Mensch als Ressource

  • Moin,


    hier beginnt gerade ein Thema, mit dem ich bisher keine Berührungspunkte hatte, und ich würde gerne ein paar Ideen lesen, wie andere so eine Situation handhaben, damit ich noch etwas "Material" zum Durchdenken habe.


    Meine jüngste Hündin ist jetzt etwa 18 Monate alt. Altersbedingt wird sie jetzt ernsthafter, anspruchsvoller und ist mental stärker als alle meine anderen Hunde. Die zweite Läufigkeit steht in den Startlöchern, müsste jeden Moment quasi so weit sein.


    Hier zeichnet sich jetzt eine Ressourcen-Problematik ab, und die Ressource bin ich.


    Wie arbeitet man denn daran?

    Ihr die "Ressource wegnehmen" kann ich ja nicht.


    Die Situation sieht so aus, dass wenn sie eng angekuschelt bei mir liegen darf, sie keinen meiner anderen Hunde in meiner Nähe duldet und dann ohne Vorwarnung zuhackt. Sie fixiert leise und wartet, bis der andere Hund in "Reichweite" ist und dann ist sie schnell und präzise wie eine Kobra.


    Das Problem ist, dass dieses Fixieren zum Teil nicht wahrgenommen und berücksichtigt werden kann, da ich zwei blinde Hunde habe. Dh das Fixieren sehe nur ich.


    Weder möchte ich ihr die Chance auf Kontaktliegen nehmen, noch die Gesundheit oder sogar das Leben meiner anderen Hunde riskieren (hier stehen junge, starke 72 cm/25 kg gegenüber alten, blinden 23 cm/2,5 kg). Ich würde das einfach gerne auflösen oder zumindest zufriedenstellend für die Hunde händeln, bis dieses dumme Alter und diese dämliche Phase vorbei ist, ohne, dass sich eine echte Eifersucht, Angst und Aggression gegeneinander entwickeln kann.


    Wenn ich nicht im Spiel bin, liegen die Hunde eng beieinander, teilen sich ein Körbchen und essen aus einem Napf.


    1dd508248479ddb61d6.jpg


    Also ich suche hier jetzt keine Lösung für mein konkretes Problem (deshalb habe ich weder ausgeführt, wie ich mich verhalte, noch welche Maßnahmen es bisher gibt), sondern möchte einfach Mal lesen, wie andere das händeln. Gerne auch per PN.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Mensch als Ressource* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Wenn es den Ansatz gibt vom fixieren als drohen wegen mir knallt es und der Hund der es tut soll Land gewinnen.

      Da bin ich eher " radikal ".

      Auch wenn ich einen Hund rufe, der andere kommt mit aber will den anderen wegbomben Werd ich sehr deutlich.

      Das es so Tendenzen Mal geben kann seh ich nicht als schlimm, grade wenn die Hunde sich entwickeln.

      Es dazu kommen lassen das der Hund auch zuhackt geht für mich nicht .

    • Ich würde das fixieren unterbinden, den anderen Hund auf meine andere Seite nehmen und beide ohne große Ansprachen streicheln.


      Mache ich hier mit Hund und Katze und es funktioniert, das fixieren des Hundes hat nachgelassen. Allerdings war sie gerade das zweite Mal läufig und hat dadurch eh einen kleinen Entwicklungsschub gemacht.

    • Hier zeichnet sich jetzt eine Ressourcen-Problematik ab, und die Ressource bin ich.


      Wie arbeitet man denn daran?

      Ihr die "Ressource wegnehmen" kann ich ja nicht.

      Ich finde schon-zumindest machen wir das hier so.

      Bei uns "reibt" es zwischen den drei Teenies auch manchmal, bzw sie neiden es den Katzen wenn diese bei mir liegen oder diese dazukommen wollen, wenn Hund grade bei mir liegt.

      Wer meint mich, die Ressource, brummend, schnappend, fixierend usw für sich alleine zu beanspruchen, verliert das Privileg. Dann plummst man eben mal vom Sofa.

      Ich bestimme auch wer mit mir kuscheln darf, fordere also auf und wehre dann -verbal reicht meist- Geschwister ab, die meinen sie müssen dann unbedingt auch jetzt kuscheln.

    • Ich habe hier ebenfalls zwei Hunde die mich deutlich als Ressource sehen. Hier gibt es strikte Regeln. Ich bestimme, wann einer der Hunde bei mir liegen darf und schicke den anderen weg (bei Hilde deutlich, da sie mental ebenfalls sehr stark ist). Begrüßung ist hier immer getrennt. Der eine Hund liegt im Körbchen, der andere darf zu mir. Ansonsten würden die beiden sich gegenseitig angehen und ihrem Frust aneinander auslassen. Was ich nicht will.


      Kannst du deinen älteren Hunden ein Kommando beibringen, in den Momenten wo deine jüngste Hündin (richtig so?) Bei dir liegt, das sie auf Abstand bleiben? Gleichzeitig würde ich der jüngsten Hündin beibringen das sie auf Abstand zu bleiben hat, wenn du mit den älteren kuschelst. Damit nimmst du niemanden den sozialen Kontakt, hast aber noch die Kontrolle.

    • Den Versuch hat die kleine Knalltüte hier auch gestartet, als sie sich offenbar für alt genug hielt.

      Als Mensch finde ich die Kommunikation dabei zum Glück sehr deutlich und kann entsprechend zackig reagieren, auch wenn das erste Mal noch überraschen mag.


      Meine erste Reaktion: Ich schieße verbal, aber vor allem körpersprachlich dazwischen. Mag am Hundetyp liegen - aber deiner ist ja ähnlich - auf jeden Fall werden da augenblicklich ganz kleine Brötchen gebacken.


      Zukünftig hab ich natürlich vermehrt darauf geachtet. Versteift sich die kleine Katastrophe auch nur ansatzweise, wenn ein Hund in meine Nähe kommt, gibt es einen bösen Blick von mir oder - das wäre schon die Steigerung - eine verbale Ermahnung. ("Denk gar nicht dran, Frollein!")

      Damit ist die Sache dann gegessen.

      Wäre es anders, würde der Hund runterfliegen.


      Übrigens spürt man das Zucken ihrer Lefzen schon (wenn sie an einem dranlehnt), bevor man auch nur das erste Anzeichen sieht. Dennoch ist von Versteifen, bösen Blicken, Fixieren, erstes Blitzen des linken oberen Eckzahnes, Lefzen lüpfen, Zähne blecken bis hin zum Abschnappen (bzw. körpersprachliches Draufstürzen ohne Zahneinsatz - hörbares Knurren kommt tatsächlich oft erst danach) zumindest bei meiner Hündin ein sehr langer Weg, wo glücklicherweise reichlich Zeit zum Einschreiten bleibt.


      Nach ein paar Wochen hatte sich das übrigens weitgehend erledigt, aber manchmal (so alle paar Wochen) hätte sie dann doch gerne wieder so einen Anfall.


      Ich achte auch sehr genau darauf, dass bei aktivem Streicheln, Kuscheln und anderweitiger Aufmerksamkeit, sich keiner dazwischendrängt. Das würden sie nämliche allesamt gerne machen.

    • Bei Jin ist es unabhängig von mir: wenn sie irgendwo liegt und ruht, will sie keinen andren Hund in ihrer Nähe haben (außer sie hat sich selber dazu gelegt); Drohung wie bei Fianna nur minimal vorhanden.


      Bei Jin hat Schimpfen, Wegschicken, Strafen nichts gebracht. Außer, dass sie direkt nach ihrem Austicken von alleine den Raum verließ.


      Mir haben mehrere Trainer geraten, Jins Individualdistanz zu respektieren und dafür zu sorgen, dass sie in Ruhe ruhen kann.


      Daher habe ich es schließlich so gehandhabt, dass ich mich auf dem Sofa so positioniert habe, dass ich mit meinem Körper eine Barriere zwischen Jin und dem restlichen Sofa gebildet habe. Jin musste dann an der abgewandten Seite neben mir liegen. Die andren Hunde haben wir angeleitet, wo sie sich auf das Sofa/neben mich legen können.


      Außerdem habe ich Jin manchmal auch am Nackenfell fixiert (ruhig und entspannt, ohne Schimpfen - also nicht als Strafe, sondern nur, um zu verhindern, dass sie sich bewegt), so dass ein andrer Hund an ihr gefahrlos vorbei konnte - dabei freilich aufgepasst, dass dieser Hund nicht auf ein Körperteil von Jin tritt.


      Also grundsätzlich sehr viel Management. Aber damit wurde Jin tatsächlich deutlich entspannter und konnte es schließlich auch mal tolerieren, wenn ein andrer Hund neben ihr aufs Sofa sprang bzw. kann es immer noch.


      Und: Jin droht mittlerweile meist auch länger/deutlicher.

    • Ich hab ja seit neuestem so ein Ressourcenschwein hier sitzen. Ganz zu Beginn hat er es einmal "gewagt" meine Hündin anzuknurren als er gerade bei meinem Partner auf der Couch lag und sie in die Nähe kam.

      Ich stand derweil daneben und hab hier tatsächlich sehr aus dem Bauch heraus gehandelt und ihn scharf von der Couch (bzw. meinem Partner weg) verwiesen.

      Danach hab ich mich nochmal ein bisschen belesen und mich in meinem Handeln bestätigt gefühlt. Wer mit Privilegien (so doof es klingt) nicht umgehen kann der kriegt sie nicht.

      Wer hier meint Couch oder uns zu verteidigen dem wird (zumindest in der Konstellation) die Ressource erstmal entzogen. Tatsächlich hat er das sofort verstanden und seitdem gibt's kein Mucksen mehr und wenn es ihm zu viel bzw zu nah wird dampft er ab und auf seinem Platz wird er selbstverständlich auch nicht belästigt.


      Von daher ist unsere Situation natürlich nicht komplett mit deiner vergleichbar. Aber wer droht oder sogar mehr hat in meiner direkten Nähe nix verloren. Natürlich soll das kein Dauerzustand werden! Es ging hier (bei mir zumindest) nur um den Lerneffekt. Und der war nachhaltig. Übrigens hab ich ihn danach wieder freundlich eingeladen sich uns anzuschließen. Ich hab gute Erfahrungen mit situativ Druck ausüben und Druckrausnehmen gemacht.


      Schwierig ist es natürlich wenn sie sofort zuhackt und gar nicht wirklich sichtbar droht...


      Aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem ein bisschen.

    • Danke Euch!


      Ist ja schon ein ernsteres Thema und ich bin froh über Eure Antworten.


      Fianna ist wirklich der geduldigste Hund der Welt, außer sie liegt bei mir 🙄

    • Wenn es den Ansatz gibt vom fixieren als drohen wegen mir knallt es und der Hund der es tut soll Land gewinnen.

      Da bin ich eher " radikal ".

      Auch wenn ich einen Hund rufe, der andere kommt mit aber will den anderen wegbomben Werd ich sehr deutlich.

      Das es so Tendenzen Mal geben kann seh ich nicht als schlimm, grade wenn die Hunde sich entwickeln.

      Es dazu kommen lassen das der Hund auch zuhackt geht für mich nicht .

      Läuft hier genau so.


      Ganz grätzig finde ich auch, wenn abgerufene Hunde reglementiert werden vom anderen Hund. Dafür gibts hier richtig Ärger, ich hatte schon sehr unschöne Situationen weil fremde Hunde beim Gruppengassi so drauf waren.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!