Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 13
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Und besteht nicht die Möglichkeit, das einfach "auszusitzen"?
Kommt vielleicht auf den Hund an.
Bei Brodie (auch Hütehund) hat Aussitzen nie was gebracht. Die sind nämlich verdammt ausdauernd und steigern sich eher weiter rein.
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Und besteht nicht die Möglichkeit, das einfach "auszusitzen"? Wenn ihr euch im Auto Oropax in die Ohren steckt, Musik aufdreht, vielleicht ist das ja dann einfach nur eine Frage der Gewohnheit.
Oder lässt er sich mit irgendwas ablenken, Kausachen zum Beispiel?
Warum? Vor allem bei Hunden die Willenskraft mitbringen und durchhalten sollen? Damit man sich dann besser fühlt? Wenn man solche Hunde anschafft, dann sollte man keinen Klemmer damit haben, Grenzen zu setzen. Von Anfang an. Dann brauchts nämlich nicht viel.
Was soll daran gesund sein, den Hund so rumstressen zu lassen für nichts und wieder nichts?
Was tatsächlich sein kann, ist, dass die Fahrten im Auto sehr kurz ausfallen und immer "für die Hunde" stattfinden und das haben solche Rassen in Bezug aufs Erregungsniveau natürlich Ruckzuck drin und entsprechend belegt sich das Autofahren. Die fahren idealerweise mit, ohne, dass groß was passiert. Einkaufen, Hundeplatz ohne Trainingsfokus, Grundgehorsam erstmal festigen bevor es ans Vieh geht, Kaffee und Kuchen bei Schwiegermutter OHNE dass der Welpe/Junghund im Fokus steht und Ersatz-Enkelkind ist (kann gerne 9 von 10x im Auto warten). Aber hier ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen, da bringts ja nichts sich über den Aufbau zu unterhalten. Den Aufbau von Erregungslagen in der Präge- und Jugendphase sollte man bei solchen Hundetypen immer bedenken.
mogambi fährt er denn in einer Box oder im Kofferraum mit? Falls noch nicht versucht, würde ich daheim, drinnen eine Box aufbauen in der er zur Ruhe kommt und dann nach und nach mit der gleichen Box im Auto weitertrainieren. Zuerst nur daheim, evtl auch in der Box füttern und dann langsam steigern. Zuerst Box offen, dann mal Box zu, Auto nur starten usw...
Da bin ich ja mittlerweile echt allergisch. Warum eine Box? Man kann solchen Hunden einfach vermitteln, was erwünscht ist und was nicht. Und dazu sollte man bei der Anschaffung solcher Rassen einfach bereit sein. Dann sind das tolle Hunde! Die sind aber nichts dafür, wenn man sich selbst nicht sicher ist und vermeidet, den Hund zu führen.
Ich würde da ganz deutlich abbrechen.
Schwarz weiß ist Grade bei solchen Hunden idR einfacher aus den bereits genannten Gründen von WorkingDogs statt das zu versuchen zu umschiffen über Kaukram etc.
Aus Interesse - wie?
Das kommt drauf an. Idealerweise baut man beim Welpen ein Abbruchsignal auf, führt das in der jugend fort und dann hat man ne Basis, für die man erstmal wenig gebraucht hat. Kommt einfach auch drauf an, wie der Hund vorher gearbeitet wurde und an welcher Schraube man drehen muss.
Im Gegensatz zu den Gebrauchshunden erlebe ich Hütehunde zwar als willensstark und zielstrebig, aber als sensibler, weicher und nachtragender gegenüber Maßregelungen. Sowie kopfloser in der Erregungslage mit viel mehr Neigung zu Übersprungshandlungen und Nervenflattern Nun kann aber muss das ja so nicht auf den Rüden zutreffen. Die Frage ist ein wenig, ob der Hund den Abbruch mit der Person oder weniger mit der Person in Verbindung bringen soll. Bei so nem Sprühalsband hast auch ganz schnell, dass der Hund das mit dem Halsband verknüpft. Ähnlich wie bei Wasserflasche und co. Das KANN gut sein, bei Hunden die sich sehr schnell so richtig meidig gegenüber ihren Menschen werden.
Genauso gut kann es besser, dass der Rüde lernt, die Korrektur mit den Menschen zu verbinden und nicht mit irgendeinem Hilfsmittel.
Sprühhalsbänder arbeiten ja über einen Schreckreiz, an den sich Hunde ja schnell gewöhnen. Ich denke damit das dauerhaft wirkt, muss der Hund schon sehr schreckhaft und unsicher aufgestellt sein.
Hier gehört eine fähige Person dran! Die auch mal beleuchtet, was da bislang überhaupt gearbeitet und empfohlen wurde. Kleine Anekdote, bei meinem ehemaligen Hütehund (hab ich als Problemhund übernommen) wurde zum Beispiel empfohlen, den Hund immer daheim zu beschäftigen, weil sie draußen ja so aufgeregt und zu abgelenkt sei. Resultat war ein Hund der daheim gar nicht mehr zur Ruhe kam und im dauerhaften Arbeitsmodus war mit Schlafmangel und was daraus so resultiert. Weil so ein Hütehund muss ja ausgelastet werden und müde werden, war die Argumentation des Trainers. Die Problematik schaukelte sich daheim dann so richtig hoch und man muss heute noch extrem drauf achten, dass sie zuhause einfach nur auf ihrem Platz ruht und man bloß nicht anfängt, sie gutgemeint beschäftigen zu wollen durch tricksen, Suchspiele oder sowas. Dann fällt sie sofort ins alte Verhaltensmuster zurück. Die lässt sich auch wunderbar dadurch laut machen, dass man häufig zum Gassi Kurzstrecke fährt und das Verhalten dann bestätigt. Wenn sie bei mir so war, gabs nen Anschiss und danach konnte sie im Auto bleiben, ich bin dann umgedreht oder nur mit den anderen gegangen. Hab die Hunde aber generell viel mit auf fahrten, wo für die gar nichts passiert.
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Ich kenne einige AAH, hab auch gar nicht gegen AAH
Kann mal jemand für die Nicht-Erleuchteten sagen, was AHH ist?
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Ich kenne einige AAH, hab auch gar nicht gegen AAH
Kann mal jemand für die Nicht-Erleuchteten sagen, was AHH ist?
Altdeutscher HüteHund
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Einen AH über aussitzen erziehen zu wollen, halte ich für sehr optimistisch.
Mal was anderes: Erinnert sich wer an mein Treppenhaus-Problem? Da hatte ich meinem Hundekind vor einigen Monaten beigebracht panisch zu werden.
Dann hat der schlaue Border Collie das sofort auf alle Türen, die in Gebäude führen ausgeweitet und zusätzlich noch wechselnde Bodenbeläge dazu genommen.
Ich habe versucht es "schön' zu füttern und spielen. Das führte dazu, dass Fleek sich sofort umsah, wenn wir in passender Umgebung waren und ich belohnt oder mit ihr gespielt habe. Selbst andere Dinge konnte ich irgendwann also nicht mehr über Belohnung trainieren.
Also schaltete ich um und habe sie einfach ohne Tamtam über die Schwellen und Bodenwechsel am Geschirr drüber geschliffen. Das sah wirklich erbärmlich aus. Anfangs habe ich immer drauf geachtet, dass uns keiner dabei sieht.
Es brauchte nicht lange und plötzlich konnte sie wieder selbst laufen. Zwar immer noch Mal mit einem kurzen Zögern, dann aber drüber bzw. durch.
Am Dienstag bin ich dann durch ein Treppenhaus von einem Parkhaus, das eigentlich die "Supergau-Optik" hat. Inklusive dicker Stahltüren. Ich habe selbst gar nicht mehr an unser Problem gedacht, weil ich tatsächlich wo hin musste. Sie ist einfach mitgegangen.
Also manchmal hilft "da muss er durch" sehr wohl. Und das Training Mal für eine Weile auf Eis legen, ich hatte nämlich die letzten Wochen keine Zeit dafür.
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Also schaltete ich um und habe sie einfach ohne Tamtam über die Schwellen und Bodenwechsel am Geschirr drüber geschliffen.
Es brauchte nicht lange und plötzlich konnte sie wieder selbst laufen.
Kommt mir bekannt vor.
Mit ca. einem Jahr hatten wir das Thema, dass man plötzlich keine Treppen mehr laufen konnte. Also, unsere offene Treppe und alle Treppen draußen schon, nur Treppen in anderen Häusern nicht mehr. Nicht mal geschlossene und nicht mal, wenn die mit super rutschfestem Filzteppich bezogen waren.
Da half auch wochenlanges Üben mit Belohnen und viel Geduld nicht weiter. Was dann sehr schnell funktionierte war, den Hund einfach bis zur Mitte der Treppe zu tragen, dort abzusetzen und die Treppe ganz selbstverständlich ohne ihn weiter zu gehen. Auf einmal konnte man wieder alle Treppen selbstständig laufen
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Also schaltete ich um und habe sie einfach ohne Tamtam über die Schwellen und Bodenwechsel am Geschirr drüber geschliffen. Das sah wirklich erbärmlich aus. Anfangs habe ich immer drauf geachtet, dass uns keiner dabei sieht.
So regele ich bei meinem auch vieles
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Ich hab anfangs, wenn er ein Problem hatte, auch unbewusst eine größere Sache draus gemacht, als es eigentlich im Ursprung mal war
. Hat dazu geführt, dass er, wenn er gemerkt hat, dass ich ihm was schön füttern oder schön spielen will, direkt guckig wurde und stehen geblieben ist oder den Rückwärtsgang eingelegt hat
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Ich musste ganz schön gegen mich gehen, aber es gibt Situationen, die ich ihm einfacher machen kann, wenn ich einfach mit ihm dadurch gehe, indem ich ihn „schiebe“ oder am Geschirr packe und dadurch zwinge
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Sieht bekloppt aus, aber danach ist das in der Regel kein Thema mehr
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Ich hab mittlerweile auch raus, dass es für ihn einfacher ist, wenn er am Stall warten soll oder sonstwo, wenn ich ihn festbinde. Leine fest, Hund liegt
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Abgeleint habe ich immer diskutiert oder er hat gewimmert
. Angeleint liegt er auch mal ne ne halbe Stunde rum, während ich mit den Pferden an ihm vorbeigehe oder mit der Schubkarre ankomme. Abgeleint ist das meist ein großes Drama mit immer wieder auf den Platz schicken
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Seit ich das kapiert hab, läuft es bei uns noch entspannter und er kann auch teilweise ohne Leine super warten
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Das führte dazu, dass Fleek sich sofort umsah, wenn wir in passender Umgebung waren und ich belohnt oder mit ihr gespielt habe.
Ich lese immer wieder gespannt mit wenn du von dir und deinen BC erzählst und merke dabei jedesmal wie verloren ich mit so einem intelligenten Köterli wäre
Aber das hat Ruby tatsächlich auch gemacht und ich hab niemals damit gerechnet dass meine Bulldogge zu so argen Verknüpfungen fähig ist, hat eeeewig gedauert das wieder rauszubekommen und einfach Augen zu und Durch ist bei unserem Problem ja leider nicht zielführend gewesen (aber mal Abstand vom Training zu nehmen und nur Management zu betreiben sehr wohl)
Ich hab mir die Belohnung draußen echt zerschossen ähnlich wie du es beschreibst und musste da komplett bei Null anfangen bei ihr, noch heute wird sie starr wie ein Brett wenn ich mal das "falsche" Lobwort sage, den Rückruf hab ich mir so natürlich auch versaut und bin grad dabei den wieder mühselig aufzubauen.
Es ist Wahnsinn wie Hunde Dinge verknüpfen und wie komplex Lernverhalten ist.
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Ich sag mal so: Mein Vorteil ist, dass ich mittlerweile nicht mehr all zu lange in die falsche Richtung gehe. Heißt: Mir ist recht schnell aufgefallen, dass es sich so entwickelt und dann habe ich es dann eben recht schnell beendet.
Streng genommen habe ich sogar mehrere Wege über Belohnung ausprobiert. Zuerst Free-Shaping nur über Futterbelohnung und Wertigkeit vom Futter. Da war schon zu merken, dass sie "guckiger" wurde, je besser die Belohnung war. Und sie hat recht schnell gar nicht mehr gefressen. Sie ist eigentlich so ein Modell Labbi! Also dachte ich, ich spiele sie einfach da durch, weil sie beim Spielen ohne viel Aufwand richtig abgeht und wie irre im Spielzeug hängt. Also auch recht hoch erregt ist. Aber selbst das wurde dann wie erwähnt ganz schnell zum Signal, dass man sich jetzt sofort umgucken muss, in welche Hölle Frauchen einen damit zerren will. Bei diesen beiden Varianten habe ich es auch genutzt, wenn coole, ältere Hunde anwesend waren, die einfach durch oder drüber gegangen sind. Das hat schon einen Tick geholfen - sie hat denen auch sehr genau zu geguckt und fand es sichtbar "voll krass", dass die danach noch lebten.
Insgesamt waren das so vier, fünf Trainings, mehr nicht. Dann habe ich umgeschaltet.
In der Phase mit dem "Schleifen" habe ich dann drauf geachtet, dass sie entspannter wurde, wenn wir gegangen sind, wenn das möglich war. Also zum Beispiel durch die Schiebetür von der Bankfiliale, drin rumgestanden bis sie keine Fluchtversuche mehr gemacht hat und an lockerer Leine bei mir stand, dann raus etc ... Auch das habe ich wenige Male gemacht, aber da fiel sichtbar der Groschen bei ihr. Sie fing bei den nächsten Ausführungen dann an um mich herum im Leinenradius zu erkunden. Was ich nicht belohnt habe, nix, denn dann hätte sie sofort wieder gesagt: "HA! Es ist doch die Hölle!" Sie ist halt auch unheimlich schnell im Verknüpfen.
Sie ist vom Grundgerüst ein recht "stabiler" Border Collie. Wo sie sich auskennt, was sie kann, da bewegt sie sich sehr selbstbewusst und kann da einiges an sich abprallen lassen. Ganz anders als mein Butterblümchen Aina. Mit der hätte ich so wohl nicht vorgehen können, wenn wir so ein Problem gehabt hätten.
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Jin ist früher die Agi-Wippe wie eine Irre gerannt - und hat häufig genug Flugwippen produziert (also Absprung am Kippunkt) und fand das auch noch lustig. Dann hat sie beim Training ihrem Hundefreund dabei zugesehen, wie dieser ganz zögerlich über die Wippe ist und deutlich ein Problem damit hatte. Seitdem hat Jin ein Problem mit der Wippe. Dass sie seitdem x Hunden zugeschaut hat, die die Wippe problemlos und mit Begeisterung nehmen, ändert nichts daran.
Ja, wir sollten niemals die Beobachtungsgabe und die Verknüpfungen unserer Hunde unterschätzen.
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