Hund hat Nachbarshuhn getötet

  • Ich weiß, das Zwerghühner sehr klein sind und wenn man den Zaun nicht tief genug einbuddelt, dann kommen die durch. Ich finde die Idee mit dem Maulkorb als erste Lösung in Kombination mit dem sicher eingegrabenen Zaun (Volierendraht) ganz gut. Klar kann der Hund auch mit Maulkorb das Huhn verletzen oder gar töten, aber vielleicht kann man das Auftrainieren des Maulkorbs dazu nutzen, gleichzeitig dem Hund beizubringen, das genau diese Hühner tabu sind.


    Mein Kompliment übrigens zu eurer Wohngemeinschaft, ich finde sowas großartig und ich finde auch toll, daß ihr versucht eine gute Lösung für alle zu finden und nicht nur für eine Seite.

  • Es wird halt immer ein Experiment bleiben. Du kannst an keiner Stelle sagen "Ich bin absolut sicher, dass es nicht mehr passiert".

    Aus einem "Hat er ja noch nie gemacht" wird dann halt möglicherweise... ein "hat er schon lange nicht mehr gemacht".

    Ich denke durchaus,d ass du so trainieren kannst, dass unter deiner Aufsicht nichts passiert - aber unbeaufsichtigt? Da bleibt halt ein Risiko.


    Natürlich kann man auch kleine Hühner sicher einzäunen, wenn man das möchte.


    Eine Bekannte von mit hat mir auch mal erzählt, dass sie "nicht an Einsperren von Tieren glaubt". Nach Jahren hat der Berner Sennenhund dann doch ein Kaninchen getötet.


    Auf der anderen Seite hatten wir Meerschweinchen in einem nicht hundesicheren Stall/Auslauf. Jahrelang war der Hund nie in dem Zimmer, wenn keiner dabei war. Dann liess mal jemand die Tür auf... und es passierte nix (außer die Karotten klauen). Bis zum Ende nicht.


    Will sagen: Es bleibt immer ein Risiko. Das kann man in Kauf nehmen oder halt nicht. Nachdem schon ein Huhn getötet wurde, wäre ich eher bei "nicht". Da auch noch andere Hunde (und Füchse etc) auf dem Hof unterwegs sind, würde ich auch die Hühner sichern.


    Und die Moralkeule ("kein Tier hat das Recht...") usw. finde ich irgendwie unangemessen. Das ist ein Hund.

  • Wir haben hier auch so Exemplare… an unseren Zwerghühnern sind Schwalben verloren gegangen. Der Zaun ist mittlerweile 2,20m hoch und die Maschen ganz eng - die fliegen trotzdem drüber oder schlüpfen durchs kleinste Loch und erfreuen sich an meinem Gemüsebeet 🤬


    Unbeaufsichtigt könnte ich Leila da nicht laufen lassen. Das geht 10 mal gut und beim 11. mal knallts. Den Erfolg will ich ihr nicht gönnen.


    Somit kann Leila frei laufen wenn ich dabei bin, alleine ist sie nicht im Garten.

    Garantiert ja keiner dass so ein Hühnchen nicht lebensmüde genug ist vor ihr zu landen, wenn sie an der Leine ist.


    Ich fürchte also es wird auf Management herauslaufen, wenn du sicher sein willst, dass das nicht mehr passiert.

  • Ich weiß jetzt nicht, wie klein die Hühner wirklich sind und wie groß die Zaunmaschen, aber wenn sie wirklich unter dem Zaun durchkommen, könnte man dann nicht Ziegelsteine direkt an den Zaun legen, einmal drum herum? Die dürften sie ja kaum wegschieben können? Und halt ein Dach über das Gehege?

    Es wäre wirklich schade für deinen Hund, wenn er sich nicht mehr frei bewegen dürfte. Bisher kenne ich es nur so, dass Sachen, die wirklich, wirklich tabu sind, über Meideverhalten gesichert werden. Das ist aber natürlich kein schöner Trainingsansatz und ich musste es, zum Glück, bisher nicht machen... (Ich rede jetzt nicht von Tele, oder so, sondern z.B. von Wasser, falls der Hund das hasst). Ich hoffe, ihr findet eine Lösung.

  • Der Husky den ich zur Betreuung hatte hatte schonmal erfolgreich gewildert und war auch direkt bereit es bei unseren Tieren ebenfalls zu wollen.


    Hier hatte nur geholfen, harte Ansagen, die klarstellten dass ich nicht dulde wenn’s getötet wird und bestmögliche Trennung/Überwachung der Tiere.


    Neulich kam’s zum ersten Mal (nach Jahren des Übens!) vor dass die Beutetiere und besagter Husky aufeinander trafen (dank menschlichem Versagen) und dank dem gefestigten Verbots ist nichts passiert. Der Husky hat nur frustriert gebellt weil er sie nicht töten durfte, aber niemandem wurde ein Haar gekrümmt.


    Ein richtiger Frieden wird aber ähnlich wie bei uns nur durch striktes Trennen und klares Verbot mein Eigentum zu töten funktionieren.

  • Erstmal: dass das Huhn getötet wurde ist wirklich traurig. Ich habe selber Hühner und meine Hündin jagt alles was ihr vor die Nase läuft....außer Familienmitglieder. Heißt alles was dauerhaft auf unserem Grundstück lebt wird nicht gejagt, sondern beschützt. Und ja, da vertraue ich bei ihr zu 1000% drauf, auch ohne Aufsicht. Die ersten Hühner wuchsen die ersten Wochen im Haus auf, Neue bekommt sie jetzt kurz gezeigt, da reicht aber, dass die im Gehege wohnen. Wenn die nach ein paar Tagen auch frei laufen dürfen sind sie Safe.

    Allerdings hatte sie nie Jagderfolg, auch kein Hetzen oä. bei unseren Tieren.


    Ich halte es also nicht für unmöglich deiner Hündin zu zeigen, dass die Hühner dazu gehören. ABER das wäre nicht erste Priorität zum jetzigen Zeitpunkt. Ganz klar muss ein ausbruchssicherer Zaun her! Ich wüsste jetzt nicht was die Größe der Hühner für eine Relevanz für den Zaun hat?

    Der Zaun muss so engmaschig sein, dass Marder etc. nicht durchkommen und so hoch sein, dass die Hühner nicht drüber fliegen können. Und da Hühner buddeln den Zaun einige Zentimeter eingraben.

    Gerade Zwerghühner können auch Katzen zum Opfer fallen , es sollte also wirklich im Interesse der Besitzerin sein die Tiere sicher unterzubringen. Sie kann sie ja unter Aufsicht laufen lassen und die sicherste in der Zeit deinen Hund.


    Also, macht ein gemeinsames Projekt draus, baut den Hühnchen zusammen ein schönes sicheres Gehege und alle sind wieder glücklich :smiling_face_with_sunglasses:

  • Bei mir klappt das mit Hund und eigenen freilaufenden Hühnern, aber erstens wurde der Hund gezielt daraufhin ausgesucht (alte Hofhundrasse, die für geringen Jagdtrieb bekannt ist), und zweitens war das so ziemlich das Erste, was ich mit dem Hund schon ab Welpenalter trainiert habe, dass die Hühner nur zum Anschauen da sind. Bei fremden Hühnern und einem bereits erwachsenen Hund, der schon einen Jagderfolg hatte, wäre mir das zu gefährlich.


    Bei Eurer Konstellation würde ich eher die Hühner sicher einzäunen und nur dann komplett rauslassen, wenn der Hund eben nicht frei läuft. Bei agilen Zwerghühnern heißt „sicher einzäunen“ normalerweise, dass man den Volierendraht ein Stück eingräbt und dann entweder nach oben ein „Dach“ auf die Voliere macht, oder den Hühnern einseitig die Schwungfedern kürzt (die ersten 3-4 Federn müssen aber immer intakt bleiben, damit der Flügel im gefalteten Zustand noch gut „am Gefieder abgestützt“ ist - man schneidet nur nicht durchblutete Bereiche der Federn, das ist für das Huhn nicht schmerzhaft und bei der nächsten Mauser wächst alles wieder vollständig nach). Eine nach oben geschlossene Voliere hat den großen Vorteil, dass die Hühner da auch bei Stallpflicht noch rein dürfen, das kann uns Hühnerhaltern ja leider jederzeit wieder blühen, nachdem die Vogelgrippe wohl nicht mehr weggehen wird.

  • Hier noch eine Stimme für einen ausbruchssicheren Zaun. Wir haben auch seit Jahren Geflügel und Hunde und auch schon einige Verluste dabei gehabt. Es war allerdings auch immer so, dass nicht die Hunde zum Geflügel sind, sondern immer Geflügel durch den Zaun geschlüpft oder drüber geflogen ist. Die beiden Hütetiere (Aussie und Collie) haben da auch nie direkte Tötungsabsicht gezeigt, sondern die Federtiere quasi totgespielt. Ich habe ihnen dabei aber nie einen Vorwurf gemacht, denn in meiner Anwesenheit konnten sie auch problemlos zwischen den Hühnern laufen. Ich erwarte aber von einem Beutegreifer nicht, dass er ohne meine Anwesenheit seine Instinkte permanent beherrscht.

    Mein Schwiegervater hat auch Federfüßige Zwerge, welche gern und viel außerhalb ihres Geheges unterwegs sind. Er lebt allerdings auch mit den Verlusten. Wenn‘s nicht der Nachbarshund ist, dann eben der Fuchs.

  • meiner Erfahrung nach ist es möglich, daß Hund und Hühner wieder zusammenleben können.

    Dachs hat hier nach knapp zwei Monaten 2 meiner Hühner - ebenfalls Zwerge - getötet, indem er eines unter dem Auslauftor rausgezogen hat. Da schleift ein Gitter über den Boden, damit das Tor geöffnet werden kann - also das Gitter (engmaschiges Estrichgitter) ist nochmal am Tor befestigt, um Lücken und Unebenheiten zu sichern und eben dadurch die Hühner am Ausbrechen zu hindern.


    Ein unbeobachteter Moment - ja ich weiß, es ist nicht DF-konform den Hund mal 30Min alleine im Garten zu lassen ;) - und Dachs hat das Gitter etwas hochgeklappt und eines meiner neugierigen Mädels, die keine Angst vor Hunden haben, drunter durchgezogen und getötet. Das zweite hat er offenbar erwischt, als sich die Hühner verschreckt in eine Ecke gedrängt haben und er von aussen durch den Zaun gebissen und gezogen hat.

    Für mich in zweierlei Hinsicht ein Drama: ich liebe jedes einzelne meiner Hühner und sie werden bei mir alt.......und eigentlich sollten Hund und Hühner wie all die Jahre vorher (mit anderen Hunden) auf Dauer friedlich zusammenleben........ das schien nun in weite Ferne gerückt.


    Dachs wurde mir bei der Vermittlung als geflügelfromm beschrieben - und bis zu diesem Vorfall hatte er weder Interesse an den Mädels gezeigt noch nahen Kontakt zu ihnen gehabt. Ab da war er aber total scharf auf sie, lungerte ständig vor dem Auslauf rum und starrte.

    Ich hab dann angefangen, jeden Blick zu den Hühnern zu clickern und natürlich echt hochwertig zu belohnen. Nach einiger Zeit nahm ich ihn angeleint mit in den Auslauf - am Anfang noch mit MK - wieder Click für Blick. Hinsetzen lassen, beobachten lassen - irgendwann habe ich angefangen, das Abwenden zu belohnen. Später kam er abends mit in den Stall, durfte iwann unangeleint tagsüber mit in den Auslauf zum Saubermachen (er musste aber immer in meinem Blickfeld liegen), weiterhin wurde jedes Abwenden mit einer BigParty gefeiert.

    Nach einem 3/4 Jahr durften die Hühner dann endlich mal wieder raus, sie waren es bis Dachs' Einzug eigentlich gewohnt immer Freilauf im gesamten Gelände zu haben. Noch sehr lange habe ich jede positive Regung den Hühnern gegenüber hochwertig belohnt, ihn auch nicht für 2 Min mit den Hühnern alleine gelassen, tlw. angeleint.


    Etwa 14Mon. nach dem Vorfall konnte ich Dachs auch mal mit den Hühnern unbeaufsichtigt lassen, erst kürzer, dann immer länger. Iwann musste ich mal plötzlich weg, ohne Hund und die Hühner liefen frei und ich kriegte sie nicht in den Auslauf. Das war so gesehen die Feuerprobe, die Dachs mit Bravour bestanden hat.......... und ab da fühlte er sich sogar verantwortlich für das Wohl der Mädels und bellte Raubvögel in der Luft und sogar Tauben an :doh:


    Also, es ist möglich, aber es macht mächtig viel Arbeit und dauert halt - es kommt wahrscheinlich auch auf den Hund selber an. Erst da wusste ich zu schätzen, wie unkompliziert all unsere früheren Hunde mit unserem ganzen Getier gewesen sind........

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