Plötzliches Anspringen / -knurren / -bellen von Fremden

  • Ich würde Snoopy als total braven nicht aggressiven Hund bezeichnen, würde aber die Worte "der tut nichts" nie in den Mund nehmen.

    Was immer wieder passiert ist, dass er aus unerkenntlichen Gründen fremde Menschen aggressiv anspringt / -bellt und ich finde kein Schema raus, an was es liegt.

    Hier ein paar Beispiele:

    - Auf einer Hütte im Gastgarten. Snoopy liegt brav neben mir halb unterm Tisch. Leute gehen ständig an ihm vorbei. Plötzlich ein etwas körperlich Behinderter. Snoopy springt auf und zwackt ihm in die Hose. GsD war das dem Mann egal und er sagte "Passt schon".

    - Wir kommen gerade vom Winterwandern im Skigebiet (also ich Wandern mit Snoopy / Frau Skifahren mit Tochter). Ich hänge Snoopy am Parkplatz mit der Leine an die Anhängerkupplung und er schaut den Menschen zu, die vorbei gehen. Dann kommt einer und Snoopy springt auf ihn zu und auf ihn drauf. Der junge Mann lächelt nur und sagt: "mich mögen Hunde einfach nicht."

    - Büro: alles friedlich. Ich geh Kaffee holen. Kaffeemaschine ist direkt neben einer Glaswand zum Freien hin. Plötzlich geht ein Arbeitskollege draußen vorbei und Snoopy springt auf und kläfft. Ich gehe mit ihm Richtung Tür und will ihm friedlich zum Arbeitskollegen führen. Keine Chance.


    Es gibt noch mehrere Beispiele, finde aber kein Schema, wo ich sage: diese Art von Person. Die Farbe der Klamotten. Oder er / sie hat etwas dabei (Skistöcke/Fahrradhelm...), das Snoopy ängstigt.

    Vor allem: wie gehe ich nach einer solchen Begegnung mit Snoopy um? Ich beruhig ihn immer und schimpf ihn nicht.

    Für Ideen / Ratschläge wäre ich dankbar.


    thx

    ©a-x-i

  • :face_screaming_in_fear: Wie oft hat dein Hund den die Möglichkeit Fremde anzugehen?

    Der Hund zwackt, bellt und springt Leute an?

    Also wenn das meine das machen würde, die hätte 20cm Leinenknast für den Rest ihres Lebens bei mir im Fuss!



    Lerne deinen Hund zu lesen, zu führen, gib ihm die Sicherheit die er braucht und bring den armen Hund nicht ständig in Situationen die ihn offensichtlich masslos überfordern!

  • die Frage ist nicht wie du IN solchen Situtionen mit ihm umgehst sondern du musst solche Situationen verhindern. Das Bild ist ja immer das Gleiche, Der Hund ist gerade frei jeglicher Kontrolle und agiert weil von euch bzw dir nichts kommt. Eigentlich müsste ein Fuss, Sitz, Schau, Platz was auch immer er gut kann in dem Moment genügen wenn DU siehst dass da jemand kommt. Dann loben wenn der Mensch vorbei ist. Du musst einfach gesagt wichtiger werden als die Umwelt und du musst die Umwelt für ihn regeln

  • Guten Morgen,


    ich würde dir raten, eine Trainerin / einen Trainer hinzuzuziehen, der sich das Problem und die Motivation ansehen und einschätzen kann.

    Mein erster Gedanke war jedenfalls: Du musst viiieeel vorausschauender agieren, damit solche Situationen nicht mehr passieren. Du weißt, dass er immer wieder so reagiert, und er darf gar nicht die Chance dazu bekommen. Außerdem solltest du dringend einen Maulkorb auftrainieren. Deine Perspektive ist derzeit, dass du überlegst, was genau das Schema ist. Ich würde es erst einmal so sehen, dass er potentiell bei jedem Menschen so reagieren kann und du ihn dementsprechend führen musst. Es ist pures Glück, dass dich noch niemand angezeigt hat und dein Hund Auflagen (Maulkorb, kurze Leine...) bekommen hat. Es ist dein Job, dafür zu sorgen, dass dein Hund fremde Menschen nicht beißt oder sonst wie belästigt.


    Vor allem: wie gehe ich nach einer solchen Begegnung mit Snoopy um? Ich beruhig ihn immer und schimpf ihn nicht.

    Das könnte er zudem als Bestätigung / Belohnung von deiner Seite empfinden...

  • Die Angesprungenen und Gezwickten müssen keine Gemeinsamkeit haben Alter, Aussehen, Kleidung...). Es reicht, dass sie da sind und sich bewegen. Was allerdings die Vorfälle gemeinsam haben, ist, dass der Hund überhaupt so nah an fremde Menschen ran kam, dass er sie anspringen und reinbeissen konnte. Der kleinste gemeinsame Nenner bist also du.


    Wenn du ihn nicht kontrollieren kannst, darf der liebe Snoopy halt nicht mehr frei agieren. Dann kommt er an die Leine und hält so viel Abstand, dass er Fremde nicht mehr attackieren kann.


    Und gleichzeitig wird Frustrationstoleranz und aushalten geübt. Oft spielten die Rasseeigenschaften in so einem Szenario mit. Bei reizoffenen oder reaktiven Hunden ist die Chance für so ein Verhalten einfach höher und du als Besitzer musst umso mehr dran arbeiten.


    Und mit jedem Mal, bei dem er reinzwicken/hochspringen kann, wird es schwieriger, dagegen anzugehen. Sowas kann ja auch selbstbelohnend sein, weil es durch den Bewegungsreiz den Beutetrieb befriedigt.

  • Du siehst das aus der falschen Richtung bzw. aus der vermenschlichten Richtung. Der Hund denkt nun mal anders. Daisy mag es zB nicht, wenn man frontal auf sie zugeht. Gewissen Körperhaltungen und -sprachen, können ebenfalls als bedrohlich angesehen werden.


    Das ist aber gar nicht dein Problem. Dein Problem ist, dass du es dazu kommen lässt. Wenn dein Hund schon mehrmals geschnappt hat, gibts Maulkorb drauf ohne wenn und aber. Leine dran und so sichern, dass er gar nicht die Möglichkeit hat, in die Nähe der Person zu kommen. In der Situation unter dem Tisch zB hätte der Hund auf die andere Seite gemusst.

    Die Situation danach: wieso konnte der Hund auf den Mann drauf? Wieso war scheinbar die Leine so lang? Oder wieso kam der Mann so nah?


    Hol dir einen Trainer und informiere dich nochmal richtig über Körpersprache des Hundes. Dass es komplett ohne Vorwarnung ist, glaube ich eher nicht, ohne das böse zu meinen, du siehst es vermutlich einfach nicht.

    zB sehe ich an der Art, wie Daisy den Kopf hält, ob sie gerade ganz wo anders ist mit den Gedanken. Und das ist der Punkt, wo man eingreift, bevor der Hund nach vorne geht.

  • Snoopy ist ein Lagotto und 20 Monate alt und ich habe ihn als Welpe mit zwei Monaten bekommen. Also Vorgeschichte gibt es keine.

    Im Büro kommt er bei mir unter den Tisch und bleibt da auch total brav. Er kommt mit allen super gut aus und sie mögen ihn auch alle. Er hat aber eben auch schon einen Mitarbeiter plötzlich aus heiterem Himmel angebellt / -geknurrt, mit dem er schon oft Kontakt hatte, der ihn auch schon gestreichelt hat. Deswegen überlege ich mir ja, ob hier irgendwelche Auslöser sind. Als er ihn anbellte trug der MA z.B. offen den Laptop vor sich her. Als er ihn zuklappte und weg legte war alles gut.

  • Als er ihn anbellte trug der MA z.B. offen den Laptop vor sich her. Als er ihn zuklappte und weg legte war alles gut.

    Genau das sind diese Ausreden, mit denen man sich einredet, daran liegt es, ich muss/kann da eh nix machen.

    So ist es aber nicht.

    Wieso kann dein Hund überhaupt so nah an einen Mitarbeiter ran?

    Wieso kann er immer wieder Menschen anspringen?

    Wenn er es nicht mag, dass ihm Leute zu nah kommen, ist es deine Pflicht, deinen Hund davor zu schützen. Und zum anderen solltet ihr unabhängig davon vielleicht mit einem Trainer etwas an der Impulskontrolle des Hundes arbeiten.

    Aber in erste Linie solltest du einfach in solchen Situationen die Leine kürzer nehmen.

    In der Regel fällt niemand vor einem urplötzlich vom Himmel. Normalerweise sieht man jemanden kommen oder man sieht, dass der Hund auf etwas reagiert, wenn er zum Beispiel die Ohren nach hinten dreht, kann man sich mal umdrehen, was der Hund von hinten wahrnimmt. Und wenn man dann einen Jogger ankommen sieht, nimmt man die halbe Minute, in der der Jogger einen überholt, eben mal die Leine kürzer. Den Hund loben, wenn er ruhig bleibt, und schon hat er wieder was gelernt.

    Wenn ihr das geduldig macht, seid ihr irgendwann vielleicht auch so weit, dass du den Hund nicht mehr einholen musst und er von sich aus Leute ignoriert. Aber momentan ist das eben nicht der Fall.


    Also arbeite mit deinem Hund an seinem Verhalten und überlege nicht, wer oder was Schuld daran ist. Das ist im Ernstfall absolut wurscht.

  • Selbst wenn die Auslöser für dich ersichtlich werden, sind andere Menschen eben nicht steuerbar. Das einzige, das du kontrollieren kannst ist der Hund. Natürlich ist es aggressives Verhalten, wenn der Hund Menschen körperlich angeht. Da würde ich dringend mit einem Trainer arbeiten. Mein Hund wählt auch nur jeden 35. Menschen, um auszurasten, deshalb darf er trotzdem keinem einzigen Fremden zu nahe kommen. Nie. Nie. Nie.

    Das Verhalten verstärkt sich übrigens. Mit jedem neuen Erfolg an den Menschen ranzukommen wird das als Handlungsoption verstärkt.


    Es braucht am Anfang etwas, um sich einzugestehen, dass der eigene Hund andere Lebewesen gefährdet, aber es nützt nix. Mit fachlicher Unterstützung könnt ihr das angehen und damit auch euer Vertrauen zueinander wieder aufbauen. Hier diese Frage zu stellen ist schon ein Schritt zur Einsicht...

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