Rasseeigenschaften und ihre Auslastung im Alltag

  • Ich trenne die Antworten etwas auf, da ich drei völlig unterschiedliche Hunde in meinem Leben hatte bzw. zwei noch habe.


    Habt ihr euch dazu vor dem Kauf Gedanken gemacht?

    Ich habe mir vor jeder Anschaffung eines Hundes vor dem Kauf meine Gedanken gemacht.


    Habt ihr euch vllt sogar extra einen Hund mit bestimmten Rasseeigenschaften angeschafft, die sich perfekt in euren Alltag integrieren lassen?

    Nein, meine ersten beiden Hunde waren Mischlinge und ihr wahres Gesicht zeigten die im Tierheim auch nicht wirklich.

    Bei Hope habe ich zumindest mit dem Verein kommuniziert, mit was ich leben kann und was der Hund mitbringen muss.


    Habt ihr euch einen Hund passend zu einer zusätzlichen beruflichen, sportlichen oder auch einer Freizeitbeschäftigung angeschafft?

    Ich wollte als ersten Hund einen Begleithund, der mein Leben mit mir lebt und mit dem ich mal zu Hundetreffen gehen und vielleicht neue Leute kennen lernen kann.

    Das klappte nicht, weil der Hund sich als dafür ungeeignet erwies.


    Bei Nuri wollte ich ein Sonnenscheinchen als krassen Gegensatz, also wirklich das, was ich schonmal haben wollte und diesmal klappte es.


    Bei Hope wollte mein Partner gerne einen Husky. Ich fand die natürlich super schön, hatte aber tatsächlich viele Bedenken wegen der Aktivität.


    Außer Reiten hatte ich kein weiteres Hobby bisher, wo ich einen Hund hätte integrieren müssen oder wo eine bestimmte Rasse sinnvoll gewesen wäre.


    Habt ihr evtl. euer Leben nach dem Hundekauf oder während der Hundehaltung neu ausgerichtet, sodass ihr die Bedürfnisse eures Hundes gestillt bekommt?

    Für Rudi begrub ich viele Träume und Pläne, vergoss viele Tränen und war oft verzweifelt.

    Aber Abgabe war nie eine Option. Wer A sagt, sagt auch B.


    Für Nuri musste ich kaum was anpassen. Er ist eben der Immer-dabei-Hund.

    Bis auf sein Kälteempfinden stand uns auch nie wirklich was im Weg.


    Für Hope habe ich an der Länge der Spaziergänge gedreht, an meiner Aufmerksamkeit auf Spaziergängen, habe mich mit Möglichkeiten zur Auslastung (Mantrailing) beschäftigt und suche jetzt noch nach weiteren Alternativen.

    Ich hasse ja joggen, könnte mir aber dennoch vorstellen, für den Hund damit doch anzufangen, wenn er es bräuchte, weil ich eben A gesagt habe.

    Auch habe ich das Reiten aufgegeben, weil sie kein Reitbegleithund werden würde und ohne das hätte ich keine Zeit für beides.


    Tut euer Hund das, wofür er ursprünglich gezüchtet wurde oder lastet ihr ihn mit einer Form der Ersatzbeschäftigung aus?

    Rudi und Nuri waren eben Begleithunde und eine ganze Zeitlang machten wir auch etwas Hundesport (Agility und Obedirnce).


    Hope macht noch nicht das, was ein Husky eigentlich tun sollte.

    Sie wollte ich mit Alternativen wie Mantrailing auslasten, stoße da aber natürlich an Grenzen.


    Gibt es auch Rasseeigenschaften eures Hundes, die ihr in eurem Leben nicht brauchen könnt, die er nicht ausleben kann/darf? Eigenschaften eures Hundes, die euer Leben beschwerlich machen?

    Rudi hatte multiple Aggressionen. Hasste Hunde und Menschen, hasste kuscheln, war ein sehr ernster Hund, ein Brummbär.

    Er musste immer viel reguliert werden, lief damit dann aber problemlos im Alltag.


    Nuri war immer ziemlich problemlos. Einzig seine Sensibilität und Empfindlichkeit schränkt mich manchmal ein und nervt bisweilen auch.

    Er ist halt sehr kälteempfindlich, sodass ich in den kalten Monaten extrem viel Rücksicht nehmen muss.

    Außerdem bin ich etwas ruppiger in der Art und Nuri geht schon ins Meiden, wenn man nur mal leicht genervt ist. Das ist manchmal anstrengend.

    Davon ab ist er einfach nur ein ganz toller Hund, der super hört, für jeden Spaß zu haben ist.


    Hope schränkt mich gefühlt nicht ein. Ich dachte, Schleppleinen-Spaziergänge würden mich massiv nerven, aber das tun sie nicht.

    Unterschätzt habe ich den Jagdtrieb und der ist auch die größte Einschränkung. Sie kann einfach nicht so rennen wie sie möchte und ihre Energie los werden, weil sie immer angeleint sein muss. Und sie ist eben nicht soo darauf aus, draußen mit mir zusammen zu arbeiten.

    Auf dem Hundeauslauf geht sie einfach so sehr auf. Es ist schade, dass wir das nur 1x die Woche machen können.

    Ich hoffe, dass sie Interesse an Zughundesport zeigt, damit wir dort vielleicht eine Möglichkeit haben, dass sie ihre ganze Energie öfter mal loswerden kann.



    Von einem Husky hätte mir hier jeder abgeraten und ich hätte das sogar verstanden.

    Ich mache für sie nun aber das Beste draus, genau wie für jeden meiner Hunde bisher. Dafür passe ich auch gerne mein Leben ein wenig an und bin offen für neue Aktivitäten. Ich lebe halt nach dem Motto, wer A sagt, muss auch B sagen und das ziehe ich eben auch durch.


    MEINE Rasse habe ich noch nicht gefunden. Wenn Hope und ich Spaß am Zughundesport finden werden, hätte der Husky durchaus das Potential dazu.

    Ich liebe ihre immer gut gelaunte, offene Art gegenüber Mensch und Tier, ihr verspieltes bis fast verrücktes Wesen, ihre Lauffreude und meistens auch ihre Energie.

    Ich mag auch, dass sie mir nicht alles schenkt, sondern ich wirklich was dafür tun muss, dass sie vernünftig folgt.


    Mich würden Schäfer- und Hütehunde als Rasse durchaus noch interessieren.

    Aber solange Nuri noch lebt, wird es keinen weiteren Hund mehr geben. Und ich hoffe natürlich, dass wir noch einige Zeit zusammen haben werden.

    Wie sich mein Leben bis dahin entwickelt, weiß ich ja auch noch nicht, daher mache ich mir nicht weiter groß Gedanken zur zukünftigen Rassewahl.

  • Ich beziehe mich bei meinen Antworten auf die tatsächlich geplante Anschaffung von Fine als Welpe. Bei Kira hat da eher das Individuum als solches den Ausschlag gegeben, nicht die Rasse.


    Habt ihr euch dazu vor dem Kauf Gedanken gemacht?

    Ja, hab ich.


    Habt ihr euch vllt sogar extra einen Hund mit bestimmten Rasseeigenschaften angeschafft, die sich perfekt in euren Alltag integrieren lassen?

    Habt ihr euch einen Hund passend zu einer zusätzlichen beruflichen, sportlichen oder auch einer Freizeitbeschäftigung angeschafft?


    Tatsächlich hab ich einen Hund gesucht, der in den Alltag passt - wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, haben ne hohe Hundedichte, häufiger Familienfeiern mit anderen Hunden ubd Kindern und ins Büro musste sie auch anfangs mit. Das hat bei der Rassewahl alles eine Rolle gespielt. Dazu kam, dass ich auf jeden Fall Hundesport machen wollte und die Wahl fiel dann tatsächlich auch nach Sportart.


    Habt ihr evtl. euer Leben nach dem Hundekauf oder während der Hundehaltung neu ausgerichtet, sodass ihr die Bedürfnisse eures Hundes gestillt bekommt?

    Nö. Also außer Dingen, die man dann eben geplant tut: Gassi, Hundeplatz usw.

    Was sich allerdings geändert hat, ist, dass ich gezielt Jobs mit möglichst viel Home Office gesucht hab, weil ich das wo wollte. Ich mag meine Hunde gerne tagsüber um mich und liebe die Flexibilität, meine Gassirunden an Jahreszeit und Wetter anpassen zu können, die ich so hab.



    Tut euer Hund das, wofür er ursprünglich gezüchtet wurde oder lastet ihr ihn mit einer Form der Ersatzbeschäftigung aus?


    Beides. Wir machen Dummytraining, hatten aber auch wegen fehlender Trainingsmöglichkeiten zwischenzeitig nur THS gemacht. Inzwischen machen wir beides parallel (also 1-3x im Monat wirklich Dummytraining mit Trainer usw und 1-2x die Woche THS).


    Gibt es auch Rasseeigenschaften eures Hundes, die ihr in eurem Leben nicht brauchen könnt, die er nicht ausleben kann/darf? Eigenschaften eures Hundes, die euer Leben beschwerlich machen?


    Hm. Nicht wirklich. Natürlich darf der Hund nicht im Wald das Gebüsch durchstöbern, wenn wir Gassi gehen. Aber sonst…? Ich bin der festen Überzeugung, dass es bei uns so gut läuft, WEIL ich eben bei der Rassewahl vor allen Dingen darauf geachtet hab, dass es zu unserem Leben und Umfeld passt. Mit einem Hund, der Fremdhunde kacke findet, hätte ich hier wesentlich mehr Anpassungsbedarf am Leben, ebenso, wenn er fremde Menschen nicht mögen würde. Aber so hab ich nach meinem Empfinden einfach Hunde, die sich hier gut einfügen.


    Ich wusste auch schon bei der Anschaffung, dass Fine immer Auslastung in Form von Hundesport brauchen wird und wollte das genau so. Wär ich mir nicht sicher gewesen, hätte ich nach ner anderen Zucht Ausschau gehalten. Ich persönlich finde, man kann sich mit der Rassewahl das Leben wirklich einfacher oder schwerer machen.


  • Ich hab mir vor dem Kauf meines Zwergpudels viele Gedanken gemacht, viel gelesen, angeschaut usw. Für mich war ganz wichtig, dass der zukünftige Hund verträglich und klein ist, wenig Jagdtrieb hat, wenig Aggressionspotential, mich überall begleitet, Hundesport bzw Zusammenarbeit ganz toll findet, mit mir wandern geht und als Schulhund geeignet wäre.

    So wurde es ein Pudel und es passt hier super. Lediglich als Schulhund ist er nicht geeignet. Fremde Kinder kann er nicht einschätzen und angefasst werden möchte er von Fremden nicht. Aber ja, der Punkt war mir am unwichtigsten.


    Da Pauli mein erster Hund ist, hat sich mein Leben schon verändert, und ich mag mein Hundeleben total :herzen1: Früher war ich halt viel fort abends, das mach ich jetzt kaum noch. Bin lieber wandern oder am Hundeplatz. Und ich wurde verantwortungs- und selbstbewusster.


    Pauli darf seiner ursprünglichen Verwendung nachkommen.. mich überall begleiten =) Das liebt er und macht er großartig. Am schönsten ist es für ihn bei mir zu sein bzw auf mir xD

    Die Großpudel apportierten früher Vögel aus dem Wasser. Mit Wasser brauch ich Pauli gar nicht kommen, aber apportieren und Suchspiele macht Pauli gern.


    Es gibt tatsächlich keine Rasseeigenschaft, die ich an Zwergpudeln nicht mag und die nicht in mein Leben passt. Es gibt eine Pauli-Eigenschaft, die manchmal anstrengend ist, für ihn und mich (er ist gern mal aufgeregt), aber damit können wir gut leben.


    Lange Rede, kurzer Sinn.. Pudel passen perfekt hier her :herzen1:

  • Beim Jacob, Mischling aus dem Tierschutz, hab ich mir weniger Gedanken drum gemacht was der haben und können muss, um in unserem Leben seinen Platz zu finden. Einziges Kriterium war Kinderfreundlichkeit, wegen unserer Tochter, die zum damaligen Zeitpunkt 4 Jahre alt war.

    Da ich damals Hausfrau und Mutti war und das Kind tagesbetreut im Kindergarten, hatte ich Zeit mich auf einen Hund aus dem Tierschutz komplett einzulassen und mit dem zu arbeiten was er mir (an)bietet.

    Das hat auch super funktioniert, sodass später ein Zweithund einzog, weil der Jacob so easy war. Mir fehlte die Herausforderung.

    Die Luzie, auch Tierschutzhund, wurde danach ausgesucht ob sie zum Jacob passt. Ob sie vom Alter, vom Temperament, vom Erziehungsanspruch und vom Arbeitsaufwand her auch in unsere Familie passt.

    Da sie aufgrund ihres hohen Alters eher ein Ladenhüter im Tierheim war, hatten wir auch viel Zeit um die Luzie gut einschätzen zu können.

    In der Wahl der Hundebeschäftigung bin ich absolut frei, weil ich an vielem was man mit Hunden machen kann, Spaß habe.

    In erster Linie aber alles was actionreich ist. Am liebsten in Wald, Feld und Flur.


    Da unsere familiären Umstände es hergeben, wird bald ein Zweithund einer ganz speziellen Rasse hier einziehen.

    Da habe ich natürlich ganz genau überlegt was ich ihm bieten kann und was er für Voraussetzungen erfüllen muss. Auch habe ich mich ganz stark mit den eventuellen Nachteilen dieser Rasse befasst. Zum Beispiel mit dem Neigen zum Raufen, welches der Rasse nachgesagt wird. :pfeif:

    Hab aber nichts gefunden mit dem ich nicht klarkommen würde.

    Ich habe genau hinterfragt, ob ich bestimmte Dinge leisten kann und will.

    Denn der Hund dieser Rasse (Drahthaar Foxterrier) wird bei uns nicht seiner, ursprünglich für ihn vorgesehen Arbeit nachgehen können. Wie gut er sich aber in den Alltag und in die Gesellschaft integrieren lässt, hängt maßgeblich davon ab wie er ausgelastet ist, wie er beschäftigt wird und welche Erziehung er genießt.

    Hier wird er in erster Linie Wanderbegleithund sein. Alles Andere findet sich. Da bin ich für Alles offen was dem Hund und mir Spaß bringt und sich nicht nachteilig auf unseren Alltag auswirkt.


    Es wird herausfordernd, aber genau das will ich so. :gut:

  • Jein. Also ich suche die Rassen schon nach ihren spezifischen Eigenschaften aus, und bisher haben sie die auch mitgebracht: Menschenbezogenheit, Verträglichkeit mit Artgenossen und Agilität/Lauffreudigkeit bis ins hohe Alter.

    Deshalb nehme ich immer Jagdhunde. Dummerweise gibt´s da ja noch eine Kleinigkeit, die sie mitbringen, nämlich den Jagdtrieb. Um den möglichst zu umgehen und nur die Vorteile genießen zu können, nehme ich immer ältere Exemplare. Bei den ersten sechs ist der Plan aufgegangen, beim Siebten nicht - der hat ordentlich Jagdtrieb. Naja, dafür ist er ganz besonders verschmust und verkuschelt. :herzen1: Und in der Stadt bewegt er sich vorbildlich, auch ohne Leine. Außerdem machen wir jetzt Mantrailing zur Auslastung.

  • Chihuahua Rex zog hier ein, als ich 19 Jahre alt war, und obwohl ich davor immer schon einen Hund wollte und mich auch halbwegs gut auskannte, hatte ich keine konkreten Vorstellungen vom Zusammenleben mit Hund.


    Kurz und gut, Rex hat mich zum Hundemenschen gemacht und mein Leben änderte sich dadurch sehr, mittlerweile bin ich fast nur noch mit Menschen unterwegs, die ebenfalls Hunde halten, ich gehe regelmäßig in die HuSchu bzw. in den Hundeverein, bin außerdem zum totalen Natur- und Wanderliebhaber geworden.


    Rex ist aus dem Tierschutz, über die Rasse hatten wir uns also weniger Gedanken gemacht, wir verliebten uns aber einfach sofort in ihn und wussten, den nehmen wir gleich aus dem Tierheim mit nach Hause :D Sicherlich wäre mein Leben mit einem anderen Individuum Hund bzw. einer anderen Rasse anders verlaufen, aber es ist schon gut so, wie es ist :bindafür: Rex entwickelte sich zu einem äußerst pfiffigen, gelehrigen, aber auch selbstbewussten und eigensinnigen Kerlchen. Man kann ihn allerdings für vieles begeistern, im Laufe der Jahre haben wir so einiges ausprobiert von Hoopers und Zielobjektsuche bis hin zu Unterordnung und Rally Obedience, eigentlich macht mit ihm einfach alles Spaß :herzen1:

    Wir gehen gerne ausgiebig spazieren bzw. wandern, dafür hat er sich auch immer super geeignet, nur dass ich ihn aufgrund eines großen Radius und eines gewissen Jagdtriebs nicht immer frei laufen lassen kann, finde ich manchmal schade, aber ich habe mich damit arrangiert, er ist mein Seelenhund und Punkt :p


    Als Zweithund wollte ich was Weibliches, Liebes, Kleines, gerne eher Schüchternes. Habe ich mit Jasmin bekommen und sie auch zum "Wanderhündchen" gemacht, eine richtige Bergziege ist aus ihr geworden :herzen1: Kopfarbeit braucht sie darüber hinaus zwar nicht unbedingt, aber um ihr Selbstvertrauen zu stärken und weil's einfach Spaß macht, gehen wir auch regelmäßig zum Training, längere Zeit war ihr Lieblingshobby das Longieren. Sie ist eine tolle kleine Maus und hat sich hier einfach super entwickelt :bindafür:

    Rasse war übrigens auch bei ihr total zweitrangig, ich hätte nicht unbedingt damit gerechnet, dass mal ein Yorkie hier einzieht, sie ist aber eh einfach ein Unikat, so einen Hund wie sie findet man nie wieder mit all ihren lustigen und entzückenden Eigenheiten xD

  • jap, hatte ich. Nach dem Tod meines PRT sollte nach 3 Jahren wieder ein Hund einziehen.

    Wieder ein Terrier aber kein PRT, kein Spezialist sondern eher ein Allrounder mit möglichst wenig Erbkrankheiten im Gepäck.

    Ich landete beim Irish Terrier. Allrounder, von jedem ein bisschen und bei Jette ein moderater Jagdtrieb.


    Im Großen und Ganzen das, was ich erwartet habe. Ihr Hang zum Wachen ist manchmal anstrengend, zumal der PRT das nun so gar nicht im Repertoire hatte.


    Aber sonst der Traumhund.

  • Bei meinem ersten eigenen Hund hab ich mir sehr wenig Gedanken gemacht....aber ich hatte Glück, Maja hat in mein Leben gepasst, als wär sie dafür geboren. Sie wurde quasi im Reitstall erzogen, war Reitbegleithund und bei allen "Pferdeaktivitäten" dabei und daheim einfach ein Schatz.


    Sam kam auch aus dem TS - und ich hatte keine Ahnung was ich mir da ins Haus geholt hatte. Das hab ich tatsächlich hier im DF erst erfahren (fröhliches Rasseraten....) Da hab ich dann versucht, möglichst viel und möglichst schnell alles über den Gos dAtura zu erfahren....meine Tochter hat damals extra als 3te Fremdsprache Spanisch gewählt (war zwar unnötig da der Gosso ja ein Katalane ist...:-) ) aber ja, da haben wir uns auf den Hund eingestellt und versucht, ihm ein Umfeld zu geben, mit dem er glücklich werden kann. Wir haben verschiedenen Hundesport ausprobiert, den einen oder anderen Kurs gemacht (haben sogar in die Schafhaltung reingeschnuppert) und ich hab mein Herz tatsächlich an die Rasse Gos dAtura verloren.


    (Auch hier nehm ich den Erbdackel wieder raus - da eine ganz eigene Geschichte, die nicht zur eigentlichen Frage passt).



    Meine Herdimixe sind nochmal eine ganz andere Nummer - denn als mit Joey mein erster Herdimix hier eingezogen ist, wusste ich, was auf mich zukommt. Das war eine ganz bewusste Entscheidung und ein sehr intensiver Lernprozess. Und ja, da mussten wir uns tatsächlich in der Feinabstimmung umstellen bzw einstellen. Es ist/war erwünscht, dass er das tut, was er kann: wachen und schützen. Nur in einem sehr kleinen Rahmen, aber zumindest Joey hat das sehr gut gemacht und soweit ich das beurteilen kann, hat ihn das auch sehr befriedigt. Er musste/durfte dafür sorgen, dass mein Garten und alle "Bewohner" (hab einen sehr vogelfreundlichen Garten) ihre Nachkommenschaft in Ruhe aufziehen konnten. Katzen, Marder und Co hat er sehr eindrucksvoll klar gemacht, dass sie bei uns kein Bein auf den Boden bekommen. Er durfte hier auch den Job des Türstehers übernehmen - und hat dafür gesorgt, dass sich Besuch ordentlich benimmt....(ne, er durfte Besuch nicht fressen, keine Sorge, aber er durfte immer "aufpassen"- alle unsere Besucher waren immer sehr angetan von dem braven Hund, ohne zu bemerken, dass er sie schlicht bewacht, was manchmal bei uns zu grosser Heiterkeit geführt hat.....ja, jetzt hol ich mir gleich meine Forenprügel ab.....). Ich mag die Ruhe, die Herdis ausstrahlen, dieses "Überlegte", diese Eigenständigkeit und Coolness. Die grösste Umstellung war allerdings, dass er eben nie so ein Sonnenscheinchen und Everybodiesdarling war, wie Sam. Joey und alle meine Pflegeherdis waren sehr ernst und wollten auch ernstgenommen werden. Und zwar im Wortsinne! Wenn da von "Ruhe" plötzlich umgeschaltet wurde auf "Achtung!!" dann musste ich sehr schnell umgehend und umsichtig(!) reagieren. Ein Bürohund oder ein Sporthund oder ein Begleithund ist aus Joey nie geworden, war aber auch von uns nie gewünscht.


    Ben, der Weberknecht, mit seiner MastinEspanolMutter und seinen Jagdhundgenen (Pointer - vom vermuteten Vater) ist noch mitten in der Entwicklung. Ich weiss noch nicht, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird - aber ich denke, ich bin flexibel genug, mich drauf einzulassen. Ich finds interessant und bin schon sehr gespannt, ob mehr HSH oder mehr Jagdhund oder was ganz anderes draus wird. Im Moment ist er einfach ein ganz normales Pubertier mit bunter Knete im Kopf. (Hoffe ich doch zumindest mal).

  • Hier schnarcht zu meinen Füßen mein erster Hund.

    Bei Anschaffung komplett an dem vorbei wie mein Leben war.

    Mittlerweile sind wir beide aber im

    Leben angekommen wie es sein soll und ich hab Angst so einen Hundetyp nicht mehr zu kriegen.


    Freundlich, zurückhaltend, unauffällig anderen Gegenüber, händelbarer Jagdtrieb, für jeden Blödsinn zu haben, wetterfest und lauffreudig.

    Auch wenn ich seine Ängste lange verflucht hab, sein Wachen mich manchmal irr gemacht hat: im Endeffekt super. Alles was wir nicht hingekriegt haben in der gemeinsamen Zeit ist aus meiner Sicht eher mein Vermittlungsproblem.


    Ich hab ne zeitlang in die Retrieverrassen geguckt und gucke weiterhin, Spaniels etc. ausgeschlossen und wenn man mich jetzt fragt, was hier als Nachfolge einzieht, bin ich bissl ratlos. Ich könnte nur sagen: bitte keinen HSH - nicht mein Typ Hund. Ansonsten kenn ich zu wenig Terrier zum Beispiel um auszuschließen, dass wir passen könnten oder Nordische um zu wissen, ob deren Art was für mich ist.

    Es wird also spannend werden…


  • Habt ihr euch dazu vor dem Kauf Gedanken gemacht?


    Ja, sehr viele. Welche Rassen kennen und mögen wir, was passt in unseren Alltag, was gefällt uns auch optisch etc. Rassebücher vor- und rückwärts gelesen und Züchter besucht.




    Habt ihr euch vllt sogar extra einen Hund mit bestimmten Rasseeigenschaften angeschafft, die sich perfekt in euren Alltag integrieren lassen?


    Ja, die Gutmütigkeit gegenüber Menschen war für uns sehr wichtig. Und der händelbare Jagdtrieb. Dass der dann stärker ausfiel als auch von der damaligen Züchterin behauptet, war dann "etwas" überraschend.




    Habt ihr evtl. euer Leben nach dem Hundekauf oder während der Hundehaltung neu ausgerichtet, sodass ihr die Bedürfnisse eures Hundes gestillt bekommt?


    Das Leben umgekrempelt nicht.

    Aber informiert, mit Dingen beschäftigt die man vorher nicht kannte, Hundesport angefangen was man eigentlich gar nie wollte

    😂




    Tut euer Hund das, wofür er ursprünglich gezüchtet wurde oder lastet ihr ihn mit einer Form der Ersatzbeschäftigung aus?


    Nein, wir gehen nicht auf die Jagd. Dafür dürfen sie mantrailen und intensiv Dummy Arbeit machen.



    Gibt es auch Rasseeigenschaften eures Hundes, die ihr in eurem Leben nicht brauchen könnt, die er nicht ausleben kann/darf?


    Naja, alle hätten enorm grosses Interesse an der Arbeit mit Vögel. Das ist etwas KOMPLETT anderes als nur Standard Dummy. Da passiert etwas im Hund. Die sind mit einer ganz anderen Präsenz dabei.

    Da ich darauf keinen Zugriff habe, und auch nicht auf picking up gehe, ist das etwas was sie leider so nicht ausleben können.


    Die Fasanen Dummys müssen reichen.



    Eigenschaften eures Hundes, die euer Leben beschwerlich machen?


    Nun, der Jagdtrieb gibt immer gut zu tun. Und bei Nevis ist die unglaubliche Hartnäckigkeit ein ewiges Thema in allen Situationen im Alltag. Dafür wäre diese Eigenschaft sensationell auf der Jagd. Wenn man es führen kann.



    Aber: ich liebe die Viecher und will sie niemals missen! Man könnte ohne Golden Rudel leben. Aber will man das? Neeein 😁

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