Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • Dann ist das ganze Rasseclub gedöns für‘n Ar***

    und man kann sich die Mehrkosten inklusive des Affenzirkus mit den Ausstellungen getrost sparen.

    So gesehen kann ich dann jeden Käufer und auch jeden abtrünnigen Züchter verstehen, der sich das erspart.

    Für Röntgen, Gentests, n‘ Blick auf die Eltern und ins Welpenzimmer braucht’s keinen Verband.

    Und auf viel mehr kann man sich ja — da hast du völlig Recht! — bei nem Hund mit Papieren auch nicht mehr verlassen.

    Da wir bei Preisen sind:

    Wenn ich ein Dressurpferd oder Springpferd kaufe, krieg ich ab 3000€ ein Fohlen

    — mit bis in Schwerste Klasse erfolgreichem Vater, Mutter mit Leistungsnachweis

    — obwohl ne Stute pro Jahr nur EIN Fohlen hat

    — und der Verband nimmt standardmäßig eine Genprobe bei Ausstellung der Papiere

    Ach ja, und man darf sogar über den Preis verhandeln, ohne dass es Majestätsbeleidigung ist.

    Nur mal so als Realitäts-Check Hundezucht-Insider versus Rest der Welt.

  • Hier wird der Eindruck vermittelt als wäre die ganze Rassehundezucht Betrug und das ist Unfug.

    Nur weil bei manchen Gebrauchshunden vor 4 Generationen betrogen wurde, heißt das nicht, dass alle Gesundheitstests falsch oder unzuverlässig sind.

    Für die Gesundheit sind eh die letzten drei Generationen besonders ausschlaggebend, danach sollte man sowieso vieles testen lassen, selbst wenn der Hund nach Stammbau frei ist.

    Für Leistung mag es für manche interessant sein zu betrügen, aber bei den normalen Familienhunden hat man davon nix und entsprechend ist der Bereich nicht betroffen.

    Der VDH hat trotzdem viele laxe Regeln, aber deswegen sucht man sich ja auch einen strengeren rassespezifischen Verein.

  • Für Leistung mag es für manche interessant sein zu betrügen, aber bei den normalen Familienhunden hat man davon nix und entsprechend ist der Bereich nicht betroffen.

    Wieso?

    Wenn die Abstammung nicht die ist, die in der Ahnentafel steht, nützen auch die ganzen Röntgenbilder und gesundheitlichen Tests bei den Vorfahren nichts. Die sind dann ja gar nicht mit dem Hund verwandt.

  • Gesundheitstests

    Von denen war auch nicht die Rede (nur kurz von mir), sondern von der Abstammung.

    Bei gefaelschten Gesundheitsergebnisssn waer ich z.B. alles andere als entspannt!

    Und da kenne ich aber auch Fälle, da haben VDH Züchter betrogen um für den Hund die Zuchtzulassung zu bekommen mit nem Hund der wegen gesundheitlicher Probleme keine Zulassung bekommen hätte. Allerdings sind die mir konkret bekannten Fälle keine Gebrauchshundzüchter sondern züchten Begleithunde.

  • Ja, ich kenne auch Faelle im Begleithundebereich. Und ich kenne auch Faelle (Gebrauchshunde), bei denen Hunde mit schlechten Ergebnissen ganz offiziell die ZZL bekommen haben, weil die ZO es nicht verbietet.

    Aber das ist fuer mich was ganz anderes als das offene Geheinmis mit der anderen Abstammung.

  • Ich sehe die Crux übrigens nicht bei der Familienhundezucht: einen gesunden, im Wesen gefestigen, familientauglichen Allrounder zu züchten ist mindestens(!) genauso schwierig, wie einen Spezialisten zu produzieren.

    Was genau meinst du in den Kontext Familienzucht mit einem Spezialisten?

    Ich persönlich finde die Anforderungen gesund, wesensfest und familientauglich nämlich nicht sonderlich schwer, eher absolute Basics... Wenn man den Karren nicht übelst gegen die Wand gefahren hat, weil man auf die falschen Dinge geachtet hat und dann mit einem problematischen Genpool neu anfangen muss, versteht sich.

    Ich meine das schreiben sich zB fast alle JGHV Rassen auf die Fahnen. Gesund und wesensfest sowieso, aber explizit eine Familientauglichkeit eben durchaus auch, erst recht wo der Zwinger zunehmend aus der Mode kommt. Und das erfüllen die Hunde auch fast alle (klar, etwas Ausschuss gibt es immer) und dabei liegt das züchterische Augenmerk da ja ganz wo anders.

    Auch wenn das keiner gerne hört: Hunde, so wie wir sie halten, sind Luxus, Statussymbol und reine Liebhaberei. Völlig egal, wie häufig hier im Forum das Modewort 'Gebrauchshund' wiedergekäut wird

    Wachhunde, emotional support dogs, Sporthunde, Sportbegleiter Hunde, Rettungshunde usw.

    Klar, das hat jetzt nicht den Stellenwert von den richtigen Arbeitern, aber unter die "nur zum Liebhaben, Deko, Statussymbol da"-Hunde würde ich dir auch nicht einordnen. Sie erfüllen einen Zweck, sie helfen dem Menschen auch.

    Und Gebrauchshund ist ein ziemlich altes Wort.

  • Für Leistung mag es für manche interessant sein zu betrügen, aber bei den normalen Familienhunden hat man davon nix und entsprechend ist der Bereich nicht betroffen.

    Unsinn

    Auch mit Welpen und Zuchthunden bei den Beglethunderassen lässt sich Geld machen.

    Und leider ist es oftmals tatsächlich so, dass der Grund zum Betrügen da einfach emotional ist und man seinen wundervollen Hund in die Zucht bringen möchte, weil der böse Verein nicht sieht, wie toll der ist.

    Und dann gibt es da noch Leute wie einen Dr Kammerer, der ein ganzes Manifest geschrieben, verbreitet und beworben hat (das in manchen Kreisen auch heute noch hochgehalten wird), um zu beweisen, dass HD nicht erblich ist, weil er die Zuchtzulassung seines HD kranken Setters durchbringen wollte.

    Bei Betrug geht es deutlich öfter um das Ego des Menschen, der dahinter steht, als um tatsächlich greifbare Dinge.

  • Zumindest bei "meiner" Rasse (Golden Retriever) fühle ich mich wohler bei Züchtern, die keine "besonderen Zuchtziele", sondern die Erhaltung der Rasse im Auge haben.


    Dass durch die "Wenigzüchter" der Genpool mindestens nicht noch weiter verkleinert wird, dass die gesundheitlichen Standards eingehalten werden, dass ich weiß, was ich von einem Züchter bekomme - nämlich einen Golden, wie er im Rassestandard beschrieben wird - ist genau das was ich will.


    Es sind doch oftmals gerade die menschlichen Vorlieben, die zu Extremen (im Gebäude und/oder im Verhalten) führen, und zumindest an die Randbereiche des Rassestandards führen, wenn nicht sogar darüber hinaus.

    Wir haben so viele Hundetypen und Haltungsarten, der eigene Maßstab ist einfach nicht das, was allumfänglich Maßgebend ist.

    Nehmen wir doch mal das Beispiel der Herdenschutzhunde, wo die Welpen bereits auf Nutzvieh geprägt werden und ganz, ganz anders Aufwachsen müssen und gehalten werden, als es für Begleithunde der Maßstab ist.

    Selbstverständlich gibt es auch Rassen, bei denen eine gut organisierte Erhaltungszucht völlig ausreichend ist. Erhaltungszucht wird allerdings keine Veränderungen hervorrufen, das sagt ja schon der Name.

    Wie die Genetik aussieht, sagt uns ja die Forschung und da ist die Zuchtbasis einiger augenscheinlich gesunder Rassen ja durchaus problematisch.

  • Naja, Hundezucht im Verein dient ja nicht dazu, den Käufermarkt bestmöglich zu bedienen, sondern die eigenen Vereinsziele zu erfüllen und ein Zuchtbuch mit Prüfungen und Ausstellungen zu führen, ein Vereinsleben zu haben, zu vergleichen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Sonst kann man sich den ganzen Kram doch eh sparen. Nur für den Einhalt der Tierschutzhundeverordnung reicht ja das Veterinäramt oder man denkt sich irgendwelche Zertifikate aus und dann kann jeder sein eigenes Süppchen kochen.

    Wenn man die ganze Veranstaltung sowieso als Affenzirkus ansieht, dann steht einem doch frei, einfach von irgendwo einen Welpen zu holen und gut ist. Wenn man sportlich und wesenstechnisch geringe bis keine Ansprüche hat und es einem nur um die Gesundheit geht, dann ist es letztendlich doch auch egal, in wie fern die Elterntiere irgendwelche Leistungsprüfungen abgelegt haben oder irgendwo vorgestellt werden.

    Ich jedenfalls wäre nicht bereit über einen Welpenpreis zu verhandeln, wenn der Käufer das, was von mir betrieben wird sowieso als unnötigen Zirkus betrachtet.

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