Soviel Unsicherheit

  • Das Thema Stubenreinheit ist einfach total individuell. Meine erste Hündin kam tatsächlich stubenrein an vom Züchter und meine zweite Hündin hat gebraucht bis sie 4 bis 5 Monate alt war (sind Halbschwestern meine Zwei). Die Zweite hats einfach laufen lassen, der war egal ob sie dabei grad im Wohnzimmer ist oder im Garten. Das war schon super anstrengend sie permanent im Auge zu haben wenn sie grad nicht geschlafen hat und wenn man dann 5 Sekunden nicht aufgepasst hat, war die Pfütze dann oft schon passiert. Aber diese Zeit geht auch vorbei, irgendwann haben sie es alle verstanden, der eine früher, der andre eben später. Ich bin sicher es hätte sogar noch ein bisschen länger gedauert, wenn dann bei uns nicht der Sommer mit permanent offener Terassentür gekommen wär.

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    Hi


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    • Ich verlange keinen Hund der mit 12 Wochen fertig ist. Aber zumindest winzige Fortschritte kann man erwarten.....gerade wenn man in Foren etc vermittelt bekommt, dass zig Leute ihre Hunde in dem Alter angeblich stubenrein haben.

      Ich hatte 4 Hunde


      - Hund 1 kannte ich nicht als Welpe

      - Hund 2 war zuverlässig stubenrein im Alter von 6 Monaten

      - Hund 3 war zuverlässig stubenrein im Alter von 1,5 Jahren

      - Hund 4 ist jetzt 7 Monate alt, hat von Anfang an die ganze Nacht durchgehalten, es gingen insgesamt weniger als 5 Unfälle in die Wohnung


      Erziehung: Alles ich. Technik: Immer die gleiche.


      Ich finde, du solltest dich der Vorstellung öffnen, dass irgendwas an eurem Alltag nicht ganz passt. Das, was du als Verhalten beschreibst ist das Ergebnis von Überforderung in irgendeiner Art und Weise. Das kann irgendwas sein, was man als Anfänger (und manchmal auch als Erfahrener) gar nicht als Solches erkennt. Immer zu sagen, dass die Umstände perfekt sind, wird dich nicht weiter bringen.


      Ich erlebe immer häufiger so eine Art Perfektionismus bei Hundehaltern. Viele gehen an alles viel zu verkopft ran, machen sich um alles Gedanken, wollen alles richtig machen. Und können über dieses Gefühl heraus gar nicht mehr den Hund genießen. Und dem Hund tut es auch überhaupt nicht gut, dauernd so im Fokus zu sein. Diese Hunde zeigen dann auch oft so ein problematisches Verhalten.

    • Stubenreinheit braucht - genauso wie Gehorsam unter Ablenkung - einfach Zeit. Klar gibt es Hunde, die haben das schneller raus, andere brauchen dafür nunmal länger.

      Ich würde auch dazu raten, grundsätzlich die Erwartungen runter zu schrauben. Rückruf ohne Ablenkung weiter festigen (weil sonst verhaut ihr euch den ganz schnell) und bei der Stubenreinheit geduldig bleiben und besser beobachten. Mein Hund legt sich, wenn er muss, zum Beispiel einfach in irgendeine Ecke und starrt mich an. Nix da suchen, zur Tür rennen, unruhig rumwuseln. Da muss man schon ganz genau hinschauen, die Signale erkennen und deuten lernen.


      Wobei das, was du beschreibst (Pinkeln direkt nach dem Gassi, hochdrehen und beißen, kaum Fortschritte bei Außenreizen) für mich all in all tendenziell danach klingt, als wäre der Hund draußen gnadenlos mit seiner Umwelt überfordert. Deshalb auch von mir die Frage: Wie hat der Hund davor gelebt? Und wie gut wurde er dort auf Umweltreize, die ihm jetzt begegnen, vorbereitet?

      Wenn für ihn draußen alles neu und aufregend bis beängstigend ist, wundert es mich nicht, dass er sich draußen (noch) nicht traut, in Ruhe seine Geschäfte zu erledigen oder dass es ihm nach 20 Minuten Gassi das Hirn weghaut oder dass er Signale nicht befolgen kann.

    • Also seine Lösestelle kennt er, auch mein "pipi gehen" versteht er und geht direkt zur Haustür.....also können tut er schon draußen.....bis zum kleinsten akustischen Reiz im Umfeld.

      Wir wohnen ländlich, keine Hauptverkehrsstraße etc.


      Bisher lebte er im Eigenheim mit Hof....man sagte uns die Welpen wären regelmäßig draußen mit den Eltern aber ich finde Finch wirkt als hätte er nicht viel außerhalb der Wurfkiste kennengelernt.


      Häusliche Geräusche wie Föhn, Staubsauger etc machen ihm gar nix aber draußen reicht schon ein Windspiel beim Nachbarn und er erschrickt.


      Gassi gehen wir auf Feldwegen bzw. so Trampelpfade im Grünen, wir wohnen direkt in der Natur....außer anderen Hunden, Radfahrer und Pferde begegnet uns da nicht viel.

      Menschen gegenüber ist er super freundlich, egal welche Größe, Stimmlage oder Geschlecht.

      Hunde in seiner Größe findet er auch toll.

      Alles was größer ist ängstigt ihn schon.


      In der Hundeschule sagte man ich soll ihn aufm Arm halten und mich mal an Orte stellen wo viel Trubel ist damit er sich dran gewöhnt.

      Ich bin da im Zwiespalt und sehe schon den Sinn ihn möglichst früh an alle Geräusche, Gerüche etc zu gewöhnen aber auch die Gefahr ihn damit zu überfordern da er ja schon so ängstlich ist.

    • Also seine Lösestelle kennt er, auch mein "pipi gehen" versteht er und geht direkt zur Haustür.....also können tut er schon draußen.....bis zum kleinsten akustischen Reiz im Umfeld.

      Genau das meine ich. So ein Zwerg muss sich wohl und sicher fühlen, um seine Geschäfte zu erledigen. Insbesondere das große Geschäft. Und wenn dann ständig irgendein für ihn total gruseliges Geräusch ertönt, geht das nicht. Oder könntest du entspannt auf der Toilette sitzen, während nebenan ne Schießerei stattfindet?

      In der Hundeschule sagte man ich soll ihn aufm Arm halten und mich mal an Orte stellen wo viel Trubel ist damit er sich dran gewöhnt.

      Sieht er dich denn prinzipiell als sicheren Hafen an? Wenn ja, würde ich das tatsächlich so probieren. Man muss es ja nicht gleich übertreiben mit dem Trubel, aber mal wenn wenig los ist 5min Stadt-Gucken gehen halte ich schon für sinnvoll, weil jetzt ist das Lernfenster für neue Eindrücke noch vergleichsweise offen.

    • Der würde sich eigentlich gar nicht trauen (dürfen) in fremden Außenterritorium zu pullern oder Gott bewahre zu koten. Alleine, ohne geruchlichen oder physischen Rückhalt. Während das in dem eigenen Garten/Hof super funktionieren kann. Denn da markieren und "schützen"nämlich die grossen die Außengrenzen. Und bei dir sitzt er völlig alleine in der ganz sicherlich markierten Außenwelt. Du hast m.e. wirklich nicht sehr viel Kenntnis oder Gefühl für deinen Hund. Der kleine mupf wirkt auf mich schon durch den Text so bemüht, höflich, korrekt ggf gut (hündisch) sozialisiert (wenn auch vieeeel zu kurz)und kriegt nur ab. Bitte schalte doch einen Gang runter und sorg einfach dafür,dass er sich paar Wochen bei euch erst mal wohl und sicher fühlt. Das dauert auch! Der hat gerade alles verloren, was ihm lebenssicherheit gibt und was er versteht.

    • Hallo,


      Welpen können eigentlich frühestens mit 16 Wochen körperlich Blase und Darm steuern. Vorher ist es Zufall, Routine nach Fressen spielen, schlafen etc. und natürlich gute Beobachtungsgabe.

      Ich habe meine Welpen bis zur Stubenreinheit räumlich begrenzt, so dass ich reagieren konnte, wenn sie sich lösen wollten.

      Heute machen sie sich beide bemerkbar. Also hab einfach Geduld.


      Wegen der fehlenden Beißhemmung erinnere ich mich bei der Ersthündin, dass ich sie "eingeparkt" habe. Heißt, mich auf den Boden gesetzt, sie mit dem Rücken zu mir zwischen meine Beine gesetzt, beide Hände auf die Schulterblätter gelegt und ihren Kopf so fixiert, also feste aber ohne Druck, damit sie nicht tackern konnte. Das führte sehr schnell dazu, dass sie damit aufhörte. Alternativ eine Hausleine dran, damit du Zugriff auf den Hund hast, ihn aber nicht anfassen musst.


      Bezüglich hochnehmen und lernen: Unsere Trainerin sagt, ein Hund lernt nur, wenn er mit allen 4 Pfoten auf dem Boden steht. Ich würde ihn nicht hochnehmen und mich eher seitlich neben ihn hocken.

    • Unser Zwerg ist jetzt 12,5 Wochen und hier geht auch regelmäßig was in die Wohnung. Er meldet nur sehr unregelmäßig, oft auch gar nicht, aber es wird. Mittlerweile ahnt man es einfach an der Körpersprache, den Unterbrechen des Spiels und dem Rumlurken an typischen Lieblingsorten zum Pieseln. Liegt an uns dann schnell genug zu sein, Gleiches gilt fürs Pieseln müssen unmittelbar nach dem Aufwachen. Übersehen wir es doch mal, beschwert er sich tatsächlich lautstark im Anschluss, irgendwo auch praktisch :roll: Draußen, selbst auf übersichtlichen einsamen Grünflächen, wars am Anfang auch viel zu aufregend, überall was zu gucken und was zu riechen. Hier half dann beständiges Gewöhnen. Einfach abhängen und es passiert schlichtweg nix, irgendwann war genug Ruhe zum Lösen drin. Aber das dauert, man braucht Geduld. Direkt vor dem Haus ist hier eine größere Straße mit Grünstreifen davor, dort hat er bisher noch kein einziges Mal machen können, er ist einfach zu abgelenkt. Allerdings wird er mit jedem Mal dort spürbar ruhiger und ist gut ansprechbar, es wird also sicherlich noch kommen :ka: Für fixes Pieseln haben wir ihm eine ruhige Stelle bei der Terrasse eingerichtet. Die Unfälle nehmen wir mittlerweile mit viel Humor, das erleichtert es wirklich ungemein.

    • Du hast eine - für das Alter des Hundes - enorme Erwartungshaltung.


      Du kannst NUR enttäuscht werden, da er diese unmöglich erfüllen kann.


      Erst wenn du bei dir ansetzt, wird der lockere Umgang mit Welpen typischen Verhaltensweisen für dich möglich.


      Denn solange du "erwartest", solange wirst du enttäuscht sein.

      Und ihr habt dabei gemeinsam Stress. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.

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