Mache ich mir zu viel Kopf oder habe ich es komplett unterschätzt?

  • Ich glaube, sie braucht einfach noch ein bisschen mehr Zeit, um aufzutauen. 2 Tage in einem neuen Zuhause ist kurz und wenn sie sowieso eher schüchtern ist, wird sie nochmal länger brauchen, um mit der neuen Situation zurechtzukommen.

    Lebt euer Leben, überfordert sie nicht, seid für sie da und lasst ihr Zeit, wäre jetzt mal mein Tipp =)

  • Die anderen haben schon viel hilfreiches geschrieben aber ich würde hier auch nochmal klar sagen: Ihr habt den Hund doch erst seit gerade eben. Dass sie da nicht perfekt auf euch hört und unsicher ist, finde ich persönlich völlig normal.

    Seh das mal von ihrer Seite: Sie war ihr ganzes bisheriges Leben bei ihrer Züchterin und ist es da gewohnt. Nun kommt sie plötzlich in ein anderes Haus, andere Gerüche, andere Menschen, andere Umgebung,... das ist unglaublich viel, was die kleine Maus gerade verarbeiten muss und sie hat keinen Plan davon, was das Ganze eig. soll. Gib ihr bitte etwas mehr Zeit als 2 Tage um sich einzugewöhnen.


    BTW: einen Hund an der Leine zu ziehen halte ich für die Leinenführigkeit für kontraproduktiv.


    Um mal auf den Thread Namen zu reagieren: ja, ich denke, du machst dir zu viel Kopf und nein du hast nichts unterschätzt, sondern du überschätzt den Hund. Du gehst davon aus, dass der Hund solche Dinge direkt perfekt beherrscht aber so ist das mit Hunden nach 2(!) Tagen nicht. Ich meine das nicht böse, sondern möchte dir nur ganz klar sagen, dass du der armen Maus auch etwas Zeit geben musst.

    Auch im Büro wird sie nicht direkt an einer Stelle ruhig sitzen bleiben. Das muss alles trainiert werden. Und auch während der Zugfahrt kommt viel neues auf sie zu (Gerüche, Lärm, bewegender Bogen,...)

  • Hey :winken:


    Gut Ding will Weile haben :smile:


    Wegem sich übergeben:

    wenn ich einem Hund Bus, Tram und Bahn näherbringe, habe ich immer mein "Kotz-Notfall-Set" dabei: Puppypads, eine Rolle von den durchsichtigen Henkelmülltüten aus dem Aldi (die sind sowas von dicht!) und eine Rolle Küchenpapier.


    Wird's dem Hund schlecht, lege ich das Puppypad hin zum draufkotzen, verhindert Schweinerei im Öffi.

    Das Resultat wird dann in eine Tüte verknotet und die kommt nochmal in eine Tüte und wird zugeknotet. Davor dem Hund das Mäulchen bissel abwischen wegem Geruch ;)


    Damit Hund nicht kotzen muss, helfen Gleichgewichtsübungen.
    Die kann man wunderbar als angenehmes Miteinander machen, nicht zu lange natürlich und mit ganz viel Spass und Freude :smile:

    ist auch grad Bindungsarbeit und fördert das gegenseitige Vertrauen.


    Aber bevor Du Deinen Hund auf einen Ball druafstellst, lass ihm Zeit.
    Dieser Kulturschock will erstmal verdaut werden.


    Setz Dich mit dem Hundchen auf die Wiese und geniesst einfach den Augenblick. Mach Dir keinen Stress.

  • Hallo nochmal zusammen,

    vielen dank an alle für die vielen Eindrücke und Tipps von euch. Die Puppypads kannte ich gar nicht, die habe ich direkt besorgt damit am Donnerstag mein Öffi Kit bereit ist :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Als ich dann gestern von der Arbeit zurück kam habe ich nur gesehen, wie Emma und meine Frau gemütlich auf dem Sofa liegen und TV schauen. Streicheleinheiten hat sich Emma von mir auch wieder abgeholt und als ich Abend gegessen habe kam sie auch super schnell zu mir :smiling_face_with_halo:


    Beim letzten Gassigang lief das wirklich super, sie hat noch ein bisschen Angst über die Türschwelle des Treppenhauses zu gehen, aber wenn man ihr ganz lieb zuredet kommt sie auch bereits und geht dann schnurstracks zur Wiese. Ja sie guckt noch manchmal blöd, aber macht dann ziemlich schnell ihre Geschäfte und will dann wieder zurück in die Wohnung. Geht nur schlecht weil ich den Beutel voller Ergebnisse nicht in die Wohnung mitnehmen möchte :beaming_face_with_smiling_eyes:


    Heute Morgen merkten wir beide, dass Emma auch ganz schön frech sein kann. Hat versucht an den Fingern meiner Frau zu knabbern, klaut sich Hausschuhe (warum auch immer :person_shrugging:) und hat uns heute morgen auch zum spielen aufgefordert. Das war einfach nur schön :smiling_face_with_hearts:


    Ich glaube meine ganzen Zweifel kamen halt daher, weil ich es selber noch nie gesehen hatte so verängstigt einen Hund zu sehen, gerade schon mit 10 Monaten. Deshalb war ich selber sehr zurückhaltend. Das hat Emma gemerkt und hat zu meiner Frau schon eine viel engere Bindung als zu mir. Hoffentlich kriege ich das mit Zuwendung und Leckeris auch noch hin. Wenn wir ihr dann noch die Tasche schmackhaft machen wollen wir heute oder morgen dann mit der Bahn nur eine Station fahren, damit sie die Bahn kennen lernt.


    Ja mir ist bewusst das der Sprung von einer Bahn station auf ~25 Minuten Bahn fahren zu groß ist, doch wie bereits geschrieben wurde habe ich Emma da überschätzt und nun rennt mir die Zeit davon :frowning_face:

  • Ja mir ist bewusst das der Sprung von einer Bahn station auf ~25 Minuten Bahn fahren zu groß ist, doch wie bereits geschrieben wurde habe ich Emma da überschätzt und nun rennt mir die Zeit davon :frowning_face:

    Probier es :upside_down_face: vielleicht überrascht sie dich ja auch.


    Hausschuhe riechen besonders gut nach ihren Menschen :woozy_face:

  • Unser Hund leidet im Auto sehr unter Reise-Übelkeit, aber Zug oder Straßenbahn fährt er total gern, ihm ist nicht übel, sondern er rollt sich unterm Sitz zusammen und schläft. Nur der Maulkorb war ihm am Anfang lästig, das haben wir dann mit viel Schönfüttern trainiert und jetzt ist es gar kein Umstand mehr.


    Vielleicht verträgt Eure ja Bahnfahren auch gut, probier es halt erstmal mit einer Kurzstrecke.

  • Das ist doch schon eine gute Entwicklung :) Ich würde mir dennoch schnellstmöglich einen guten Trainer besorgen, je früher du lernst, dich dem Hund gegenüber eindeutig und konsequent zu verhalten, umso schneller weiß er, was du willst.

  • Das ist doch schon eine gute Entwicklung :) Ich würde mir dennoch schnellstmöglich einen guten Trainer besorgen, je früher du lernst, dich dem Hund gegenüber eindeutig und konsequent zu verhalten, umso schneller weiß er, was du willst.

    Definitiv, das haben wir auch auf unserem Plan!

  • Aus deinen Beiträgen sprechen sehr viel Empathie und Einfühlungsvermögen, das wird schon ! Du hast bereits viele Tipps bekommen, ich möchte dir zusätzlich ans Herz legen, auf längere Sicht mal ein Körpersprache-Seminar/Workshop bei einem guten Trainer zu besuchen. Das hat mir SEHR geholfen, meinen Hund besser zu "lesen".


    Die Eltern meiner "Gassifreundin" haben vor Jahren auch einen Havaneser Junghund von einer Züchterin übernommen. Der kannte ausser seinem Rudel und dem Garten dort auch nix. Auf die Frage, warum er kein Halsband und keine Leine kennt, wurden sie abgefertigt mit " glauben sie denn, ich kann mit 15 Hunden Gassi gehen ?". Sie haben ihn trotzdem genommen weil sie froh waren, in ihrem Alter überhaupt noch einen Hund bekommen zu haben.

  • Das klingt doch super! Du klingst schon viel viel gelassener!


    Ich würde dir noch als Tipp mitgeben wollen, wirklich einfach öfter durchzuatmen. Ihr seid alle 3 Lebewesen und keine Maschinen, ihr werdet auch alle 3 Fehler machen und das ist auch ok! Ich verstehe, dass man alles richtig machen möchte aber realistisch gesehen, wird das nicht passieren :) Genieße die Zeit vom Kennenlernen :)

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