Hund abgeben, ja oder nein? Ich weiß nicht weiter..

  • Guten Tag ins Forum,

    ich bin Luca, 28 Jahre alt und habe mir vor zwei Monaten zusammen mit meiner Partnerin einen Lagotto Romagnolo Rüden, unseren Pelle, zugelegt. Pelle ist mittlerweile fast fünf einhalb Monate alt und lebt zusammen mit uns in einer 5-Zimmer Wohnung am Niederrhein. Meine Partnerin hatte zuvor keinen Hund, sondern einen Kater, der die letzten Jahre aber in ihrem Elternhaushalt gelebt hat und im vergangenen Sommer verstorben ist. Ich bin quasi mit Hunden aufgewachsen, da meine Eltern seitdem ich 15 bin stetig Hunde hatten und mittlerweile auch seit mehreren Jahren erfolgreich züchten (keine Lagotto). Der Impuls sich einen Hund anzuschaffen, kam aber tatsächlich von meiner Partnerin. Ich hielt am Anfang nicht viel bis gar nichts von der Idee, da ich wusste, wie viel Verantwortung man für das Tier hat und dass es letztendlich auch eine Umstellung in vielerlei Dingen bedeuten würde. Ich hielt sehr lange dagegen, vor allem da ich ca. 41 - 45 Stunden im Durchschnitt in der Woche arbeite und auch meine Partnerin mittlerweile 39 Stunden (oder manchmal auch mehr) arbeitet. Außerdem gab es in der Beziehung bereits Probleme, weshalb ich mir auch bzgl. der weiteren Belastung unsicher war. Letztendlich habe ich mich damit überzeugen lassen, dass meine Partnerin den Hund jeden Tag mit zur Arbeit nehmen wollte und auch als pädagogischen Begleithund ausbilden lassen wollte, sodass er sogar "arbeitstechnisch" eingesetzt werden kann und den Tag über nicht alleine ist. Ich habe ihr gesagt, auch wenn mein Job normalerweise nicht telearbeitsfähig ist, dass ich den Zeitraum von Mitte November bis Mitte Januar mit Urlaub und Telearbeit überbrücken kann, um für den Kleinen da zu sein. Meine Partnerin konnte sich leider lediglich die Tage zwischen Weihnachten und spontan die Woche vor Weihnachten frei nehmen. Nichtsdestotrotz haben wir vom Züchter (durch Mithilfe meiner Eltern) noch spontan einen Welpen bekommen. Ich verbrachte bis heute nahezu 24/7 mit ihm. Er hat sich echt super gemacht und entwickelt. Er ist echt ein ganz lieber und hat mit anderen Hunden und Menschen (auch kleinen Kindern) keinerlei Probleme gehabt. Natürlich ist er noch jung und möchte überall dabei sein. Letztendlich ist es natürlich in der Zeit anstrengend gewesen und das ist es auch immer noch, aber dem war ich mir auch bewusst. Durch die viele Zeit zusammen hat er natürlich zu mir auch eine wesentlich stärkere Bindung aufgebaut. Meine Partnerin war von der zusätzlichen Belastung allerdings vollkommen überrumpelt und wollte ihn zunächst immer wieder abgeben. Auch wenn ich den ganzen Tag mit ihm verbrachte, war es nach der Arbeit nur Stress für sie. Wir stritten uns immer mehr. Der Aufhänger war oft der Hund, allerdings nicht das Problem. Über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel gab es weitere intensive Streits und der es wäre am besten den Hund abzugeben (laut meiner Freundin). Nachdem ich mir intensive Gedanken gemacht, habe ich auch für mich festgestellt, dass es für den Hund am besten wäre, wenn er ein neues zuhause bekommt. Auch wenn es mir in der Seele weh tut, weiß bzw sehe ich, dass ich bzw wir dem Kleinen nicht gerecht werden können. Vor allem da ich ab Mitte Januar wieder normal arbeiten muss und ich nicht sehe, dass das mit dem

    Kleinen und meiner Partnerin durchhaltefähig und langfristig auf der Arbeit gut funktioniert. Auch wenn ich anfangs den Gedanken hatte, es erst alles noch zu versuchen, denke ich, dass es für den Hund immer schwieriger wird, desto länger er hier ist. Meine Eltern haben mir auch angeboten, den Kleinen dauerhaft zu sich zu nehmen und den Hund langsam in ihren Rudel nun einzugliedern. Meine Freundin ist aber strikt dagegen, weil das Verhältnis dort auch nicht das beste ist. Nun stehe ich seit Tagen vor einem Konflikt, der mich innerlich auch sehr mitnimmt. Was denkt Ihr ist für den Hund am besten?


    a) Integrieren ins Rudel meiner Eltern (er war auch schon mehrmals mit den Hunden spazieren und hat teilweise da im Garten gespielt) und Abgabe in die Obhut meiner Eltern

    b) Probieren, ob es im normalem Alltag funktioniert, wobei ich derzeit nicht sehe, dass das langfristig gut geht, aber ich kann mich auch täuschen.

    c) Suchen eines ganz neuen Zuhause über Eltern und Freunde.


    Im letzten Fall würde ich auch gerne auf Eure Erfahrungen bauen, ob man ggf. eine Schutzgebühr oder Geld nimmt. Wichtig: Mir geht es nicht um das Geld, was ich bereits investiert habe und ich bin auch nicht darauf angewiesen! Mir geht es lediglich darum, dass ich das Gefühl habe, wenn man Geld dafür nimmt, die Entscheidung der neuen Familie überlegter ist und man auch eventuell mehr weiß, dass sie sich einen Hund leisten können.


    Ich hoffe; ihr könnt mir weiterhelfen. Es ist so traurig..

  • Das Verhalten deiner Partnerin ist ziemlich egoistisch.

    Erst möchte sie unbedingt einen Hund, der wird, trotz vieler Bedenken, auch angeschafft. Dann wird ihr die Belastung innerhalb kurzer Zeit zu viel, so dass er sofort wieder abgegeben werden soll! Du kümmerst dich derweil und baust eine enge Bindung zu dem Hund auf. Das ist wirklich traurig, weil du ihn eigentlich nicht weggeben möchtest und müsstest, wenn ihr beide an einem Strang ziehen würdet.

    Anyway, zu deiner Frage. Natürlich wäre die sinnvollste Lösung, den Hund zu deinen Eltern zu geben. Er kennt sie, er kennt das Umfeld, und du hättest mit Sicherheit ein besseres Gefühl, als wenn du ihn in gänzlich fremde Hände geben müsstest. Außerdem könntest du den Kontakt halten.


    Du hast hier ein echtes Problem, denn über den Hund scheinen noch andere Konflikte ausgetragen zu werden. Ich würde versuchen, Eltern und Partnerin an einen Tisch zu holen, um an einer Lösung im Sinne des Hundes zu arbeiten.

  • Erste Anlaufstelle wäre der Züchter! Wenn er den kleinen nicht zurück nimmt würde ich ihn zu deinen Eltern geben! Dort kennst du die Haltungsbedingungen und weißt dass der kleine gut untergebracht wäre

  • Ich sehe hier nur 2 Möglichkeiten

    1. an den Züchter retour, ist ja auch oft vertraglich so vereinbart

    2. das Angebot deiner Eltern annehmen, egal was deine Freundin dazu sagt. Wäre für mich eine gute Lösung, dann kannst du ihn auch noch sehen und er kennt die "neuen" Besitzer.


    Verstehen tue ich deine Freundin aber nicht, muss ich aber auch nicht. Ist ja ein Hundeforum, daher verkneife ich mir den Rest.


    Viel Glück

  • Ich bin neugierig und möchte ehrlich gesagt mehr wissen. Was ist deiner Freundin den jetzt genau zu viel? Was genau sind denn jetzt die Konflikte und Streits die Ihr habt? Sind die von der Materie her unüberwindbar? Das Problem genau habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden. Geht es um Eifersucht oder das deine Freundin vom Projekt "Hund" enttäuscht ist?

    Ich finde es gut offen hier enttabuisiert zu sprechen ob es eine Alternative ist den Hund wieder abzugeben (wohin ist ja - solange in guter Hand - egal), die Scham ist es ja die die Leute dazu bringt Hunde auszusetzen...

  • Hier auch eine Stimme, den Hund an die Züchterin zurück zu geben!


    Dort kennt er alles, und kann von dort aus in Ruhe wieder vermittelt werden.


    Was deine Eltern betrifft: es ist sehr freundlich von ihnen, daß sie sich anbieten, euren Hund noch zusätzlich zu ihren eigenen aufzunehmen. Aber sie haben sich diesen Hund ja nicht gewünscht, er wäre dann nur ein zusätzlicher Hund, der halt irgendwie mitläuft.

    Gerade bei Züchtern sammeln sich naturgemäß ohnehin mit der Zeit immer so einige Hunde an, aktive Zuchthunde, Junghunde für die zukünftige Zucht und natürlich die Zuchtrentner. Jeder einzelne Hund braucht aber Aufmerksamkeit, Zeit und natürlich Geld.

    Dazu kommt das innerfamiliäre Konfliktpotenzial zwischen deiner Freundin und deinen Eltern.


    Ein so junger, gut aufgezogener Lagotto ohne Baustellen findet ohne weiteres seine eigene neue Familie, in der die Aufmerksamkeit ganz ihm gehört. Mit fünfeinhalb Monaten ist er wirklich zu jung fürs Gnadenbrot im Rudel, schließlich liegt noch sein ganzes aktives Leben vor ihm.


    Ich würde daher einen wirklichen Trennungsstrich ziehen und den Hund ganz weg geben, nämlich zurück zur Züchterin.

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