Aussie kann sich im Büro nicht benehmen

  • Was wäre denn deine Lösung?

    Das habe ich bereits geschrieben. Dafür Sorge tragen, dass es im Büro klappt. Ist ja kein Hexenwerk. Aber klar, für einen unerfahrenen Ersthundehalter schwierig.


    Räumliche Begrenzung. Anleinen. Sichtschutz. Kauartikel (Kong, etc.) mitnehmen. Den Welpe einfach mal in Ruhe lassen. Kein 12 Wochen alter Welpe muss noch alle zwei Stunden raus.

  • Also ganz ehrlich: Ich habe einen verhältnismäßig unkomplizierten Kleinpudel, der als Welpe echt angenehm war. Ruhig, hat nie was kaputt gemacht, ist mir nicht ständig hinterher gelaufen, hat schnell gelernt.


    Aber: Es wäre mit 12 Wochen unvorstellbar gewesen, ihn stundenlang mit in ein Büro zu nehmen und zu glauben, er läge dort stundenlang ruhig rum. In dem Alter sind es einfach noch Kleinkinder.

    Cafè und Restaurant für 1-2 Stunden hat sehr gut geklappt, aber alles darüber: nein.


    (Es mag natürlich Ausnahmen geben, aber die Regel ist es sicherlich nicht).


    Übrigens habe ich es in der Erziehung gehandhabt, die silvi-p es ziemlich am Anfang beschrieben hat: Da Pudel schon auch reizoffen sein können, habe ich alles, was ihn hochdrehen könnte vermieden und von Anfang an eher "Konzentrationsaufgaben" mit ihm gemacht. Natürlich altersentsprechende. Sowas wie verschiedene Namen von Spielzeugen unterscheiden, Clickern, usw.

    Habe auch geübt, nach dem Hochfahren wieder runter zu kommen.


    Und er hat echt von Anfang an eine sehr gute Frustrationstoleranz.


    Fiepen nach Aufmerksamkeit habe ich ignoriert und in der Zeit des Ignorierens überlegt, ob denn wirklich was sein könnte (dass er raus muss zum Beispiel).

    Meist lautete mein Fazit: Nein.

    Pudel haben auch viele Geräusche und Lautäußerungen drauf, aber er hat sich das schnell abgewöhnt bzw. gar nicht erst angewöhnt.


    Es kann also klappen, wenn man ein paar grundsätzliche Dinge im gesamten Alltag beachtet und beim Thema "Büro" nur das erwartet, was in dem Alter überhaupt leistbar ist.

  • Puh. Echt schwierig. Ich hab bisher immer nur erwachsene Hunde mit ins Büro genommen (einmal die Woche auch nur) und mit dem einen Spitz war das wegen dem Wachen schon auch echt anstrengend, sodass ich es freiwillig gelassen habe, sobald ich die Möglichkeit dazu hatte. Es war einfach super kräftezehrend, ständig mit einem Ohr vor der Tür zu sein, um mögliche „Eindringlinge“ vor meinem Hund wahrzunehmen, damit der mich nicht drauf aufmerksam machen musste. Und ich wollte natürlich auch nicht, dass sich dann doch mal jemand beschwert und dann die Mitnahme von Hunden generell verboten wird. Das hat dann dafür aber leider an einem anderen Bürostandort jemand erledigt. Da gab es dann gleich einen Beißvorfall. :muede:
    Ich kann nur sagen, dass der Büroalltag für reizoffene Hunde wie es mein einer Spitz und wahrscheinlich auch dein Aussie ist, sehr sehr anstrengend ist. Dem Spitz hat man das auch noch eine halbe Woche später angemerkt.

    Meinen Collie hatte ich noch nie dabei, weil ich aus gesundheitlichen Gründen aktuell fast nur im Homeoffice arbeite. Aber die erste Zeit mit Collie im Homeoffice war auch nicht ohne. Sechs Stunden mit größerer Pause gingen problemlos, aber dann wurde es für alle Beteiligten zunehmend schwieriger und ich habe immer nur gehofft, dass dann keiner mehr anruft. xD Jetzt hätte ich allerdings keinerlei Bedenken, sie mitzunehmen. Sie kennt es, während meiner Arbeit zu ruhen und sie kennt aus anderen Situationen allerhand Trubel und kann auch da zur Ruhe kommen.

    Kannst du vielleicht vorübergehend deine Arbeitszeit reduzieren und/oder zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten und/oder eine Betreuung organisieren? Ich denke mal, mit einem blickdichten Welpenauslauf um den Schreibtisch, was zum Kauen, einer großen Pause, Routine, Routine, Routine, kann es funktionieren, aber nicht so schnell. Oder du hoffst, dass deine Kollegen solange es dauert noch die Nerven behalten, aber das hört sich ja aktuell leider nicht so danach an…

  • ABER: Spielt es wirklich eine Rolle, ob es ein Aussie-Welpe ist, der ohne entsprechende Vorarbeit (noch) nicht den perfekten Bürohund abgibt? Nö.

    Pudel, Chi, DSH, Dogge, Berner, Terrier - gesunde Welpen sind generell nicht dafür bekannt, Schlaftabletten zu sein

    Das ist sicher richtig, ich bin voll bei Dir.

    Aber die Australian Shepherds sind nun mal dafür bekannt, sehr reizoffen zu sein. Wenn ich vorher schon weiß, daß ich mit dem Hund nicht arbeite, und den als Welpe mit 8 bis 10 Wochen täglich ins Büro stopfe, dann hole ich mir nicht ausgerechnet einen sehr reizoffenen Hund, der sich so hart wie möglich damit tut, dort Ruhe zu halten.


    Ja, kein Welpe is ne Schlaftablette - aber es gibt Rassen, da ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Hund das relativ schnell mitmacht, deutlich größer.


    Ich verstehe es einfach nicht...


    Mal abgesehen davon, daß es reichlich naiv ist, zu denken ich lege den Hund ins Büro, und das wird schon klappen.. wenn man sich auch nur für 5 Pfennige informiert hat, fängt man da halt einstündig an, und verlängert dann langsam.


    Das Forum steht schließlich nicht erst nach dem Kauf für Probleme zur Verfügung, sondern auch schon vorher, zum Nachlesen und sich informieren. Ist ja heutzutage nicht mehr so, daß man an Hundeinformationen nicht rankäme, ohne sich eine halbe Bibliothek zu kaufen.


    Ich habe meine jagdterrier auch mit im Büro. Aber sie kennen es von zu Hause, weil ich 80% Home Office mache. Sie haben dort keinerlei Ablenkung, es ist schlichtweg langweilig und sie können problemlos herumtapern, ohne irgendwen zu stören, müssen also nicht wie festgenagelt im Eck liegen.

    Und das habe ich mit denen ganz sicher nicht als Welpe gemacht- Bossi habe ich mit eineinhalb bekommen, Faro mit 7, Casanova jetzt mit einem Jahr. Und erstaunlicherweise konnte er das vom ersten Tag an. Aber ich habe auch ein Einzelbüro, das heißt: keine Ablenkung.

  • Die Posterstellerin ist doch noch gar nicht weiter zu Wort gekommen. Lassen wir sie doch erstmal lesen, verdauen und überlegen bevor man direkt drauf einkloppt?!

    Der Hund ist 12 Wochen alt... Wenn sie jetzt alles umkrämpelt sieht die Welt in ein paar Monaten ganz anders aus und nur weil man möglicherweise etwas naiv an die Sache rangegangen ist heißt das noch lange nicht, dass es zum scheitern verurteilt ist.

  • Ich sehe hier nur die Lösung, dass der Hund erstmal nicht weiter mit ins Büro kommt oder nur für kurze Zeit, bis man ihn trainiert hat.


    Ich würde selbst bei unserer Kleinpudelhündin bezweifeln, dass es sofort im Büro funktioniert, obwohl die 1,5 Jahre alt ist und im Home Office schon als Welpe gechillt war. Aber auch der wäre das da für so lange Zeit zu viel hin und her mit den ganzen Leuten und anderen Hunden.


    Ich halte Aussis für eine der am meisten verkannten Rassen.

    Die sind wegen ihres Aussehens in Mode und weil man ja einen intelligenten Hund will. Dass das reizoffene, ernsthafte Hütehunde mit Tendenz nach vorne sind, finden viele zum Leidwesen von Halter und Hund erst auf die harte Tour raus.


    Abgesehen davon, informiere ich mich doch dreimal, welche Rasse ich mir hole, wenn Büro klappen MUSS.

  • Mein Kollege mit dem Schäferhund meinte dass Red nicht der Typ dafür ist und dass er zu reizempfindlich ist und ich vielleicht zu viel mit ihm mache und ihn das alles zu sehr stresst.

    Ich würde auch sagen, Dein Kollege hat völlig recht!

    Vermutlich hast Du Dich total naiv mit dem Beispiel von zwei gut erzogenen Büro-Hunden dazu hinreissen lassen, dasselbe jetzt auch zu wollen, ohne Dich vorher zu informieren über die Rasse und über Trainings-Möglichkeiten. Wobei man bei einem 12-wöchigen Welpen nicht von "Training" reden kann, sondern einfach zuerst mal ruhige, vernünftige Alltags-Routinen aufbauen muss. Das geht nicht mit einem 100%-Job!

    Würdest Du auch ein 2-jähriges Kleinkind ganztägig ins Büro mitnehmen und Dich dann darüber wundern und ärgern, dass das Kleinkind sich nicht "benehmen" kann, um 8 Stunden lang ruhig zu bleiben?

    Es wurden ja bereits einige Ansätze genannt, wie Du vorgehen könntest. Am besten wäre es, wenn Du zusätzlich mind. 4 - 6 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen kannst, um die Grundlagen von Hundehaltung zu erlernen mit Hilfe einer Trainerin und um stundenweise ins Büro zu kommen, ohne dass Du produktiv arbeiten musst.


    Es geht halt ins Geld, wenn man unvorbereitet und desinformiert an so ein Hunde-Projekt heran geht, da führt wohl kein Weg dran vorbei.


    Falls das alles nicht klappt und nicht machbar ist, müsstest Du das Projekt wohl besser abbrechen und den Hund zurück geben, bevor sich falsche Verhaltensweisen und hochgradige Nervosität bei ihm festgesetzt haben. Wenn er dann völlig durchgedreht hat, ist es schwierig, ihn zurück zu geben oder einen andern Platz zu finden.


    Viel Glück!

  • Also meine Maus war auch von Beginn an im Büro mit ca. 9 Wochen. Das ging vor allem, da ich in meiner eigenen Firma gewisse Freiheiten habe. Sie kam an einem Freitag und Montag gings ins Büro. Ich habe ein Einzelbüro und Anfangs kam meine ans Büro gewohnte, inzwischen verstorbene Seniorin noch mit. Zusätzlich konnte Daisy hier auf dem Gelände super viel schnüffeln und frei laufen, was ihr denke ich auch unglaublich geholfen hat. Aber natürlich ist das für so einen kleinen Pups mega aufregend und es ist halt einfach immer noch ein Welpe. Also ein kleines Baby, das eben an so etwas erst richtig gewöhnt werden muss. Dazu kommt, dass ich eine einfachere Rasse habe, mit der ich bereits Erfahrung hatte.

    Ich kann nicht mehr genau sagen, ab wann Daisy sich an das Büro richtig gewöhnt hat aber das war sicher nicht im Welpenalter. Dass sie so wie jetzt entspannt auf ihrem Hundesofa liegt und Kollegen und mein hin und her laufen eher ignoriert, war Arbeit.

    Also Daisy ist ebenfalls sehr reizoffen und es klappt bei uns (Betonung auf uns!). Nun ist ein Aussie natürlich nochmal ne andere Nummer.


    Das was für dich ruhig ist, ist für den Hund super aufregend. Der Hund nimmt alles viel stärker und intensiver wahr, als du es tust. 5 andere Menschen plus 2 andere Hunde, die alle ihre Geräusche und Gerüche haben und machen sind super aufregend für so einen kleinen Stinker, unterschätz das mal nicht. Evtl noch Geräusche von draußen, die du gar nicht wahrnimmst.

    Also die Idee mit der Box vergisst du bitte ganz schnell wieder. Das ist weder sinnvoll, noch erlaubt.


    Für mich liest sich das so, als erwartest du von einem Aussie Welpen ein Verhalten eines bereits erwachsenen erzogen Hundes. So funktioniert das leider nicht. Deckentraining ist super! Du kannst aber nicht erwarten, dass das in dem Alter, bei einem reizoffenen Hund dieser Rasse so schnell in einer reizvollen Umgebung klappt.


    Ich würde auch sagen guck, dass du entweder Urlaub nimmst und die Basics in der reizarmen Umgebung trainierst (das konnte ich bei mir im Büro zB. weil meine Umgebung definitiv um einiges reizärmer ist, als die von dir beschriebene) oder schau, dass du sie nicht jeden Tag mitnehmen kannst evtl. wäre ja auch Home Office ne Option.


    Sollte nichts davon möglich sein, tu dir und allen weiteren Betroffenen den Gefallen und denk an eine Abgabe, solange man noch Dinge beim jungen Hund wieder gut ausgleichen kann. So schwer das auch fallen mag,

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