Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20

  • Wie berechnet man verlorene Lebenszeit? Tägliche Fahrt hin und zurück mit dem Auto zur Arbeit sind gesamt maximal 40 Minuten, mit den Öffis minimum 2 Stunden. Ich wäre also 10 Stunden mit den Öffis in der Woche unterwegs, um 30 Stunden zu arbeiten. Hinzu käme, daß meine Hunde dann nicht ca 6,5 Stunden allein wären täglich sondern 8.

    Ach ein Freund von uns arbeitet ca 20 km entfernt, würde er mit den Öffentlichen fahren wäre er ca 2h zuhause jeden Tag. Da ist es völlig egal was das kostet, wenn selbst zu Fuss gehen schneller ist, sind Öffis keine Alternative.

  • Und spätestens wenn man das ÖPNV Ticket zahlt, ist parken billiger.

    Ja, OPNV muss günstiger/kostenlos werden, Schienenverkehr ausgebaut, Bahndienstreise anders bezahlt usw - ABER was mich an solchen Aussagen nervt:

    Die sind meist Milchmädchenrechnungen. Oft wird nur Sprit vs. Fahrkarte berechnet, aber der Kauf, Unterhalt, TÜV, Fensterreiniger, Navi, Sitzbezüge uvm. fällt unter den Tisch.

    Erst komplett aufgerechnet macht ein direkter Vergleich Sinn. Und bis diese Summe erreicht ist, könnten viele Haushalte ganz schön lange Öffis fahren.

    Definitiv. Das Problem an der Sache, man muss auch genau so rechnen. ÖPNV lohnt erst, wenn man komplett auf ein Auto verzichtet.

    Und ich und ganz viele Menschen wollen das nicht. Aber ich glaube, es wäre schon viel geholfen, wenn man auf einige Fahrten mit dem Auto zu Gunsten anderer Verkehrsmittel verzichten würde. Gibt ja neben dem ÖPNV auch noch das Rad, Mitfahrgelegenheiten, die eigenen Füße oder geschickte Tourplanung.

    Und da ist es einfach nicht hilfreich, wenn alles Andere möglichst unattraktiv gestaltet wird.

    Und ja, dann rechne ich auch nur die reinen Nutzungskosten, weil ist sowieso da. Mache ich beim Fahrrad aber auch nicht anders, da stört es nur Keinen.

    Mir geht's aber auch nicht nur um besseren ÖPNV. Gibt mehr Möglichkeiten den MIV zu reduzieren, ganz ohne Lebensqualitätseinschränkungen.

  • Seufz, das denke ich auch, aber ich würde so gerne eine Lösung finden - ich bin so langsam so verzweifelt und suche/greife nach jedem Strohhalm 😅

    Bei Globuli bin ich raus und das Thema Läufigkeit ist eins, mit dem auch ich mich erstmalig auseinandersetzen muss. Vielleicht magst Du Deine Frage mal im Läufigkeitsthread stellen? Es gibt ja auch pflanzliche Präparate, aber zur Wirksamkeit ist mir nur wenig bekannt, vielleicht hat aber Jemand damit Erfahrungen

    Mit der Auskunft des Tierarzts wäre ich nicht wirklich zufrieden.

  • Aber für mich ist das Thema durch, ich mag nicht über SUVs diskutieren. Es war nach sachlichen Argumenten gefragt, ich hab welche dargelegt. Ich bin raus.

    Naja, aber die Argumente sind eben faktisch nicht richtig, habe ich ja bewiesen. Also die "immer" Überbreite und so stimmt eben nicht.

    Danke euch für eure Einschätzungen zum Thema Schilder im Wald.

    Also ich find sowas praktisch, ich gehöre zu den Vergesslichen und vergesse auch immer wann BuS ist. Gut, hier im Wald ist eh immer Leinenpflicht was aber kaum wer weiß, eben weil keine Schilder.

    Ich mag so Schilder also.

    Nein, ich meinte das echt so, also das es mich wirklich interessiert woher diese Ansicht kommt.

    Mit dir kann ich ja reden, also wirklich drüber reden, die Leute die einem im realen Leben begegnen wollen einen meist nur doof von der Seite ankacken....

    Die sind meist Milchmädchenrechnungen. Oft wird nur Sprit vs. Fahrkarte berechnet, aber der Kauf, Unterhalt, TÜV, Fensterreiniger, Navi, Sitzbezüge uvm. fällt unter den Tisch.

    Erst komplett aufgerechnet macht ein direkter Vergleich Sinn. Und bis diese Summe erreicht ist, könnten viele Haushalte ganz schön lange Öffis fahren.

    Och, da wär ich mir nicht so sicher...

    Nur für von hier (Kleinstadt neben Frankfurt) bis Frankfurt rein kostet ne Jahreskarte Öffis 1417,10 Euro.

    Davon bräuchten wir also gleich 3, weil wir 3 Leute sind. Fahrten woanders hin kämen bei den Öffis ja sogar noch oben drauf, für uns 3 kann man für ein ganzes Jahr rein öffentlich wohl eher um die 5tausend Euro rechnen.

    Das ist ne stolze Summe Geld! Unser Auto kostet uns keine 4tausend im Jahr. (Und wenn wir den Kauf reinrechnen wären wir immer noch billiger, das Auto wäre nächstes Jahr nach 8 Jahren "abbezahlt" rein nur wenn wir die Frankfurter Jahreskarte rechnen und ab dann sparen wir mit dem Auto mehr Geld als mit den Öffis)

    Dazu kommen dann noch so Sachen wie Auto mieten oder Zugreisen für Familienbesuch 300 Kilometer weit weg, für so Sachen wie Möbelkauf, zur Tierklinik, also nein, billiger isses auf keinen Fall mit den Öffis. Zumindest nicht hier bei uns.

    Von der Zeitersparnis her ist es auch ätzend, je nachdem wo in Frankfurt man hin muss ist man öffentlich durchaus über 2 Stunden unterwegs, mit dem Auto kommt man auch in die hinterletzte Gegend noch in unter 1 Stunde.

    Und ganz zu schweigen vom total ätzenden Schienenersatzverkehr der mal fährt und mal nicht, davon das man nachts nirgends hinkommt und uff, wenn ich mir vorstelle das ich für jeden Arztbesuch in den Monaten nach dem Bruch wo ich auf Rollstuhl und dann auf Krücken angewiesen war ein Taxi hätte nehmen müssen... Das wären nochmal um die 700 Euro insgesamt gewesen nur an Taxikosten.

    Ich denke man muss einfach gucken wie es zu einem selbst passt.

    Wir fahren zB deutlich weniger als der Durchschnitt, erstens ist die Werkstatt am Haus, sprich kein Arbeitsweg, zweitens muss ich zum Gassi nicht rausfahren da wir ein schönes Gebiet direkt in 10, 15 Minuten zu Fuß haben.

    Unser Verbrauch ist also echt gering, wir kämen ohne Auto nicht billiger weg.

    Und trotz das es ein SUV ist verbraucht er weniger als der gleichalte Volvo Kombi eines Kunden und weniger als der gleichalte Mercedes eines Bekannten. Die übrigens beide viel viel mehr fahren als wir, mit ihren "normaleren" Autos also viel mehr umweltschädlich sind als wir mit unserem Schiff.

    Oder unsere diversen Lieferanten, ich kann mir echt nicht vorstellen das es irgendwie umwelttechnisch (oder unfalltechnisch) besser ist mit deren teils 20 Jahre alten Sprintern, Ford Transits und Co.

  • Du hättest mich weiter zitieren müssen, ich hab ja dann geschrieben dass ich mich da auch nicht weit aus dem Fenster hängen will, weil ich das alles selbst und noch schlimmeres gefahren bin... Also ich bin arbeitsbedingt Hilux und sehr leistungsstarke teure SUVs gefahren. Grad mein Hilux hat seinen Diesel nur so verpulvert, aber auch die SUV haben eindeutig mehr Benzin in die Luft geschleudert als die Autochens die ich so gefahren bin in meinem Leben. Aber ansonsten wenn ich Autos geliehen habe haben die SUVs deutlich mehr verbraucht (und waren teurere Autos) als die Autochen. Obs die SUVs auch in billig und ultrawenig Verbrauch gibt, keine Ahnung, wenn du das sagst, wird das wohl so sein! Umso besser für die Umwelt und den Geldbeutel! Ich bin da jetzt aber auch kein kriterium, ich will eigentlich überhaupt kein Geld für Auto ausgeben und auch keins besitzen. Aber dafür fliegen zB andere nicht oder sind noch nie Hilux gefahren, ich hab da jetzt kein Moralhütchen auf.

    Nein, ich meinte das echt so, also das es mich wirklich interessiert woher diese Ansicht kommt.

    Mit dir kann ich ja reden, also wirklich drüber reden, die Leute die einem im realen Leben begegnen wollen einen meist nur doof von der Seite ankacken....

    Das nehm ich mal als Kompliment :lol: Also, wenn du mich schon fragst: Deutschlang hat strukturell eine sehr große SUV Dichte. Will ich in einer Gesellschaft wohnen, in denen jeder einen SUV fährt? Ganz klares nein. Sie sind im Durchschnitt schlechter für die Umwelt als Kleinwagen, nehmen unglaublich viel Platz ein (breiter sind sie jedoch nicht unbedingt, das stimmt), und sind, falls nicht gebraucht, viel mehr unnötiger Konsum als kleine Autos, wenn es denn schon Autos sein müssen. Diese riesige Masse an Auto samt Technik kommt irgendwoher, und die geht als Autoleiche auch wieder irgendwo hin. Wir sind gerade 8 Milliarden Menschen. Glauben wir wirklich wir können alle so leben? Ich bin nicht dafür globale Probleme zu individualisieren, aber genauso hilft uns auch der Bezug auf den Individualfall nicht weiter, wenn wir ein strukturelles Problem haben. Es kann sich ja jeder selbst fragen, ob er das denn wirklich braucht. Der eine hat 8 Kinder, der nächste lebt in den unbezwingbaren Bergen, der übernächste hat noch dazu einen riesigen Wohnwagen... kann ja alles individuell sein. Trotzdem kann ich mich ja, wie bei jedem Konsum, fragen ob ich das in meinem Fall wirklich brauche, und wie ich denn dazu beitragen kann, dass bei 8 Milliarden Menschen die nächste Generation tatsächlich noch überlebt.

    Also wie gesagt, ich trage da jetzt kein Moralhütchen mit dem ich mir besser vorkomme. Ich würde mir nur aus diesen Gründen selbst keinen kaufen (mache dafür aber wie gesagt anderes) und würde auch wie gesagt einfach niemals so viel Geld ausgeben wollen. Ich bin gerne beruflich SUV gefahren, ich weiß was der kann, ich brauche das beim besten Willen nicht. Aber auch das muss ja jeder selbst entscheiden, ich mach dafür anderes mit meinem Geld, das würden andere niemals machen.

  • Ich rechne Öffis nicht nur in Geld, sondern v.a. in Zeitverlust.

    Meine Kollegin, die mit Öffis fährt, aber nicht in der Stadt wohnt, hat stündlich 1x die Möglichkeit heim zu kommen. Das ist ziemlich unflexibel, aber glücklicherweise haben wir Gleitzeit, so dass sie ihre Arbeitszeit dem Fahrplan anpassen kann. Überstunden sind so aber auch schwierig - nur 15-30 Minuten länger bleiben führt dazu, dass sie dann noch 45-30 Minuten Zeit bis zur Zugabfahrt vergeuden muss. Aber viel schlimmer ist es, wenn die Öffis nicht funktionieren (aus welchen Gründen auch immer). Es kommt bei ihr eigentlich mind. 1x pro Monat vor, dass sie 1-2h später daheim ist als normal. Zur Arbeit kommt sie nur deshalb fast immer (mehr oder weniger pünktlich), weil einer ihrer Mitpendler im Notfall aufs Auto umsteigt.

    Andre mit den Öffis pendelnde Kollegin hätte neulich dank Schienenersatzverkehr 2-3h Arbeitsweg (einfach! also 4-6h pro Tag) gehabt. Wir haben dann einfach entschieden, dass sie in dem Zeitraum entgegen der Regelung des Arbeitgebers komplett im Homeoffice bleiben soll (in "Notfällen" sagt bei uns da zum Glück keiner was).

    Kosten für ein Auto kann sich diese Kollegin übrigens nicht sparen, weil sie trotzdem bis zum Bahnhof mit dem Auto fahren muss.

    Die in der Stadt wohnenden Kollegen sind alle mit den Öffis zufrieden - klar, sie haben meist alle 10 Minuten die Möglichkeit heim zu kommen und auch Schienenersatzverkehr wirkt sich hier idR nicht so dramatisch aus (außer, dass der VGN gern mal zu kleine/wenig Busse schickt).

    Ich wohne auch außerhalb, pendle aber mit dem Auto. Ja, ich steh auch mal im stockenden Verkehr/Stau - aber so arg, dass sich das merklich auf meine Ankunftszeit auswirkt, vielleicht 1-2x/jährlich. Und das, obwohl ich nun monatelang eine größere Baustelle auf der Strecke hatte. Und gleichzeitig bin ich dadurch deutlich flexibler, kann problemlos früher/später anfangen oder mal länger bleiben.

  • Als Vorbild seh ich mich in meiner Freizeit nicht, den Job hab ich schon in der Arbeitszeit.

    Deine Intention ist dabei egal. Es geht um den Effekt:

    Oh, die lässt ihre Hunde frei laufen, dann leine ich meine auch ab, obwohl Leinenpflicht herrscht.

    Die "Vorbild"-Funktion hast du, ob du willst oder nicht, ob du Freizeit hast oder nicht.

    Das meine ich nicht nur auf dich bezogen, sondern es ist generell der Fall.

    Deswegen hatte ich auch noch ein weiteres Beispiel angeführt.

    Und der Effekt lässt sich beliebig fortsetzen: Einer läuft über die rote Ampel, andere laufen hinterher.

    Einer lässt den Kot seines Hundes liegen, andere machen es nach. Weil, warum sollten sie denn aufheben, wenn da doch ohnehin schon was liegt?

    Einer lässt seinen Hund gegen die Hausecke oder Haustür pinkeln - alle anderen :ka: tja, meiner hat ja nur drüber markiert. Da war schon was. Demzufolge muss ich da nicht aufpassen und es ist auch nicht schlimm.

    Bei Gebieten mit Leinenpflicht finde ich das Ableinen einfach daneben. Zum einen wegen der Vorbild-Funktion / dem Nachahmer-Effekt. Zum anderen gehe ich davon aus, dass sich manche Menschen dort vielleicht in der Sicherheit wiegen wollen, keinem unangeleinten Hund über den Weg zu laufen.

    Natürlich gibt es da einen Unterschied zwischen "Pampa im Nirgendwo, kann in alle Richtungen bis zum Horizont gucken und treffe da auch in 5 Stunden keine Menschenseele" und stärker frequentierten Strecken. Aber einfach generell zu sagen: "Mir doch egal, meine sind davon befreit, weil... aus Gründen eben." find ich daneben.

  • Öffentliche Verkehrsmittel… :lachtot:

    Ich hatte zu meiner alten Arbeitsstelle mit ÖPNV so 50-55min einfache Strecke. Für 5km. Mit 2x umsteigen. Für 90€/Monat (damals). Zu Fuß war ich fast schneller.

    Alles was hier - trotz Stadt - ohne Auto funktioniert, ist Lebensmittel, Frisör, Arzt/TA und Gassi.

    Ich habs ne ganze Weile mit Öffis versucht und irgendwann aufgegeben. Trotz kurzer Strecken würde ich überall mindestens ne Stunde einfache Strecke einplanen müssen. Das geht mit Vollzeitjob nicht. Zumindest wenn dann noch die Umsteigerei dazu kommt, da kann man die Zeit nicht mal nutzen.

    Jetzt mit den Hunden gehts gar nicht mehr. Hier könnte ich außer Gassi gar nix machen. Hundesportvereine ohne Auto nicht unter 1-1.5 h erreichbar und muss einen guten Teil der Strecke auch noch zu Fuß gehen. Weil das Netz einfach wirklich schlecht ausgebaut ist. Vom Dummytraining fang ich gar nicht an, da wären wir ja komplett raus.

    Dabei find ich das Konzept toll und beneide ein bisschen die Leute in Großstädten, die wirklich einen guten ÖPNV haben und tatsächlich ohne Auto leben können.

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