Rasseeigenschaften und ihre Auslastung im Alltag

  • Stimmt, aber von diesem Ursprung sind sie längst weit weg. Die Yorkies, die hier heute rumlaufen, würden vor einer großen Ratte vermutlich schreiend die Flucht ergreifen, und das Gebiß ist auch nicht mehr das, was es mal war. Es hat schon seinen Grund, dass Russells so beliebte Stallhunde sind. Die machen den Job schon großartig - es sei denn eben, sie setzen sich höhere Ziele...

  • Beim ersten Hund war ich zugegeben blauäugig und habe rein nach Optik ausgesucht, allerdings war es auch ein reiner Begleithunde und als genau solches wurde unser Tibet Terrier auch gehalten. Er war nahezu überall problemlos dabei. Wirklich brauchbarer und toller Begleithund.


    Bei meiner Bordeauxdogge hatten wir uns mehr Gedanken gemacht. Familienfreundlich sollte er sein, nicht zu anspruchsvoll, da mit kleinen Kindern eher weniger Zeit für diverse Hundebeschäftigung vorhanden ist, Grundstück und Haus zum Bewachen war da. Sie war der 1A Familienhund und genauso wie erwünscht. rassegemäß durfte sie wachen, lag oft stundenlang im Garten und hat genau das gemacht. Sie hat auf die Kinder geachtet, hat sich aber nie involviert, sondern lag immer abseits. Super Hund, endlose Reizschwelle, anspruchslos, gelassen und friedfertig. Hätte ich auch gern wieder gehabt, wenn die Rasse nicht derart kaputt gezüchtet wäre.


    Jetzt ist das Kind groß und fast aus dem Haus, man braucht wieder mehr Bewegung und hat wieder mehr Zeit. Ja, der RR ist eher der Wunsch meines Mannes gewesen, ich wollte „Hauptsache gesünder“ als ein Molosser. Aber ich bin die, die 3 h täglich draußen ist, aber das gefällt mir gut. Großes Grundstück zum bewachen gäbe es auch. Mal sehen, ob sich der Herr Ridgeback dazu eignet. Noch ist er sehr welpig im Kopf, aber das kann alles noch werden. Eins weiß ich aber sicher, wo meine Dogge bei 0 Grad noch locker auf der Terrasse ihrer Arbeit nachging, wird sich Eros vermutlich lieber in die Sofadecken mummeln 😂 Ansonsten hat er keine andere Aufgabe, als das Frauchen zu bewegen.



    Weil ich das gerade noch lese:

    Ich bin sehr geräuschempfindlich und laut ist keiner meiner Hund gewesen.

    Der Tibi hat gebellt, wenn es klingelte, die Dogge auch, plus beim Wachen mal ganz selten, der RR bellt nie. Zucker für meine Ohren.

  • Zitat

    Stimmt, aber von diesem Ursprung sind sie längst weit weg. Die Yorkies, die hier heute rumlaufen, würden vor einer großen Ratte vermutlich schreiend die Flucht ergreifen, und das Gebiß ist auch nicht mehr das, was es mal war. Es hat schon seinen Grund, dass Russells so beliebte Stallhunde sind. Die machen den Job schon großartig - es sei denn eben, sie setzen sich höhere Ziele...


    Der Yorkie, den ich kenne, schnappt sich blitzschnell Mäuse, quasi im Vorbeigehen. Die Besitzerin will das gar nicht, kann es aber wegen der Schnelligkeit kaum verhindern.

  • Mäuse kann ich mir prima vorstellen, aber eine große Ratte ist wirklich ein anderes Kaliber. Zumal die ja mit einem harten Schütteln blitzschnell getötet werden ,da braucht der Hund zum Festhalten schon ein gutes Gebiß.

  • Äh, ich wollte nen Hund, weil ich mit Hunden groß geworden bin und in der "alternativen Szene" in der ich mich bewege es Mischlinge in allen Formen und Farben gab mit denen auch nicht explizit gearbeitet wurde, die aber im großen und ganzen ganz glücklich wirkten.


    Nun mach ich mit Willy (Husky-Mix) hobbymäßig Nasenarbeit, weil sie ein ziemlicher Nasenhund ist und wahrscheinlich auch bald Zughundesport (sie hat jetzt die "Ruhe", dass ich denke, dass das geht).


    Mit einem zukünftigen Hund muss ich mal schauen. Ich hab Gefallen an Nasenarbeit gefunden und hab Lust das mit einem anderen Hund dann von klein auf schon aufzubauen. Was es wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht Rettungshundesport, Mantrailing, Fährte, evtl. Dummy. (Ich möchte mir IPO oder Mondio dann bei Gelegenheit auch mal näher auf Plätzen anschauen).

  • Habt ihr euch dazu vor dem Kauf Gedanken gemacht?

    Bei meinem Labradorx Dalamtinermix sehr viele, bei meinem Mali ebenfalls der Knirps (Terrier x Aussie) kam einfach so.

    Habt ihr euch vllt sogar extra einen Hund mit bestimmten Rasseeigenschaften angeschafft, die sich perfekt in euren Alltag integrieren lassen?

    Nur der Labbimix. Ich wollte als Studentin einen Hund den ich entspannt überall hin mitnehmen kann, der kein Problem mit Fremdbetreuung hat, sportlich genug fürs Laufen am Rad und am Pferd ist, kontrollierbare jagdl. Motivation, so dass viel Freilauf möglich ist, gerne mit seinem Halter zusammenarbeitet und gut lernt.


    Beim Mali war die Alltagstauglichkeit egal. Der Kniprs war ja eher Zufall, da hatte ich einfach Glück, dass es so gut passt.

    Habt ihr euch einen Hund passend zu einer zusätzlichen beruflichen, sportlichen oder auch einer Freizeitbeschäftigung angeschafft?

    Der Labbi ist einfach mein Begleithund, der Mali ist mein Diensthund, der Knirps ist der Knirps ;-)

    Habt ihr evtl. euer Leben nach dem Hundekauf oder während der Hundehaltung neu ausgerichtet, sodass ihr die Bedürfnisse eures Hundes gestillt bekommt?

    Ja, allerdings nur beim Mali, bei dem das aber ja auch nicht wichtig war, dass er sich problemlos in den bestehenden Alltag einfügt. Der Labbi passt wie A*sch auf Eimer, der Knirps hat sich auch gut eingelebt.

    Gibt es auch Rasseeigenschaften eures Hundes, die ihr in eurem Leben nicht brauchen könnt, die er nicht ausleben kann/darf? Eigenschaften eures Hundes, die euer Leben beschwerlich machen?

    Nö, höchstens das in Schlammpfützen baden und das sabbern, oder das haaren. Aber das sind ja bis auf die Wasserliebe keine Rasseeigenschaten.


    Ausnahme ist der Knirps, die Nerven sind leider arg dünn, das zerrt an meinen Nerven ;-)

  • Ich habe nach Tarzans Tod (Husky-Hovawart-Mix) einen Hund gesucht der etwas größer al dieser ist aber dennoch leicht und bewglich ist, er sollte für Obedience geeignet sein und möglichst problemlos in meinem Alltag mit laufen damit er mich auch auf die Arbeit (Musikschule und damals noch Studium) begleiten kann. Hab echt lange überlegt. Mich haben Großpudel seit meiner Kindheit wirklich enorm fasziniert aber ich kannte niemanden der mit denen ernsthaft gearbeitet hat. Alternativ BC oder Mali. BCs finde ich in ihren Bewegungen bei den meisten HF einfach furchbar, dazu sind sie winzig, schnell reizüberflutet und hey ich kannte sie von ihrem eigentlichem Job der Hüterei und ich wollte sowas nicht für mich. Hab ja keine Schafe und auch wenn damals viele meinten ja wenn eine das schafft dann du aber nee ich wollte nicht wieder ewig kämpfen damit es passt. Und Mali... ja geil zu arbeiten aber mein Alltag besteht leider nicht nur aus Hundesport und ich schlurfe auch einfach mal unbedarft durch die Wälder... Ich habe den Schritt zum Großpudel gewagt und auch heute, mehr als 13 Jahre später, bereue ich es in keinster Weise. Inzwischen waren es hier drei Jungs. Nur Andiamo, der erste lebt immer noch und ist mein allergrößter Schatz. Ich hoffe er bleibt mir noch lange erhalten und dass bis dahin diese verkackte Vibrissendiskussion beendet ist und man mir nicht mehr verbietet so einen tollen Hund im Sport zu führen. Mit Andiamo hab ich es im Obedience bis in die Klasse 3 und auf die BDP geschafft und Farinelli war in der Klasse 2 als Corona kam. Leider ist er viel zu früh an einer Magendrehung verstorben. Er hat auch IGP von ganzem Herzen geliebt und selbst das Zwergpudelchen, das hier jetzt mit lebt hätte extrem Spaß am Sport, die macht von UO, über ZOS, Canicross und Bootfahren alles mit was man ihr anbietet und sie kannte das alles 9 Jahre lang gar nicht. Selbst Pferde bereiten ihr keine Problem da ist sie einfach mit dabei als hätte sie nie was anderes gemacht Einmal Pudel immer Pudel und das mit ganzem Herzen.

  • Ich wollte einen mittelgroßen, wachsamen, robusten Hund der sich für alles Mögliche begeistern lässt, mich überall im Rahmen des Möglichen begleiten kann und gleichzeitig auch gut damit zurecht kommt wenn weniger passiert.

    Jagdtrieb war mir egal, sofern kontrollierbar und Fremden gegenüber sollte er desinteressiert aber eher nett sein.


    Praktisch wurde es doch bissl anders als ich dachte. Statt "Fremde egal", bekam ich "Fremde sind doof". Inzwischen hab ich dieses "desinteressiert", aber eben ohne "nett", und ich hab festgestellt dass ich damit gut zurecht komme.

    Ich darf nicht "pennen" wenn ich mit Hund unterwegs bin. Bspw einfach entspannt in der Gegend rum sitzen wie ich es mit der Terrier Hündin konnte, ist nicht. Aber da gewöhnt man sich dran.


    Die Rasse war ursprünglich dazu gedacht zu Wachen, zu Melden, Nager zu vertilgen und die Fuhrwerke zu begleiten.


    Wachen ist für mich ausdrücklich erwünscht. Ich lebe städtisch, ich lebe alleine, ich bin viel ( und gern) auch im Dunkeln unterwegs, und mir fehlt irgendwie was wenn ein Hund nicht auch mal meldet wenn was komisch ist, das gehört für mich zu einem Hund einfach dazu.

    Manche Menschen sind sicherlich der Ansicht dass mein Hund in meinem Wohnumfeld nicht wachen könnte, aber ich kann sagen dass das prima funktioniert. Sie liegt halt nicht den ganzen Tag auf einem Hof rum, aber sie liegt gern auf der Couch und horcht interessiert das Geschehen im Treppenhaus. Hier darf sie alles melden, sofern sie nicht übertreibt, da sie das im genau richtigen Maße tut.

    Mit ihr unterwegs sein, ist für sie automatisch ein bisschen wie Revier ablaufen, und regelmäßig geht's hoch aufs Feld, wo sie auch mal einfach die Gegend beobachten kann wenn nicht zu viel los ist.

    Ich finde dass sich das gut in den Alltag integrieren lässt, es sieht nur anders aus, als es ursprünglich gedacht war.


    Ich nehm den Hund mit ins Tierfachgeschäft, mit zur Bank, auch mal mit an belebtere Orte. Tatsächlich aber deutlich weniger als ursprünglich gedacht, weil es uA echt umständlich ist einen mittelgroßen Hund hier in Bus und Bahn rum zu kutschieren, und ich meine Aufmerksamkeit immer teilen müsste.


    Nur Kleinvieh vertilgen darf sie nicht.

    Einzige Ausnahme : Insekten die sich in meine Wohnung verirren.

    Die darf ( und soll) sie mir anzeigen, töten würde sie allerdings kaum weil sie vor einigen Insekten durchaus Respekt hat. :D

    Also irgendwie ist das ja auch eine Form der hundigen Hilfe vor Ungeziefer. ^^


    In der Theorie könnte sie sicher auch Pferde und Kutschen begleiten, einen guten Wachhund auf nem Hof abgeben und Nager killen. Diese Begebenheiten hab ich nicht, mir scheint sie jedoch trotzdem nicht unzufrieden.

    Ich hab zum Großteil genau das bekommen was ich wollte, nur die Verträglichkeit und den Alltag hatte ich mir etwas anders vorgestellt als es schlussendlich wurde. ^^

  • Ich habe Greta, NSDTR, zur Ausbildung als Rettungshund geholt. Sie ist mittlerweile 5 Jahre und hat sich genau so entwickelt, wie ich es mir erwünscht und erhofft hatte. Das suchen und Stöbern im Wald ist das Größte für sie und kommt auch Ihrer Jagdleidenschaft sehr entgegen.

    In unserem Alltag findet keine Auslastung statt. Bei 2 bis 3 x Training in der Woche und immer mal wieder Einsätze sind dann nur noch ganz normale Gassigänge unser Alltag.

  • Natürlich. Ich weiß doch vorher was ich für ein Leben führe und was ich will.

    Als mein erster Sheltie einzog gab es kein Internet oder ähnliches. Wir haben beim Club angerufen und waren bei mehreren Züchtern

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