Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Was soll man zu diesem Statement sagen ...


    Keine Erklärung, warum man sofort Elmo hat einschläfern lassen, kein Wort dazu, warum erst deutlich später erwähnt wurde dass drei Hunde an diesem Unglück beteiligt waren ...


    Tja, und auch die Aussage "dass kann jedem mit seinem Hund passieren", verursacht bei mir ein merkwürdiges Gefühl im Bauch...


    Das Schuldbekenntnis begründet sie mit dem Fakt, sie hätte eben die Verantwortung, und dieser Vorfall hätte niemals passieren dürfen.


    Ist das ein Schuldbekenntnis?


    So kommt es bei mir nicht an.


    Selbst ihr eigenes Argument zu einem geänderten Hormonhaushalt der Hunde, welcher zu einer höheren Schutzbereitschaft geführt hätte, wird nur als Erklärung für das Verhalten aufgeführt (sie hätten beschützt) - aber natürlich nicht, um einzugestehen dass sie eben genau das hätte berücksichtigen müssen bei ihrer Entscheidung, mit welchen und mit wie vielen Hunden sie auf die Hunderunde geht.


    Nein, sie hat nichts falsch gemacht, alle beteiligten Ämter hätten ihr bei allen Untersuchungen (auch Hausdurchsuchung) bescheinigt, welche hervorragende Hundehaltung sie hätte.


    Nein, sie hat nichts falsch gemacht, weshalb bei einem entsprechenden Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Faktoren ja jeder Hundehalter von so einem Unglück betroffen werden kann.


    Auch der Hergang - sie und ihre drei Hunde hätten sich erschrocken, weil sie hinter sich einen Schrei gehört hätten, und als sie sich umdrehten hätte die Joggerin ca. 1,5m hinter ihnen gestanden - lässt bei mir Fragen offen.


    Diese Beschreibung verursacht einen schalen Geschmack in meinem Mund - hätte die Joggerin also nicht hinter ihnen zunächst geschrien, und wäre dann zu nah aufgeschlossen, dann hätten sie und die Hunde sich nicht so erschrocken, und es wäre dann möglicherweise gar nicht zu dem Angriff - Verzeihung, Beschützen! - durch die Hunde gekommen?


    ................


    Letzendlich ist das IHRE Sicht, und ihre Beschreibung des Herganges.


    Eine andere Darstellung werden wir nicht bekommen.


    Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen des Opfers.


    Den beiden Hundehalterinnen mit ihrem Kind wünsche ich, dass sie irgendwo, unerkannt und in Ruhe ihr Leben als Familie weiterführen können. Eine weitere, erneute Hundehaltung wünsche ich ihnen nicht.

  • Es wäre klüger gewesen, die Erklärung für sich zu behalten und auch die Kommentare zu deaktivieren.

    Das Bedürfnis, auch einmal öffentlich zu machen, was ihrer Familie unter dem Deckmantel von "wir sind Tierschützer!!!1!!12!!" in den Nachwehen dieses schrecklichen Vorfalls angetan und zugemutet wurde, kann ich aber voll und ganz nachvollziehen. Ob es die beste Idee war, das Medium zu wählen, durch das man am meisten mit Dreck beworfen wurde, ist aber fraglich.

    Wobei es vermutlich die einzige Möglichkeit ist, sich zu äußern, da die großen Medien mittlerweile das Interesse an der Geschichte verloren haben dürften.

  • Das sehe ich auch so!
    Die Schilderung zum Tatvorgang halte ich für unklug, ebenso die Möglichkeit zum Teilen des Beitrags und die offene Kommentarfunktion.

  • Für mich ist der Text blanker Hohn, ähnlich der Aussage der Geschäftsleitung nach dem Flixbusunfall, bei dem die Fahrer sich am Steuer geprügelt haben.

    Mein Teenietus hat schon gelernt, dass eine Aussage, eine Entschuldigung, whatever keinen Wert hat, wenn irgendwo drin das Wort ABER auftaucht.


    Fakt ist nunmal hier:

    1. Die Halterin hat sich und ihre Fähigkeiten falsch eingeschätzt (und tut dies immer noch) (Ja aber hätte ich das gewusst wäre ich so nie gelaufen)

    2. Sie hat ihre Hunde falsch eingeschätzt und tut dies immer noch (Ja aber sie konnten ja nur so handeln)

    3. Sie hat die Sozialkonstellation im Rudel falsch eingeschätzt und tut dies immer noch

    4. Die Schuldverschiebung in Richtung Opfer macht die Sache irgendwie nicht weniger dramatisch (Ja, aber sie war schon so nah und hat geschrieen)

    5. Darauf zu plädieren, dass man 500 Mal Glück gehabt hat, weil nichts passiert ist, wirkt sich nicht sonderlich überzeugend, wenn es um die Übernahme von Verantwortung geht (Ja, aber es ist doch vorher auch nie was passiert)

    6. Ebenso wie die „Anklage“ an alle anderen, die hier schlichtweg fehl am Platz ist (Ja, Ja, ich bin schuld, aber alle anderen auch und sogar noch schlimmer)


    Fakt ist: Hier ist ein Mensch gestorben, weil 3(!) Hunde außerhalb der Kontrolle ihres Halters waren. Punkt. Weitere Fakten sind unwichtig.

  • 6. Ebenso wie die „Anklage“ an alle anderen, die hier schlichtweg fehl am Platz ist (Ja, Ja, ich bin schuld, aber alle anderen auch und sogar noch schlimmer)

    Hm, sorry aber wo ist es denn dann passend, das Verhalten des Lynchmobs, der sich geformt hat anzusprechen?

    Soll man das unter den Teppich fallen lassen?

    Sie hatten ja gute Intentionen, da ist es egal, dass Morddrohungen ausgesprochen wurden und hunderte Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen wurden, weil ein paar angebliche Tierschützer angefangen haben, Amok zu laufen?

    Bekommen diese Leute jetzt eine Wildcard und dürfen ihre Taten nicht angeprangert werden, weil sie sich ja vermeindlich nur auf den Täter gestürzt haben?

  • Und für die Familie des Opfers wird alles noch mal durchgerührt... Alles kommt wieder hoch.


    Hat sie nur einen einzigen Moment daran gedacht?

    Ihre Familie lebt noch, sie muss "nur" mit der Schuld leben und nicht mit dem Verlust eines lieben Menschen, der zerfleischt wurde.

    Aber Hauptsache, sie hat sich erklärt.


    Ach, es ist schlichtweg zum Kotzen.


    Ich verstehe solche Menschen nicht.

  • Puh.. ich weiß nicht. Ich denke das "Statement" hätte sie sich verkneifen sollen. So unpassend es klingt. Ruhe einkehren zu lassen erscheint mir als das Vernünftigste, damit emotionale Wunden bei allen Involvierten heilen können.


    Viel Rechtfertigung, Erklärung - sicherlich auch für sich selbst, was ich für menschlich halte. Schlussendlich verstehe ich es so, dass sie diesen tragischen Vorfall als "Unfall" deklariert. Ich mag das nicht "bewerten", ich habe das Gefühl das steht mir einfach nicht zu und mein (Hundefach)Wissen reicht dafür einfach nicht.

    Sie schreibt auch, das sie nichtsdestotrotz ihre Hunde so zu führen hat, dass niemand zu Schaden kommt. Aus diesem Grund hat sie sich schuldig bekannt und ihre Strafe bekommen.


    Und sie spricht die Medienhetze auch explizit an, die aufgrund weniger Fotos vom Elmo bei der Beutearbeit, veranstaltet wurde und in dem Zuge entschuldigt sie sich (hat sie vorher glaube ich nicht gemacht, aber meines Erachtens kann sie da auch gar nichts für) bei Gebrauchshundsportlern , die in diese Hetzjagd mit reingezogen wurden.

  • Holy shit - da können wir ja noch nachträglich heiß froh sein, dass unser (echtes) Rudel die Welpenzeit nicht damit verbracht hat, alle etwas lauteren Spaziergänger zur Strecke zu bringen. Geschweige denn die schreienden, manchmal sogar ballspielenden Kinder, die wir draußen auch regelmäßig trafen. Ein wahres Wunder, denn Hunde KÖNNEN ja eigentlich nicht anders!


    So jemand züchtet eine eh nicht ganz unproblematischen Rasse und hat selbst aus diesem Horror nichts gelernt?

  • Kluger Anwalt, der verhindert hat, dass die Halterin sich vor und während des Prozesses geäußert hat.


    Für den „Schrei“ der Joggerin als Auslöser gibt es außer der Rechtfertigung der Halterin keinen Anhaltspunkt, oder?

  • Puh schwierig. Da schwingt ja schon ne Menge „dem Opfer die Schuld geben“ mit. Die Joggerin war schließlich recht nah bei ihr und hat geschrien….. Finde ich sehr unglücklich formuliert ehrlich gesagt

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