Medikamente für reaktive Hunde

  • Letzte Woche habe ich erstmals von Medikamenten für reaktive Hunde gehört. Dabei soll es wohl um solche Hunde gehen, die ein Problem mit Aufmerksamkeit haben.


    Mir kommt das ausgesprochen seltsam vor und erinnert mich an Medikamente bei ADHS.


    Kennt jemand sowas und kann das seriös sein???

  • Jein, ich denke das kommt immer drauf an, woher die Reaktivität kommt. Dass es ein Mittel gibt, das pauschal gegen Reaktivität hilft, kann ich mir nicht vorstellen.


    Je nachdem, woher die Reaktivität kommt, gibt es aber natürlich eine ganze Palette von Medikamenten, die zum Einsatz kommen können. Angstlöser, Schmerzmittel, Thyroxin, um mal einige Beispiele zu nennen.


    Darüber hinaus habe ich auch mal von einer Studie gelesen, bei der Hunde mit hyperkinetischer Störung Methylphenidat (also Ritalin) bekommen haben und sich eine gute Wirkung gezeigt hat. Aber das wirkt dann eben auch nur, wenn die hyperkinetische Störung der Auslöser für die Reaktivität ist.

  • Ich kenne L Theanine, das hat meiner in jungen Jahren mal bekommen. Wirkt konzentrationsfördernd und Aufmerksamkeitsfördernd, und angstlösend.

    Also ja, im übertragenem Sinne könnte es ein ADHS Supplement sein :D


    Ich hab mir damals schon eingebildet, daß er besser ansprechbar ist und etwas weniger impulsiv. Wobei er nie reaktiv im Sinne von aggro war.

  • Meine Hündin bekommt ein Medikament bei "Angststörungen emotionalen Ursprungs" und ich bin heilfroh, dass sie dadurch wieder am Leben teilhaben kann, ohne in ihrer Panik gefangen zu sein. Kann man natürlich auch negativ sehen, wenn man den Hintergrund dazu nicht kennt und nicht weiß, was schon alles gemacht wurde. Aber dass es solche Medikamente gibt, ist für einige Tiere ein Segen.

  • Kennt jemand sowas und kann das seriös sein???

    Was meinst du mit seriös?


    Klar wirken Psychopharmaka bei Hunden, sonst könnte man sich Epi-Medikamente sparen. Smilla hat ja diverses damals zu Testzwecken bekommen, Wirkungen gab es in Massen.


    Es wirkt halt individuell durchaus recht unterschiedlich und man muss Nebenwirkungen zu Nutzen abwägen. Aber ja, einen Effekt haben Psychopharmaka beim Hund.

  • "Seriös" ist wirklich nicht ganz der treffende Begriff: Mir war überhaupt nicht klar, dass Psychopharmaka für Hunde existieren (genaugenommen höre ich den Begriff hier gerade zum ersten mal, jetzt habe ich auch etwas zum googlen, vielen Dank!). :)


    edit: Vielleicht mögen hier HH ihre Erfahrungen schildern?

  • Wenn man viel anderes probiert hat, der Hund körperlich gesund ist und für Training eigentlich gar nicht empfänglich ist, weil er so in seinem Zustand gefangen ist, können Psychopharmaka der Weg sein, durch den Training überhaupt möglich wird. Natürlich nur in Zusammenarbeit mit einem Verhaltenstierarzt.


    Ich kenne einen ehemaligen Assistenzhund, der so traumatisiert wurde, dass er dienstunfähig und im Grunde auch lebensunfähig wurde. Durch angstlösende Medikamente kann er jetzt wieder ein normales Hundeleben führen und genießen und das Training zeigt endlich wieder tolle Erfolge.

  • Sowas gehört in die Hände von (Verhaltens)Tierärzten und ist niemals eine "schnelle Lösung" für einen reaktiven Hund, sondern bestenfalls ein kleiner Baustein einer vernünftigen Therapie.

  • Sowas gehört in die Hände von (Verhaltens)Tierärzten und ist niemals eine "schnelle Lösung" für einen reaktiven Hund, sondern bestenfalls ein kleiner Baustein einer vernünftigen Therapie.

    Für Hunde werden Psychopharmaka für Menschen eingesetzt. Diese sind in der Tiermedizin genau so verschreibungspflichtig wie in der Humanmedizin. Also ohnehin nicht einfach als "schnelle Lösung" parat. Was auch absolut richtig ist.

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