Erfahrungen mit Akitas

  • Wir haben auch tatsächlich nur schlechte Erfahrungen mit Akitas gemacht. Bei uns in der Hundeschule war einer, der wiederholt aus dem Nichts mit einer Art Beutesprung auf die kleinen Hunde zugesprungen ist. Ob da eine Verletzungsabsicht war, kann ich nicht beurteilen. Die Halterin bekam dann zumindest die Auflage, dass sie nur noch mit Maulkorb an den Gruppenstunden teilnehmen darf.

    Bei uns im Gassigebiet ist auch ein Akita. Dem sind wir einmal direkt begegnet und er musste vom Besitzer am Rand abgeschirmt werden. Ansonsten drehen die immer um oder gehen einen anderen Weg, wenn sie uns am Horizont kommen sehen. Darüber sind wir froh, aber das spricht auch nicht für den Hund.

  • Unsere Nachbarn haben auch zwei (Rüde/Hündin) und die Beiden sind auch nicht miteinander verträglich. Co-existieren aber.

    Terri-Lis-07 , aber auch ein eigenständiger Hund mit eigenem Willen ist immer noch ein Hund.

    Nein. Wenn ich die Erzählungen meiner Bekannten so höre… nein…. Das Leben mit diesem Hund ist so so so viel anders als wie ich zb mit meinem Hund lebe (und damit will ich gar nicht die Rassen vergleichen).


    Aber alleine Training.. ich kann meinen Hund super zu Sachen motivieren. Der Akita? Der guckt dich an und geht weg. Dem doch wumms. Und das gepaart mit den Potential was diese Hunde teilweise an den Tag legen… nein danke!

  • wir treffen beim Sport immer mal wieder eine.

    Die haben 6 Hunde und gehen immer nur mit 2 Hunden. Autobox sind so angebracht, dass die Hunde nicht aneinander kommen. Auch beim Gassi gehen die mit Abstand und sehr kurzer Leine.

    Wie die es zu Hause machen, weiß ich allerdings nicht. Wir haben uns noch nie unterhalten können, da die wirklich sehr auf extrem großen Abstand bedacht sind und wir die natürlich, so weit es möglich ist, unterstützen.

    Vielleicht haben sie zu Hause größere abgetrennte Gehege/Bereiche?

  • Habe mich eh immer gefragt,wie Züchter dass machen beim Akita, weil sie halten ja auch mehrere Hunde zusammen.

    Weil ein familiärer Verband, wo man 24/7 zusammenlebt, etwas völlig anderes ist als Zufallsbegegnungen außerhalb des familiären Domizils.

    Aber auch familiäre Verbände haben unterschiedliche Regeln des Zusammenlebens, die eben sowohl von den Gegebenheiten als auch den individuellen Vorstellungen der jeweiligen Menschen abhängig sind.

    So ist es durchaus möglich, dass ein Züchter die Hunde im häuslichen Bereich trennt, während ein anderer Züchter dies nicht tut.

    Die Frage die ich mir stelle in diesem Kontext:

    Das Beispiel der Akitahündin, die absolut verträglich war bis sie in die Erwachsenphase kam, und seitdem überhaupt nicht mehr Hundekompatibel ist - gibt es das tatsächlich?

    Dass quasi mit dem Erwachsen-Werden ein (genetisch vorprogrammierter) "Schalter" umgeschaltet wird, und aus einer bis dahin erlernten Verträglichkeit, trotz aller Umsicht in diesem Lernbereich, eine generelle Unverträglichkeit wird?

    Mir kommt bei solchen Berichten immer der Gedanke, dass bei dieser zuvor erfahrenen Verträglichkeit doch vielleicht das ein oder andere nicht gesehen wurde, dass möglicherweise irgendwie "zu viel des Guten" gemacht wurde, und dem Hund Kontakte/Erfahrungen aufgezwungen wurden, die er mit steigendem Selbstbewusstsein dann eben nach seinem Willen regelt, weil er die Erfahrungen gemacht hat dass seine Halter dies eben nicht "nach seinen Regeln" handhaben würden.

    "Sozialisierung" eines Pyrenäenberghundes

    Vor Jahren hat die Halterin eines PBH mal ihren damals 4 Monate alten Welpen einfach ohne Leine in meine Hunde reingeschickt - in einem Leinenpflichtbereich, in denen ich meine 3 Hunde nicht von der Leine machen konnte und durfte (Spielplatz direkt neben dem Weg).

    Ich hatte Leinengewusel, die einzige Leine die ich tatsächlich fallen lassen konnte, war die von meinem Vasco, weil ich die Zeit, die er sich mit dem Welpen befasste nutzen konnte um meine beiden anderen Hunde erst mal auf Abstand zu bringen und die Leinen zu sortieren.

    Die Halterin hat das 2 Mal mit mir gemacht - ohne vorherige Absprache, und beide Male mit dem Kommentar, sie müsse den Welpen ja unbedingt sozialisieren, weil er ein Herdenschutzhund ist.

    Normalerweise bin ich sehr für Sozialisieren - wenn es vernünftig ist, und die Rahmenbedingungen stimmen.

    Normalerweise hätte ich, wenn ich gefragt worden wäre, unter den gegebenen Bedingungen einen geregelten Kontakt zugelassen, d. h., ich hätte 2 Hunde auf Abstand gesichert und den Welpen dann jeweils immer einen meiner Hunde kontaktieren lassen.

    Normalerweise hätte ich auch den Vorschlag gemacht, sich mal zu einem einem gemeinsamen Freilaufspaziergang zu treffen, wo eine geregeltes Kennenlernen unter Moderation des Menschen hätte erfolgen können.

    Normalerweise ...

    Mir war dieses Verhalten der Halterin allerdings so suspekt, dass ich ihr bis heute weiträumig aus dem Weg gehe.


    Gibt es das tatsächlich - einen Hund, bei dem sich genetisch vorprogrammiert trotz sorgfältiger, kundiger Sozialisierung ein genetisch programmierter Schalter umlegt, der den Hund dann generell unverträglich sein lässt wenn er erwachsen ist?

    Bevor jetzt (wieder) das Missverständnis entsteht, ich würde glauben, jeder Hund würde sich zu einem alle Hunde liebenden Schaf erziehen lassen - Nein, das glaube ich nicht.

    Aber:

    1. Ich kann nicht glauben, dass monatelang durch sorgfältigste (nicht willkürliche!) Sozialisierung Lernerfahrungen einfach ausgelöscht werden, weil sich ab einem bestimmten Entwicklungsprozess ein "Schalter im Hirn" umlegt.

    2. Es gibt durchaus Unterschiede zwischen einem Hund, der jeden anderen Hund beschädigen will, und Hunden, die nicht mit jedem Hund friedlich interagieren wollen.

  • Nein. Wenn ich die Erzählungen meiner Bekannten so höre… nein

    Natürlich ist das noch ein Hund. Ich verstehe die Debatte gar nicht.

    Ich bin mit mehreren Katzen aufgewachsen und die waren allesamt sehr empfindlich auf menschliche Stimmungen, schmusig und friedfertig, wenn ihnen was komisch vorkam, sind sie geflohen. Klingt jetzt nicht nach dem, was ich von Akitas kenne. Klar gibt es auch andere Katzen, aber das "Hund XY ist wie eine Katze" finde ich auch immer einen unglücklcihen Vergleich - ich würde sagen, es gibt harmoniebedürftige und kooperative Katzen und Hunde - und jeweils auch andere.

  • Sie läuft frei, sie kooperiert, sie ist entspannt mit anderen Hunden.

    Ich kenne den Channel nicht und will der Halterin hier natürlich nichts vorwerfen.

    Bedenken sollte man bei solchen Social Media Beispielen immer, dass es sehr illegale und aversive Erziehungsmethoden gibt um dahin zu kommen. Social Media spiegelt nicht die Realität und das schreibe ich hier, weil ich genug dieser Labberköppe in der Realität erlebt habe und da wurde zu Methoden gegriffen die nichts mit dem zutun hatten was online kommuniziert wurde.

    Es ist da sinnvoller sich das Bild anzuschauen, welches man zu 99% beobachten kann, bei normalen Haltern in normalen Hundeschulen. Und das ist viel Arbeit, Maulkörbe, Unverträglichkeit.

    Bei so großen Hunden funktioniert auch manches nur schlecht was bei kleinen Hunden super klappt. Schleppleinen zum Beispiel, kann bei 50kg Jagdtrieb richtig gefährlich für einen selbst werden. Anfreunden sollte man sich also mit kurzen Leinen und sich überlegen was man persönlich unter Hundehaltung versteht.

  • Vielleicht haben sie zu Hause größere abgetrennte Gehege/Bereiche?


    Von einem Dogo Canario-Züchter weiß ich, dass die Hunde gleichgeschlechtlich fast immer nur jung bis zu einem gewissen Alter miteinander funktionieren, ansonsten sind sie paarweise, also Rüde mit Hündin, in separaten Zimmern untergebracht. Abgetrennt mit Gittertüren und normalen Türen. Auslauf in den sehr großen Auslauf war zeitlich aufgeteilt. Spaziergänge und Training auch immer getrennt.

    Wir haben oben drüber gewohnt, das war schon strange, aber anders nicht möglich, wenn man eine Rasse züchtet, die mit Artgenossen nur sehr bedingt auskommt.

  • Ich kenne den Channel nicht und will der Halterin hier natürlich nichts vorwerfen.

    Dann schau doch mal rein. ;)

    Die zwei haben einen sehr angenehmen Umgang miteinander. Die Besitzerin hat als Ersthund einen American Akita gewählt und irgendwann festgestellt, daß ihr Welpe taub ist. Die beiden haben wirklich schöne Lösungen zusammen erarbeitet.

    Hätte ich nur im Entferntesten daß Gefühl, der Hund wäre aus Angst so, wie er ist - ich hätte es hier nicht verlinkt.

    Es lohnt sich wirklich, da mal reinzuschauen.

  • Terri-Lis-07 , aber auch ein eigenständiger Hund mit eigenem Willen ist immer noch ein Hund.

    Nein. Wenn ich die Erzählungen meiner Bekannten so höre… nein…. Das Leben mit diesem Hund ist so so so viel anders als wie ich zb mit meinem Hund lebe (und damit will ich gar nicht die Rassen vergleichen).


    Aber alleine Training.. ich kann meinen Hund super zu Sachen motivieren. Der Akita? Der guckt dich an und geht weg. Dem doch wumms. Und das gepaart mit den Potential was diese Hunde teilweise an den Tag legen… nein danke!

    Mit einem Malamute habe ich einen ziemlich selbstständigen Hund, da nehme ich mir raus zu antworten: falscher Umgang/Ansatz

    Viele Hunde fragen "Und was jetzt?", Halter muß nur antworten. Ein selbstständiger Hund sagt: "Hey, ich habe da eine tolle Idee!", dann liegt es am Halter, einen Gegenvorschlag zu machen und den Hund zu überzeugen, daß der mindestens genauso gut ist. Ist halt nicht das klassische "Ich gebe ein Kommando und der Hund gehorcht", über Gehorsam läuft da nichts, den muß man sich verdienen, indem der Hund merkt "Oh, die Vorschläge sind meist ja doch recht gut für mich, schon interessant, was der für Ideen hat". Auch ein Grund, weswegen ich überzeugter Wattebäuschchenwerfer bin, kommst dem Typ Hund mit aversiven Maßnahmen, sagt der sich ganz schnell "Ja, leck mich doch am Arsch, auf dich kann ich verzichten, bist ja eh nur blöd zu mir". Schade, das viele Hunde nicht so sind und sich sonstwas bieten lassen.

    Bei eigenständigen Hunde läuft das meiste über Beziehung, es ist viel mehr auf Augenhöhe. Der Hund macht halt nicht "automatisch" was man gern hätte, aber wurde man für gut befunden, läßt er sich durchaus gern drauf ein. Einen Akita würde ich allerdings nicht haben wollen, territorialen Hund mit Schutz-und Wachtrieb brauche ich nicht.

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