Aussie kann sich im Büro nicht benehmen

  • Guten Abend.


    Ich habe einen Australian Shepherd namens Red. Er ist 12 Wochen alt und lebt seit 4 Wochen bei mir. Ich hatte zwei Wochen Urlaub nach seinem Einzug und seit 2 Wochen begleitet er mich täglich ins Büro. Unser Arbeitsplatz ist sehr hundefreundlich. Ich arbeite in einem Büro mit 5 weiteren Personen von denen 2 einen Hund mitbringen. Es sind also insgesamt 6 Menschen und 3 Hunde. Die anderen beiden Hunde sind ein 3 Jahre alter Deutscher Schäferhund, der seit Welpentagen mitkommt und ein 1 Jahre alter Großpudel, der mit 5 Monaten anfing mitzukommen.


    Nun dachte ich dass es ja keine Zauberei ist, weil der Schäferhund von klein auf so brav war. Also habe ich Red einfach mitgenommen und tja, es läuft irgendwie nicht. Red ist super nervig im Büro, er bleibt keine Sekunde liegen, will ständig zu den anderen Hunden, die genervt sind. Er bellt dauernd wenn man ihn nicht beachtet, er macht ins Büro obwohl ich alle zwei Stunden kurz rausgehe.


    Die anderen Mitarbeiter sind schon genervt und haben Angst, dass uns die Hundeerlaubnis entzogen wird wenn sich Red nicht zusammenreißt. Sie haben sogar gesagt dass manche Hunde einfach nicht für das Büroleben gemacht sind und ein Aussie vielleicht nicht die beste Wahl war. Aber das glaube ich nicht. Es ist ein ruhiges Büro ohne Kundenkontakt. Aber ihn triggert einfach alles. Das Telefon, wenn jemand lacht oder zu laut spricht, wenn einer der andren Hunde sich bewegt. Alles ist aufregend und ein Bellen wert.


    Ok, was habe ich bereits versucht?


    Anleinen. Klappt gar nicht. Er kaut die Leine an und bellt und bellt und bellt.

    Box. Klappt noch weniger, er heult darin und hat sogar reingemacht.

    Deckentraining. Klappt noch am ehesten aber auch nur kurz. Ich müsste ihn alle zwei Minuten zurückbringen und dafür habe ich einfach nicht die Zeit.


    Mein Kollege mit dem Schäferhund meinte dass Red nicht der Typ dafür ist und dass er zu reizempfindlich ist und ich vielleicht zu viel mit ihm mache und ihn das alles zu sehr stresst.


    Aber Zuhause ist es nicht so schlimm. Klar, er ist auch aufgeweckt und hat seine wilden Minuten, aber er schläft auch viel. Nur im Büro klappt einfach gar nichts.


    Was könnte ich noch versuchen? Wie bringe ich ihm bei dass Büro Ruheort heißt?

  • Mein Kollege mit dem Schäferhund meinte dass Red nicht der Typ dafür ist und dass er zu reizempfindlich ist und ich vielleicht zu viel mit ihm mache und ihn das alles zu sehr stresst.

    Und wenn Dein Kollege einfach nur richtig liegt?

    Gibt es einen Plan B für Red, wenn er nicht mehr mit ins Büro kommen darf?

  • Nun ja Aussis sind Hütehunde also eher reitzempfängliche Hunde die oft Probleme haben zur Ruhe zu kommen. Aussis bringen auch häufig eine ordentliche Portion wach und Schutztrib mit und nicht alle finden andere Hunde toll wenn sie älter sind Das könnte später noch ein Problem werden im Büro wenn er älter wird.

    Du hättest es sicher einfacher haben können mit einer anderen Rasse, aber jetzt ist er ja schon da.


    An deiner Stelle würde ich versuchen eine Betreuung zu finden und es dann langsam aufbauen mit dem Büro, ihn erst einmal eine Stunde mitnehmen in der du eigentlich gar nicht arbeiten musst und somit Kapazitäten hast ihn zu erziehen. Und dann langsam steigern.


    Als Sofortmaßnahme könntest du ein Gitter mitbringen und deinen Schreibtisch samt dir und Hund einzäunen so das er erstmal nicht zu den anderen Hunden kommt und die Kollegen nicht bergen kann, bis du eine Betreuung gefunden hast.

  • Ist für einen Aussie in dem Alter einfach noch zuviel. Das Tägliche lässt ihn auch gar nicht runterkommen. Ein Hund braucht viel länger, um Stress (Adrenalin) wieder abzubauen, dh, was er montags nach einem stressigen Bürotag abbaut, reicht nicht, um quasi am Dienstag wieder in Ruhe zu beginnen - er hat dann noch Rest-Adrenalin vom Montag, was ihm alles noch schwerer macht.

    Wie hast du dir das vorgestellt, mit mehreren fremden Leuten und auch noch fremden Hunden? Normalerweise übt man das mit einzelnen Tagen.


    Er muss auch die Chance haben, dort zur Ruhe zu kommen. Im Moment kennt er einfach auch noch keine Tagesroutine. Das heißt: er macht einfach, bis er halbtot umfällt. Hunde, die eine Tagesroutine kennengelernt haben, zB Aufstehen - Gassi - Frühstück - Ruhen - 2.5h später kurz lösen - draußen eine Tram/die Müllabfuhr/den Schulhof mit kreischenden Kindern angucken - nachhause, Kauteil, Ruhen - , die könnten schon auf die Idee kommen, dass nach dem Gassi im Büro Ruhe angesagt sein könnte. Dein Hund ist noch so jung, der kann noch keine Tagesroutine kennen, bzw. hättest du wahrscheinlich darauf mehr Wert legen müssen und es besser aufs Büro übertragen müssen. Zum Beispiel, indem er auch zuhause während deines Urlaubs während bestimmter Zeiten (Hausarbeit, Duschen) in eine Art Welpenauslauf kommt, wo er dann nicht mehr beachtet wird. Diese Situation "Welpenauslauf" hättest du mit einer oben offenen Box oder einer abgegrenzten Ecke im Büro ähnlich weiterführen können. Jetzt bist du gezwungen, ohne Hilfsmittel die ganze Zeit zu interagieren, was Mist ist.


    Ich würde Plan B heranziehen, Hund betreuen lassen und erst tageweise mitnehmen, sobald er ungefähr einen Tagesrhythmus hat.

    Beim Aussie, der zum Bürohund werden soll, musst du noch hochnotpeinlich drauf achten, dass der Umgang meeeeega ruhig ist, die Reizoffenheit kann sich zwar mit mehr Ruhe im Alltag auch etwas geben, aber drauf zählen würde ich nicht, dh: Hund sollte nicht mit Ball, Tricksen, langen Spaziergängen in der Stadt, Zoobesuchen, Besuchen von Freunden etc hochgezogen werden, damit würde ich definitiv warten, bis er runtergekommen ist, und dann alles schön dosiert. Achja: keine wilden Spieleinheiten mit den anderen Hunden, weil der Kleine nervt. Das schlimmste, was du in dem Alter machen kannst, ist "Hund fiept, ich springe".

    Du hast was vor dir.

    Vielleicht wäre es auch gut, wenn du dir einen Trainer an die Seite holst. Keine Hundeschul-Gruppenstunde - Einzeltraining nur für euch zwei. Sonst kann kein Trainer der Welt auf diese Situation hilfreich eingehen.

    -s-

  • Was macht man an stelle von

    Hund fiept, ich springe?

    So bald man doch dann irgendwie reagiert, ist das schon ich springe?

    Da wäre ja dann schon Hund anmeckern Aufmerksamkeit?

  • Red wird ja älter, ich würde ihn erst einmal zu Hause lassen. Evtl. erst einmal für einen halben Tag pro Woche mitnehmen, nur damit er die Situation im Büro kennt. Nach einigen Monaten kann er dann vielleicht auch schon 2 x einen halben Tag mitkommen, später dann länger. Ich denke im Moment ist er in seinem Zuhause besser aufgehoben, als im Büro.

  • Und der nächste Ferien-Thread. Völlig unpassende Rasse, völlig unrealistische Vorstellung was der Knirps leisten muss und offenkundig ist die einzige Hunderfahrung "der liebe Schäfer bei dem es im Büro ja auch geklappt hat". Wow...


    Möglicherweise hat die Dame mit dem Schäferhund recht. Hast du einen Plan B für den Hund oder keine Gedanken drum gemacht?

  • N Aussie als Bürohund.


    N Welpe, der den ganzen Tag spielen die Klappe halten und ruhig in der Ecke liegen soll, während da 5 Spielgefährten sind, etliche spannende Leute rumhocken, die telefonieren und tun und machen, in fremder Umgebung. Mit 12 Wochen.

    Dazu morgens noch die Anfahrt (am besten noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bissel zur rush hour?), abends Heimfahrt. Und dann soll der Hund daheim in der Ecke liegen, weil der Arbeitstag war ja so anstrengend für den Halter?


    Im Ernst??? Schleifst Du n Neugeborenes auch inne Disco?


    Bytheway, Du hast es bereits angedeutet: DAS sind genau die Hundehalter, die Andren dann alles kaputtmachen, die wie ich seit Jahr und Tag sogar mehrere Hunde ins Büro mitnehmen, die absolut nicht auffällig sind. Und sich nicht mal bei Besprechungen, wenn ich das Zimmer verlasse, bemerkbar machen. Hart genug daran gearbeitet. Wenn man einen Hund ins Büro mitnehmen darf, gilt nur Eines: den sieht man nicht, den hört man nicht. Weil ansonsten hat man ihn die längste Zeit dabei gehabt. Ein Büro ist nicht der Ort an dem man mit dem Welpen trainiert- da wird man für's Arbeiten bezahlt.


    Such Dir nen Sitter! Sofort. Wenn Du das nicht tust, bist Du dafür verantwortlich, daß fünf Leute ihre Hunde nicht mehr ins Büro mitnehmen dürfen. Dann viel Spaß bei der weiteren Zusammenarbeit im Büro....


    Ganz ehrlich: wenn ich immer hier im Forum sehe, mit welcher Naivität Menschen sich einen Hund anschaffen, und sich vom ersten Tag an darauf verlassen "den werde ich schon irgendwie ins Büro mitnehmen können" (ja, und wenn man entlassen wird, dann im nächsten Job auch????) oder "ich werde schon irgendwie einen Job mit Home Office finden", dann frage ich mich ernsthaft: Leute, wovon traumt Ihr nachts??

  • Wahrscheinlich kam der Pudel deshalb erst mit 5 Monaten ins Büro? Weil er anfangs auch so hibbelig war.


    Kannst du am Wochenende im leeren Büro üben?

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