Der "gefährliche" Hund Teil 3

  • Dieses Bäumchen-wechsel-dich Spiel kann einen ganz schwindlig machen.


    Der einen Beitrag wird mit Hirnklatschern gepflastert, weil jemand mal wieder gewagt hat zu sagen, dass nicht alle Hunde gleich gefährlich sind.


    Dann gleich im nächsten Beitrag ist man der Depp, weil man nicht selbstverständlich wusste, dass es Hunde gibt, die im Tötungsrausch durch wortwörtlich nichts aufzuhalten sind.


    Klar. Wer kennt das nicht. Absoluter Alltag jeden Hundehalters.


    Kann jedem passieren, wenn er sich nen Hund kauft. Hat man für den Fall der Fälle immer eine Machete zur Hand.


    Ich geh dann man in die Küche, den Wildschweinbraten für heut Abend richten.

    Da hängt noch das Gebiss des Jagdhundes dran, dass die Sau gefangen hat.


    Was natürlich den Preis für Wildbret erklärt.

    Wenn auf jeder Drückjagd pro erlegtem Stück entweder Tierarzt und OP-Kosten oder gleich ein neuer Hund fällig werden.

    Absolut alltäglich, rentabel und lohnend.

  • Nun ja, wenn du meinst das deine Definition von Artgerecht „DIE“ Definition ist, dann ist eine Diskussion auch sinnlos.

    Was meinst du denn wäre "meine" Definition von "artgerecht"?


    "Meine" Definition von "artgerecht", bzw. richtigerweise "arttypisch" ist ein "beschädigungsvermeidendes Verhalten", und diese Definition stammt aus der Verhaltensbiologie für Hundeartige.


    Tatsächlich geht es dabei um den Erhalt der eigenen körperlichen Unversehrtheit, ohne die ein Überlegen für einen Jäger nicht möglich ist.

    Daraus resultiert ein äußerst breit gefächertes, in weiten Teilen gerade im Hinblick auf innerartliche Konfliktlösungen ritualisiertes, Drohverhalten.


    Drohverhalten mit dem Ziel, einen Konflikt zu lösen, bevor es zu Beschädigungen kommt.


    Das ist der Grundsatz.

  • Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welcher Vehemenz Leute solche Sachen besser einschätzen wollen, als die betroffenen Lebewesen. Und mit welcher Vehemenz verleugnet wird, was nachweislich mit Körper und Psyche auch bei Menschen in extremen Situationen passiert.


    Dafür braucht es weder die Unterscheidung in Spezies noch Rasse. Als bedrohlich empfundene Situationen setzen ungeahnte Kräfte und Überlebensinstinkte frei. Dafür muss man weder bedenklich noch sonderlich krass sein. Ich hab schon mit gebrochenen Knochen weitergemacht als wäre nichts, hab mich auf Autopilot gewehrt und andere beschützt, bin nach schweren Stürzen aufgestanden und weitergefahren oder gelaufen, wurde von einem Hund angegriffen und hab "ordentlichen" Schaden angerichtet, Stunden später wurde ich darauf hingewiesen, wie viele und welche Treffer der Hund bei mir gelandet hat. Ich habe es schlicht nicht gemerkt, obwohl es sich um blutende Wunden und Brüche handelte. Keine Kratzer. Und das liegt weder daran, dass ich krass noch besonders bin. Das liegt an den Schutzmechanismen, die automatisch greifen.


    Da ist es doch nicht verwunderlich, dass ein Lebewesen Schmerz in so einer Situation nicht bewusst zuordnen kann. Wird aber wieder und wieder und wieder von Hunden erwartet und als Abart dargestellt, obwohl es auch Menschen betrifft.

  • Dann gleich im nächsten Beitrag ist man der Depp, weil man nicht selbstverständlich wusste, dass es Hunde gibt, die im Tötungsrausch durch wortwörtlich nichts aufzuhalten sind.

    Leg mir bitte keine Worte in den Mund. Danke!


    Wenn du nicht verstehst (nicht verstehen willst), was da erklaert wurde und das z.B. Lebewesen, die in gewissen Situationen keinen Schmerz spueren koennen, nichts ach-soooo-krass-seltenes sind, dann ist das nicht mein Problem.


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    Es scheint fast so, als braeuchten manche Leute es schon fast sich ueber die krassen Killerkoeter aufzuregen. Und das am besten mit ignorieren normaler Vorgaenge. So macht es vermutlich nochmal mehr Spass!?





    EDIT: Btw. 2023 wurde ein Schaeferhund mit 14 Messerstichen so massiv verletzt, dass er gestorben ist. Da hatten sich die Hunde ineinander verbissen. 14 Stiche heisst der Hund hat ebenfalls nicht sofort losgelassen. Huch.. :roll:

  • gilt aber doch nicht im Bereich Beute?


    Wenn ich in einer kampfhandlung bin

    Und los lasse räume ich dem Gegner/der Beute

    Einen Flucht oder Angriffs Vorteil ein

    Zeit für eine Nutzen Risiko Berechnung habe ich nicht

    Die Wahl habe ich doch schon beim Angriff getroffen


    Und das ganze gilt für mich zumindest für

    alle Lebewesen die Beute Greifer sind


    Und was ist ein Hund?

    Für mich zu allererst ein beutegreifer

  • Also die Wirkung von Adrenalin (und das dürfte ein Hund der sich gerade in einem anderen Hund verbissen hat reichlich im Blut haben) ist unter anderem, dass die Schmerzwahrnehmung runter gesetzt wird. Unabhängig erstmal ob das eine "krass auf Schmerzunempflindlichkeit gezüchtete Rasse" ist oder sonst ein Hund oder Mensch oder ein anderes Tier. Das ist jetzt wirklich nichts extrem ungewöhnliches, was nur bei Sokas vorkommen kann.

  • Naja, wurde ja auch schon viele Seiten lang. Da kommt ja nie was raus. Man kann da wohl auch nicht auf einen nenner kommen, muss ja nicht sein. Es eht auch eher darum, was man persönlich akzeptabel findet und was nicht.


    Solche Aussagen:

    dürfte doch langsam klar sein, wie diese Art Hund tickt, wo die Problematiken liegen.


    wundern mich aber doch. Wenn "diese Art Hund" so "tickt" - also keine Ausnahme - dann finde ich das besorgniserregend.




    Was sind denn "andere Hunde"? Ich frage ja immer wieder danach, ob jemand verlgeichbare Vorfälle mit anderen Rassen kennt und welche.

    Schäferhunde, ja.

  • Also die Wirkung von Adrenalin (und das dürfte ein Hund der sich gerade in einem anderen Hund verbissen hat reichlich im Blut haben) ist unter anderem, dass die Schmerzwahrnehmung runter gesetzt wird. Unabhängig erstmal ob das eine "krass auf Schmerzunempflindlichkeit gezüchtete Rasse" ist oder sonst ein Hund oder Mensch oder ein anderes Tier. Das ist jetzt wirklich nichts extrem ungewöhnliches, was nur bei Sokas vorkommen kann.

    Ja nun

    Auch beim Opfer dürfte ja Adrenalin frei werden

    Und die schreien vor Schmerz und Angst

  • Ich denke, man kann zumindest festhalten, dass es beides gibt.


    Die Schmerzausschaltung im "Schock", bzw. Adrenalinrausch. Also wenn es um Leben und Tod geht und der eigene Körper sich vor dem Schmerz schützt, um, wie schon erwähnt, nicht handlungsunfähig zu sein.


    Auf der anderen Seite gibt es aber auch die genetische, angezüchtete Schmerzresilienz.

    Ein "Wildtier" zum Beispiel möchte sich in der Regel ja nicht gern in unnötige Gefahr begeben oder getötet werden. Kein Wunder also, dass viele Kämpfe innerhalb einer Art hier eher in dem Bereich "Kommentkämpfe" liegen, wo eben viel Schau und Krach dazugehört, aber am Ende man relativ unverletzt den Kürzeren zieht. Alles andere wäre ja auch wortwörtlich "Selbstmord" und eher ein sehr großer Nachteil für das Individuum.


    Und gerade bei den "Kampfhunden" wurde doch gewissermaßen in der Selektion genau dahin geshiftet, dass diese Hunde über den Schmerz hinweg und ungeachtet eines normalen Selbsterhaltungsstreben "bis zum Ende kämpfen". Oder nicht?

    Ich würde jetzt erstmal nicht sagen, dass das so ganz generell als "normales" Verhalten interpretiert werden kann.
    Ich möchte jetzt hier keine Links zu Hundekämpfen teilen, habe aber mal die ein oder andere Reportage und Clips gesehen, und ich finde diese Hundekämpfe sind ja doch sehr weit entfernt von einem normalen Hundeprügelei.

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