Welpe entspannt nicht richtig in unserer Nähe

  • Ein Abbruchsignal ist eine Ankündigung einer Strafe (egal, ob positive oder negative). Das Abbruchsignal ermöglicht dem Hund, eine Strafe zu vermeiden.

    Tatsächlich?

    Mein probates Abbruchsignal ist das "Sitz auf Distanz".

    Positiv konditioniert.

    Mein Super-Abbruch für meinen Youngster ist ein "Jep-Jep" - er dreht dann fast im Flug um und rennt zu mir, und beobachtet genau wo das Dummy landet, welches bei dem Signal IMMER fliegt.

    Wo siehst du bei diesem Abbruch eine Strafe?

    Vor Allem: Wo kommt da etwas als Strafe für den Hund an?

    Denn das ist die Krux, auch bei dem hier:


    Das (kurzzeitige) vorenthalten des Spiels ist „etwas angenehmes wird vorenthalten“, also eine negative Strafe.

    Je nachdem wie das anleinen und wegführen gestaltet ist, könnte das auch das „hinzufügen etwas unangenehmen“ und damit eine positive Strafe sein.

    Empfindet der Hund das so, dass ich ihm etwas vorenthalte? Woher weißt du, dass er das als Strafe empfindet?

    Das ist so das Problem mit dem Theoretisieren, vor Allem wenn da noch das eigene Kopfkino mit reinspielt (in diesem Beispiel wie das Anleinen und Wegführen gestaltet wird - joah, klar kann ich den Hund auch schimpfend anleinen und dann wegzerren, also meine negativen Emotionen den Hund spüren lassen und ihn damit evtl. einschüchtern. Nur geht das aus meinem Beispiel nicht hervor ;)).

    Das ist eben so eine Sache mit "Strafe" und "Belohnen (Verstärken)" - es kommt eben nicht darauf an, mit welcher Intention ICH eine Maßnahme durchführe, sondern wie es bei demjenigen ankommt, bei dem ich diese Maßnahme anwende.

    Das war doch auch das Problem des TE: Er hat ja zu Beginn versucht, den Welpen mit "Strafen" zu regulieren, durch Wegschubsen/Drängen, durch Weggehen /sich entziehen - und es hat den Welpen nicht dazu gebracht aufzuhören, sondern im Gegenteil dazu geführt, noch vehementer weiter zu machen.

    Im Gegensatz dazu hat der TE es nicht als Strafe, sondern als "Raum geben" empfunden, den Welpen in ein Zimmer zu sperren und ihn so "zur Ruhe" zu bringen.

    Dass dies die Höchststrafe für den Welpen war - Ausschluss aus der Gemeinschaft - hat er nicht gesehen.

    :ka:

    Er hat es ja schnell geändert, auf Anraten etlicher User hier.

    Ich habe hier beim TE nachgefragt, welchen Sinninhalt die von der Züchterin empfohlene Korrektur hat, und weil er dies nicht genauer beschreiben wollte (was ich verstehen kann, er hat es für mich nachvollziehbar begründet), habe ich noch mal meine Gedanken zum missverständlichen Gebrauch der Verwendung des Begriffes "Korrektur" dargestellt.

    Was der TE mit diesen meinen Gedanken damit macht, muss er wissen.

    Für mich ist das Thema rund um "Korrektur", "Strafe", "Verstärkung" damit an dieser Stelle beendet, weil es zu sehr ins OT führt.

  • Woher weißt du, dass er das als Strafe empfindet?

    Das weiß man nach verhaltensbiologischer Definition daher, dass er das "bestrafte" Verhalten danach weniger zeigt.

    Wenn sich danach nichts im Verhalten ändert, ist alles unangenehme nach der Definition nur sinnloses Piesacken, keine Strafe.

  • Korrektur ist Strafe und das darf man auch gerne so benennen. Eine Erziehung ohne Strafe ist nicht sinnvoll. Irgendjemand hatte ja meinen Aufbau vom Abbruch Kommando zitiert. Dort arbeite ich ganz klar mit Strafe und den Hunden tut das gut.

    Ist zwar OT, aber ich wünschte tatsächlich, dass Du nicht so weit weg wärst :ops:. Ich hab zwar keine richtigen Probleme mit Bert, aber ich glaube, wenn ich deutlicher wäre, was ich mich hier und da nicht traue, weil er so sensibel ist, hätten wir gerade den Abbruch wahrscheinlich besser im Griff. Ich finde die Art, wie Du mit Hunden umgehst so unsagbar fair. Kommt zumindest in Deinen Beiträgen so rüber. Ich könnte mir daher vorstellen, dass Bert mit einem klar und deutlich auftrainierten Abbruch besser klar käme, als mit meinem wischiewaschie Neinnein :tropf:. Aber leider gibt es hier entweder nur die Trainer mit Wattebausch oder die mit Keule :muede:. So und nu bin ich Schleimerin auch schon wieder weg |).

  • Ich könnte mir daher vorstellen, dass Bert mit einem klar und deutlich auftrainierten Abbruch besser klar käme, als mit meinem wischiewaschie Neinnein

    Das beschreibt ganz gut auch unser Problem. Auch gerade heute morgen wieder gesehen. Man bzw. wir sind zu oft geneigt, ihn einfach doch machen zu lassen, oder nach dem zweiten Nein, ach er schaut doch so süß. Und in dem Moment hat er eigentlich gewonnen. Und eigentlich möchte man ihm ja Nix „Böses“. Aber zwischen böse und konsequent liegen eben auch Welten.

    Ich habe gestern auf wdr, bzw. bei YouTube folgendes Video gefunden.

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    Die Frau mit der Franz Dogge hat exakt uns wiedergespiegelt wie wir mit Cuper umgegangen sind.

    Die zweiten Familie zeigt, trotz Erfahrung kann es mit einem anderen Hund ganz anders laufen, als beim ersten. Ich will jetzt nicht sagen, das wir Pech hatten, weil Cuper ist ein total prima Hund. Aber ich hätte mir gewünscht, das Trainer einem erst Körpersprache, richtiges Loben und Abbruch beibringen, bevor auch nur irgendjemand ein Sitz anfängt. Von daher sehe ich es jetzt als Herausforderung, es mit Cuper richtig toll hinzubekommen. Und mein ganz weit entferntes Ziel ist, ohne oder mit minimal Worte mit ihm kommunizieren zu können. Ich hoffe das der Trainer am Donnerstag das Thema richtig aufnimmt und uns helfen kann ;)

    zum Loben muss ich sagen, das fällt mir einfach schwer authentisch zu sein. Ich kann nicht auf Knopfdruck lächeln. Ich hoffe, das mein fein und prima bei ihm richtig ankommt. Auf jeden Fall hört er es mittlerweile deutlich öfter.

    Vorher haben wir ihn eigentlich nur mit Futterhäppchen gelobt, und das haben wir gerade auch geändert. Die gibt es jetzt nur noch zu ganz speziellen Sachen.

  • Ich könnte mir daher vorstellen, dass Bert mit einem klar und deutlich auftrainierten Abbruch besser klar käme, als mit meinem wischiewaschie Neinnein

    Aber ich hätte mir gewünscht, das Trainer einem erst Körpersprache, richtiges Loben und Abbruch beibringen, bevor auch nur irgendjemand ein Sitz anfängt.

    Das ist mMn oft das Problem bei Hundeschulen bzw. Kursen. Da geht es eben selten um den Alltag.
    Da kriegt man dann hin und wieder auch Tipps für Zuhause aber eher blind, weil man nur die Erzählungen des Halters hat.
    Deswegen liest du bei solchen threads immer die Empfehlung zu einem Hundetrainer, der nach Hause kommt und sich den Alltag anschaut.

  • Aber ich hätte mir gewünscht, das Trainer einem erst Körpersprache, richtiges Loben und Abbruch beibringen, bevor auch nur irgendjemand ein Sitz anfängt

    Hatten wir das Thema nicht bisher in jedem deiner Threads?

    Ich kann mich jedenfalls noch dran erinnern, dass ich Mal in einem davon geschrieben habe, dass du dich damit beschäftigen sollst. Die Reaktion darauf war in meiner Erinnerung, dass du das als "esoterisch" abgestempelt hast?! Oder verwechsle ich da was?


    Es ist völlig egal, was der Hund kann oder nicht. Wenn er deine Körpersprache nicht versteht und du du seine nicht, wird das nix mit euch.

  • Aber ich hätte mir gewünscht, das Trainer einem erst Körpersprache, richtiges Loben und Abbruch beibringen, bevor auch nur irgendjemand ein Sitz anfängt.

    Das ist dann aber REINES Menschentraining.

    Das könntest du bei Sammy Molchi umschauen

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  • Korrektur ist Strafe und das darf man auch gerne so benennen. Eine Erziehung ohne Strafe ist nicht sinnvoll. Irgendjemand hatte ja meinen Aufbau vom Abbruch Kommando zitiert. Dort arbeite ich ganz klar mit Strafe und den Hunden tut das gut.

    Ist zwar OT, aber ich wünschte tatsächlich, dass Du nicht so weit weg wärst :ops:. Ich hab zwar keine richtigen Probleme mit Bert, aber ich glaube, wenn ich deutlicher wäre, was ich mich hier und da nicht traue, weil er so sensibel ist, hätten wir gerade den Abbruch wahrscheinlich besser im Griff. Ich finde die Art, wie Du mit Hunden umgehst so unsagbar fair. Kommt zumindest in Deinen Beiträgen so rüber. Ich könnte mir daher vorstellen, dass Bert mit einem klar und deutlich auftrainierten Abbruch besser klar käme, als mit meinem wischiewaschie Neinnein :tropf:. Aber leider gibt es hier entweder nur die Trainer mit Wattebausch oder die mit Keule :muede:. So und nu bin ich Schleimerin auch schon wieder weg |).

    Oh, vielen Dank. Ich hoffe, dass ich fair mit meinen Hunden bin. Zumindest ist das eins meiner Ziele. Ich bin nicht gerne böse und mag es tausend Mal mehr etwas loben zu können. Aber in den 25 Jahren Hundehaltung, die ich jetzt betreibe, habe ich sozusagen jeden massiveren Ausschlag "durchprobiert". Angefangen hat es mit unfairer, brutaler Gewalt (Entschuldige Bobby, dass ich Dir das angetan habe und Danke dafür, dass Du nach dieser Phase mir trotzdem dann noch ein unendliches Vertrauen geschenkt hast den Rest der Zeit, die wir hatten.) Dann bin ich ins andere Extrem geschwenkt und habe die Nummer mit dem gar nicht mehr Strafen konsequent durchgezogen. Bis meine Hündin die Arschlochoberzicke wurde, die sich einfach alles herausgenommen hat. Über diese "Ausflüge" bin ich dann nach und nach zu dem Weg gekommen, den ich jetzt gehe. Und habe natürlich in den über 20 Jahren als Hundetrainerin auch an und mit meinen Kundenhunden viel Erfahrung gesammelt. Und vor allem auch gelernt, dass Schema F wirklich schwierig ist, weil Hunde(typen) unterschiedlich sind und ihre Menschen eben auch.

    zum Loben muss ich sagen, das fällt mir einfach schwer authentisch zu sein

    Was ich an der Stelle bei meinen Kunden immer wieder erlebe - keine Ahnung, ob das auf Dich zutrifft: Viele erwarten, dass Hunde sich ganz selbstverständlich gesellschaftlich kompatibel Verhalten und die gleiche grundlegende Idee von Wertvorstellungen haben wie sie selbst. Aber diese zivilisierte Welt ist fernab von dem wofür Hunde gemacht sind. Was für eine großartige Leistung es ist, unter Menschen einfach "unauffällig" da zu sein, wird daher oft übersehen. Es geht fast immer komplett gegen das Naturell des Hundes. Und WIR Menschen zwingen sie in dieses Umfeld. Umso wichtiger ist es wahrzunehmen was für eine unfassbar tolle Leistung der Hund jeden Tag bringt und es ehrlich, aus dem Inneren heraus zu honorieren und zu loben - zu belohnen! Diese Ehrlichkeit kann man nur erlangen, wenn man sich ganz sachlich klar macht, dass Hunde ganz anders denken als wir Menschen.

    (Puh, die Französische Bulldogge in dem Video hat wirklich ganz, ganz schlimme Probleme mit dem Bewegungsapparat. Ich kann mir das kaum anschauen. Einen Hund mit solch neurologischen Ausfällen würde ich nicht einfach mit anderen Hunden machen lassen. Wenn da mal einer in den Rücken bufft, dann ist die Querschnittslähmung inklusive ... :( : Viele dieser Bulldoggen werden übrigens aufgrund von Schmerzproblematiken so massiv. Der Hormonkick dabei nimmt Schmerzen.)

  • Man bzw. wir sind zu oft geneigt, ihn einfach doch machen zu lassen, oder nach dem zweiten Nein, ach er schaut doch so süß.

    Bei meinem Mann ist das ähnlich. Er will, dass tilda von der Couch geht, weil sie nervt. Er sagt 3 mal "runter". Sie kennt das Wort, weiß was es heißt. Irgendwann legt sie sich neben ihn. Und er sagt: Ja gut, oder so. Ich verdrehen die augen: nix oder so. Tilda runter!

    Tilda geht runter. 3 mal darfst du raten, warum der Hund auf mich hört und auf ihn so gut wie nicht. Der andere Hund auch. Damit tut man sich halt echt keinen Gefallen, egal wie süß sie sind.

    Und tilda kann süß. Das Wort "decke" war ich bekannt. Aber oft wollte sie nicht (bei der Arbeit soll sie nicjt im Weg liegen, daher müssen sie da auf die Decke und dort auch bleiben. Ich sagte "decke" und sie schaut mich an, legt sich dort, wo sie gerade ist, hin, dreht sich auf den Rücken und wedelt mit dem schwanz. Und guckt süß. Dabei ist sie auch noch klein und süß.

    Wochenlang habe ich sie konsequent danach auf ihre decke gepackt, da war sie echt hartnäckig. Dann war es irgendwann ausgespielt und es gibt seither keinerlei Diskussion mehr und sie geht ohne Ausnahme immer brav auf ihre decke.

    Wollte sie anfangs selbstständig wieder runter gab es ein nein und eine körperbewegung von mir in ihre richtung, die sie total verstanden hat. Das hab ich nur 2 mal machen müssen, seither ist klar decke bedeutet so lange drauf bleiben bis aufgelöst wird, selbst wenn ich aus dem Zimmer gehe.

    Konsequenz ist soooooo wichtig, egal wie süß sie sind. Der Mann beschwert sich immer mal die hunde würden ja so gut wie gar nicht auf ihn hören. Aber warum sollten sie auch? Er sorgt NIE dafür, dass ein Kommando auch ausgeführt wird, wenn sie es nicht direkt von selbst machen.

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