Welpe bellt und knurrt mich an beim Üben/Training

  • Ja, 5-10 Minuten sind definitiv zu viel, solch eine lange Konzentration kann dein Hund in dem Alter überhaupt nicht leisten.

    Ist ja kein Ding, dass das dein erster Hund ist. Es wäre halt schön, wenn man sich im Vorfeld schon ein bisschen schlau machen würde. Das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein.

    Nochmal, du überforderst dieses Hunde-Baby grad total. Es ist noch nicht mal richtig bei dir angekommen, hat dich noch gar nicht richtig kennengelernt, dass ist jetzt erstmal das wichtigste. Lernt euch kennen, habt Spaß miteinander, kümmert euch um die Stubenreinheit und Hausregeln und fertig.

    Alles andere läuft dir nicht weg und kann nach und nach kommen.

  • Der Kleine bellt wahrscheinlich, weil er entweder "drüber" ist, oder weil er nicht weiß, was er machen soll und gefrustet ist. Nicht, weil er dich ärgern will.

    Sitz und Platz kommt irgendwann automatisch. Jetzt am Anfang ist Bindung und Erkunden viel wichtiger, finde ich. Er muss ja erst deine Welt kennenlernen.

    Mit 9 Wochen war mir wichtiger, dass mein Welpe mal etwas erlebt, mit mir die Welt erkundet und ansonsten hauptsächlich zur Ruhe kommen kann.

  • Du machst nichts falsch, es ist aber noch viel zu früh, er ist halt noch ein richtiges Baby.

    Dass er Dich beim Training anbellt und anknurrt ist eine Art Übersprungshandlung, die Dir seine Überforderung zeigt. Er versteht nicht was Du von ihm willst und reagiert.

    Ein Mensch würde sich z.B. den Kopf kratzen und so sein Nichtverstehen unwillkürlich ausdrücken.

  • Oh wie schön, herzlichen Glückwunsch zum Welpen!! Labbis sind spitze, da habt ihr bestimmt eine richtig tolle Zeit vor euch :herzen1:

    Und wie schön, dass du hier im Forum aufgetaucht bist! Wir haben seit Januar auch unseren ersten Hund, hab aber vorher schon viele Gassihunde gehabt und hier im Forum sehr viel gelernt und immer Hilfe bekommen. Der Umgangston ist manchmal etwas rauh, aber je länger man dabei ist desto netter wird es und man kann echt sooo viel mitnehmen. Und es ist das aktivste Forum das ich kenne, so schnell bekommt man nirgendwo sonst Rückmeldungen xD


    Unser Hund ist ein Großpudel, tatsächlich was das Energielevel angeht gar nicht so weit weg vom Labbi. Er ist mit 8 Monaten (nicht Wochen) hier eingezogen, kannte also schon ganz viele Sachen aus seinem „vorherigen Leben“ bei der Züchterin: er ist stubenrein, absolut umweltsicher (läuft in jeder Umgebung neugierig mit, auch in Menschenmengen/Cafes/Stadt/Wald/etc, ganz egal; er war sogar schonmal mit in der Schule und hat das souverän und entspannt gemacht). Er kommt zu Hause super zur Ruhe, schläft oder chillt die meiste Zeit, kann super alleine bleiben wenn es sein muss, kann im Haus sich auch mal selbst beschäftigen, orientiert sich draußen prima an uns Menschen.


    Was er an Kommandos konnte als er ankam: sitz. Und ein Rückruf-Signal.


    Das wars xD


    Trotzdem ist er ein sooo angenehmer Hund im Alltag!


    Die ersten Wochen haben wir hier nix anderes gemacht als Alltag kennenlernen. Damit war er gut beschäftigt, obwohl er so viel älter schon war; aber immer noch echt ein junger Hund. Anfangs hat es ihm gereicht, wenn wir 45-60 Minuten draußen waren, an der schleppenden Schleppleine (ich hatte natürlich das Ende immer in der Hand, kannten uns ja noch nicht…aber halt ohne, dass er sich irgendwie auf ordentliches Gehen konzentrieren musste). Waren wir mal 1,5 Stunden draußen, oder sowas wie ein Stündchen im Cafe, gab es anfangs danach immer einen Ruhetag nur mit kleinen Löserunden und einmal am Tag 10-20 Minuten raus, weil er den Tag dann gebraucht hat um alles zu verarbeiten. Denn, auch hier im Haus war ja alles neu für ihn, wir Menschen waren neu und wir mussten uns alle erstmal gegenseitig kennenlernen. Was meint dieser Mensch, wenn er X tut? Passiert immer was spannendes, wenn Mensch durch die Wohnung läuft? Ist der Mensch für immer verschwunden, wenn er in den Keller geht oder kommt der wieder? Ist das gefährlich, spannend oder egal, wenn jemand durchs Treppenhaus läuft?

    All solche Sachen eben.


    Jetzt ist er seit ca. 2 Monaten hier, wir können problemlos 2h spazieren gehen im Wald (aber nicht im Park, da sind zu viele Hunde über die er sich aufregt), und das auch jeden Tag. Da merkt man echt jede Woche das Alter, und dass er sich inzwischen ganz gut eingewöhnt hat.

    Mit einem Welpen von 4 Monaten würde ich übrigens noch nicht jeden Tag 2h gehen, da reicht weniger (bzw wäre das zu viel).


    Übrigens, Platz hat er innerhalb von einem Tag gelernt, mit zwei kleinen Übungseinheiten. So Tricks gehen soooo schnell mit älteren Hunden! Auch der Setter damals, aus dem Tierschutz, hat solche Spielereien innerhalb kürzester Zeit gelernt.


    Daher: ich würde mir überlegen, was du im Alltag wirklich brauchst mit dem Hund. Muss er entspannt alleine bleiben können? Dann lass ihn im Haus nicht imme rhinter dir herdackeln, sondern begrenz ihn (zB mit einem Türgitter) ab und an im Raum und mach nebenher dein Ding. So ist er nicht alleine aber lernt schonmal: ich stehe nicht immer im Mittelpunkt, der Mensch ist nicht ständig verfügbar.


    Wohnst du an einer viel befahrenen Straße oder einfach in der Stadt? Dann bleib einfahc an jedem Bordstein stehen und sag „stop“. Der Hund wird automatisch durch die Leine gestoppt, da muss man garnichts weiter machen. So lernt er: an Bordsteinen stoppen, nicht einfach losrennen auf die Straße.


    Seid ihr später viel im Wald unterwegs und er muss sich da entspannt aufhalten können? Dann ab und zu in den Wald, ohne Leine oder mit kleiner Schlepp dran und in seinem Tempo bisschen rumgucken, schnüffeln, Umgebung wahrnehmen.


    Und für genug Schlaf sorgen (meiner chillt ca. 16-20 Stunden am Tag so rum, nicht im Tiefschlaf aber halt entspannt im Haus). Draußen wird dann richtig Gas gegeben, drinnen ists entspannt.


    Viel Spaß und Freude auf jeden Fall mit deinem Kleinen, falls du Lust hast starte gern einen Pfoto-Talk (da kann man ein bisschen erzählen vom Hund, wie er sich so entwickelt und was man so erlebt…ich schaue jetzt schon manchmal rein und denk mir: kraaaass, was alles in den zwei Monaten passiert ist, wie er sich schon entwickelt hat, und wie anders er jetzt aussieht (Pudel halt, da wachsen ja ständig die Locken). Das ist richtig schön, so als kleines Tagebuch, und es ist immer toll, wenn sich jemand mitfreut oder mitärgert, je nachdem was man so erlebt :)

  • Was du beschreibst- auch für die Zukunft- ist der Ausdruck von Überforderung und entsprechend Verzweiflung.

    Lernen braucht Zeit - und Mini Schritte - sollte dein Hund noch mal so reagieren, dann ist das kein Fehlverhalten (im Lernbereich) von ihm - dann darfst du fünf Schritte zurück und erkennen, dass da was Zuviel war.


    Kann auch bei allgemeinen Umwelt Eindrücken so passieren. Wenn es einfach zu viel war.


    Ist doch super, dass du fragst und so die Möglichkeit hast, deinen Hund richtig anzuleiten im Leben.


    Besonders sinnvolle Übungen in dem Alter:


    Setz dich mit ihm im Arm an belebte Orte bis er schläft. Verknüpfungen von aufregenden Reizen mit Ruhe sind essenziell und die Basis dafür, dass er später erlernte Übungen überhaupt umsetzen kann.

  • Hallo :D

    Erst mal alles gute zum ersten Hund :)
    Wir hatten letztes Jahr auch einen Welpe (jetzt etwas über 1 Jahr alt) und haben das Training meist so 1-3 Minuten gemacht ganz ohne Druck und Stress. Wie schon oft erwähnt, haben Welpen keine große Aufmerksamkeitspanne. Wenn der Hund erst mal noch bissel länger da ist, lernst du das auch erkennen, wenn es dem Hund zu viel ist. Ich würd auch alles spielerisch gestalten. Dann lernen die kleinen noch schneller und haben auch Freude dran.
    Wenn du merkst, dass es zu viel wird, einfach aufhören und dann ist auch gut.


    Und mach dir nichts aus den Vorwürfen. Man ist leider immer sehr schnell darin Vorwürfe zu schreiben und vieles Fehl zu interpretieren. Gerade wenn es online ist. Du machst das ja schon gut und willst nur das beste, sonst würdest du ja gar nicht fragen. Lass dich davon nicht runterziehen.

    Wünsche dir weiterhin viel Spaß und Freude mit deinem kleinen Begleiter :)

  • An Alle:


    Vielen lieben Dank für Eure Nachrichten. Mir hat man hier jetzt nicht zum ersten Mal geholfen. Wirklich toll was hier passiert!!!

    Ich werde vieles von den Sachen die Ihr hier geschrieben habt beherzigen.


    Ich hoffe dass mein Hund mir die Fehltritte/Führungsfehler verzeiht.


    LG aus NRW

  • Ich hoffe dass mein Hund mir die Fehltritte/Führungsfehler verzeiht

    Ich hab auch einen Labbi und am Anfang wahrscheinlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Labbis verzeihen einem zum Glück wirklich massenhaft Fehler- meiner ist ein ganz toller Hund geworden. Mach dir bitte keinen Stress, Fehler passieren und da du die Tipps hier auch so toll annimmst und umsetzen willst, seh ich da keinen Grund Angst zu haben, er würde es dir nicht verzeihen =)

  • Zitat

    Ich hoffe dass mein Hund mir die Fehltritte/Führungsfehler verzeiht.

    Klar macht er das, wenn du jetzt korrigierst, und das tust du ja. Hunde sind viel anpassungsfähiger und nachsichtiger, als man denkt - sonst wären sie längst ausgestorben.

  • Wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass irgendwas "nicht stimmt", dann liegt das oftmals saran, dass der Hund "komisches" Verhalten zeigt weil er überfordert ist.

    Auch häufiges Kratzen, Schütteln, Gähnen, sinnloses Hin- und Hergerenne gehören dazu.

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