Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • Man muss aber auch so fair sein und sagen, dass die ganze DNA Profil Geschichte auch erst ma ihre Zeit brauchte , um auf das heutige Level zu kommen.

    Nicht alle Züchter kennen sich damit aus. Nicht alle in einem Vorstand eines RVs kennen sich damit aus. Noch lange nicht alle sind so gut informiert oder in RVs die innovativ Vorstände haben.

    Genau deswegen wird ja Feragen ab ca. Mai ein Infos Seminar für Züchter und Zuchtverbände anbieten.

    Es dauert seine Zeit, eine grosse Masse auf ein bestimmtes Info Level zu bringen. Dass das der Zeit hinterher hinkt ist normal.

    (Trotzdem macht es mich fast irre, wie träge uns RV ist. Ich könnte die mit der Stecknadel pieksen)

  • Murmelchen

    Ähm — weil ich als Käufer eine qualifizierte Kaufentscheidung treffen möchte. Dazu gehört zumindest die Info, dass dann wohl die Papiere das Geld nicht wert sind, auf dem sie stehen.

    In 20 Jahren gibt es dann wohl gröhlendes Gelächter, weil ein 2000er Rüde nur auf dem Papier existiert?

    Und soetwas würde nie nicht zum persönlichen Vorteil passieren? In einem RZV der nicht offiziell zum Vorteil der Rasse handeln „kann“?

  • Nochmal was anderes -

    So oft wie ich mittlerweile in Deutschland höre " hm ja der Hund hat bisschen Angst vor Autos / LKWs/ Menschen/ Untergründen/ neue Umgebung/ Geräuschempfindlichkeit" da würd ich mir wünschen das hier mal härter durchgegriffen und selektiert würde.

    Rasseübergreifend.

    Find ich nicht mehr normal was mittlerweile bei zich Rassen inkl Gebrauchshunden als normal gesehen wird was eigentlich nicht normal ist und niemals in die Zucht gehört oder produziert gehört hätte.

    Weniger " mach ich alles aus Herzblut" sondern professionell mit Hirn wo weniger kaputte ( physisch wie psychisch) Hunde rauskommen und entsprechend Konsequenzen gezogen werden wenn es mal so ist weil man weniger emotional daran geht.

    Allein das ist ein Grund warum ich die Welpenpreise vielfach " abenteuerlich" finde .

    Aber wird ja gezahlt.

  • Murmelchen

    Ähm — weil ich als Käufer eine qualifizierte Kaufentscheidung treffen möchte. Dazu gehört zumindest die Info, dass dann wohl die Papiere das Geld nicht wert sind, auf dem sie stehen.

    In 20 Jahren gibt es dann wohl gröhlendes Gelächter, weil ein 2000er Rüde nur auf dem Papier existiert?

    Und soetwas würde nie nicht zum persönlichen Vorteil passieren? In einem RZV der nicht offiziell zum Vorteil der Rasse handeln „kann“?

    Wieso wundert es mich nicht, dass du 1. unterstellst, der Kaeufer wuerde keine Info bekommen und 2. meinst, die Papiere seien nix Wert.

    Wenn du ernsthaft glaubst, die Abstammung von Mulder (oder irgendeinem anderen Rassehund) sei bis ganz an den Anfang 100%ig korrekt, dann tu das.

  • Der SV hat doch zumindest wenigstens AKZs als Pflicht die rassetypisch sein müssen oder nicht mehr?

    Wäre das in anderen RZVs so uiuiui gäbe es auf einmal wenig Würfe oder überhaupt zugelassene Hunde |)

    Ganz so konkret leider nicht mehr. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit der Basiszucht (einmaliger Wurf, BH reicht) und die Körung ist ja auch eher freundlich gestaltet. Außerdem wurde die Möglichkeit der AKZ erweitert auf sowas wie Obedience und Agility.. Die Papiergestaltung ist an der Stelle etwas komplexer, gängig sind aber die roten Papiere aus Kör- und Leistungszucht für die Population der HZ und der LZ. Die vollste Ausstellungsklasse ist neben der Junghundklasse (anderswo Zwischenklasse) auch immer noch die Gebrauchshundklasse. In wie fern dort die Zulassung angepasst wurde, kann ich nicht sagen. Ab einem bestimmten Alter ist dort aber nur noch ein V möglich, wenn der Hund gekört ist. In der Junghund oder Offenen Klasse gibt es generell maximal ein SG.


    Bei manchen Rassen kann man halt nicht mitreden, wenn man nicht mit dem Zuchtgeschehen vertraut ist. Und grade bei Malinois ist das schon alles etwas komplizierter.

    Wenn man mal nachhorcht, dann hört man schnell was bei diversen Rassen mal getrickst und eingekreuzt wurde.

    Ich empfinde das alles nicht als Drama, hab aber auch nichts dagegen, Doodle zu züchten. Viele Einkreuzungen befürworte ich auch oder finde die Theorien dahinter interessant. Mir ist zum Beispiel ein Züchter bekannt, der Malinois und Bulldog/Pit kreuzt. Natürlich auch ohne Papiere.

  • Da bin ich ganz bei Dir. Weniger Extreme wären in jeder Hinsicht wünschenswert. Nur, wie willst Du das beim eh schon meist viel zu kleinen Genpool und eben der - auch von offiziellen Stellen aktiv ermutigten - Forderung nach der netten, kleinen Hobbyzuchten mit einer bis maximal zwei Hündinnen hinkriegen?

    Die Crux ist halt, dass ein 'grosser' Züchter heutzutage sofort als Vermehrer abgestempelt wird. Oft genug stimmt das ja leider auch oder entwickelt sich irgendwann trotz anfänglich hehrer Ideale dahin. Um aber eine tatsächliche Veränderung zu bewirken und einen Typ zu entwickeln und zu festigen - und damit meine ich eher das Verhalten denn einen bestimmten Phänotyp - wäre halt wirklich eine Zucht im grösseren Stil fast unumgänglich. Dazu kommt die Frage, was man mit den Hunden macht, die das Zuchtziel nun leider verfehlt haben. Früher war das sehr einfach, zumal es ja sogar Regelungen gab, wieviele Welpen eine Hündin überhaupt aufziehen durfte. Heute ist das - völlig zurecht - nicht mehr erlaubt. Den 'Ausschuss' wird es aber trotzdem geben. Eine 'perfekte' Zucht existiert nicht. Wie lösen wir dieses Problem?

    Ich sehe die Crux übrigens nicht bei der Familienhundezucht: einen gesunden, im Wesen gefestigen, familientauglichen Allrounder zu züchten ist mindestens(!) genauso schwierig, wie einen Spezialisten zu produzieren. Mir wären in erster Linie physisch und psychisch gesunde Hunde wichtig, welche die Aufgabe erfüllen können, für die sie heute (und nicht laut irgendeinem Mythos oder einer längst vergangenen Zeit von vor 200 Jahren) geschaffen wurden.

    Auch wenn das keiner gerne hört: Hunde, so wie wir sie halten, sind Luxus, Statussymbol und reine Liebhaberei. Völlig egal, wie häufig hier im Forum das Modewort 'Gebrauchshund' wiedergekäut wird: wer nicht gerade im Diensthundebereich oder mit der Viehhaltung sein täglich Brot verdient, hält seinen Hund erst einmal als Hobby. Und genau das ermöglicht die Phantasiepreise, welche manche Menschen bereit sind für einen 'echten' Vertreter dieser oder jener Sorte zu bezahlten: weil es häufig überhaupt nicht um den Inhalt, sondern viel mehr um den Mythos drumherum geht. Bezahlt wird also die Story,die Aura, mit der man sich, wenn man einen derartigen Hund an der Leine führt, schmücken kann.

  • Nein, Zucht verfolgt einfach ein Ziel und im großen Maßstab kann man weitaus besser züchten, als mit 1 oder 2 Hündinnen.

    Keine Ahnung, wieso das im Hundebereich so verbreitet ist, aber mit wenigen Hündinnen betreibe ich maximal Erhaltungszucht und habe weitaus weniger Erfahrung was das Thema Verpaarungen, Geburt und Aufzucht angeht.

    Zumindest bei "meiner" Rasse (Golden Retriever) fühle ich mich wohler bei Züchtern, die keine "besonderen Zuchtziele", sondern die Erhaltung der Rasse im Auge haben.

    Dass durch die "Wenigzüchter" der Genpool mindestens nicht noch weiter verkleinert wird, dass die gesundheitlichen Standards eingehalten werden, dass ich weiß, was ich von einem Züchter bekomme - nämlich einen Golden, wie er im Rassestandard beschrieben wird - ist genau das was ich will.

    Es sind doch oftmals gerade die menschlichen Vorlieben, die zu Extremen (im Gebäude und/oder im Verhalten) führen, und zumindest an die Randbereiche des Rassestandards führen, wenn nicht sogar darüber hinaus.

  • Man muss das jetzt doch nicht wieder zu den gewohnten Grabenkämpfen ausarten lassen.

    Mir war klar, dass in den Vereinen viel gemauschelt und gemeiert wird... aber das Ausmass erschüttert mich doch.

    Nicht nur, dass es gemacht wird - noch viel mehr, dass es notwendig ist.

    Dass da gewisse Zweifel an der ethisch-moralischen Überlegenheit der VDH-angehörigen Vereine über den Rest der Hundewelt aufkommen, ist doch kein Wunder.

    Danke für die offenen Worte. Die Tatsache, dass es eurer Meinung nach bei anderen Rassen genauso läuft, macht es nicht besser. Es macht das Gesamtbild umso verstörender.

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