früher Zweithund heute alleine - Das Alleinebleiben

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe seit einer Woche eine 9 Monate alte Hündin. Ich habe sie von einer Frau übernommen, die sie gesundheitsbedingt abgeben musste. Wir lernen uns natürlich noch kennen, dennoch beschäftigt mich eine Sache enorm.

    Unsere Hündin kann nicht alleine bleiben und ich frage mich, wie lange wird es dauern, bis sie es lernt und wird sie es überhaupt lernen können.

    Die Vorbesitzerin meinte, sie könne alleine bleiben. Das war ein Kaufkriterium, deswegen wollten wir auch keinen Welpen. Was ich nach Kauf erst erfahren habe: Eigentlich war sie nie alleine, da sie IMMER einen anderen Hund an ihrer Seite hatte. Die beiden wurden dann in einen Ruhekäfig gesperrt, wenn die Besitzerin weg war (zusammen). Sie hat sich wohl auch an dem anderen Hund orientiert meinte die Vorbesitzerin dann am Telefon noch. Bei ihr hat sie nie gejauelt, war glücklich und entspannt. Auch im Ruhekäfig.

    Unsere Hündin jault nun schon wenn ich einen Raum verlasse (+1min) und sie nicht hinterher kommt.

    Sie jault und fiept durchgängig. Ich habe sie heute dabei gefilmt. Ich war 30min weg. Das war definitiv zu lang. Sie kam nicht zur Ruhe und danach war sie noch anhänglicher und den Mini-Fortschritt den wir schon gemacht haben (durfte mittlerweile ohne jaulen auf die Toilette) dahin. Ich weiß das war ein Fehler, aber ich dachte, ich teste das mal, vielleicht beruhigt sie sich ja auch irgendwann, schließlich kennen wir uns noch nicht so gut.

    Die große Sorge, ich muss doch auch mal einkaufen gehen! Ich kann mir doch nicht wegen einem Arztbesuch etc. jedes Mal einen Sitter suchen. Außerdem habe ich zwei Kinder, die wollen ja auch mal irgendwo hin, wo sie evt. nicht mit kann.

    Nun muss ich intensiv trainieren, ich habe mir dazu schon viel angelesen und die Theorie ist klar: sehr langsam starten, Geduld haben, Räume verlassen, Zeiten langsam steigern, Trigger wie Jacke anziehen etc. ohne tatsächliche Aktion oft durchführen, Hund weniger Beachtung schenken, insb. beim Kommen und Gehen nicht zu viel Beachtung.


    Was mich hier interessiert sind eure Erfahrungen. Habt ihr ähnliches gehabt und geschafft? Wie lange hat es gedauert. Habt ihr noch weitere Tipps für mich.

    Ist die Tatsache, dass sie ein Zweithund war noch besonders hinderlich beim Training? Hattet ihr auch mal einen ehemaligen Zweithund übernommen?


    Eine Überlegung und ich weiß es sind böse Gedanken, aber wenn sie alleine nicht glücklich wird, dann könnten wir sie zu jemandem mit einem Zweithund vermitteln. Sie ist ein so lieber Hund, ich habe sie in einer Woche unendlich lieb gewonnen, aber sie so unglücklich zu sehen macht mich fertig, aber es macht mich auch fertig zu wissen, dass ich nicht mehr ohne Weiteres und schlechtem Gewissem das Haus verlassen kann.


    Es ist mir bewusst, dass ich das mit dem Zweithund und dem Alleinebleiben leider falsch eingeschätzt habe. Nun bin ich leider in der Situation und ein schlechtes Gewissen habe ich definitiv schon!

  • Wow!


    Du hast einen jungen Hund!

    eine 9 Monate alte Hündin.

    und zudem ist dieser Hund noch erst recht kurz bei Dir



    ich habe seit einer Woche



    Auch mit einem erwachsenen Hund hätte es sein können, daß der Hund erst einmal eine Weile braucht, damit genug Vertrauen vorhanden ist, daß es mit dem Alleinesein klappt.

    Selbst wenn dieser Hund es im alten Zuhause, und zwar auch ohne einen "Ruhekäfig" (wie soll ich mir das denn vorstellen?) primal alleine bleiben konnte, heißt es nicht automatisch, daß es im neuen Zuhause, mit einer völlig fremden Person, zu der ja noch nicht einmal eine Beziehung besteht, also bisher betrachtet, auch so kann.


    Der Hund muß ja erst einmal verstehen können, daß WAS das Ganze für ihr neues Leben im neuen Zuhause bedeutet. Und sie muß doch erst einmal Vertrauen aufbauen, und das in aller Ruhe, in ihrem Tempo!

  • Ja das stimmt wohl und ich schiebe vielleicht viel zu früh zu große Panik.

    Bei unserer früheren Hündin war das nie ein Thema, sie war sofort entspannt, aber die Bedingungen waren auch komplett anders (Straßenhund und 3 Jahre alt).

    „Ruhekäfig“ war ein Art Indoorzwinger.

    Davon halte ich allerdings nicht so viel und ich glaube das ist jetzt auch nicht ausschlaggebend dafür ob sie alleine bleiben kann oder nicht.

  • Darf ich mal fragen, von was für einer Rasse wir hier überhaupt reden?


    und den Mini-Fortschritt den wir schon gemacht haben (durfte mittlerweile ohne jaulen auf die Toilette) dahin.

    Jep!

    Den hast Du Dir selbst kaputt gemacht! ;)

    Ich weiß das war ein Fehler, aber ich dachte, ich teste das mal, vielleicht beruhigt sie sich ja auch irgendwann, schließlich kennen wir uns noch nicht so gut.

    Ich persönlich finde es schon ein bißchen schlimm, wenn man es eigentlich weiß, daß es nicht funktionieren kann, es dann trotzdem so macht.

    Vergiß nicht!

    Der Hund ist erst einmal eine Woche da!


    Ihr wolltet keinen Welpen.

    Schön, und gut. Und auch verständlich"

    Nur, ein wenige Monate alter Hund ist im Prinzip auch noch kein erwachsener Hund! Der steckt nicht nur voll in der Junghundephase drin, kann sogar die ersten hormonellen Umschwünge mitmachen, was auch noch mal so einiges im Körper auslöst. Pubertät ist auch für den Hund nicht so einfach. Plus ein Zuhause-Wechsel.

    Je nach Rasse, kann ein Hund spätestens mit 4 Jahren erwachsen sein, die früheren so mit anderthalb, bis zwei Jahren!


    Ich kann mir doch nicht wegen einem Arztbesuch etc. jedes Mal einen Sitter suchen.

    Doch, das wirst Du in dieser Zeit wohl machen müssen.

    Du wirst einen Plan C, eventuell sogar noch einen Plan D brauchen :ka:

  • Davon halte ich allerdings nicht so viel

    Das ist gut!

    Brauchen tust Du es nicht so unbedingt.

    Es sei denn, dieser Hund braucht zum Entspannen tatsächlich sowas wie eine "Höhle".

    Das gilt dann erst einmal in Ruhe herauszufinden. Wohin zieht sie sich zurück, wenn sie sich entspannen will. Und so weiter.

    und ich glaube das ist jetzt auch nicht ausschlaggebend dafür ob sie alleine bleiben kann oder nicht.

    Nein.

    Dafür braucht sie halt so ihre Zeit, die Du ihr auch geben mußt!

    Das ist etwas, was Du nicht bestimmen kannst, quasi, am Tag X muß es nun zuverlässig sitzen!


    Da hilft nur, ihr die Zeit zu geben, und zwischendurch nicht das bißchen gewonnene Vertrauen zu zerstören, und eben schauen, ob man es noch anders lösen kann, wenn man dringend weg muß.

  • Vielen Dank für die Antwort.

    Sie ist ein Chihuahua.

    Zur Ruhe kommt sie überall wo sie im gleichen Raum ist wie wir. Im Wohnzimmer auf dem Sofa bei uns und im Schlafzimmer (da sie nicht ins Bett darf) in ihrem Körbchen und unterwegs auch gern mal auf dem Schoß 😅.

  • Auch mit einem erwachsenen Hund hätte es sein können, daß der Hund erst einmal eine Weile braucht, damit genug Vertrauen vorhanden ist, daß es mit dem Alleinesein klappt.

    Ja genau, ist für den Hund doch jetzt erstmal alles neu ... und er muss das erstmal verarbeiten und Vertrauen aufbauen. Als ich meinen mit circa 10,5 Monaten bekommen habe, konnte er anfangs auch nicht alleine bleiben (auch wenn er das laut Vorbesitzer wohl kannte) und mittlerweile ist es kein Problem, wenn er 5-6 Stunden alleine ist (oder selten auch mal länger).


    Gib ihm einfach Zeit und dann wird das schon noch werden. Das bekommst du hin.

  • Das ist schon mal ein Zeichen, daß sie noch nicht alleine bleiben kann.

    Klar, man kann es trainieren, und sollte es auch, indem man langsam anfängt.

    Ich bin mir nicht so sicher, daß müssen die Chi-Besitzer sagen, aber ich glaube, diese Rasse tut sich auch generell ein bißchen schwer damit, oder?


    Mit meinen bisherigen Welpen habe ich jedes Mal beobachten könnten, daß sie nach ihrer Ankunft bei mir zu Hause, irgendwann die Phase hatten, nicht mehr unbedingt meine Nähe zu suchen. Sprich, während ich in der Küche werkle, Hausputz mache, oder im Wohnzimmer TV schaue, zogen sie sich von alleine zurück, in einem anderen Raum und schliefen dort. Ganz entspannt.

    DAS war für mich das Signal gewesen, daß ich mit dem bewußten Alleinebleiben "Training" anfangen konnte.



    Manchmal hilft es, bestimmte Rituale einzuführen.

    Manchmal hilft es, diese Hunde in einem (Lieblings-) Raum einzuschränken, und manchmal sollte die komplette Wohnung, bzw. nur mehrere Räume für sie frei zugänglich sein, damit sie sich besser entspannen können.

    Manche Hunde "mißachten" gerne die Regeln, indem sie im Bett, auf dem Sofa schlafen, obwohl sie es eigentlich nicht dürften. In diesem Fall würde ich so tun, als ob ich das nicht bemerke. Denn so sind sie entspannter, weil sie dann doch meist noch den Geruch vom Halter in der Nähe haben.


    Wichtig ist auch, nicht so viel Aufhebens um diese Sache zu machen.

    Aber, auch nicht was "Testen", wie gut es nun klappt, oder was "Ausprobieren", denn damit macht man sich nur selbst das Vertrauen kaputt.

  • Ich finde nach 1 Woche ist es eh zu früh sie gleich alleine zu lassen! Sie kennt doch weder dich noch die Umgebung!


    Auch bei erwachsenen Hunden ist es sehr häufig so das die im alten Zuhause (oder Pflegestelle) ganz toll alleine waren und jetzt im neuen Zuhause halt nicht mehr, das ist wie mit der Stubenreinheit.


    Ihr müsst das von Anfang an neu aufbauen und sie langsam dran gewöhnen. Warum habt ihr euch denn keine Zeit frei genommen wenn ein Hund einzieht? Und 9 Monate ist ja jetzt auch noch sehr jung. Da schießen ja auch zusätzlich zum Umzugsstress sämtliche andere Faktoren mit rein (z.B. Pubertät).

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