Zweithund seit gestern....ich mache mir Sorgen

  • Hallo,

    Ich war schon lange nicht mehr im Forum.

    Ich hole daher weiter aus.


    2021 haben wir eine wunderbare Hündin aus dem Tierschutz bekommen. Eine Pulihündin, mit der ich mir einen Traum erfüllt hatte. Und sie passte einfach total zu uns als Familie. Wir hatten traumhafte Monate, sind mit ihr ans Meer gefahren....es war Corona, Homeschooling und die Hündin war meiner damals 14jährigem Tochter eine große Stütze. Sie hatte damals sehr mit den ganzen Umständen zu kämpfen, hat sich dann den Hund geschnappt und war stundenlang spazieren. Die Beiden waren einfach ein Team.

    Leider endete dieser Traum sehr plötzlich nach einigen Monaten als die Kleine von heute auf morgen schwerst erkrankte. Es war eine angeborene Erkrankung die urplötzlich ausbrach und nach mehreren Wochen Kampf mit Tierklinik etc blieb uns nur noch sie zu erlösen.

    Meiner Tochter ging es sehr schlecht danach, noch letztes Jahr hat sie oft geweint wenn das Gespräch auf die kleine Maus kam (ich mag den Namen hier nicht schreiben weil das googlebar ist, weil ich damals auch mit dem Tierschutzverein diskutiert habe und dort mein Klarname ersichtlich ist).

    Das als Vorgeschichte, warum ich das überhaupt so "erlaubt" habe.


    Letztes Jahr im Oktober, nach langer Trauerzeit, habe ich mir dann wieder einen Hund ins Haus geholt, Aluna, eine Zwergpudelhündin, die jetzt 8 Monate alt ist. Alunchen macht eigentlich keinerlei Probleme, sie ist eher sensibel und tat sich mit der Stubenreinheit etwas schwer, davon abgesehen ist sie einfach nur ein lieber kleiner Wuschel, mit dem eigentlich alles auf Anhieb klappt.

    Sie hat sich aber von Anfang an andere Bezugspersonen in der Familie gesucht(wir haben einen großen Haushalt), meine Tochter und sie finden sich nett, aber es ist nicht die große Liebe, sozusagen.


    Nun hat meine Tochter neben der Schule gearbeitet, tut es noch und hat sich genug angespart und wollte sich nun, mit 17, gerne ihren Traum, wieder von einem Puli, erfüllen, den sie dann auch mitnimmt wenn sie nach dem Abi auszieht. Ich kenne mein Kind, das wird sie sicherlich tun und auch gut hinkriegen, meine Älteste, die schon studiert, hat sich damals mit 17 auch "ihre Katzen" angeschafft und ist dann auch wegen des Studiums samt Katzen ausgezogen. Meine Enkelkatzen, denen ich regelmäßig irgendwas leckeres mitbringe :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wir haben ein großes Haus, viele Zimmer, viele Qm, einen Garten und daher durchaus Platz für zwei nicht riesige Hunde und auch in Hinblick darauf das sie sowieso fast volljährig ist und bis heute sehr um die Pulihündin trauert, haben wir es erlaubt.


    Nun hat sie sich gestern, mit meiner Begleitung, ihren Puli geholt, es ist ein Welpe, Rüde.


    Und ich mache mir Sorgen wie das zwischen den Hunden klappt und wann man eingreifen muss.

    Lunchen ist nervös und überfordert mit dem frechen kleinen Fellknäuel, der sie von Ressourcen, Spielzeug, wegknurrt und immer wieder versucht bei ihr aufzureiten.

    Sie reagiert darauf mit Spielaufforderungen, aber das ist nicht Spiel, das ist eine Übersprungshandlung und Nervosität. Ich finde auch das der Kleine nicht spielt, sondern sehr selbstbewusst mit hochaufgerichteter Rute daneben steht und zusieht wie sie flitzt. Sie ist seit gestern allgemein ins flitzen verfallen, seit der Kleine da ist.


    Wie geht man da am Besten vor? Was lässt man laufen, wann ist ein Eingreifen sinnvoll?

    Füttern wollte ich die Beiden getrennt. Richtig?

    Gassi gehen wir zur Zeit auch getrennt.

    Ich möchte das das klappt, das setzt mich unter Druck.

  • Erstmal entspannen! Es ist nicht anfangs immer so rosig wie man es sich vorstellt. Auch ich hatte anfangs echt Probleme aber den Vorteil, dass der Ersthund schon älter und recht souverän ist.


    Mit einem dreiviertel Jahr wird eure Pudelhündin noch keine Grenzen setzen können. Also ist es eure Aufgabe, sie vor dem Puli zu schützen. Gegebenenfalls mit Welpengittern o.ä. arbeiten wenn man nicht daneben stehen kann.

    Wie alt ist der Puli? Aufreiten als Welpe finde ich schon krass. Kann aber auch sein, dass er gerade nur so wild ist, weil er genauso gestresst ist.

  • Die Alters- und Rassekonstellation könnte schlechter nicht sein. Ich würde die beiden erst Mal als getrennte Hunde "halten" und mit beiden Menschen höchstens kurz für Übungen den anderen zu ignorieren zusammenkommen bis der junge Hunde die Welpenzeit hinter sich hat und kontrollierbarer ist.

  • Der Puli ist 12,fast 13 Wochen alt und hat bisher mit Eltern und Geschwistern zusammen auf dem Dorf gelebt. Ich glaube nicht das er vorher jemals andere Hunde gesehen hat.

    Die Hunde waren drinnen und draußen wie sie wollten, die Eltern wollten aber wohl lieber draußen leben, die Welpen gingen auch mit rein.

    Es waren sehr freundliche Hunde und so ist auch der kleine Kerl.

    Freundlich und trotz der ganzen Eindrücke die auf ihn einprasseln sehr ruhig und gelassen. Grad schläft er vor der Couch und Lunchen in ihrem Korb.


    Warum ist die Rassekonstellation ungünstig?


    Alter leuchtet mir durchaus ein.

  • Übrigens wird unser Puli kurz gehalten und nicht mit der typischen Schnürung. Das haben wir auch bei unserer anderen Hündin so gehalten.

    Weil ich hier schon die Diskussion um Fell und Quälerei gelesen habe.

  • Ich behaupte mal, dass Puli und Pudel zwei völlig unterschiedliche Vorstellungen und vor Allem auch Anforderungen an das Zusammenleben haben werden.

    Nachdem ja die Hunde aufgeteilt sind auf euch, würde ich auch wirklich versuchen Räume zu schaffen, wo jeder Hund ungestört sein kann und gar keine Zwangs"verkupplung" betreiben wie flying-paws es ebenfalls geraten hat.

  • Ich finde jetzt aber einen Tag auch noch nicht aussagekräftig für ein zukünftiges Zusammenleben.


    Unter Aufsicht und Management Alltag leben, so würde ich das regeln.


    Es gibt doch oft Rassekonstellationen, die gegensätzlich oder vermeintlich schwierig sind und es harmoniert trotzdem.


    Wenn sich nach Wochen noch kein ruhiges und harmonischen Miteinander eingestellt hat, dann würde ich über räumliche Trennung nachdenken. Fairerweise muss man den Hunden schon Zeit und die Chance geben , um sich kennen zu lernen und den Umgang miteinander zu lernen.


    Dass das Kraft, Management und Geduld erfordert ist klar, aber wenn das mit den Beiden klappen soll, lohnt sich das doch.


    Die Tochter zieht ja noch nicht morgen aus, und diese Zeit mit räumlicher Trennung zu überbrücken, finde ich nicht zielführend.

  • der sie von Ressourcen, Spielzeug, wegknurrt und immer wieder versucht bei ihr aufzureiten.

    Das sind Sachen, die lässt man nicht laufen. So weit lasst ihr es am besten nie kommen.

    Aluna muss lernen, dass sie in ihrem Zuhause nach wie vor sicher ist. Der neue Welpe muss lernen, dass er da ganz gewaltig Grenzen überschreitet.

    Das müsst ihr als Menschen regeln. Er hat nichts an ihren Sachen verloren. Er hat nichts an ihrem Bett verloren. Er hat sie nicht zu bedrängen oder gar aufzureiten.


    Wenn ihr dabei seid: unterbinden. Wenn ihr nicht dabei seid: trennen.

    Geduld bewahren und konsequent bleiben.

    Ihr könnt nicht erzwingen, dass die beiden Freunde werden. Aber sich nicht gegenseitig auf den Sack gehen sollte Hausregel Nr.1 sein. Es dauert eben ein bisschen, bis das bei allen angekommen ist und verlässlich sitzt. Dann kann man die Trennung in der Regel wieder aufheben.

  • Der Ersthund ist dein Hund. Den musst du jetzt schützen. Es darf nicht passieren, dass dein Hund sich Zuhause jetzt unsicher fühlt. Spielzeug etc. erst einmal nicht liegen lassen, an den kleinen ne Hausleine dran oder Gitter aufstellen, wenn ihr den nicht gut genug im Auge haben könnt und dafür sorgen, dass der Kleine den Großen nicht belästigt (und andersrum natürlich auch nicht)

    Das Rammeln kann im Übrigen u.A. Stress sein, würde ich im Auge behalten. Nach einem Tag ist das jetzt nicht wild aber sollte das nicht besser werden mit den Wochen, würde ich da nochmal auf Ursprungssuche gehen


    Soweit ich weiß, wird der Puli um einiges schwerer, als der Zwergpudel. Das würde ich auch immer im Hinterkopf behalten.

  • Wir unterbinden das Rammeln und auch wenn er frech wird, sie haben getrennte Körbchen, schlafen nachts auch in getrennten Zimmern und wir gehen zum großen Teil auch getrennt Gassi, füttern natürlich auch getrennt.


    Aber ganz wird es sich nicht vermeiden lassen das sie auch Zeit zusammen verbringen, weil ich manchmal auch als Einzige zuhause bin und mich unten aufhalte, wo alles offen ist. Ich will da ehrlich gesagt nicht einen Hund wegsperren, meine Pudelin, die nichts macht, schon dreimal nicht.


    Ich finde der Kleine macht das alles ganz toll, er lernt sehr schnell und beobachtet viel, aber ja, er ist für sein winziges Alter echt kernig anderen Hunden gegenüber und hat eine große Klappe.


    Wenn ich hier teils lese, bereue ich schon ein bisschen das ich mein Einverständnis dazu gegeben habe. :frowning_face:

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