Plötzliches Anspringen / -knurren / -bellen von Fremden

  • Würde mein Hund sich einmal so verhalten, würde ich entsprechend die Konsequenzen ziehen. Management, enger führen, strategische Platzierung, ggf. Hilfe von einem Trainer. Ganz egal, was der "Auslöser" ist.

    Sowas darf nicht zwei Mal oder gar noch öfter passieren!

  • Der Auslöser ist vermutlich: Dein Hund wird langsam erwachsen und lernt gerade, dass er Situationen, die für ihn suspekt oder bedrohlich sind, eigenständig lösen kann und muss.


    Die Gemeinsamkeit: Die Menschen waren zu nah an ihm dran und er hat sich in der Verantwortung gefühlt, die Situation selbst zu regeln. Und war nah genug, dass er auch maximalen Erfolg hatte.


    Und da wird sich keine Gemeinsamkeit a'la Laptop, Hautfarbe, Haarfarbe, Geschlecht, Körpergröße, Alter etc. finden lassen


    Ach ja, mit dieser Problematik würde ich den Hund erst mal nicht auf eine Rodelbahn mitnehmen. Da haben die Menschen ihr Gesicht auf Hundehöhe. Und du lernst ja gerade: Das hat er noch nie gemacht, ist keine Gewähr dass er es weiter nicht macht.



    Auch wenn du einen süßen Lagotto hast, nimm die Anzeichen bitte sehr ernst! Und rede es nicht schön.


    Wenn du jetzt gegensteuerst kannst du die Problematik sicher gut in den Griff bekommen. Aber wenn du anfängst Ausreden zu suchen, wird es vermutlich in eine unschöne Richtung weitergehen. Und dann wird es richtig anstrengend.

  • Auch wenn dein Kollege einen Elefanten durch die Gegend tragen würde, hat der Hund ihn nicht anzuspringen/anzubellen/reinzubeissen.


    Es ist DEINE Aufgabe, ihm beizubringen, dass er das nicht darf. Sagen dir die Begriffe Impulskontrolle und Frustrationstoleranz etwas? In erster Linie ist es egal, ob der Hund dieses Verhalten aus Unsicherheit, als Übersprungshandlung, aus einer Spiellaune heraus zeigt oder weil er ein Kontroletti ist. Der Trainingsansatz ist jeweils ein anderer bzw. bleiben die Grundparameter trotzdem gleich (eng führen, Leine, Distanzkontrolle, evtl. Beisskorb).


    Hast du einen Trainer, den du mal drüberschauen lassen kannst, wenn du alleine unsicher bist?


    Mein Ziel wäre es, nicht über Frust zu arbeiten, sondern dass der Hund intrinsisch agiert. Bei Bewegungsreizen Rückversicherung und Umorientieren zu mir. Bewegungsreize generell mal aushalten lernen. Im Büro ist Schicht im Schacht, egal, wer sich wann wie wohin bewegt. Wirklich zur Ruhe kommen (ohne zu lauern).


    Als Lagotto ist dein Hund als Jagdhund gezüchtet worden. Als Wasserhund zur engen Zusammenarbeit mit dem Menschen, zur Trüffelsuche aber auch auf selbstständiges Stöbern und Entscheiden selektiert. Bei seiner Arbeit wäre es sehr hinderlich gewesen, wenn er sich von vorbeilaufenen Hasen ablenken hätte lassen.


    Versuch doch, Snoopy mit Nasenarbeit zu beschäftigen (ZOS, Fährte, Geruchsdifferenzierung...), das kann tatsächlich viel zur Guten Bindung und zur artgerechten Auslastung beitragen, was dir beim Training dann in die Hände spielen wird.

  • Aufgrund deiner Probleme (mit Menschen und das Jagdproblem) mit deinem Hund würde ich dringend einen guten Trainer kontaktieren. Wenn du sagst wo ungefähr du herkommst, kann dir hier vielleicht jemand einen Tipp geben.

  • Als Lagotto ist dein Hund als Jagdhund gezüchtet worden. Als Wasserhund zur engen Zusammenarbeit mit dem Menschen, zur Trüffelsuche aber auch auf selbstständiges Stöbern und Entscheiden selektiert.

    Etwas OT: und da der Lagotto (zumindest in Deutschland) schon lange nicht mehr auf Arbeitstauglichkeit selektiert wird und auch zum Modehund geworden ist, bringt das gerne Hunde hervor, die nicht unbedingt einfache Selbstläufer sind, weil oft aufs Wesen des Hundes nicht so sehr geschaut wird.

  • Danke für die vielen und hilfreichen Antworten. Ich werde jede einzelne ernst nehmen.

    Trainer ist gut und recht, aber einen guten finden ist eher das Problem. Ich bin in Tirol in der Nähe von Innsbruck zu Hause. Also eher weiter weg von den meisten hier, schätze ich mal.


    Danke nochmal!

    ©a-x-i

  • Schirm den Hund doch einfach mal ab.

    Wieso müssen deine Kollegen denn unbedingt Kontakt mit dem Hund haben? Wenn meine Hündin so drauf wäre, würde ihr Körbchen in eine Ecke kommen, an der niemand vorbeikommt, sie müsste auf diesem Platz bleiben und niemand hätte meinen Hund anzufassen oder anzusprechen und zwar gar nicht auch nicht wenn sie dann mal ruhig wäre oder mir so erscheint.

    Wie gesagt, du konzentrierst dich hier auf das Falsche. Erst einmal solltest du den Hund vernünftig sichern (also die Situation schaffen, dass gar nichts passieren kann) und dich mit der Körpersprache deines Hundes auseinander setzen. Du schaust nur darauf, was an den anderen jetzt triggern kann, solltest aber mehr gucken, wann und wie dein Hund getriggert wird und eben dann eingreifen, bevor er bellt oder nach vorne geht.

  • Er hat aber eben auch schon einen Mitarbeiter plötzlich aus heiterem Himmel angebellt / -geknurrt, mit dem er schon oft Kontakt hatte, der ihn auch schon gestreichelt hat. Deswegen überlege ich mir ja, ob hier irgendwelche Auslöser sind. Als er ihn anbellte trug der MA z.B. offen den Laptop vor sich her. Als er ihn zuklappte und weg legte war alles gut.

    Ich picke mir nun einfach mal dieses Zitat raus...


    Ich habe selbst einen Hund, der mich lange Zeit in's Büro begleitet hat. Einen Hund, der absolut keinen Wert auf fremde Menschen oder gar angefasst werden legt. Einen Hund, der dazu neigt selbstständig Entscheidungen zu treffen, zu wachen, zu stellen und zu schützen.


    Dieser Hund darf in meinem Büro genau eins:


    Auf seinem Platz liegen und die Klappe halten!


    Der Platz befindet sich hinter mir, ich sitze immer, ausnahmslos immer zwischen meinem Hund und dem Reiz. Sie hat dadurch gelernt, dass es sie nichts angeht wer in welcher Geschwindigkeit über den Flur läuft, in mein Büro kommt oder gerade einen Elefanten durch die Gegend trägt ;)

    Sollte ich mein Büro mal verlassen, schließe ich den Hund ein und hänge ein Schild an die Tür, dass niemand ohne mich hineingeht.


    Meine Hunde werden nicht von anderen gestreichelt, dürfen sich nicht einfach frei bewegen oder ähnliches.

    Es gibt Hunde, die damit auch absolut nicht klarkommen, die angeleitet werden müssen etc.


    Für mich liest sich das bei euch einfach als würde dem Hund eine klare Führung fehlen und deswegen übernimmt er diese Aufgabe nun einfach selbst.

    Das sollte sich ein gescheiter Trainer mal ansehen und dich anleiten wie du deinen Hund sicher, entspannt und vor allem ohne Risiko für andere durch den Alltag führst.


    Fremde Menschen anspringen oder gar zwicken... :shocked: das geht einfach gar nicht.

  • Eigentlich ist dein Hund total lieb, er kommt nur so selten dazu:beaming_face_with_smiling_eyes:.

    Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, dass aggressives Verhalten im Büro lang geduldet wird, könnte mir vorstellen, dass Snoopys Beliebtheitswerte schnell sinken und er dann zuhause bleiben darf. Noch ein Grund, zügig zu handeln und den Hund zu sichern.

  • Ich würde ihn einmal tierärztlich untersuchen lassen. Wenn es plötzlich aufgetreten ist, kann es auch ein Problem mit den Augen oder Schmerzen sein.


    Nur um diese Ursache auszuschließen.

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