Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Es gab doch auch so eine Art Hunde-Knast irgendwo außerhalb von HH, wo danach ein paar hundert eingezogene Listenhunde untergebracht (und getötet?) wurden…

    Waren das denn alles auffällige Hunde? Oder auffällige Halter?

    Oder waren das einfach Hunde die zufällig der falschen Rasse angehört haben?

    Auffällige Hunde

    Hunde von Haltern, die die Auflagen nicht erfüllten


    Die zweite Gruppe überwog stark.


    Mein Rüde hatte eine Stafffreundin, die wirklich ein Herzchen war. Immer MK, immer Leine. Wie oft die Halterin beschimpft wurde wegen der Rasse der Hündin, weiß ich nicht mehr. Ich kannte sie noch vom Gassi mit meiner alten Hündin. Am häufigsten wurde sie von anderen Hundehaltern beschimpft, deren Hunde sich wie eine offene Hose benahmen.


    Die netten und vernünftigen Listenhundehalter hatten es echt schwer. Über Nacht wurde der Hund gefährlich und eine Art Hetzjagd begann.

  • Das ist/war kein normales, sondern fehlgeleitetes Beutefangverhalten.

    diesen Begriff haben nun schon mehrere User erwähnt.


    Beutefangverhalten - ich würde gerne mehr darüber erfahren. was man darunter versteht, also normales,wie das aussieht. Normales Beutefangverhalten. Wo wäre ein geeigneter Thread dafür?

    Eine Art Goldstandard für normales Beutefangverhalten kannst du am ehesten in Tierdokus über Wolfsrudel bei der Jagd anschauen.

    Da bei der Rassezucht bewusst vom Menschen Änderungen in der Jagdsequenz vorgenommen worden sind, würde sich "normales Beutefangverhalten" zwischen den Hunderassen unterscheiden.

    Filmmaterial von Jagden, bei denen Hunde eingesetzt werden, existiert natürlich. Was man da beobachten kann, ist dann aber immer irgendwie vom Menschen beeinflusst.

    Filmmaterial von jagenden nicht-Jagdhunden (z. B. wildernde Hunde) entsteht in der Regel nicht unter "normalen Umständen".

    • Moderiert

    Es gab doch auch so eine Art Hunde-Knast irgendwo außerhalb von HH, wo danach ein paar hundert eingezogene Listenhunde untergebracht (und getötet?) wurden…

    Den Begriff KZ in diesem Zusammenhang zu nutzen, finde ich zum Kotzen, unpassend, beschämend. Das geht gar nicht.

  • Den Artikel fand ich tatsächlich ambivalent. Die Darstellung der türkischen Community lässt einem die Haare zu Berge zu stehen, immerhin, da hat sich was bewegt in den letzten Jahrzehnten, so würde der Spiegel nicht mehr schreiben. In anderer Hinsicht fand ich Darstellungen ziemlich differenziert, vor allem in der Beschreibung der unglaublichen Banalität der Verantwortungslosigkeit und des mangelnden Vorstellungsvermögens der Hundehalter. Auch differenziert in der Faktendarstellung (keine Anhaltspunkte für Hundekämpfe, zum Beispiel, was anderswo behauptet wurde etc.). Interessanterweise liest sich die Onlineversion, Fließtext ohne Bilder, viel sachlicher und weniger reißerisch als die Magazinversion mit Bildern und Layout - auch ein Framing.


  • Anklänge an „die Banalität des Bösen?“ :smile:


    Ja. Ich habe auch Beides gelesen und ein ähnlich ambivalentes Gefühl. Weil im Versuch, die Sicht auf das Geschehen differenziert aufzuarbeiten, doch wieder tief in die Klischeekiste gegriffen wurde. Auch die Halter dieser Hunde waren und sind Menschen, keine Unmenschen, das sollte man nicht vergessen. Aber sie sind wiederum auch arg plakativ verbildlicht worden. Nicht nur er. Verantwortlich waren sie letztlich doch dafür, dass ein Kind gelitten und sein Leben verloren hat. Auch wenn sie blutjung waren und in unglücklichen Umständen gesteckt haben.


    Wie gesagt, es ist ein unglaublich schwieriges Thema. Weil das Geschehen monströs war, aber keine Monster dahinter stecken.

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