ein Hund gebissen, hätte ich zu Hause höchstens ein "selbst schuld" zu hören bekommen. ABER dadurch hat man gelernt. Und zwar zu erkennen, ob ein Hund nun freundlich gesonnen ist oder nicht. Und zwar nicht nur durch Fragen. Mit der Zeit sieht ein Kind ja auch, ob ein Hund eine freundliche Grundhaltung hat oder eben nicht. Wie sollen Kinder lernen, wenn jeder kategorisch Kinder fern hält!? Aber in der heutigen Gesellschaft mit all den Helikoptereltern (auf beiden Seiten) verstehe ich durchaus, dass dieses Risiko diverse HH nicht mehr eingehen wollen...
Und so viele HH die bei dem Anblick eines Rottis die Straßenseite wechseln? Ich hoffe echt, dass mein Umfeld mit unserem Rottimix anders umgeht...
Unsere Nachbarn hatten Rottis. Noch vor der Einführung der Listen. Sie wurden wie normale Hunde behandelt. Und so haben sie sich auch benommen. Da bin ich mit 12 auch mal mit einem 2 Jährigen Rotti-Rüden an der Leine spazieren gegangen. Nie alleine, weil das Kräfteverhältnis einfach nicht stimmte. Heute nicht mehr möglich. Verständlich.
Auf Grund der Medien, Vorurteile, idiotischen HH (die vermutlich die größte Schuld an Vorfällen haben) und vielem mehr - die Menschen sind verunsichert, haben Angst und vieles mehr. Aber da frage ich mich ernsthaft, wie soll ein Hund bestimmter Rassen heute lernen, sich zu verhalten wie ein normaler Hund???
Wenn der Hund doch auf Grund seines Aussehens vorverurteilt wird und ihm nie Menschen entgegen kommen, weil sie vorher fluchtartig die Wege verlassen, wie soll er wissen, dass er weder aufgeregt noch interessiert sein darf, wenn Monate später plötzlich jemand an ihm vorbei geht? Wir haben uns auf Grund der Listen in NRW sehr genau informiert. Aber auch da kam für mich die Frage auf, wie soll denn der Hund bitte lernen ein Hund zu sein? Ab dem 6. Lebensmonat Maulkorb und Leinenzwang. Klar ist es meine Verantwortung als HH alle Auflagen zu erfüllen und alles zutun für die Junghundebefreiung. Tue ich das nicht, muss der Hund mit 7-24 Monaten Leine- und Maulkorb tragen und dann mit 24 Monaten einen Wesenstest machen und beweisen, dass er sich wie ein Nichtgefährlicher Hund verhält!? Schon allein beim Lesen haben sich mir die Nackenhaare gesträubt. Das kann doch nicht funktionieren...
Natürlich gibt es viele seltsame Menschen. Und es gibt auch viele Idioten, die nicht bereit sind, Auflagen zu erfüllen, an Problemen zu Arbeiten oder auch einfach nach schwarz oder weiß denken. Weder die Stille-Treppe-aller-Supernanny-Fraktion, die keine Grenzen setzen kann/will noch die Ich-schlage-auf-den-Hund-ein-hat früher-auch-funktioniert-Fraktion ist scheinbar bereit einen Mittelweg zu finden. Niemand ist bereit sich auch mal andere Sichtweisen anzusehen und vielleicht für sich was mitzunehmen. Das es da Probleme gibt wundert mich nicht. Aber ist das wirklich rassespezifisch, wie ein Hund darauf regiert?
Und dann werfe ich mal noch das Zuchtdenken der heutigen Zeit ein - wo es mehr um Optik als um Charakter geht. Angebot und Nachfrage sage ich da nur. Aber die vorgeschriebenen Charaktereigenschaften liest ja nicht jeder Hund. So werden auch Labradore zu beißenden Ressourcenverteidigern (aktuell sogar immer mehr) auf Grund der Netzeinschätzung "ideale Anfänger- und Familienhunde". Prima - nehm ich muss ich ja nichts mehr machen... Dumm nur wenn der Hund seine Rassebeschreibung eben nicht gelesen hat. Wird der Züchter auf Grund dessen seine Zuchtlinie umstellen? Vermutlich eher nicht, auch wenn es vielleicht ausnahmen gibt. Denn jeder hat eine Ausrede. Der Hund ist nicht erzogen, dass sind nicht die Gene ist die Ausrede des Züchters. Die Gene sind nicht okay ich habe einen schlechten Züchter erwischt, die Ausrede des HH.
Landen diese Fälle genauso oft beim OA und in den Medien wie wenn es "gefährlicher" Hund so reagiert?
Da wundert es mich nicht, dass einfach viel Zusammen kommt. Unsere seltsam gewordene Gesellschaft, mangelnde Bereitschaft sich mit Problemen auseinander zu setzen, Hunde die als Falsch eingestuft werden von anderen Passanten und vielem mehr. Aber so viele übernommene Sichtweisen in einem Hundeforum zu finden, überrascht mich... Hier wird sich sehr auf Medienberichte berufen. Und natürlich werden dort viele Fälle von Listenhunden auftauchen. Ich glaube Tante Emmas Labbi wird auch einfach weniger selten bei OA gemeldet als wenn dieses Missgeschick einem Listen- oder Gebrauchshund passiert. Kann ich mich vielleicht selbst nicht ausschließen, da mir selbst neulich eine Füßhupe in die Kniekehle gebissen hat. Hab ich es gemeldet? Nein... Hab es mit Humor genommen... War zum Glück nur ein blauer Fleck. Gehört für mich ein solcher Hund in einen Kinderhaushalt? Sicher nicht erst recht mit Neugeborenem. Ist es meine Baustelle? Nope... Darum frage ich mich manchmal, ob diese ganze "gefährliche Hunde"-Geschichte wirklich noch so gibt... Es gibt sicher viele versaute Hunde in der Erziehung. Wird bei Jugendlichen meiner Meinung nach aber auch immer mehr, aber das nur am Rande. Nur wird es bei manchen Hunden immer noch so hoch gepusht. Wieso??? Verstehe ich nicht... Warum wird so selten Hinterfragt???
Ich möchte hier niemandem seine Ansicht vermiesen oder schlecht darstellen. Jeder hat seine Gründe, Erfahrungen und Meinungen. Das ist gut, dass macht uns aus. Und bitte steinigt mich nicht, aber bin ich die einzige die so denkt???
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Und so viele HH die bei dem Anblick eines Rottis die Straßenseite wechseln? Ich hoffe echt, dass mein Umfeld mit unserem Rottimix anders umgeht...
Auf Grund der Medien, Vorurteile, idiotischen HH (die vermutlich die größte Schuld an Vorfällen haben) und vielem mehr - die Menschen sind verunsichert, haben Angst und vieles mehr. Aber da frage ich mich ernsthaft, wie soll ein Hund bestimmter Rassen heute lernen, sich zu verhalten wie ein normaler Hund???
Wenn der Hund doch auf Grund seines Aussehens vorverurteilt wird und ihm nie Menschen entgegen kommen, weil sie vorher fluchtartig die Wege verlassen, wie soll er wissen, dass er weder aufgeregt noch interessiert sein darf, wenn Monate später plötzlich jemand an ihm vorbei geht? Wir haben uns auf Grund der Listen in NRW sehr genau informiert. Aber auch da kam für mich die Frage auf, wie soll denn der Hund bitte lernen ein Hund zu sein? Ab dem 6. Lebensmonat Maulkorb und Leinenzwang. Klar ist es meine Verantwortung als HH alle Auflagen zu erfüllen und alles zutun für die Junghundebefreiung. Tue ich das nicht, muss der Hund mit 7-24 Monaten Leine- und Maulkorb tragen und dann mit 24 Monaten einen Wesenstest machen und beweisen, dass er sich wie ein Nichtgefährlicher Hund verhält!? Schon allein beim Lesen haben sich mir die Nackenhaare gesträubt. Das kann doch nicht funktionieren...
Tut mir Leid, ich bin - weiterhin - NICHT dafür verantwortlich, dass andere Leute ihre Hunde erziehen, oder deren Hunde "lernen können, sich wie ein normaler Hund zu verhalten" nur weil ich einen Hund habe. Den Schuh zieh ich mir nicht an, ich hab doch hier keinen Bildungsauftrag als Hundehalterin, der sich auf andere Hunde bezieht? "Der will nur mal Hallo sagen, sonst macht er X/Y/Z"? Ich denke nicht. Ich bade doch nicht aus, was andere versemmelt haben.
Was Maulkorb angeht, weiß ich nicht, was das zwangsläufig damit zu tun hat, dass der Hund nicht "Hund sein" kann, wenn ordentlich auftrainiert? In Berlin ist es zB so, dass Listenhunde hier durchaus von der Leinenpflicht befreit werden können - der Maulkorb bleibt aber immer, unter allen Umständen und ohne jegliche Möglichkeit (einzig und allein medizinische Indikation) auf dem Hund. Und wer hält sich dran? Natürlich kein Schwein, wieso auch immer. Erst heut morgen wieder einen Amstaff gesehen, wo der Besitzer den Maulkorb IN DER HAND dabei hatte. Toll. Bringt nur im Zweifel absolut rein gar nichts.
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Hätte mich mal ein Hund gebissen, hätte ich zu Hause höchstens ein "selbst schuld" zu hören bekommen
Sowas https://www.baden.fm/nachrichten/ki…halter-1573367/ war auch vor einigen Jahren kein Witz. Auch nicht in meiner Kindheit.
Und heute gleich 3x nicht (was ich absolut richtig finde!).
Ja vielleicht tragen manche Kinder dazu bei. Aber deswegen haben mAn HH und Eltern eben aufzupassen! Und den Kindern zu erklaeren wie man sich verhaelt (nein, dazu muss kein Hund angefasst werden!).
'Frueher' wurde Hunden zwar mehr zugestanden, sie kamen aber auch deutlich schneller weg wenn es nicht gepasst hat. Da war dann nix mit Trainer, usw. Ein Hund der so gebissen hat, war am naechsten Tag schlicht tot. Fertig.
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