Hilfe für Verhaltensweisen von Tierschutzhund gesucht

  • Hi :winken:


    Sorry, wenn ich jetzt die Illusion kaputt mache, ich sehe da einen Mischling aus Schäferhund und Herdenschutzhund :ops:


    Der Wachtrieb wird nicht mehr weggehen. Da wirst du dich damit arrangieren müssen :verzweifelt:

    Ich empfehle sehr gerne das Buch "Betreten verboten" -> https://www.hundebuchshop.com/…en-verboten-Inga-Jung.htm



    Ich würde den Hund aktuell zb hinter einem Gitter sichern, wo er alles sieht, ihn aber auch niemand behelligt und er seinen Platz hat.

    Alternativ geht auch Deckentraining, aber wenn ihn doch mal was triggert, müsste er zur Sicherheit an einem Haken in der Wand angeleint sein.


    Alles, wo der Hund Besuch kontrolliert, würde ich auf diesem Weg unterbinden, also auch später, wenn er sich eingelebt hat und frei herumlaufen darf, dazu gehört: Besuch als erstes abchecken, umschwänzeln, im Weg rumlaufen, anspringen, eskortieren (zur Toilette bspw), vor deren Füßen liegen und sie "bewachen".



    Das mit den Katzen, manche bauen in der Höhe Verbindungsstege zwischen hohen Kratzbäume, so dass die Katzen quasi "da oben" leben und der Hund am Boden. Bitte nie unbeaufsichtigt Hund und Katzen zusammen lassen, wenn ihr zb außer Haus seid oder in der Dusche etc.

    Der Bewegungsreiz ist ein Trigger, und ein Hund, der auf der Straße überlebt hat, ist wahrscheinlich auch ein guter Jäger, der schon Jagderfolg hatte.


    Vielleicht schaust du auch, was HSH für besondere Eigenschaften haben und liest dich etwas ein.



    Ich persönlich sehe hier keinen Anfängerhund, sondern ein (hunde)lebenslanges Projekt.


    Wenn der Hund bleiben soll, würde ich sofort jetzt schon einen Trainer/in ins Boot holen, der sich einen Überblick verschafft und jetzt schon die Weichen setzt, dass es harmonisch mit euch klappt.


    Viel Glück! 🍀

  • Danke für deine Einschätzung, ich werde mir das Buch holen.


    Einen Trainer möchte ich ohnehin dazu holen, um herauszufinden, wie Max genau tickt und mir gute Tipps abzuholen.


    Unbeaufsichtigt sind die Tiere nie zusammen.


    Wenn wir nicht da sind ist Max im Garten und die Katzen herinnen, wenn wir da sind, ist er meist im Haus und die Katzen draussen - sie sind ja Freigänger.


    Ich kenne mich mit Wachtrieb nicht so gut aus, was Max auf jeden Fall nicht tut ist das Haus zu beschützen bzw. mich übertrieben zu beschützen. Er liegt meist hinten im Garten und es ist ihm völlig egal, was vor der Vorgartentüre passiert.

    Wenn die Türe aufgeht oder es klingelt bleibt er ruhig liegen dort wo er gerade liegt und schert sich nicht viel darum, wer da gerade kommt bzw. klingelt.

    Mich darf auch jeder umarmen, mit mir sprechen etc.

    Die Freundin, die er angeknurrt hat, war davor schon 2 Stunden da und Max ist seelenruhig auf seiner Decke gelegen und hat geschlafen. Kein Herumschawenzeln um sie oder mich, garnichts.

    Nur als sie plötzlich übertrieben gestikuliert hat ist er zu ihr hin und hat sie angeknurrt.

    Ich habe mich dazwischen gestellt, da hat er sich wieder ruhig auf seine Matratze gelegt und sowas kam nicht mehr vor den restlichen Abend.


    Zumindest ist es im Moment so, wie es in Zukunft weitergeht kann ich natürlich nicht sagen.

  • Geh einfach Mal davon aus, dass es ein Mischling ist, der sich in jeder erdenkliche Richtung entwickeln kann (Jagd-, Wach- und Sozialverhalten reift bis zum dritte, vierten Lebensjahr aus - bei jedem Hund. Keiner ist da mit vier wie er mit eineinhalb war) und geh davon aus, dass Du ihn null kennst., denn der ist in seinem Kopf noch zu Besuch und wohnt noch gar nicht bei Dir. Nach drei Wochen etwa dämmert denen das erst, nach drei Monaten kommt der nächste Schub und in zwei Jahren, weißt Du was Du Dir wirklich zugelegt hast.


    Daher gilt für die nächste Zeit: Immer vom Schlimmsten ausgehen und entsprechend sichern und regeln. Bei Besuch, bei den Katzen und Euch gegenüber!

  • danimonster ich wohne in Niederösterreich, in Gänserndorf :)

    Grüße aus Wien! Ich möchte dir hiermit die Trainerin https://www.hundegspuer.at/ empfehlen. In Sachen Alltagstraining sicherlich eine der besten Adressen in deinem Bundesland.

    Sie ist eine sehr sympathische und empathische Trainerin, die jedes Hund-Mensch-Team individuell auf deren Bedürfnisse abgestimmt begleitet!

    (Auf Facebook kannst du dir auch einiges von ihrem Training ansehen, sie postet da oft ganz interessante Videos. Ich kenne jemanden, der schon länger sehr gerne ihre Kurse besucht. Ich war "nur" mal zum Hunde"turnen" bei ihr, aber schon da hab ich gemerkt, dass die was kann).

  • Bei mir lebt seit 4 Wochen ebenfalls ein Hund aus dem Tierschutz, aufgegabelt wurde er auf Sizilien, Mischung unbekannt.

    Die erste Woche war einfach rundum entspannt und ich hatte das Gefühl, die Pflegestelle (immerhin ein Martin Rütter Hundetrainer :hust: ) habe Aron wirklich realistisch eingeschätzt. Auch ich hatte explizit danach gefragt, ob Aron der richtige Hund für eine Anfängerin sein könnte und hatte aus meiner jahrelangen theoretischen Erfahrung hier aus dem Forum schon sehr konkrete Fragen gestellt.

    War eine Woche auch so - und dann fing er an nach und nach auszupacken. Frag mich in einem Jahr nochmal, jetzt hatte ich doch schon das ein oder andere Mal den Gedanken, dass ich es mit einem gut gezogenem Züchterwelpen einfacher hätte haben können.


    Ich würde aus meiner jetzt akuten Erfahrung auch zu einem privaten Trainer raten, der euch im direkten Umfeld begleitet und vielleicht auf die ein oder andere Baustelle hinweisen kann, die dir jetzt noch gar nicht bewusst sind. Mir hat das auf jeden Fall sehr geholfen.

  • Ich frage mich halt, was der Tierschutzverein damit bezweckt. Ich war auch sehr klar und offen, das ich keine Hundeerfahrung habe und einen unkomplizierten Hund suche.

    Ich habe auch mehrmals betont, dass ich mit einem Nein leben kann.

    Tierschutzvereine suchen doch eigentlich einen Lebensplatz für ihre Tiere. Man hört immer wieder wie streng sie bei der Vergabe sind und wie darauf bedacht, dass es passt zwischen Halter und Hund.

    Wusste man es einfach nicht besser?

    Aber dann erwarte ich mir doch auch da Ehrlichkeit.


    Nach all den Horrorszenarien, die ich hier gelesen habe, sehe ich die Möglichkeit Max wieder abgeben zu müssen, weil wir es nicht schaffen sehr realistisch vor mir.


    Aber wir haben Montag oder Dienstag unsere erste Stunde mit einem Trainer, der mir aus meinem Umfeld wärmstens empfohlen wurde.

    Er wird sich das einmal ansehen und dann werden wir gemeinsam einen Fahrplan erarbeiten.

  • Nach all den Horrorszenarien, die ich hier gelesen habe, sehe ich die Möglichkeit Max wieder abgeben zu müssen, weil wir es nicht schaffen sehr realistisch vor mir.


    Hunde aus dem Tierschutz sind fast nie Anfänger Hunde.
    Jedoch ist es für viele Halter auch Möglich, sich einen Welpen vom Züchter zu holen und diesen dann zu versauen.
    Manchmal hat man auch "Pech" und bekommt als Erst Hund einen Hund mit schwierigem Charakter. Weder bei einem Welpen, noch bei einem Hund aus dem TS bist du da auf der 100% sicheren Seite.
    Ein Hund bedeutet nun mal Arbeit für die nächsten 14 Jahre. Erziehung bedeutet mit jedem Hund die ersten Jahre immer, Ärmel hochkrempeln und Fleißarbeit.
    Sowas wie einen "Anfängerhund" gibt es nicht unbedingt. Hunde Haltung bedeutet immer Arbeit und ständiges dazu Lernen.
    Bisher hab ich mit jedem Hund der mir anvertraut war, ein bisschen anders umgehen müssen und dazu lernen müssen.

    Einen Hund wo ein "Anfänger" nichts dazu lernen muss, sowas existiert nicht. Da ist der Hund, der jetzt bei dir hockt einfach genauso gut, wie jeder andere. Schlag dir den Gedanken aus dem Kopf, dass du es mit einem anderen deutlich 'einfacher' hättest.
    Jeder Hund hat seine Spezial Effekts, oder Rassebedingten Eigenheiten.

    Es ist keine Entscheidung ob der Hund für dich ne Nummer zu hoch ist, oder nicht. So wie du ihn beschreibst ist der einfach noch unerzogen, wie so ziemlich jeder Hund aus dem TS, oder Welpe vom Züchter auch.
    Sondern es ist deine Entscheidung ob du bereit bist, dazu zu lernen.

    Oft braucht es auch mehrere Trainer, bis man den richtigen gefunden hat mit dem es dann für einen selbst und den Hund passt. Sollte es mit dem bestellten Trainer nicht so Matchen, lohnt es sich durchaus auch anderen eine Chance zu geben. Es gibt immer viele unterschiedliche Trainingsansätze.

  • Was dieser Verein will, ist klar, oder? Möglichst viele Hunde importieren und unter die Leute bringen - was danach kommt, ist egal.


    Richte dich einfach darauf ein, dass du da einen typischen osteuropäischen Hofhundemischling erwischt hast, der mit Sicherheit deutlich schärfer und selbständiger wachen wird als die Hunde hierzulande - dazu waren alle seine Vorfahren da.


    Wachen heißt übrigens nicht, bei jedem Pieps einen Aufriß machen - ein guter Wachhund beobachtet ruhig und greift erst ein, wenn (seiner Meinung nach) Gefahr droht. Etwa, wenn deine bis dahin friedliche Freundin plötzlich gestikuliert....

  • Nach all den Horrorszenarien, die ich hier gelesen habe, sehe ich die Möglichkeit Max wieder abgeben zu müssen, weil wir es nicht schaffen sehr realistisch vor mir.

    Nun muss man aber fairerweise dazu sagen, dass die Schreibenden hier versuchen, Dir worst-case-Szenarien vor Augen zu führen, damit Du vor allem in Bezug auf Deine Katzen nicht zu unaufmerksam bist und das irgendwann bereuen musst.


    Zwischen den wirklich "schwierigen" Hunden, die in fachkundige Hände gehören und den absoluten Selbstläufern gibt es die breite Masse, die einem viel Mühe und Nerven abverlangen, dabei aber wunderbare Begleiter werden. Da ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch Dein Max einzuordnen. Also lass Dich nicht zu sehr entmutigen hier. Wie acidsmile schon schrieb, der sprichwörtliche "Anfängerhund" ist eher ein Ausnahmephänomen.

  • Du musst bedenken, dass die Hunde sich wo auch immer sie im tierschutz untergebracht sind, evtl. Auch ganz anders verhslten können als dann, wenn sie "ankommen".

    Bei meinem wurde gesagt er ist ein Angsthund und sehr schüchtern.

    Und anfangs war das auch so (also als angsthund habe ich ihn nie gesehen, aber sehr schüchtern, wollte gar keinen kontakt mit einem haben). Da war er anderthalb.

    Beim Gassi klebte er am Bein, Schwänzchen immer eingezogen, bei anderen Hunden clownerei und fiddeln und ganz kleine Brötchen backen, null Selbstbewusstsein.

    Dass der Hund echt trieb hat, haben die gar nicht raugefunden. Und dass er was arbeiten will.

    Das hab ich dann rausgefunden, als wir auf dem Hupla das erste Mal Hürden gemacht haben und er daran Spaß entwickelte und dann kreischend auf dem Platz stand, mich frustriert anbellend und maßregelnd, weil ich seiner Meinung nach nicht schnell genug war. Gleiches beim Canicross. Hysterische Nudel, da packt er den Hüti aus...

    Meinen Gesichtsausdruck hättest du sehen müssen, ich war echt: was ist denn jetzt los? Wo ist denn der ruhige, schüchterne, wirklich total stumme Hund von zuhause?

    Jagdtrieb hat er entwickelt. Mittlerweile zuhause auch einen Wachtrieb und schützen würde er mich auch wollen.

    Und ja, das kam erst alles mit den nächsten 2 Jahren. Die ersten Wochen habe ich mich gefragt, was ich überhaupt mit dem trainieren soll und war fast enttäuscht, dass er so völlig unauffällig war 😅


    Als ich in der Organisation, wo er her ust, gepostet habe, wie er sich entwickelt hat und was wir alles so machen, sind die fast vom Glauben abgefallen.


    Aber... du scheinst reflektiert zu sein, mit dem Willen zu lernen und auch zu arbeiten an dir und mit dem Hund- da würde ich die Flinte nicht so schnell ins Korn legen und erstmal schauen, wie weit du mit trainerhilfe kommen kannst. Ansonsten erstmal managen, dafür hast du ja schon viele Tipps bekommen.

    (Übrigens hat ne Freundin einen Hund aus dem TS, der fast identisch aussieht und das ist ein dackel-schäfi-mix (Eltern in dem Fall bekannt) 😅).

    Aber so oder so- du musst damit arbeiten was du hast und erwachsen wird der ja erst noch (da hat sich bei meinem bis er 4 war auch extrem viel getan, gerade was Fremdhunde angeht). Seit er 4 ist würde ich sagen er ist jetzt erwachsen geworden.

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