Der "gefährliche" Hund Teil 2
- Helfstyna
- Geschlossen
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Und für die Angehörigen muss es ebenfalls furchtbar sein. Nicht umsonst gibt es trauernden Angehörigen etwas inneren Frieden, wenn ihnen zb von Ärzten gesagt wird, jemand wäre schnell und friedlich gegangen.
Die besondere Grausamkeit der Tötung durch die Hunde wurde ja auch vom Richter betont und schlug sich dementsprechend in der Höhe des Schmerzensgeldes wieder.
Beim Schmerzensgeld geht es übrigens nicht darum irgendwie den Tod aufzuwiegen, sondern das wird für die erlittenen Schmerzen der Angehörigen gezahlt, die natürlich umso höher zu bewerten sind, umso grausamer der Tod war.Das verstehe ich, aber von egal wieviel Geld wird das Ganze halt auch nicht ungeschehen.
Ging mir aber nur darum, weil aufkam, für das Opfer wäre es "egal" gewesen, ob es da oder dort ums Leben kommt, per Hund direkt oder indirekt durch einen vom Hund herbeigeführten Autounfall.
Vielleicht reden wir auch alle grad aneinander vorbei.
Mir geht das Ganze sehr nahe und ich verstehe jeden, der bei Sichtung von Hunden nicht mehr mit "Oh wie süß!!" reagiert.
Umso mehr empfinde ich es als große Verantwortung, mit Pferden oder Hunden in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein (wie es bei der Teilnahme im Straßenverkehr btw auch ist, das scheint ja manchem Autofahrer zeitweise ebenfalls zu entfallen, dass man buchstäblich das Leben anderer Menschen in der Hand hält).
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Hier z.B. *Waldi*
Labrador, Mensch toedlich verletzt. Was nun?
Zwischen tödlich verletzt und zerfleischt liegen Welten
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Ich erwarte nicht von meinem Gesetzgeber, dass er mich vor allen denkbaren erhöhten Gefahren des täglichen Lebens schützt. Der Preis an Freiheit wäre mir zu hoch.
Also keine Einschränkung irgendwelcher Art.
Jeder kann sich solange ausprobieren, bis jemand schwer verletzt oder getötet wird,
der nicht gefragt wurde, ob er als Versuchskaninchen herhalten möchte.
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Ich erwarte nicht von meinem Gesetzgeber, dass er mich vor allen denkbaren erhöhten Gefahren des täglichen Lebens schützt. Der Preis an Freiheit wäre mir zu hoch.
Also keine Einschränkung irgendwelcher Art.
Jeder kann sich solange ausprobieren, bis jemand schwer verletzt oder getötet wird,
der nicht gefragt wurde, ob er als Versuchskaninchen herhalten möchte.
Ich habe nicht „keine“ geschrieben, sondern „nicht alle Denkbare“. Tatsächlich geht mir Regulierung in manchen Bereichen viel zu weit, in Anderen längst nicht weit genug.
Wie Du aus meinem Gesagten zur Schlussfolgerung in Deinem zweiten Satz kommst, ist mir völlig schleierhaft. Es sei denn, Du wolltest hier gezielt eine polemische Unterstellung platzieren.
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Also keine Einschränkung irgendwelcher Art.
Wie kommst du denn zu der Aussage?
Zwischen "nicht alles denkbare" und "keine" liegt ja doch bissel was...
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Hier z.B. *Waldi*
Labrador, Mensch toedlich verletzt. Was nun?
Zwischen tödlich verletzt und zerfleischt liegen Welten
Wirklich? Danke fuer diese Aufklaerung, das war mir so gar nicht bewusst.
Darauf habe ich geantwortet
Also nicht durch Folgen des Bisses, sondern unmittelbar, Haut vom Schädel abziehen, Halsschlagader durchtrennen.
Das 'toedlich verletzt' und 'zerfleischen' das selbe ist, habe ich definitiv nicht behauptet!
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Oder man sagt, jeder Hund kann gefährlich werden, deshalb gibt es Versicherungen und eine Sicherungspflicht und der Versuch, durch Steuern zu regulieren, wie es bisher schon geschieht.
Was mich an dieser "Alle Hunde sind gleichermassen gefährlich" Argumentation so stört:
Ich möchte einen Hund, der einfach zu führen und relativ ungefährlich ist. Natürlich muss ich Verantwortung übernehmen und aufpassen, dass keine Unfälle passieren!
Aber ich möchte einen Hund, bei dem ich nicht damit rechnen muss, dass der Menschen angreift, schwer verletzt oder tötet, weil mir die Leine aus der Hand gerutscht ist.
Also hole ich mir einen Begleithund, einen Labbi, Pudel, Collie oder Cocker Spaniel. Die können auch beissen, das ist völlig klar! (ich bin als Kind von einem Collie gebissen worden - Lassie wollte ich dann nicht mehr gucken... aber das war ein Biss aus einer blöden Situation raus, ich war in keinem Moment in Lebensgefahr).
Dass diese Hunde einen Menschen angreifen und die Haut vom Schädel ziehen, die Schlagader durchtrennen, den Menschen bis zur Unkenntlichkeit zurichten - damit muss ich doch bei diesen Rassen nicht rechnen.
Oder seht ihr das anders?
Es GIBT aber tödliche Hundeangriffe auf Menschen. Und plötzlich heisst es: Das hätte mit deinem Pudel oder Collie genauso passieren können!
Könnte, vielleicht, theoretisch...? IST ES ABER NICHT. Mal abgesehen von konstruierten "Labbi-Mix" Geschichten und unglücklichen Unfällen.
Ich hab da einfach keinen Bock drauf, dass alle Hunde verteufelt werden. Ja, ist auch blöd, wenn eine ganze Rasse verteufelt wird wegen einiger Exemplare. Wird aber nicht besser, wenn man das ausweitet.
und Ja, einen völlig ungefährlichen Hund gibt es nicht. Aber es gibt Unterschiede.
Es ist eben NICHT egal, ob ich mir Kangal, AmStaff oder DSH hole (auch, wenn die nicht alle automatisch gefährlich sind) , oder Labbi, Pudel und Collie.
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Schmerzensgeld kann nichts ungeschehen machen. Aber eventuell eindämmen, dass das erlittene Leid eine wahre Kaskade nach sich zieht:
Die Angehörigen brauchen eventuell mehr psychologischen Beistand, als die gesetzliche Krankenkasse vorsieht,
vielleicht sind sie länger arbeitsunfähig, vielleicht aus Schock nicht mal mehr fähig sich um Kinder, ihre Tiere — überhaupt Ihre Angelegenheiten zu kümmern.
Vielleicht lebten alle von einem Familienunternehmen und ohne die Fachkenntnis und Arbeitskraft der Frau bricht das jetzt zusammen.
Ich möchte auch anmerken, dass das mit dem Schadensersatz immer so idyllisch klingt: Schuld klar, der Versicherung melden — heißt nicht, dass das Geld sofort oder auch nur bald — oder zu 100% fließt.
Beispiel:
Meinem Mann nimmt ein Fahranfänger die Vorfahrt und fährt ihm ins Auto, beide Autos Totalschaden, zum Glück keine Tote.
Dann folgte:
verschiedenste Versuche den Hergang anzuzweifeln, obwohl Polizei und Rettungskräfte vor Ort,
verschiedenste Versuche eine Mitschuld zu konstruieren,
verschiedenste Versuche die Schadenshöhe anzuzweifeln
und als Sahnehäubchen
haben sie dann noch riiiiichtig lang gebraucht.
Das zog sich über 6 Monate.
Wir hatten eine Rechtsschutzversicherung.
Und Eltern, die uns in der Zwischenzeit Geld geliehen haben, denn zum arbeiten brauchten wir das Auto dringend, aber wir waren jung und die Finanzen knapp.
Ich kann mir kaum ausmalen, wie hart solche Versicherungs- und Bürokratieschikanen eine Familie treffen, die durch entsetzliche Umstände einen Angehörigen verloren hat und sich dann ohne Rechtsschutz noch mit derartigen Nebenschauplätzen abkämpfen muss, anstatt nach dem Schock „nur“ einen Weg zurück ins Leben — oder einen Sinn im Leben — zu finden.
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Das ist ähnlich wie die Qualzuchtdebatte.
Da kommt auch immer jemand um die Ecke und tönt:
„Gibt es nicht in jeder Rasse mal nen Hund, der krank zur Welt kommt?!”
“Kein Lebewesen ist perfekt und das ist gut so!!!”
Ich bin heut Abend einfach mal dankbar, für alle Leute, die NICHT jedes unbequeme Problem durch absurde Verallgemeinerung beiseite schieben wollen.
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Ich möchte auch anmerken, dass das mit dem Schadensersatz immer so idyllisch klingt: Schuld klar, der Versicherung melden — heißt nicht, dass das Geld sofort oder auch nur bald — oder zu 100% fließt.
Die Verurteilte muss binnen 14 Tagen ein Teilschmerzensgeld in der Höhe von je 20.000Euro an den verbliebenen Witwer und Sohn überweisen.
Mit Fristsetzung als Bedingung eines Urteils und sicher auch nach vorheriger Kenntnis, dass Geldforderungen auf sie zukommt, geht es hoffentlich für die geschädigten Hinterbliebenen schnell aus.
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