Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Mir wird seit Jahren prognostiziert, dass es mit dem Gassi gehen irgendwann zwangsläufig schwierig werden müsse, wegen weil dieses und jenes KÖNNTE....... Und das ist trotz eines Altersunterschieds von zwölf Jahren zwischen dem jüngsten und dem ältesten Hund, trotz sehr unterschiedlicher Rassen, trotz Krankheit oder Verletzung einzelner Hunde nicht passiert.

    Ja, weil dein einer Hund es ok fand, in nem Wagen zu hocken, oder? Das waer fuer Pan z.B. einfach aetzend. Das soll echt kein Angriff sein, aber was machst du, wenn einer deiner Hunde das nicht will oder (wieso auch immer) nicht kann? Oder wenn der Welpe, wieso auch immer, die grossen Runden nicht mit kann, weil tragen nicht geht? Ist deine Haltung nicht darauf ausgelegt, dass sowas dauerhaft klappt (also mit allen zusammen laufen)?

    Ich frag dich nur direkt, weil du halt grad da bist ;) Das ist keine Wertung!


    Vorneweg: Für mich gehört es ganz klar zur Verantwortung dazu, dass bereits im Vorhinein mit Züchter oder Verein abgesprochen ist, dass ein Neuzugang jederzeit zurückgehen kann, wenn es hier aus welchen Gründen auch immer nicht passt. Das war für mich immer eine Grundvoraussetzung. Ich hätte auch keinen einzigen Hund behalten, wenn die bereits hier lebenden Hunde dadurch nicht einverstanden gewesen wären, deutlich gestresst oder anderweitig benachteiligt worden wären.

    Wenn ich also einen Welpen nicht hätte tragen können, hätte ich mir in dieser Situation schlicht keinen Welpen angeschafft. Und wenn es aus anderen Gründen einmal nicht möglich gewesen wäre, ihn selbst zu tragen, hätte es entweder eine andere Betreuungslösung gegeben oder auch hier wäre der Weg zurück offen gewesen.

    Was den Wagen angeht, finden es tatsächlich alle meine Hunde völlig in Ordnung, darin zu sitzen. Ich habe einen großen Wagen für die Großen, einen kleineren für die Kleinen und zusätzlich eine Tasche für die Kleinen. Wir haben das alles zu Hause in Ruhe geübt und auch schon bewusst Runden damit gedreht, lange bevor es überhaupt nötig wurde. Einfach damit ich nicht erst im Fall einer Verletzung feststelle, dass ein Hund das scheiße findet oder dass ich selbst gar nicht in der Lage bin, das Teil vernünftig zu schieben.

    Natürlich gehe ich am liebsten ganz ohne Wagen raus. Aber wenn es nötig ist, ist das eine Option, die für alle gut funktioniert. Zusätzlich habe ich auch Menschen, die im Fall der Fälle zu mir kommen oder zu denen ich Hunde bringen könnte und die meine Hunde betreuen können, falls das einmal nötig sein sollte.

    Und wenn es wirklich eine Situation gäbe, in der ein Hund so stark geschont werden müsste, dass selbst ein Wagen keine Option wäre, dann würden entweder auch diese Menschen zum Einsatz kommen, oder für diese Zeit einfach mal alle kürzer treten. Das ist selbstverständlich nicht auf Monate ausgelegt, aber zwei oder drei Wochen die Füße stillhalten und nur kurze Oparunden drehen halte ich für absolut kein Problem. So, wie es auch passieren würde, wenn mit mir selbst gesundheitlich etwas wäre.

    Genau aus diesem Grund habe ich mir zum Beispiel auch ein Laufband angeschafft, weil es eine Phase gab, in der über einen deutlich längeren Zeitraum zwangsläufig viel weniger Bewegung für alle möglich war, ich aber trotzdem sicherstellen wollte, dass niemand komplett auf Bewegung verzichten muss. Das war übrigens deutlich aufwendiger und nervenaufreibender als es Einzelrunden je sein könnten.

  • Also ein Wagen wäre hier keine Option, Chilly wird zwar langsamer, aber hauptsächlich deswegen, weil er mehr schnüffelt. War bei Cindy auch so. Je älter, umso schnüffeliger. Den Grashalm vorne rauf und hinten runter, dann das Blatt daneben und das nächste Blatt...

    Ich bin am Schluß viel einzeln gegangen, denn Chilly wollte Strecke machen und Cindy wollte schnüffeln und auf ihre Seniorenart die Welt erleben. Bei meinen alten Hunden war das immer so, daß sie im Alter einfach ganz andere Bedürfnisse haben, das Spazierengehen für sich selbst völlig anders erleben und gestalten als als junger Hund

    Ich hab ein Auto, und mit Angsthund kann ich weder Öffis noch Taxi nützen, ich hätte auch keinen Bock auf das Geschisse mit meinem stark haarenden Chilly, irgendwelche Debatten mit irgendwelchen Taxlern zu haben, die sich bei Rollstuhl schon so anstellen.

    Die Kosten bei vielen Hunden fände ich Bombe. Je älter sie werden, umso teurer wirds. Geriatrisches Blutbild, Ultraschall, Zahnröntgen, das summiert sich derzeit schon bei zwei Hunden. Bonnie ist mit ihren Allergien generell ein teurerer Hund und allein das Futter für beide kommt mich auf so 200 bis 250 Euro/Monat.

    Für Chilly ist es auch wichtig, mal ganz allein was ohne Bonnie zu machen, nur er und ich, deswegen machen wir zb auch Mobility, das macht ihm sehr viel Spaß und ist für ihn auch wirklich wichtig

  • Ich weiß grad nicht ob ich hier irgendwann mal was geschrieben hatte, ich für mich finde Stand jetzt dass ich genug Hunde in meinem Leben hab. Ich meine irgendwo mal irgendwann geäußert zu haben dass so 2-3 für mich selber wohl das Maximum sind, und dieses Jahr hat mir definitiv aufgezeigt warum bei mir definitiv erst dann wieder ein Hund einziehen wird wenn ein Platz frei geworden ist. So oft wie wir das letzte halbe Jahr beim TA waren, waren wir zuletzt als Susi noch gelebt hatte. Ein Hund hatte was, dann hatte der andere was, dann hatte wieder der nächste was, dann hatte wieder Hund 1 was, dann wieder der nächste Hund was, usw... Nun wohnen die ja alle nicht bei mir, sondern nur einer davon, und die anderen beide hab ich zeitweise mehr oder weniger um mich rum, bzw kümmer ich mich da mehr oder weniger mit ( quasi ein Teilzeithund unter der Woche und einen am Wochenende, bzw bei einem häng ich ja so weit mit drin dass der wenn was ist eben bei mir unter kommt ). Und so ist das für mich auch n guter Kompromiss. Aber zumindest emotional hing ich bei den gesundheitlichen Dingen überall gleichermaßen drin.

    So kann ich regelmäßig mit 3 verschiedenen Hunden Zeit verbringen und was machen, mich mit kümmern, aber ich hänge da nicht 24/7 drin und muss die ganzen Kosten nicht stemmen. Gleichzeitig, würd ich selber noch nen "Vollzeithund" wollen, wäre es eben wieder ein Begrenzender Faktor für mich, dass die beiden eben auch da sind. Schließlich müsste es ja mit allen funktionieren und auch mein Umfeld hätte noch nen Hund mehr an der Backe. Und im dümmsten Fall hab ich dann eben die ungeliebte Leine mehr als ich Hände hab in der Hand. XD


    Trotzdem find ichs gelegentlich auch ganz nett wenn ich an manch HH denke die wirklich überdurchschnittlich viele Hunde haben. Sind von denen her die ich so kenne/kannte auch im Regelfall entweder Hundesportler oder Züchter, und meist der selbe/ähnliche Typ Hund. Wobei ich mir auch denke dass die Art der Auslastung die man betreibt da auch mit rein spielt. Zughundesport bspw scheint mir irgendwie ne recht praktische Sparte hinsichtlich mehreren Hunden zu sein, weil man da eben mehrere Hunde zur selben Zeit auslasten kann. Weg vom Hundesport, macht eben auch die Größe nen Unterschied. 5 Malteser bekommen die meisten sicher deutlich besser unter als bspw zwei Doggen xD


    Insgesamt muss ich sagen, bin ich durchaus auch dazu geneigt hohe Anzahlen an Hunden eher kritisch zu sehen. Weil ich mir da manchmal die Frage stelle ob die Grenzen zwischen dem was noch stemmbar ist, und dem was zu viel ist, nicht doch mal schneller schwinden können als einem lieb ist ? Aber letztlich ist das eben auch einfach total individuell, und ich maße mir da keine Urteile an. Ich weiß nur, dass das für mich nix wäre, weil meine persönlichen Grenzen eben bei deutlich weniger Hunden schon enden. Ich möchte bspw, dass jeder Hund seine Einzelzeiten bekommen kann, auch weil ich es selber ganz gern hab wenn ich mich auch nur auf einen Hund konzentrieren muss und wir in Ruhe "unsere Dinge" machen können. Ich möchte, dass jeder Hund im Raum genug Platz und Ruhe für sich haben kann ( da spielt dann bspw der Fakor mit rein wie viel Platz man hat, und wie die Hunde da so gestrickt sind ). Ich möchte auch einfach Zeit für mich haben können, und bestimmte Abschnitte des Hundelebens einfach auch intensiv mit dem jeweiligen Hund zusammen erleben. Gleichzeitig hab ichs auch ganz gern mehrere Hunde um mich rum zu haben, die Frage ist nur wie man das alles auslegt und mit wie vielen Hunden man sich selbst dauerhaft wohl fühlt. Und das is ja - wie gesagt- bei jedem anders. Für den einen reicht es, sich immer um einen Hund zu kümmern. Für den anderen ist ne geringe Zahl mehrerer Hunde erfüllend, und für den wieder anderen brauchts da eben noch mehr Hunde. Alles ist okay, solange die jeweiligen Hunde in dieses Leben passen und der Mensch dem gerecht wird.

    Aber letztlich sind die limitierendsten Faktoren find ich oft auch einfach Zeit und Geld. Wie eben so oft im Leben...

  • mit denen er dafür sorgen kann, dass jeder Hund beim Rudelspaziergang voll auf seine Kosten kommt.

    Nur kurz dazu, da musste ich doch etwas schmunzeln. Ich würde weder spazieren-joggen, wenn ich nur Enya hätte, noch permanent irgendwelche Übungen einbauen, wenn ich nur Joey hätte, noch nur noch in Parks und in der Stadt spazieren gehen, wenn ich nur Smilla hätte... Letztlich wähle ich Wege und Tempo und auch, die Hunde genau gar nicht zu bespaßen auf Spaziergängen. Das liegt an mir, nicht an den anderen anwesenden Hunden :pfeif:.

    Für mich alleine hätte ich wohl 2 (bis 3) Hunde. Mit Frank zusammen halt + 2, also 5 insgesamt. Ist für mich aber auch Höchstgrenze, im Alltag sind es immerhin "meine".

    Kosten sind hier stemmbar. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was wir so ausgeben (und will es auch nicht |), alleine durch den den Hundesport kommt ja auch noch einiges obendrauf und bei Krankheiten / Verletzungen scheinen sich meine Hunde zu denken: wenn schon, dann richtig...). Aber wir können auch größere Summen problemlos stemmen. Urlaub ist eh mit Hunden (WoMo, das wir eh hätten). Sehr großer Garten, falls mal Krankheitstage sind, mit diversen Hundesportgeräten.

    Und auf Spaziergängen sind die sehr einfach. Das wäre auch ein wenig mein worst case, ein Hund, der das zerschießt (oder im Rudel sehr unverträglich ist). Hier können alle 5 freilaufen und kommen von selbst zu mir, wenn sie in der Ferne einen Hund sehen oder ein Reh. Und pöbeln auch alle nicht an der Leine. Zudem halt die Wohnlage hier, in der Stadt stelle ich mir das mit 5 Hunden wesentlich weniger witzig vor.

    Und nun: das Haus ist abbezahlt, ich arbeite nur halbtags, wir haben keine Kinder, pflegen nicht die Oma, haben kein Pferd etc.... Bloß ein paar Schafe und 2 Kater. Da bleibt einfach automatisch viel Zeit (und Geld) übrig :ka:

    Der Grund, warum so viele, ist hier eindeutig (auch) der Hundesport. Und weil halt nicht wirklich etwas dagegen spricht und ich das Leben mit mehreren Hunden einfcah genieße.

    Aber mit 5 Hunden zu Zweit fallen wir wohl noch nicht unter "Vielhundehalter"

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    So sieht bei uns Gassi gehen aus. Jeder so in seinem Tempo, wenn es die Jungspunde überkommt, fetzen sie gemeinsam eine Runde.

    Es wird in Allerseelenruhe geschnuppert, markiert, sich gewälzt.

    Heute haben wir noch dazu eine Rehwirbelsäule gefunden, ich habe noch lebende Rehe gesehen (ich glaube die Hunde nicht, nur Foxi hat sie wahrscheinlich gewittert), Physio und tricksen haben wir für heute auch schon hinter uns gebracht, weil wir einen gigantischen großen toten Baum gefunden haben, wo wir alles mögliche üben konnten. Liebe ich ja sehr. Ach und spazierengehende Pferde hatten wir auch.

    Und so Schlappen wir in meinem Urlaub jeden Tag durch die Gegend, machen Pause wann wir wollen und wie oft wir wollen, dann wird auch mal geschmust und gealbert oder ebenso wie heute irgendwas geübt.

    Rhea heute in der Tasche, die letzten Tage im Wagen. Der Pflegehund fürs Video an der Leine außer Sicht.


    Das hier müsste von letztem Jahr sein, da sah es auch nicht anders aus.

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  • Natürlich ist schon klar, dass man den Hund beim Spazierengehen nicht eimfacg tun lassen kann was immer er möchte (jagen ,Fremduznde belästigen etc). Und natürlich ist nicht immer jeder Spaziergang füe jeden Hund optimal und muss es ja auch nicht sein.

    Aber das ändert ja nichts daran, daa das Risiko mit größerer Hundeanzahl einfach steigt,dass es bei gemeinsamen Runden dann eben dauerhaft bzw häufig nicht für alle Hunde stimmig ist.

  • Natürlich ist schon klar, dass man den Hund beim Spazierengehen nicht eimfacg tun lassen kann was immer er möchte (jagen ,Fremduznde belästigen etc). Und natürlich ist nicht immer jeder Spaziergang füe jeden Hund optimal und muss es ja auch nicht sein.

    Aber das ändert ja nichts daran, daa das Risiko mit größerer Hundeanzahl einfach steigt,dass es bei gemeinsamen Runden dann eben dauerhaft bzw häufig nicht für alle Hunde stimmig ist.

    Es werden hier immer und immer wieder dieselben Aussagen gebracht. Ja, das Risiko steigt mit der Anzahl der Hunde. Das ist bekannt, logisch und inzwischen mehrfach benannt worden.

    Dieses permanente Wiederholen ändert aber nichts daran, dass Risiko nicht gleichbedeutend mit Problem ist. In der Praxis entscheiden Management, Erfahrung und Anpassungsfähigkeit darüber, ob gemeinsame Runden funktionieren. Das immer wieder auszublenden und auf demselben theoretischen Punkt zu beharren, führt zu keiner neuen Erkenntnis.

  • Hier käme nicht mal ein Hund beim Gassi voll auf seine Kosten weil die Definition dessen und dem was erlaubt ist differiert.

    Sorry, ich verstehe nicht, was dieser Satz aussagen soll ?

    Wenn der Hund zB nur beim Jagen oder Mobben so richtig auf seine Kosten kommt, weil es ihm gefällt, differiert das doch (hoffentlich) sehr mit dem, was der Mensch ihm zugesteht. ;)

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