Ich trenne die Antworten etwas auf, da ich drei völlig unterschiedliche Hunde in meinem Leben hatte bzw. zwei noch habe.
Habt ihr euch dazu vor dem Kauf Gedanken gemacht?
Ich habe mir vor jeder Anschaffung eines Hundes vor dem Kauf meine Gedanken gemacht.
Habt ihr euch vllt sogar extra einen Hund mit bestimmten Rasseeigenschaften angeschafft, die sich perfekt in euren Alltag integrieren lassen?
Nein, meine ersten beiden Hunde waren Mischlinge und ihr wahres Gesicht zeigten die im Tierheim auch nicht wirklich.
Bei Hope habe ich zumindest mit dem Verein kommuniziert, mit was ich leben kann und was der Hund mitbringen muss.
Habt ihr euch einen Hund passend zu einer zusätzlichen beruflichen, sportlichen oder auch einer Freizeitbeschäftigung angeschafft?
Ich wollte als ersten Hund einen Begleithund, der mein Leben mit mir lebt und mit dem ich mal zu Hundetreffen gehen und vielleicht neue Leute kennen lernen kann.
Das klappte nicht, weil der Hund sich als dafür ungeeignet erwies.
Bei Nuri wollte ich ein Sonnenscheinchen als krassen Gegensatz, also wirklich das, was ich schonmal haben wollte und diesmal klappte es.
Bei Hope wollte mein Partner gerne einen Husky. Ich fand die natürlich super schön, hatte aber tatsächlich viele Bedenken wegen der Aktivität.
Außer Reiten hatte ich kein weiteres Hobby bisher, wo ich einen Hund hätte integrieren müssen oder wo eine bestimmte Rasse sinnvoll gewesen wäre.
Habt ihr evtl. euer Leben nach dem Hundekauf oder während der Hundehaltung neu ausgerichtet, sodass ihr die Bedürfnisse eures Hundes gestillt bekommt?
Für Rudi begrub ich viele Träume und Pläne, vergoss viele Tränen und war oft verzweifelt.
Aber Abgabe war nie eine Option. Wer A sagt, sagt auch B.
Für Nuri musste ich kaum was anpassen. Er ist eben der Immer-dabei-Hund.
Bis auf sein Kälteempfinden stand uns auch nie wirklich was im Weg.
Für Hope habe ich an der Länge der Spaziergänge gedreht, an meiner Aufmerksamkeit auf Spaziergängen, habe mich mit Möglichkeiten zur Auslastung (Mantrailing) beschäftigt und suche jetzt noch nach weiteren Alternativen.
Ich hasse ja joggen, könnte mir aber dennoch vorstellen, für den Hund damit doch anzufangen, wenn er es bräuchte, weil ich eben A gesagt habe.
Auch habe ich das Reiten aufgegeben, weil sie kein Reitbegleithund werden würde und ohne das hätte ich keine Zeit für beides.
Tut euer Hund das, wofür er ursprünglich gezüchtet wurde oder lastet ihr ihn mit einer Form der Ersatzbeschäftigung aus?
Rudi und Nuri waren eben Begleithunde und eine ganze Zeitlang machten wir auch etwas Hundesport (Agility und Obedirnce).
Hope macht noch nicht das, was ein Husky eigentlich tun sollte.
Sie wollte ich mit Alternativen wie Mantrailing auslasten, stoße da aber natürlich an Grenzen.
Gibt es auch Rasseeigenschaften eures Hundes, die ihr in eurem Leben nicht brauchen könnt, die er nicht ausleben kann/darf? Eigenschaften eures Hundes, die euer Leben beschwerlich machen?
Rudi hatte multiple Aggressionen. Hasste Hunde und Menschen, hasste kuscheln, war ein sehr ernster Hund, ein Brummbär.
Er musste immer viel reguliert werden, lief damit dann aber problemlos im Alltag.
Nuri war immer ziemlich problemlos. Einzig seine Sensibilität und Empfindlichkeit schränkt mich manchmal ein und nervt bisweilen auch.
Er ist halt sehr kälteempfindlich, sodass ich in den kalten Monaten extrem viel Rücksicht nehmen muss.
Außerdem bin ich etwas ruppiger in der Art und Nuri geht schon ins Meiden, wenn man nur mal leicht genervt ist. Das ist manchmal anstrengend.
Davon ab ist er einfach nur ein ganz toller Hund, der super hört, für jeden Spaß zu haben ist.
Hope schränkt mich gefühlt nicht ein. Ich dachte, Schleppleinen-Spaziergänge würden mich massiv nerven, aber das tun sie nicht.
Unterschätzt habe ich den Jagdtrieb und der ist auch die größte Einschränkung. Sie kann einfach nicht so rennen wie sie möchte und ihre Energie los werden, weil sie immer angeleint sein muss. Und sie ist eben nicht soo darauf aus, draußen mit mir zusammen zu arbeiten.
Auf dem Hundeauslauf geht sie einfach so sehr auf. Es ist schade, dass wir das nur 1x die Woche machen können.
Ich hoffe, dass sie Interesse an Zughundesport zeigt, damit wir dort vielleicht eine Möglichkeit haben, dass sie ihre ganze Energie öfter mal loswerden kann.
Von einem Husky hätte mir hier jeder abgeraten und ich hätte das sogar verstanden.
Ich mache für sie nun aber das Beste draus, genau wie für jeden meiner Hunde bisher. Dafür passe ich auch gerne mein Leben ein wenig an und bin offen für neue Aktivitäten. Ich lebe halt nach dem Motto, wer A sagt, muss auch B sagen und das ziehe ich eben auch durch.
MEINE Rasse habe ich noch nicht gefunden. Wenn Hope und ich Spaß am Zughundesport finden werden, hätte der Husky durchaus das Potential dazu.
Ich liebe ihre immer gut gelaunte, offene Art gegenüber Mensch und Tier, ihr verspieltes bis fast verrücktes Wesen, ihre Lauffreude und meistens auch ihre Energie.
Ich mag auch, dass sie mir nicht alles schenkt, sondern ich wirklich was dafür tun muss, dass sie vernünftig folgt.
Mich würden Schäfer- und Hütehunde als Rasse durchaus noch interessieren.
Aber solange Nuri noch lebt, wird es keinen weiteren Hund mehr geben. Und ich hoffe natürlich, dass wir noch einige Zeit zusammen haben werden.
Wie sich mein Leben bis dahin entwickelt, weiß ich ja auch noch nicht, daher mache ich mir nicht weiter groß Gedanken zur zukünftigen Rassewahl.