Soviel Unsicherheit

  • Wenn alles so perfekt wäre müsstest du hier nicht posten.

    Irgendwo muss ja das Problem liegen und da bleibt nur der Hund, Mensch, Umgebung oder Universum

  • Ausatmen. Und mal einfach auf Ner Wiese sitzen. Hundeschule auf später verschieben. 12! Wochen! Das ist ein Kleinkind. Du hast den eh viiiiel zu früh übernommen. Natürlich ist der noch nicht stubenrein, der kann möglicherweise noch nicht mal ausreichend seine Blase kontrollieren. Der braucht nachbeelterung. Liebevolle Grenzsetzung, körperliche Entwicklung. Falls du nen netten althund in deiner Nähe hast, würde das auch sehr helfen. Das ist übrigens erst der Anfang. Wenn du denn nun doch noch zu einem stabilen Junghund kriegst, hast du ggf für einige Zeit einen kleinen Piranha. Und dann eine dampframme. Und dann, in ca 3-4 Jahren eine tollen Hund mit Pfeffer der trotzdem hört und sich regulieren kann. Viel Spaß auf der gemeinsamen Reise.

  • Ich verstehe, dass es für dich anstrengend ist aber versetz dich doch mal für ne Sekunde in die kleine Maus. In das Baby bei dir Zuhause.


    Du willst es nicht hören aber deine Erwartungen an die kleine Maus sind einfach zu hoch. Wenn du mit der -nennen wir es mal Energie- mit dem Hund umgehst, wie hier, wundert es niemanden, dass der Hund so aufdreht. Ich meine das wirklich nicht böse aber du bist ein Mensch, du bist nicht perfekt. Man macht nun mal Fehler, so wie wir alle aber wichtig ist hier für euch beide Reflektion und Umdenken.


    Vom Schnauzengiff halte ich absolut nichts. Bei dir erst recht nicht. Wenn du immer wieder ansetzt, es aber nicht "richtig" machst, wundert es mich null, dass der Hund beißt, sobald sich deine Hand nähert. Wenn man schon meint, diesen einsetzen zu müssen, dann sollte man ihn auch können. Sonst ist es verantwortungslos.


    Film doch mal dich im Spiel mit dem Hund und dann deinen Mann und vergleich das mal. Was macht dein Mann anders? Wenn der Hund ihn nicht beißt aber dich, kann es ja nicht am Hund liegen. Ich meine das wirklich nicht böse, wie gesagt aber es hilft euch beiden nicht, wenn du nicht mal versuchst, selbst was zu ändern. Und nur mal so nebenbei: dass Hunde, gerade die kleinen, mit dem Maul spielen und entdecken, ist grds. normal. Das ist ein Menschending, dass wir das nicht machen und dies von unseren Hunden verlangen. Damit sag ich nicht, dass ich das schlimm finde! Ich will dir nur mal die Sicht deines Hundes verdeutlichen.


    Stubenreinheit dauert. Bei meiner Daisy hat das auch lange gedauert. Vergleich dich da nicht mit irgendwelchen "mein Hund war schon nach 1 Woche stubenrein" Aussagen. Das hilft niemanden. Es schadet nur, wie du ja siehst.


    Einen Rückruf mit Ablenkung bei einem Welpen zu erwarten, ist schon heftig, sorry. Vor allem in Bezug auf euer gesamtes Zusammenleben.


    Ihr wirkt beide absolut durch und dadurch null "rational". Vielleicht hilft es dir, den Hund mal für nen Tag bei deinem Mann zu parken.



    Mal so als Denkanstoß: wenn dein Kind (beim Windeln "abtrainieren") in die Hose machen würde, statt dir Bescheid zu geben, würdest du da die Schuld beim Kind suchen?

  • gerade wenn man in Foren etc vermittelt bekommt, dass zig Leute ihre Hunde in dem Alter angeblich stubenrein haben.

    Dazu mal was von mir.


    Als ich damals mir meine Cheyene geholt hatte, sagte die Züchterin zu mir, daß sie bereits stubenrein ist.

    Konnte ich mir nicht vorstellen, denn als Halter hat man doch immer die Arbeit.

    Tatsache war, daß Cheyene wirklich perfekt stubenrein gewesen war.


    Trotzdem mußte ich ab und an wischen.

    Warum?

    Weil ICH Fehler gemacht habe.

    Ich mußte erst einmal meinen noch sehr, sehr jungen Hund richtig lesen lernen.

    Hatte ICH also den Dreh herausgehabt, gab es auch keine "Unfälle" mehr im Haus.




    Oft ist gerade bei der Stunbenreinheit des Hundes die Anforderungen sehr, sehr hoch.

    Als Halter erwartet man irgendwie bestimmte Formen von "Melden". Meist in Form von Geräuschen, oder Hund rennt zur Tür hin, kratzt eventuell ogar noch daran. Perfekt!

    Nun, jeder Hund hat seine eigene Art, sich zu "melden". Manchmal kann auch ein vermehrtes Schnüffel sein. Oder der Hund kann nicht ruhig liegen bleiben, wechselt die Positionen oft.

    Anstatt also auf die für den Menschen "logischere Arten von Melden" warten, lieber versuchen, den Hund lesen zu lernen.




    Noch was:

    Wenn Dein Hund während der Runde sich nicht lösen kann, dann könnte die Ablenkung noch viel zu groß sein.

    Dann entweder länger an einem Ort verweilen und einfach nur abwarten, oder wenn es wieder zurück geht, eben im Garten lassen, und so lange warten, bis der Hund sich gelöst hat.

    Erst dann geht es in die Wohnung.

  • Eins vorweg: Konsequenz und Strenge sind nicht gleich körperlicher Härte!

    Leider verwechseln das manche Hundeschulen gelegentlich und meinen, gerade bei Terriern müsse man körperlich werden. Sowas wie Schnauzengriff braucht man bei ihnen, wie bei anderen Hunden, nicht.

    Terrier sind durchaus sensible Hunde, die aber ihre Probleme dann mit Krawall lösen (und auch sonst gerne Krawall machen :ugly: ). Gleichzeitig sind sie sehr eigenständig. Dafür sind sie gezüchtet. Generell sind sie aber suuuuper begeisterungsfähig, wenn man ihnen richtig verkauft, dass das total toll und sinnvoll ist, was man von ihnen verlangt.


    Die Spielsituation mit der Beißerei klingt für mich einerseits normal, Welpen tackern und müssen lernen, dass sie das nicht dürfen. Andererseits beschreibst du, dass er bellt etc. Kann es sein, dass er dich maßregelt? Dass es ihm eigentlich zu viel ist und er gar nicht weiß wohin mit sich?

    Da würde ich tatsächlich ein Ruhekommando bzw. einen Ort etablieren, auf den du ihn dann schickst.

    Meine Einjährige hat noch ganz selten mal so Momente, da schicke ich sie auf ihren Platz (der ausschließlich positiv verknüpft ist), da kommt sie dann sehr schnell runter und schläft meistens ein. Die ist dann einfach total drüber.

    Ansonsten: Er sollte seinen Namen lernen, das kommt mit der Zeit, am besten so, dass du nicht schimpfst, sondern ihn bspw. beim Kuscheln so nennst oder wenn er dich halt gerade anguckt. Dann sollte er stubenrein werden. Das dauert. Hunde können nicht mit drei Monaten stundenlang aushalten und zeigen dann deutlich an, wenn sie müssen. Manche zeigen es nie an. Und dann sollte er Ruhe lernen. Der Rest kommt. Da würde ich dir eine gute Hundeschule empfehlen, ggf. sogar eine, die auf Jagdhunde spezialisiert ist, aber da Augen auf, wie die Arbeiten.


    Ein Beispiel aus unserem Welpenkurs mit meinem Terrier light vor ca. einem Jahr: Wir haben eine Abrufübung gemacht und sollten dann, wenn der Hund angekommen ist, kurz spielen und dann ein Stück wieder zurück an den Ort laufen, wo der Hund losgerannt ist. Ich wurde extreeeeem von meinem Terrorknödel ausgeschimpft. :ugly: Da ist unsere Hundetrainerin sofort eingeschritten und hat gesagt, dass wir kurz andere dran lassen und ich die Übung dann nochmal mache, mit dem Knödel aber einfach nur ganz entspannt zurück gehen soll. Das hat dann total fantastisch funktioniert. Mein Hundekind war wie ausgewechselt. Die restlichen Hundebesitzer waren auch total fasziniert wie ruhig und zufrieden der Terrorknödel dann war. Wild rennen war in dieser Situation (Hundeschule ist ja auch Stress) einfach zu viel für sie und sie meinte, dass sie mich da in geordnetere Bahnen lenken muss, nachdem ich mich ja schon einmal in dieser Umgebung von ihr entfernt habe! Andere Hunde waren total begeistert davon, wieder andere sind einfach abgehauen und haben den Hundeplatz unsicher gemacht. :D Heute, ein Jahr später können wir ohne Gebell in der Hundeschule rennen. Das ist kein Patentrezept für Erziehung, zeigt aber, dass Hunde einfach individuell sind.

    Gerade eher reizoffene Hunde, wozu ich deinen zählen würde, brauchen da manchmal etwas Feingefühl, damit die Stimmung nicht kippt. Das kann man aber lernen.

  • gerade wenn man in Foren etc vermittelt bekommt, dass zig Leute ihre Hunde in dem Alter angeblich stubenrein haben.

    Ares war erst mit vier Monaten Stubenrein. Davor gabs immer wieder Unfälle. Einfach kommentarlos wegmachen und besser beobachten. Ich habe ihn mit 9 Wochen geholt.


    Natürlich ist jeder Hund anders, dennoch hatte ich die Erwartungshaltung kleinere Fortschritte schon erkennen zu können.

    Du machst dir einfach zu viel Druck. Es gibt Fortschritte, nur das du dich vielleicht eher auf den Stress konzentrierst und dieser sich evtl. auch so auf den Hund überträgt.

    Kauspielzeug hat er ....ich biete ihm immer eins an wenn er gerade beißt...

    Na gut, dann nimmst du ihn emotionslos, kommentarlos an den Platz und gönnst ihm bei der Beissattacke eine Auszeit bis er runtergekommen ist. Kein Schnauzgriff. Auch kein Gequietsche, kein Nein; Kommentarlos, bestimmt und souverän. Wenn er sich nicht spürt, kriegt er eine Auszeit. Du hast eine Mischung aus zwei sehr kernigen Arbeitsrassen, der wird nicht einfach mal so nachgeben.


    Meiner war wirklich ein furchtbarer Haifisch, ich hatte überall Narben. Ich weiss wie mühsam und schmerzhaft das sein kann. Aber dich beissen ist halt ein no-go. Das sollte wirklich nicht lange und zimperlich toleriert werden. Gerade wegen deinem Kind.

  • Ich verlange keinen Hund der mit 12 Wochen fertig ist. Aber zumindest winzige Fortschritte kann man erwarten.....gerade wenn man in Foren etc vermittelt bekommt, dass zig Leute ihre Hunde in dem Alter angeblich stubenrein haben.

    Motsi wird diese Woche 11 Monate und ist immer noch nicht richtig stubenrein. Sie ist mein 5. Hund, ich hab es gemacht, wie bei den Vorgängern auch, aber manche brauchen einfach länger :winking_face:

  • Als mein Hund im Alter von deinem war, lag in jedem Zimmer ein Spielzeug, was sie wortlos ins Maul bekam, wenn sie mich beißen wollte, sprich: Das Beißen wurde umgelenkt.

    Ferner hab ich nie "mit Beißen" mit ihr gespielt, keinerlei Händerangeln oder so.


    ich würde mir einen Spielkontakt suchen (über die Welpengruppe zB?) und den mind. 1x/Wo treffen.

    Im Ideal einen weiteren regelmäßigen Termin mit einem Althund, wo es nicht um Spielen, sondern eher ums gepflegte Ignorieren oder Grenzen gesetzt bekommen geht.


    Parallel dazu würde ich in der Wohnung nichts mit ihm machen. Er kann vor sich Hinspielen oder bei dir sein, aber ich würde drinnen mit Ruhe verbinden. Action ist draußen.

    V.a. drinnen keine aufbrausenden Spiele machen, nichts, was ihn extra hochfährt.


    Läuft er dir eigentlich immer hinterher? Das würde ich auch unterbinden und die Türe hinter mir schließen, wenn ich kurz den Raum verlasse. Bellt oder jault er dann, würde ich das ignorieren. Den Raum nur wieder betreten, wenn er still ist.

    So ganz selbstverständlich würde ich das machen, wenn du zB auf Toilette gehst oder in die Küche was holen.


    Wo ist er eigentlich her, wie war seine Kinderstube und Aufzucht?


    Wenn du den Eindruck hast, dass er draußen überfordert ist, würde ich nach Möglichkeit 1x/Tag mit ihn wohin gehen/fahren, wo weniger (Stadt)Reize auf ihn einprasseln, zB zu einem Feldrand, in den Wald. Dort würde ich ihn freilaufen lassen oder an einer Schleppleine. Dabei geht es nicht um Streckemachen, sondern dass er sich bewegen kann, die Umgebung erkunden kann, mit dir was zusammen unternimmt und dabei nicht zugeballert wird mit "fremden" Reizen.


    Fürs Lösen würde ich eine ruhige Stelle wählen, immer die gleiche und die zu Beginn und am Ende deines Ganges aufsuchen. Und wie die anderen schon sagten: Stehenbleiben, bis er gemacht hat, v.a. am Ende der Runde.

    Macht er dennoch oben in die Wohnung, ihn schnell auf den Arm packen und runterrennen zum Löseplatz, ihn dort runterlassen. (Das erzieht Mensch wie Hund ;-)


    Hier tummeln sich übrigens die Terrier-Leute:



    Ich hoffe, du spürst bald wieder Freude an deinem Hund!

  • coco hat bis 5 Monate immer mal wieder rein gemacht, ist halt so.

    Hören: Schleppleine hilft, vorallem beim Stress abbauen von dir selber.

    Spielzeug beim knippen immer anbieten und zerren, zerren, zerren 😀

  • Zum Thema draußen lösen:


    Trägt dein Hund Mantel? Kann es sein, dass ihm zu kalt ist, um sich einigermaßen gemütlich hinzuhocken und seine Geschäfte zu erledigen? So ein nackter Welpenbach, so bodennah. Da kann ich mir vorstellen, dass ihm schlicht zu kalt ist um sich im wahrsten Sinne des Wortes zu lösen.

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