Imitation hündischen Ausdrucksverhaltens

  • Bei uns funktioniert Brummen mit "schälem" Seitenblick sehr gut, um ihn zb
    von irgendwas abzuhalten. Das ist aber auch das einzige,
    was ich in der Richtung anwende. Ach ja und Spielknurren machen wir beide gemeinsam am Zergel..

  • Ich imitiere beim Spielen gern so ein bisschen die Ausdrucksweise meines Hunde. So wie's Nightstalcer auch schon schrieb.
    Hinhocken, "Vorderpfoten" auf den Boden hauen, rumhüpfen, "arrr"-Knurren -- und das Hundi ist begeistert. Kommunikation klappt offensichtlich auch ohne Perfektion ;-)

  • Ich sehe es genau wie Pauly. Natürlich bin ich kein Hund und kann die Feinheiten der hündischen Körpersprache nicht exakt erfassen, geschweige denn kopieren, dazu gibt es auch gar keinen Grund. Aber für ein paar einzelne Vokabeln reicht es doch, wenn auch mit starkem Dialekt, und warum soll ich die nicht anwenden?
    Eine Vorderkörpertiefstellung + Wegspringen wird zB nach meiner Erfahrung gut verstanden und entsprechend mit fröhlichem Rumalbern beantwortet, ebenso wirkt ein leises Knurren + Fixieren als Abbruchsignal.


    Dagmar & Cara

  • Ich glaube ebenfalls nicht das wir die Hundesprache anwenden müssen (richtig können) um mit dem Hund zu kommunizieren, bzw der Hund die nur teilweise versteht weil er gelernt hat (über tausende von Jahren) was wir von ihm wollen.
    Ein Pferd kann auch kein Hündisch und wird sich sicher nichts davon aneignen, aber auch Pferd und Hund können Kommunizieren. Wie Quebec, mein ich, geschrieben hat sind manche körperlichen Signale einfach Artübergreifend und werden von fast allen verstanden. Ist son bissel wie 'Aura/Stimmung lesen' (ohne das jetzt esoterisch zu meinen ;) ), heißt aber noch nicht das wir damit Hundisch reden.


    Und im übrigen macht es schon einen enormen Unterschied das wir Menschen nicht über alle körperlichen Mittel verfügen wie der Hund zum kommunizieren. Deswegen mein ich können wir einfach nicht wie der Hund kommunizieren. Zumal ich auch stark glaube das gaaanz viele Menschen selbst kein gutes Körpergefühl haben, bzw nicht wissen was sie wirklich mit ihrer Haltung und Gestik aussagen. Im Gegensatz zum Hund sind wir da degeneriert find ich.
    Das einer richtigen Hund-Hund Kommunikation uns körperlich einfach einiges fehlt kann eigentlich keiner bestreiten. Hunde unter einander haben ja auch Rassespezifische Kommunikationsschwierigkeiten. Wenn ein Schäferhund z.B. noch nie einen Boxer (oder anderes Knutschgesicht) gesehen hat, wird er gegebenenfalls auch erst mal die Gesichtsmimik fehl interpretieren. Ganz zu schweigen von teilweise komplett unterschiedlicher Körpersprache unterschiedlicher Rassen.

  • Ich hab auch schon Leute beobachtet, die sich zum Affen machen. Ähnlich wie das beschriebene Beschwichtigungsgähnen, das einem Löwenbrüllen gleicht.


    Ich denke, daß die "Universalsprache" ausreicht und der Rest leicht peinlich werden kann. Ein paar Besonderheiten lernt man schon als Kind oder notfalls im ersten Hundebuch - Menschen mögen frontales Umarmen, Hunde nicht - so was...


    Authentisch ist das wichtigste Stichwort!
    Ich hab schon einige Menschen kennengelernt, die eine ganz furchtbare Körpersprache haben. Da gibt es die total steife Sorte, deren Worte durch fast keine Geste unterstrichen werden und die deshalb unglaubwürdig wirken. Dann gibt es die, deren Körpersprache den Worten widerspricht. Und es gibt die, die Schulungen zum Thema hatten und mit ihrer "auswendig gelernten" Körpersprache ihre Worte unterstreichen wollen. Ich finde solche Begegnungen meist sehr schräg....
    Wer sich gut auf andere einlassen kann, geht auch auf die Körpersprache ein und nähert sich an. Und solche Leute merken auch sofort, wenn sie "falsch" verstanden werden und korrigieren sich. Authentisch. Empathisch.


    Wenn man als Kind schon "Hund spielt" wie AnjaNeleTeam das beschrieben hat, hat man 'nen Vorteil. Man lernt hemmungslos speziesübergreifend zu kommunizieren.
    Ich seh das weniger als Fremdsprache. Wir haben mal "Pferdetraining für Hundeleute" gemacht, um genau das zu üben. Wenn man vor einem Pferd steht, neigt man weniger zum "Sitz, Platz, Fuß" rufen ;) und mit Gewalt bekommt man ein Pferd auch nicht von der Stelle. Über Beschwichtigungssignale beim Pferd wussten wir nix und trotzdem haben wir eine anständige Kommunikation hinbekommen. Weil wir alle "nur Säugetiere" sind. Die "Vokabeln", die der andere nicht versteht, lässt man halt erstmal weg. Nach und nach können beide Seiten natürlich welche dazulernen. Bei mieser Grammatik und falscher Aussprache macht man es allerdings nicht einfacher und braucht ein besonders sprachbegabtes Gegenüber, um verstanden zu werden. Hunde sind da super drin und verstehen den peinlichsten Scheiß! Wer körpersprachlich nicht klar kommunizieren kann, macht es mit "Maulschlecken" vermutlich sicher nicht besser!
    Tiefes Brummen, hohes Jippen, Spielaufforderung mit "Spannung und Antäuschen" sind uns näher und deshalb bringen wir das auch verständlicher rüber.

  • "Do as I do" beinhaltet aber doch nicht, sich hündisch zu verhalten?


    In meinen Augen kann ein Hunde diese Leistung nur zeigen, weil er Gesten des Menschen verstehen kann. Und sogar noch weiterdenken, denn die Hunde bieten das, was wir mit der Hand greifen, mit dem Maul an.


    In jedem schlauen Ratgeber steht: Nicht über den Hund beugen, das ist eine Bedrohung. Und das ist sehr richtig, denn, wenn man die Reaktion vieler Hunde bei einem solchen Verhalten beobachtet, dann empfinden sie diese Körpersprache als Bedrohung. Und die ist einem Hund, der sich groß macht und von oben herunterfixiert ja nicht gerade unähnlich.


    Noch viel mehr fasziniert es mich in der Koppelgebrauchsarbeit. Hier ist nämlich genau das der Fall: Das Training beginnt immer mit der körpersprachlichen Kommunikation Hund-Mensch während der Jagd. Dinge, die man nie vorher mit dem Hund trainiert hat - weil ich die Hunde meist zum ersten Mal sehe. Das ist eine Ebene mit dem Hund zu kommunizieren, das ist schon eine andere Nummer...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich denke, Hunde sind schlau! (Meine zumindest!)


    Da sie wissen, dass sie mit MENSCHEN zusammenleben, beobachten die uns viel genauer als wir es bei ihnen tun und lernen unsere Zeichensprache recht gut (abhängig jeweils von der Motivation und der Intelligenz des entsprechenden Hundes, sicher noch von vielem mehr...)


    Aber sie wissen ganz genau, dass wir keine Hunde sind, und unser von furchtbaren "Dialekten" und diverse Fehler in der Feinmotorik heimgesuchten Versuche, "hündisch" zu sprechen, werden eher ein müdes Lächeln bis lautes Lachen bei ihnen hervor rufen ;)


    Klar: Ein Knurren verstehen sie als "Knurren". Aber wo bleibt das gesträubte Nackenfell, die aufgestellten Ohren, die gespannte Körperhaltung......


    Ich denke, ein Hund wird sehr schlau aus uns, wenn wir uns wie deutliche, klare Menschen verhalten. Und nicht den dusseligen Versuch machen, ein verschwommener Hund zu sein! ;)

  • wenn ich gino anknurre, aus spaß beim spielen, ist er immer beeindruckt. er beschwichtigt dann und geht weg.
    mila interessiert es nicht die bohne. die nimmt alles in kauf, nur um ans ziel zu kommen.

  • Klar: Ein Knurren verstehen sie als "Knurren". Aber wo bleibt das gesträubte Nackenfell, die aufgestellten Ohren, die gespannte Körperhaltung......


    Viele anderen Hunde(rassen) können das auch nicht mehr und die Kommunikation funktioniert irgendwie doch. Schau Dir die englische Bulldogge an und finde die körperlichen Veränderungen beim Versuch der Kommunikation... das ist schon eine Kunst. Die unseren Hunden aber irgendwie doch einigermaßen gelingt, wenn sie oft mit solchen behinderten Hunden zu tun haben. Und uns Menschen können sie ja tagtäglich lesen.


    Ich bin davon überzeugt, dass sie es können.

  • In meinen Augen kann ein Hunde diese Leistung nur zeigen, weil er Gesten des Menschen verstehen kann. Und sogar noch weiterdenken, denn die Hunde bieten das, was wir mit der Hand greifen, mit dem Maul an.


    Das ist es ja! Klar kann er Gesten des Menschen verstehen - aber doch nicht, weil er denkt, der Mensch sei eine Art Halbhund sondern weil er seinen Menschen lesen kann. Den Menschen mit seiner eben menschlichen Art, Körpersprache zu nutzen.
    Es zeugt doch nur von den hohen kognitiven Fähigkeiten des Hundes, wenn er zur Nachahmung fähig ist, nicht aber von der Tatsache, dass man erfolgreich mit ihm hündisch gesprochen hat.

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