Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Wenn die Gesellschaft es wirklich will.
Will sie nicht.
ZitatAnsonsten bleibt halt nur, damit zu leben und es zu akzeptieren, dass eine Lücke zwischen Anspruch und Praxis klafft. Und dass eine Gesellschaft genau den Tierschutz bekommt, den sie zu zahlen bereit ist.
Das ist mir zu platt. Entweder zahlt der Staat unsere Arbeit oder es wird halt kein Konzept geben? Solange die überzähligen Hunde durch private Initiativen aufgefangen werden, solange wird sich grundlegend auch nichts an der Struktur ändern. Das ist wie mit den Tafeln ...
ZitatDeine Vorschläge würden die praktische Arbeit im Verein - wenns bei Vereinsarbeit bleibt - für mein Empfinden eher erschweren. „Preise staffeln nach Einkommen und Bedürftigkeit“ = enormer bürokratischer Aufwand, schwierig bei der Rechenschaftslegung und in den Einzelfällen prädestiniert, zum vereinsinternen Zankapfel zu werden.
Hab ich nun einfach mal bei den Kindergartenbeiträgen abgekupfert, da funktioniert das ja problemlos. Müsste man sich im Einzelnen natürlich ansehen, ob das so funktioniert und ja, ich fände es auch gut, wenn Gemeinden und Kreise mehr politische Verantwortung und Trägerschaft für die Tierheime übernehmen würden.
Zitat„Abgebender Tierbesitzer bleibt Eigentümer“ = der redet mit. Bei Unterbringung, Futter, Tierarztkosten, Vermittlung … Und das bei mehreren Tieren mit unterschiedlichsten Haltern? Wenn ich mir vorstelle, unter diesen Bedingungen zu arbeiten - das würde mich ehrlich gesagt ziemlich gruseln.
Das ist natürlich die Kröte, die man im Tierschutz schlucken müsste. Ansonsten funktioniert das im Pferdebereich ja ziemlich gut. Im Pferdepensionsbetrieb oder auch in Verkaufsställen völlig normal. Natürlich kann der Eigentümer so seinen Hund auch jederzeit zurückholen oder in eine andere Einrichtung geben. Es bleibt aber weiterhin dem Tierschutzverein überlassen welchen Hund er zu welchen Konditionen aufnimmt. In den täglichen Routinen ändert sich dank klarer vertraglicher Konditionen gar nicht so viel, aber man ist dadurch natürlich mehr Dienstleister und kann weniger unabhängig und eigenverantwortlich agieren oder entscheiden. Das ist wie überall, weniger Pflichten, weniger Rechte.
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Wie soll das den gehen, wenn Besitzer nicht zahlen können oder wollen. Und daher dann zb das Tier eben nicht abgeben, sondern weiter mies halten. Oder bei Kleinanzeigen verticken. Oder im Wald aussetzen.
Gerade kranke und schwierige Tiere werden doch eben oft abgegeben, weil die HH die Kosten für Behandlung oder Training nicht zahlen können.
Kommunen wollen das alles nicht zahlen. Drum bleibt's wie es ist. Großteils privat Vereinssache. Statt Standards für vibrissen, sollten TS Vereine sich vl besser für angemessene Standards für die professionelle Unterbringung von (Problem -) Tieren einsetzen.
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Das ist mir zu platt. Entweder zahlt der Staat unsere Arbeit oder es wird halt kein Konzept geben? Solange die überzähligen Hunde durch private Initiativen aufgefangen werden, solange wird sich grundlegend auch nichts an der Struktur ändern. Das ist wie mit den Tafeln ...
Wieso gibt es kein Konzept? Es gibt sogar eine ganze Menge. Aber kein Einheitliches. Und ja, das luegt ganz platt daran, dass es an Leuten hängt, die mit viel ehrenamtlichem Engagement einen Verein gründen, eine Satzung bauen und dies - innerhalb der gesetzlichen Grundlagen - eben auch nach ihren Vorstellungen tun. Und Leuten, die den freiwillig unterstützen.
Das ist natürlich die Kröte, die man im Tierschutz schlucken müsste. Ansonsten funktioniert das im Pferdebereich ja ziemlich gut. Im Pferdepensionsbetrieb oder auch in Verkaufsställen völlig normal. Natürlich kann der Eigentümer so seinen Hund auch jederzeit zurückholen oder in eine andere Einrichtung geben. Es bleibt aber weiterhin dem Tierschutzverein überlassen welchen Hund er zu welchen Konditionen aufnimmt. In den täglichen Routinen ändert sich dank klarer vertraglicher Konditionen gar nicht so viel, aber man ist dadurch natürlich mehr Dienstleister und kann weniger unabhängig und eigenverantwortlich agieren oder entscheiden. Das ist wie überall, weniger Pflichten, weniger Rechte.
Ich kenne einige Tierschützer und habe eine recht genau Vorstellung davon, was die - und meiner Meinung nach völlig zu recht! - zu der Vorstellung sagen würden, sie müssten diese Kröte halt schlucken.
Die Betreuung und Vermittlung eines Abgabehunds ist nicht vergleichbar mit den von Dir beschriebenen Dienstleistungen, weil Tierschutz per Definitionem im Großen ein anderes Ziel hat, als bezahlte „Verwahrungs- und Vermittlungsdienstleistung“ für einen Tiereigentümer. Wie gesagt: Es gibt solche Dienstleister. Aber bei Weitem nicht jeder Abgebende ist in der Lage - oder bereit - einen solchen Platz zu finanzieren.
Die schwebt eine Art Modell vor, das halb professionell als Dienstleister agiert und halb spendengestützt arbeitet. Das ist den meisten Tierheimen zumindest auch nicht fremd, sie agieren ja oft als Dienstleister für Kommunen. Im Bereich der Versorgung der Tiere, die durch die Kommune finanziert werden müssen.
Das ist aber nochmal etwas ganz Anderes, als als privater Verein zu prüfen und zu entscheiden - und beim jährlichen Rechenschaftsbericht zu erklären - welche „Abgeber“ man mit welchen Staffelbeiträgen unterstützt und warum. Und das ggf. noch für die Zukunft zu planen. Und die entsprechenden Daten dafür einzuholen und zu speichern. Und Verträge darüber zu schließen. Ohne staatlich gesicherte Einnahmen zu haben. Das kannst Du nicht mit „Kindergartenfreibeträgen“ vergleichen. Das sind ganz andere Planungsvoraussetzungen.
Ja - wenn Kommunen Trägerschaft und für einen längerfristigen Zeitraum verbindlich zugesichertes Sponsoring übernehmen würden - dann wäre das einfacher. Aber dann wären wir doch wieder bei der Umlage auf die Solidargemeinschaft?
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lurchers2
Nun ja, es bleibt ja jedem Tierschützer unbenommen einem solchen Halter sein Tier abzunehmen und die weitere Versorgung auf eigene Kosten zu gewährleisten. Das ist ja das System, das aktuell zur Anwendung kommt. Private Tierschutzorganisationen legen ihre Wertmaßstäbe an und die verantwortlichen Stellen machen sich einen schlanken Fuß. -
Drei entlaufene Kangals töten einen Yorkie, für den zweiten dürfte es wohl auch keine Hoffnung mehr geben:
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Phonhaus
Haben die Tierheime denn aktuell ein Problem oder nicht?
Das aktuelle System scheint doch nicht (mehr) zu funktionieren. Zu viele Abgabetiere, zu viele nicht vermittelbare Hunde und niemand von offizieller Seite, der die Kosten tragen kann/will.
Ich bin mir sehr sicher, es wird keine staatlich finanzierte Abgabestelle für Hunde und andere Haustiere geben. Wenn man einen Abgabehund aufnimmt, dann muss man dies entweder aus rein altruistischen Gründen tun oder ein Mischkonzept fahren.
Wir sehen doch schon, dass die Gemeinden kaum für Fundhunde oder beschlagnahmte Hunde dauerhaft aufkommen bzw. für den Unterhalt sorgen.
Warum denkst du, dass es tatsächlich eine gesellschaftliche Mehrheit dafür geben könnte, dass der Staat für die Hunde aufkommt, die von ihren Besitzern nicht mehr gewollt sind. Das Eigentum an einem Hund kann nicht einfach aufgegeben werden und damit ist das Problem von staatlicher Seite gelöst. Wenn du dir einmal einen Hund angeschafft hast, dann bist du für ihn und seine tierschutzgerechte Haltung verantwortlich. Setzt du ihn aus, so machst du dich strafbar. Keine Ahnung, warum immer alle denken, man könne einen Hund einfach schnell abgeben und jemand müsse sich dann schon kümmern. -
Hunden gegenüber legalisiert grausamer zu werden ist aber kein Weg den ich gehen wollen würde und ich glaube er ist auch keiner der uns als Gesellschaft auf Dauer glücklich macht.
Die einzelnen, lebenslang weggesperrten Hunde-Individuen aber auch nicht....
Was ist denn grausamer? Lebenslanger Zwingerknast oder Einschläfern?
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Drei entlaufene Kangals töten einen Yorkie, für den zweiten dürfte es wohl auch keine Hoffnung mehr geben:
HSH die im Zwinger gehalten werden ...
Warum "darf" so was?
Im Übrigen - auch hinsichtlich der gesamten Diskussion um Euthanasierung "gefährlicher Hunde" - wäre der erste Schritt eine Kennzeichnungspflicht für ALLE Hunde, mit einer zentralen Datenbank, und - ähnlich wie bei meldepflichtigen Fahrzeugen - eine Meldepflicht bei Halterwechsel.
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Sowas gibt es in Österreich. Es ist unrealistisch, anzunehmen, dass im Heimtierregister alle tatsächlich gehaltenen und weiter gegebenen Hunde eingetragen sind.
Und wer soll's kontrollieren?
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Warum "darf" so was?
Warum nicht? Wenn der Zwinger den geforderten Mindestanforderungen entspricht und die Hunde angemessene Zeit aus dem Zwinger dürfen ist es doch ok. Meldepflicht (zur Hundesteuer), mit der Pflicht zur Abmeldung bei Abgabe mit Angabe der neuen Besitzer haben wir doch schon, wenn auch nicht zentral für das ganze Bundesgebiet. Es hält sich nur nicht jeder dran.
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