Hund in die Grundschule mitnehmen?

  • Das Tragen vom MK ist nur vermeintlich eine Sicherheit, wie geschrieben hilft der nix wenn Kinder angerempelt/angesprungen werden - wenn auch nicht in böser Absicht.

    Und Du darfst nicht unterschätzen, daß ein Hund mit MK bei vielen Menschen in erster Linie bedeutet "das ist ein böser Hund, der beisst".

    Wenn Deine Hündin langfristig mit in die Schule soll mußt Du erstmal Trainer(innen)gestützt an den Basics und Verläßlichkeit arbeiten. Begleitend kann dann abgefragt werden in wie weit die Hündin die erforderliche Sozialkompetenz in sich trägt.

  • Du kannst deinen Hund noch nicht richtig einschätzen und anscheinend auch noch nicht richtig händeln. Allein das spricht beides schon gegen deine Idee. Und vor allem: was hat der Hund davon? Außer völliger Reizüberflutung und Stress? Tue euch beide und den anderen Teilnehmern den Gefallen und lasse deinen Hund zuhause.

  • Ich war mit meiner inzwischen verstorbenen Pudelhündin sowohl bei den Maltesern als Besuchshundeteam in Altenpflegeheimen als auch mit der Initiative "Helfer auf vier Pfoten" in Schulklassen unterwegs, um mit Kindern Schulstunden rund um den Hund zu gestalten.

    In beiden Fällen mußte der Hund zunächst einen Wesenstest absolvieren, bei dem verschiedene, auch belastende Situationen getestet wurden. Aufdringliche Menschen, anfassen, plötzliche laute Geräusche, Fressen oder Spielzeug wegnehmen durch Fremde, versehentliches Anrempeln und und und. Selbstverständlich muß der Hund auch jederzeit unter der Kontrolle der Halterin stehen.

    Alles Situationen, die zwar nicht vorkommen sollten, die aber nicht ganz ausgeschlossen werden können, wenn Kinder oder auch alte Menschen, oft mit Demenz, mit Hunden interagieren. Für beide Gruppen gilt: vom Hund darf keinerlei Risiko ausgehen. Das betrifft nicht nur Beißen, sondern auch sonstige Grobheiten wie Anspringen usw.

    Diesen Test besteht dann auch längst nicht jeder Hund, obwohl sich natürlich nur solche Hundehalterinnen dazu anmelden, die menschenfreundliche Hunde haben.


    Nach nur einem Jahr kennst du deine Hündin noch nicht so gut, daß du dich 100% auf sie verlassen könntest, weil du sie (und sie dich) noch nicht in so vielen unterschiedlichen Situationen erlebt hast. Du siehst aber durchaus, daß da noch einige erzieherische Baustellen sind.

    Selbst wenn also die Schulleitung nichts dagegen hat und versicherungstechnisch alles geklärt wäre, hast du dir die Antwort schon selbst gegeben: keine gute Idee mit deiner Hündin, zumindest beim jetzigen Stand der Dinge.

  • Ich verstehe nicht ganz, warum du Lotta unbedingt mitnehmen willst. Da wäre doch für niemanden ein Mehrwert?

    Du sagst selbst, du hast sie nicht immer unter Kontrolle und dass sie gerne an Menschen hochspringt…. Dass du selbst sogar Angst hast, dass deine Hündin durch Überforderung ein Kind beißen könnte…


    Tag der offenen Tür mit vielen, vielen Kindern und deren Eltern.. meinst du wirklich, du hättest da deinen Kopf - und Körper - permanent bei Lotta, um zu versuchen sie unter Kontrolle zu halten?

    Ich finde die Idee nicht gut. Vorher mit einem einzigen Kind zu üben, wird auch 0 helfen, so eine Situation besser einschätzen zu können.


    Weiß die Schulleitung, was du selbst für Bedenken hast? Und wie Lotta in manchen Situationen reagiert? Dass du nicht immer die Kontrolle über sie behalten kannst?
    Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass eine Schulleitung mit diesen Hintergrundinfos deiner Idee zustimmen würde.

  • Ich verstehe nicht so ganz was du dir von der Aktion erhofft? Gemeinsame Aktionen kann das Kind ja auch mit dem Hund haben wenn sie zusammen draußen den Wald erkunden.

    Gerade einen bollerigen Labrador mit Maulkorb würd ich nicht zu einem Schulfest nehmen. Hast du schonmal einen Maulkorb ins Gesicht bekommen? Das tut verdammt weg, auch wenn der Hund nur kuscheln will. Ich habe so einen Körperklaus der ab und zu Maulkorb tragen muss und gehe dabei nie auf Augenhöhe weil das sonst eben passiert. Und Kinder sind total auf Augenhöhe.

  • Um den Hund in die Schule mitzunehmen, brauchen du und Hund die bestandene Ausbildung - Eignung vorausgesetzt - zum Schulbegleithund, das OK vom Rektor, keine Allergien und Phobien bei den SuS.


    Was du da planst, ist purer Stress für den Hund! Gefährlich und anstrengend und ohne jeglichen Mehrwert für alle Beteiligten.


    Zuerst solltest du mal die Grunderziehung bei deinem Hund anfangen - ohne die läuft alles andere ohnehin nicht.

  • Nur mal eine ganz naive OT Frage.

    In meinem Kopf ergibt es Sinn, wenn man für solche Dienste auch eher Hunde nimmt die zurück haltend sind. Also im Sinne von "geht nicht aktiv auf Menschen zu, sondern wartet bis diese zum Hund kommen."

    Oder ist das ganz individuell und vom Gesamttyp Hund abhängig?

  • Gibt es Trainingsschritte, die ich vorher unbedingt machen sollte, wenn ich sie mit in die Schule nehmen möchte?

    Es fehlt ja an echten Basics im Grundgehorsam, Leinenführigkeit, keinen anspringen, Dinge abbrechen können etc. Bevor das nicht geht, ist ein Schulbesuch m.E. überhaupt kein Thema. Ich würde mir dazu professionelle Anleitung suchen und erst mal diese Trainingsschritte abarbeiten, bevor man über Schule und Begegnungen mit Kindern überhaupt nachdenkt. Ich würde das bis dahin auch mit dem Testkind sein lassen.

    Sich selbst zu fragen, ob man ein Brett vorm Kopf hat, dürfte übrigens von der Nettiquette gedeckt sein. Der Ton hier kann durchaus weitaus rumpeliger werden, bevor da eingegriffen wird, das nur mal als Warnung…;)

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